DIE TERRANAUTEN, Band 13: DER FREMDE - Erno Fischer - E-Book

DIE TERRANAUTEN, Band 13: DER FREMDE E-Book

Erno Fischer

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Beschreibung

Man schreibt das Jahr 2500 irdischer Zeitrechnung.

Der PSI-Ruf der Superloge von Syrta hatte nicht nur menschliche Gehirne erreicht. Auch andere Wesen hatten ihn vernommen, und ein Botschafter einer fremden Rasse macht sich auf den Weg, um die Quelle der Botschaft zu lokalisieren. Als Cantos, der Botschafter vom Planeten Genessos, ins Reuben-Gel System einfliegt, um auf Syrta nach der Ursache des PSI-Rufes zu suchen, wird er von den Patrouillenschiffen der Grauen Garden endeckt und angegriffen.

Nachdem er seine Tarnung angepasst hat, können ihn die Grauen nicht mehr wahrnehmen. Cantos sucht mit seinen PSI-Sinnen nach Informationen über die Superloge...

DIE TERRANAUTEN – konzipiert von Thomas R. P. Mielke und Rolf W. Liersch und verfasst von einem Team aus Spitzen-Autoren – erschien in den Jahren von 1979 bis 81 mit 99 Heften und von 1981 bis 87 mit 18 Taschenbüchern im Bastei Verlag.

Der Apex-Verlag veröffentlicht die legendäre Science-Fiction-Serie erstmals und exklusiv als E-Books.

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ERNO FISCHER

DIE TERRANAUTEN, Band 13:

Der Fremde

Science-Fiction-Roman

Apex-Verlag

Inhaltsverzeichnis

Das Buch

DER FREMDE von Erno Fischer

Das Buch

Man schreibt das Jahr 2500 irdischer Zeitrechnung.

Der PSI-Ruf der Superloge von Syrta hatte nicht nur menschliche Gehirne erreicht. Auch andere Wesen hatten ihn vernommen, und ein Botschafter einer fremden Rasse macht sich auf den Weg, um die Quelle der Botschaft zu lokalisieren. Als Cantos, der Botschafter vom Planeten Genessos ins Reuben-Gel System einfliegt, um auf Syrta nach der Ursache des PSI-Rufes zu suchen, wird er von den Patrouillenschiffen der Grauen Garden endeckt und angegriffen.

Nachdem er seine Tarnung angepasst hat, können ihn die Grauen nicht mehr wahrnehmen. Cantos sucht mit seinen PSI-Sinnen nach Informationen über die Superloge...

DIE TERRANAUTEN – konzipiert von Thomas R. P. Mielke und Rolf W. Liersch und verfasst von einem Team aus Spitzen-Autoren – erschien in den Jahren von 1979 bis 81 mit 99 Heften und von 1981 bis 87 mit 18 Taschenbüchern im Bastei Verlag.

Der Apex-Verlag veröffentlicht die legendäre Science-Fiction-Serie erstmals und exklusiv als E-Books.

  DER FREMDEvon Erno Fischer

 

 

 

Syrta, erster Planet der Sonne Reuben-Gel, Sommer 2500 – Terra-Normzeit:

 

Treiber, Terranauten zwischen den Sternen und auf allen Planeten. Wir bitten euch um eure Hilfe! Kommt nach Syrta...  

 

 

Monate irdischer Zeitrechnung war es her, dass der Psi-Ruf von der bis dahin unbedeutenden terranischen Kolonialwelt Syrta in die Tiefen des Alls raste. Aus allen Teilen des menschlichen Sternenreiches waren daraufhin die Treiber nach Syrta geeilt, um David terGorden, den man für den als Retter der Treiber prophezeiten Erben der Macht hielt, zu befreien. David war auf Syrta in eine Falle des Kaiser-Konzerns geraten, doch es gelang ihn zu retten.

Der Psi-Ruf, den die erste menschliche Superloge aus mehr als hundert Treibern abgestrahlt hatte, war ein in der Geschichte der Treiber einmaliges Ereignis gewesen. Niemals zuvor hatten Menschen in dieser Größenordnung Gebrauch von ihren Psi-Kräften gemacht. Niemals war eine Botschaft von so vielen parapsychisch begabten Gehirnen in die Weiten der Galaxis gestrahlt worden. Die Treiber hörten den Ruf. Sie kamen, befreiten David, und dann zogen die meisten von ihnen weiter von Stern zu Stern oder flogen mit David zum Großen Fest auf der Erde.

Aber auch andere Wesen hatten den Psi-Ruf vernommen...

 

*  

 

»Bei der Grauen Arda!«, murmelte der Mann an der Sichtortung entgeistert. Seine Stimme hob sich: »Queen!«

Der weibliche Kommandant des Raumers blickte herüber und sah es: wie ein flammendes Schwert drang etwas in das Sonnensystem um Syrta ein!

»Alarm!« rief sie. Sofort wurden sämtliche Stationen besetzt. Die Grauen Garden waren routiniert – und sie waren in diesem System, weil man mit derartigen Zwischenfällen rechnete.

»Ein neuer Trick der Terranauten!« vermutete Queen Ann und schwang sich in den Kommandosessel.

Der Bewaffnung ihres Schiffes hatten diese Treiberrebellen gewiss nichts entgegenzusetzen. Vorsichtshalber alarmierte sie noch die anderen Kampfschiffe.

Dabei wunderte sie sich nicht, dass dieses unheimliche Flammenschwert nur auf der Sichtortung erschien. Zunächst einmal würden sie abwarten, bis das unbekannte Objekt die kritische Distanz erreichte.

 

*  

 

Auch auf anderen Raumern der Grauen Garden wurde das Phänomen entdeckt. Jetzt wirkte es wie ein Feuerball mit auseinanderjagenden Protuberanzen.

»Masse!« meldete der Ortungsoffizier auf dem von Queen Ann befehligten Raumschiff Sol.  

Nur ein winziger Reflex. Alle anderen Instrumente blieben nach wie vor stumm.

Deckungsmessungen zwischen Masse- und Sichtortung wechselten ständig um bis zu einem Winkelgrad.

»Kritische Distanz!« fauchte die Queen. Bislang blieben alle Identifizierungsforderungen unbeantwortet.

»Feuer!«

Ein kurzes Rütteln ging durch den Raumer. Ein Fauchen und Brausen. Lichtschnell raste der Tod dem fremden Eindringling entgegen. Der Energiestrahl war elektronisch gesteuert. Er würde sein Ziel treffen – wenn nichts Unvorhergesehenes geschah. Und dann schien eine unsichtbare Faust nach dem tödlichen Laserbündel zu greifen und es zu verbiegen! Knapp raste der Strahl an der glutroten Feuerkugel vorbei, verlor sich in der unendlichen Weite des Universums.

Feine Schweißtröpfchen erschienen auf der Stirn der Queen. Sie bekleidete den Rang eines Centurio und hatte ausgezeichnete Qualifikationen. Das hier passte weder in ihr Weltbild noch in ihre Karriere. Sie ballte die Hände zu Fäusten. Trotzdem blieb ihre Stimme ruhig: »Höhere Kapazität!«

Sie hatten noch einiges zu bieten.

Der erste Energieschuss war ein bescheidener Anfang. Außerdem waren die anderen Raumer längst alarmiert, um helfend einzugreifen. Sie bezogen Abfangpositionen und würden dem Ding einen heißen Empfang bereiten. Bisher hatte sie noch die Möglichkeit in Betracht gezogen, es handele sich um ein Naturphänomen. Nach der Abwehr des Laserstrahls ließ sie diesen Gedanken vollends fallen. Wie Alarmsirenen schrillte der akustische Nebeneffekt des Torpedoabschusses durch das Schiff. Die Raumtorpedos jagten mit ungeheurer Beschleunigung auf den Fremden zu. Dabei beschrieben sie jedoch einen von einer Zufallsschaltung gesteuerten Zickzackkurs, der jedes Abfangmanöver unmöglich machen sollte.

Der Zusammenprall mit der fremden Energieblase erfolgte. Sekundenbruchteile lang hüllte eine Kernexplosion das unbekannte Objekt ein, saugte das rote Glühen in sich auf und verwehte in blitzenden Energiewolken.

Eine mattglänzende Kugel kam zum Vorschein. Schlicht und einfach, ohne Aufbauten. Wie eine Billardkugel aus Metall. Und völlig unversehrt.

Die Oberfläche verbog sich leicht. Eine optische Täuschung?

Die Queen quittierte den zweiten Misserfolg mit einem heiseren Laut. Es war nicht notwendig, die anderen Schiffe in Kenntnis zu setzen. Sie hatten bereits begriffen und setzten nun ihre eigenen Waffen ein.

Endlich stimmte die Ortung rundherum. Angepeilt wurde ein unbekanntes Objekt. Vierzig Prozent bekannte Metalllegierungen, der Rest undefinierbar.

Die Garde setzte jetzt Energieschleudern ein. Mehrere Energieblasen rasten auf das Ding zu. Sie verbreiteten ein schmerzhaftes Strahlen im ultravioletten Bereich. Fast gleichzeitig würden sie das Objekt treffen.

Es war der Zeitpunkt, an dem das fremde Etwas abstoppte; mit Wahnsinnswerten, die kein Mensch überstanden hätte. Entweder das Ding war unbemannt, oder es verfügte über wesentlich verbesserte Andruckneutralisatoren.

Queen Ann war nicht die einzige, der in dieser Sekunde ein ungeheuerlicher Gedanke kam: Hatten Sie es etwa mit einer fremden Rasse aus den Tiefen des Alls zu tun?

»Nein, ein Trick der Terranauten!« versuchte sie sich einzureden. Es half nichts.

Und da wünschte sie sich plötzlich, dass die tödlichen Energien auch diesmal dem Fremden nichts anhaben konnten!

 

*  

 

Ich weiß, dass ich bin – und ich bin DAS SCHIFF! dachte das nichtmenschliche Wesen, und mit den Augen des Schiffes sah es, was in diesem System vor sich ging – ohne es zu begreifen.

Neugierde und Sorge hatten das Wesen aus dem All nach Syrta gelockt. Es hatte vor einiger Zeit einen kosmischen Hilferuf auf Psi-Ebene empfangen. Ausgangspunkt war diese Welt. Es hatte den Sinn des Psi-Rufes nicht genau begriffen, nur dass jemand Hilfe erbat. Und dieser Jemand besaß Psi-Fähigkeiten, und das allein genügte, um ihn mit diesem Wesen zu verbinden. Wenn die Fremden eine Verbindung nach Weltraum II besaßen, musste es auch eine Basis für eine Verständigung geben.  

Auch Manipulationen technischer Art mit dem übergeordneten Weltraum waren auf seiner Heimatwelt geortet worden. Man wusste seitdem, dass es in diesem Raumsektor, Tausende von Lichtjahre von dem Mutterplaneten des Fremden entfernt, intelligente Wesen gab, die sich der Gefährlichkeit von Experimenten mit dem anderen Weltraum wahrscheinlich nicht bewusst waren.

Auch wenn man auf der Heimatwelt des Wesens den Inhalt des kosmischen Hilferufes nicht verstand, setzte man ihn unwillkürlich mit den Experimenten in Verbindung.

Cantos, der absolut Fremde, war gekommen und wähnte sich im perfekten Ortungsschutz. Doch jetzt wurde er beschossen!

Das einzige Auge in dem mit grünem Flaum bedeckten Gesicht glühte in intensiverem Rot als üblich: Das Äquivalent zu einem menschlichen Stirnrunzeln.

Cantos identifizierte sich mit dem Schiff und brachte es zum Stillstand.

Er spürte die tosenden Energien, die dazu bestimmt waren, ihn zu vernichten. Den ersten und auch den zweiten Sturm hatte er mühelos abwehren können. Vielleicht würde es ihm auch diesmal gelingen, doch wollte er es nicht darauf ankommen- lassen. Der letzte Treffer hatte ihn teilweise des Ortungsschutzes beraubt.

Seine geistigen Fühler griffen aus, analysierten, bauten auf den Ergebnissen ein neues Aktionsprogramm auf.

Cantos mit dem Schiff gekoppelten Sinne trafen auf eine fremdartige Technik, kaum vergleichbar mit dem Bekannten.

Kein Wunder; dass der sonst so perfekte Ortungsschutz hatte versagen müssen!

Nur Sekunden verharrte das Schiff auf seinem Platz. Diese Zeitspanne genügte vollauf. Cantos schöpfte aus den Kapazitäten seines Raumers. Er verarbeitete mehr Erkenntnisse und Messergebnisse in dieser Zeit als tausend seiner Artgenossen ohne Hilfsmittel in einem ganzen Jahr.

Die Technik des Schiffes war ausgereift, und Cantos war ein Bestandteil davon – er stand in einer Art Symbiose mit seinem Schiff. Die bereitgestellten Kapazitäten technischer Art füllte er mit seinem Bewusstsein.

Es gelang Cantos, sich auf die ihm fremde Technik einzustellen.

Doch noch etwas brachte er fertig: Sein unbegreiflicher Psi-Sinn erfasste die Gedanken der Raumschiffsbesatzungen, die ihn angriffen. Dabei machte er eine erschreckende Feststellung: Sie waren gleichgeschaltet, gingen als Individuen auf in der Gemeinschaft! Für ein Wesen aus dem Volk der Genessaner, die den Individualismus, die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit und die Verwirklichung des eigenen Ich, als das höchste aller erstrebenswerten Ziele ansahen, eine furchtbare Entdeckung.  

Für einen Augenblick übermannte Cantos panikartige Furcht vor dieser Fremdartigkeit! Er gab dem Impuls zur Flucht nach, noch bevor ihn die vernichtenden Energien erreichten.

Das Schiff beschleunigte aus dem Stand mit dem Wahnsinnswert von tausend G. Das entsprach tausendfacher Erdbeschleunigung! Es gab im gesamten Bereich menschlicher Expansion kein Material, das solche Kräfte überstanden hätte.

Und dann nahm die Beschleunigung kontinuierlich zu!

Die Energieblasen hatten keine Chance, ihr Ziel zu erreichen, denn der Fremdraumer löste sich scheinbar in Nichts auf.

In Wirklichkeit hatte er das Raum-Zeit-Kontinuum verlassen und wechselte über in Weltraum II.

An Bord befand sich keine Treiberloge wie auf irdischen Schiffen üblich, sondern nur ein Wesen: Cantos. Er benötigte nicht den Zusammenschluss mit anderen. Sein alleiniger Wille genügte den Übergang in den anderen Raum durchzuführen.

Somit war er eine Art Supertreiber.

 

*  

 

Die Mater, die Logenmeisterin der Grauen Loge, befand sich bei Queen Ann in der Zentrale.

Die Queen klammerte sich an den Lehnen ihres Servosessels fest.

»Wir müssen folgen!« knurrte sie heiser.

Das brachte ihr einen ablehnenden Blick der Mater ein. An Bord war sie dem Kommandanten gleichgestellt, obwohl sie selten in dessen Entscheidungen eingriff.

Jetzt hielt sie das für angebracht.

»Sinnlos, Centurio!« kommentierte sie. Dass sie Queen Ann mit ihrem Rang ansprach, war der Beweis dafür, dass es zwischen ihnen eine Art von versteckter Feindschaft gab. Keine der beiden Frauen hätte diese näher zu definieren gewusst Sie war da und kaum zu leugnen.

Queen Ann entspannte sich.

»Du hast recht, Mater! Der Fremde ist zu schnell. Wir könnten seine Spur nicht mehr aufnehmen – zumal er bereits Weltraum II erreicht hat.«

»Für eine Centurio ist eine solch einfache Feststellung normalerweise kein Ergebnis tiefschürfender Denkvorgänge!« bemerkte die Mater abfällig.

Queen Ann zeigte keine Reaktion auf den persönlichen Angriff. Sie zuckte die Achseln und wies den Funkoffizier an, eine Konferenzschaltung mit den Kommandozentralen der Begleitschiffe herzustellen.

Es ging schneller als erwartet.

Alle kommandierenden Queens kamen überein, dass die Sensation eingetreten war: Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit war man auf eine raumfahrende Fremdrasse gestoßen!

Für solche Fälle gab es eine konkrete Dienstanweisung. Diese sah alles vor, nur keinen Angriff!

Sie hatten dagegen verstoßen, und das konnte Folgen haben. Würde man ihnen abnehmen, dass sie an einen Trick der verhassten Terranauten hatten glauben müssen?

 

*  

 

Interstellare Raumfahrt war nur möglich mit Hilfe der Treiber. Eine Loge umfasste sieben Treiber. Im Zusammenschluss ihrer Psi-Kräfte steuerten sie die Raumschiffe durch den sogenannten Weltraum II. Dazu benötigten sie eine Mistelblüte des Urbaums Yggdrasil, der sich im Besitz des Biotroniks-Konzern befand.

Eine feststehende Tatsache, die von vornherein Monopole schuf.

Die Konzerne, die die Macht auf der Erde und über die Kolonien unter sich aufgeteilt hatten, waren darüber nicht gerade erbaut. Max von Valdec, Vorsitzender des beinahe allmächtigen Konzils der Konzerne und Chef des Kaiser Konzerns, tat alles, um die bestehenden Raumfahrtmonopole zu brechen. David terGorden, der Sohn des inzwischen ermordeten Biotroniks-Inhabers war dagegen die große Hoffnung all der Treiber, die sich zu der geheimen Organisation die Terranauten zusammengeschlossen hatten. David gefiel diese Rolle ganz und gar nicht. Viele Jahre war er untergetaucht und hatte unter falschem Namen als Treiber gelebt, weil er sein Erbe nicht antreten wollte.

Hier auf Syrta war er entlarvt und von Helfern des Kaiser-Konzerns festgenommen worden. Max von Valdec wollte ihn als Druckmittel benutzen.

Führer der Treiber, die David zu Hilfe kamen, war der sogenannte Riemenmann Llewellyn 709. Er glaubte, in David die Schlüsselfigur zu sehen, um im Namen der Terranauten die Macht der Konzerne zu brechen und die irdischen Kolonien vom Joch des Konzils zu befreien.

Als ein Schiff der Garde über Syrta auftauchte, und die Situation für David immer bedrohlicher wurde, fasste der Riemenmann den folgenschweren Entschluss, mit den auf Syrta anwesenden Treibern die Superloge zu bilden. Zur selben Zeit tobten überall auf Syrta Kämpfe zwischen aufständischen Siedlern und den planetaren Sicherheitstruppen. Unter der Führung der ›Faust von Syrta‹ wehrten sich die Kolonisten gegen die Ausbeutung durch den Kaiserkonzern, der Syrta beherrschte.

Die Superloge zwang die Garde sich von Syrta zurückzuziehen, so sah es jedenfalls für die meisten Beteiligten aus. Nur wenige wussten, dass es David terGorden selbst war, der nach seiner Begegnung mit Yggdrasil in Weltraum II ein Psi-Feld über den ganzen Planeten Syrta legte, mit dem er Siedler und Gardisten kontrollierte. David zwang die syrtische Kaiservertretung, sich mit den Rebellen zu arrangieren. Ein kurzer, trügerischer Frieden kehrte ein.

Aber kaum hatten David und die meisten Terranauten Syrta verlassen, da schlug die Garde zu. Eine Flotte unter Queen Sari Oon erschien über dem Planeten und verhängte den Ausnahmezustand. Alle noch auf Syrta befindlichen Treiber, die sich an der Superloge beteiligt hatten, wurden interniert. Die Mitglieder der ›Faust von Syrta‹, die sich aus dem Untergrund hervorgewagt hatten, wurden verhaftet. Nur wenigen Rebellen gelang die Flucht.

Zu diesen letzten Rebellen schlug sich Karel Krystan durch. Er war Treiber, ein Freund Llewellyns und der letzte Terranaut, der sich auf Syrta auf freiem Fuß befand.

 

*  

 

Der Morgen begann auf Syrta mit gewohnter Kühle und dem vielstimmigen Geräuschkonzert des Dschungels. Karel Krystan erwachte. Durch das dichte Blätterdach über ihm schimmerte Helligkeit.

Schritte vor der Notbehausung. Ruckartig richtete sich Karel Krystan auf und blickte zum Eingang. Eine Hand schob sich durch den Pflanzenvorhang und schlug ihn zur Seite.

»Aha, schon munter?« erkundigte sich Don Pietro grinsend. Er hielt Wache.

Karel strich sich eine widerspenstige Strähne aus der Stirn.

»Wie du siehst!« brummte er missmutig.

Das Grinsen in Dons Gesicht erstarb.

»Schlecht gelaunt, Treiber? Dann komm heraus aus deiner Höhle und sieh den jungen Morgen! Ein Anblick, der Sonne in dein Gemüt bringt.«

Karel verkniff sich eine weitere Bemerkung. Ja, er war übler Laune, obwohl es keinen bestimmten Grund dafür gab.

Oder vielleicht doch?

Er ärgerte sich, dass die Siedlerrebellen, denen er sich angeschlossen hatte, meistens Treiber zu ihm sagten und ihn nicht mit dem richtigen Namen ansprachen. Daran konnte er sich nie gewöhnen, dass man die Treiber allgemein als zwielichtig ansah – als Zigeuner des Alls.  

Duldeten ihn die Rebellen nur, weil er wie sie ein Feind der Grauen Garden und des Kaiser-Konzerns war?

Karel Krystan schob sich an Don Pietro vorbei ins Freie. Er blickte zum Himmel. Viel war nicht davon zu sehen. Das Blätterwerk der Dschungelbäume verhinderte es.