STAR GATE 103-104: Arndt Soklund - Erno Fischer - E-Book

STAR GATE 103-104: Arndt Soklund E-Book

Erno Fischer

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Beschreibung

STAR GATE 103-104: Arndt Soklund ...und "Die PSI-Bombe"   Erno Fischer: Arndt Soklund - "Erneut tritt er sein Erbe an – nicht ahnend, wie gefährlich es ist!"   Haiko Chan und sein Freund Don Jaime am Südpol – in illustrer Gesellschaft: PSI-Menschen, auch ein wenig abfällig Mutanten genannt. Sie haben die sagenhaften Relikte aus grauer Vorzeit gefunden, die eine enorme Macht versprechen. Reicht sie, um die Erde wieder von den kyphorischen Invasoren zu befreien? Liberanto, alias Arndt Soklund, war schon einmal hier gewesen, und seine Stadt, die er als Chef von Bionic Inc. vor Jahren schuf, erwacht im ewigen Eis, damit er sein Erbe erneut antritt…   Erno Fischer: Die PSI-Bombe   - "Er ist eine lebende Bombe – und kann nichts dagegen tun!"   Heiko Chan und sein Freund Don Jaime am Südpol – in illustrer Gesellschaft: PSI-Menschen, auch ein wenig abfällig Mutanten genannt. Sie haben die sagenhaften Relikte aus grauer Vorzeit gefunden, die eine enorme Macht versprechen. Reicht sie, um die Erde wieder von den kyphorischen Invasoren zu befreien? Liberanto, alias Arndt Soklund, ist auf jeden Fall dabei, seinen ehemaligen Konzern Bionic Inc. wieder in Besitz zu nehmen, der in diesem Spiel eine Schlüsselposition inne habt. Aber in der Zentrale, mitten in der Stadt am Südpol, stößt er auf Schwierigkeiten…   Achtung: "STAR GATE - das Original" ist eine eigenständige Serie, die inhaltlich nichts zu tun hat mit Serien ähnlichen Namens, die im Fernsehen laufen oder im Kino zu sehen sind!    Urheberrechte am Grundkonzept zu Beginn der Serie STAR GATE - das Original: Uwe Anton, Werner K. Giesa, Wilfried A. Hary, Frank Rehfeld.   Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by HARY-PRODUCTION!

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Erno Fischer

STAR GATE 103-104: Arndt Soklund

...und "Die PSI-Bombe"

Achtung: "STAR GATE - das Original" ist eine eigenständige Serie, die inhaltlich nichts zu tun hat mit Serien ähnlichen Namens, die im Fernsehen laufen oder im Kino zu sehen sind! BookRix GmbH & Co. KG81371 München

STAR GATE 103

Arndt Soklund

- von Erno Fischer:

„Erneut tritt er sein Erbe an

– nicht ahnend, wie gefährlich es ist!“

Heiko Chan und sein Freund Don Jaime am Südpol – in illustrer Gesellschaft: PSI-Menschen, auch ein wenig abfällig Mutanten genannt. Sie haben die sagenhaften Relikte aus grauer Vorzeit gefunden, die eine enorme Macht versprechen. Reicht sie, um die Erde wieder von den kyphorischen Invasoren zu befreien?

Liberanto, alias Arndt Soklund, war schon einmal hier gewesen, und seine Stadt, die er als Chef von Bionic Inc. vor Jahren schuf, erwacht im ewigen Eis, damit er sein Erbe erneut antritt…

DIE HAUPTPERSONEN:

Heiko Chan und Don Jaime López de Mendoza Tendilla y Ledesma – der Survival-Spezialist und sein Freund kommen von einem Schlamassel in den nächsten.

Lisa – Das kleine Mädchen ist erst vier Jahre alt. Aber sie ist ein sogenannter PSI-Mensch und trägt das Wissen ihrer verstorbenen Mutter in sich.

Liberanto – Der Exterrorist heißt in Wirklichkeit Arndt Soklund und war einst der Chef von Bionic Inc. Um jetzt dieses Erbe erneut anzutreten…

Kareen und Berint Soklund – Die Eltern von Arndt Soklund wagten vor zehn Jahren ein tödlich gefährliches Experiment, doch sind sie wirklich seitdem tot?

*

Acht Erwachsene und ein vierjähriges Kind, auf dem Arm des einen, verließen den Eingang im Eis. Einerseits war die total zugeeiste Stadt Atlantis City am Auftauen, aber die Wassermassen, die dabei entstanden, flossen zur Seite hin ab – und gefroren erneut. Diesmal allerdings auf natürliche Weise in der Kälte des Südpols.

Diese Wassermassen wurden von unsichtbaren Kräften beiseite gedrängt, ehe sie erneut gefroren, sonst wäre die Stadt wohl nie frei gekommen. Aber es waren so große Wassermassen, dass die Kräfte nicht ganz ausreichten. Der Stadtrand und auch darüber hinaus wurde mehr und mehr von einem richtigen Eiswall bedeckt, der sich dem Zentrum der Stadt zu abflachte.

Es würde noch eine ganze Weile dauern, bis die Stadt so frei war von Eis, zumindest im wichtigen Zentrum, dass man sie betreten konnte. Das war vor allem Liberanto klar, der die Gruppe anführte.

Die Menschen wirkten ein wenig verloren in der zerklüfteten weißen Landschaft, in der nur dieses eine Loch im Eis war, durch das sie soeben gekommen waren. Ein schlauchartiger Schacht führte schräg nach unten. Er war von einem unbekannten Material ausgekleidet, das verhinderte, dass er wieder zufror. Und der Belag war hundertprozentig rutschfest. Sonst hätten sie den Aufstieg gar nicht schaffen können, so steil war er.

Sie gingen abseits, wo das Wasser über die Eisfläche rann, um wenige Meter weiter allmählich zu Eis zu erstarren. Minutenlang blieben sie stehen, kniehoch im Wasser des abtauenden Eispanzers. Dort, wo sie standen, gefror es nicht sogleich wieder. Das wurde vom Relikt aus grauer Vorzeit verhindert, sonst wären sie mit den Beinen glatt festgefroren.

Die kleine, vierjährige Lisa hatte als Einzige keinen Schutzanzug an gegen die eisige Kälte der Antarktis. Doch sie zeigte keinerlei Reaktion darauf. Kälte schien ihr absolut gar nichts auszumachen. Genauso wenig wie Liberanto, der zwar einen Schutzanzug anhatte, jedoch mit geöffnetem und nach hinten gefaltetem Helm. Alle anderen hatten Helm und Sichtscheibe sicherheitshalber geschlossen.

Als wären in den wenigen Stunden ihrer Abwesenheit Frühling und Sommer gleichzeitig über die Stadt im Eis hereingebrochen, so wirkte jetzt der Anblick. Aus dem Eispanzer stießen nämlich bereits die Dächer der ersten Häuser. Im Zentrum war der Eispanzer, der glockenförmig die Stadt eingepackt hatte, wesentlich höher als hier, am Rand. Doch auch dort stießen Turmspitzen wie Fingerzeige hervor.

Liberanto wusste, dies war die palastartige Konzernzentrale des ehemaligen Konzerns Bionic Inc. Er hoffte, dass alles soweit erhalten geblieben war, dass man es wieder nutzen konnte.

Zum ersten Mal dachte er wieder an die Besatzer, denn die Erde war ja nicht frei, und sie wurde überwacht. Ob die kyphorischen Invasoren etwas mitbekamen von den Ereignissen hier?

Sicher nicht, denn es gab keine Energieemissionen, die von denen hätten angemessen werden können. Alles spielte sich auf PSI-Ebene ab, und das, was als normale Energieemissionen hätte gelten können und was somit messbar gewesen wäre durch die empfindlichen Überwachungsinstrumente, war zu geringfügig. Es spielte sich außerdem zu tief unterhalb des ewigen Eises der Antarktis ab.

Eigentlich war es besser, dass nicht die gesamte Stadt aus dem Eis auftauchen würde, sondern nur der Palast und das Zentrum, während alles andere unter einem neuen, einem natürlich entstandenen Eispanzer bedeckt blieb. Falls die Besatzer auf die Idee kamen, Bilder aus dem All zu schießen, war so die Entdeckungsgefahr geringer.

Liberanto überlegte trotzdem schon, wie man es besser hätte tarnen können, und schickte einen entsprechenden Gedankenimpuls an das Relikt aus grauer Vorzeit, das sich mehrere Kilometer unter seinen Füßen, nicht nur unter der Eisschicht der Antarktis, sondern auch noch tief im Boden darunter befand.

„Kein Problem!“, behauptete das Relikt. „Ich werde ein Tarnschild errichten, sobald Zentrum und Zentrale frei sind. Man wird aus dem Weltraum nichts anderes erkennen als vorher. Allerdings wird die Stadt dann nicht mehr geschützt sein. Für einen echten Schutzschirm fehlt mir die Kapazität. Ich muss mich noch immer schützen gegen die unbekannte Macht, die sich bemüht, mich zu finden, um mich zu vernichten.“

„Nun“, gab Liberanto zurück, „das hatten wir ja schon: Würden die Kyphorer selber dahinter stecken, würden sie hier aufkreuzen, und wir wissen ja, sie würden erst alles zerstören, das gesamte Areal – und möglichst kilometertief – und dann erst fragen, worum es sich hier überhaupt handelte. Sie gehen nicht das geringste Risiko ein.“

Auch diese Worte hatte er nur mit seinen Gedanken dem Relikt mitgeteilt und sie nicht laut ausgesprochen.

Die anderen sah er, wie sie immer noch staunend die neu erwachende Stadt betrachteten, die sich aus dem jahrelangen Eispanzer schälte. Hier hatten Temperaturen geherrscht knapp über dem absoluten Nullpunkt. Das hatte überhaupt nichts gemeinsam mit der ohnedies schon ziemlich niedrigen Temperatur, die hier, im ewigen Eis, vorherrschte. Der Eispanzer war gleichzeitig ein äußerst wirksamer Schutzpanzer gewesen, der sogar einer Atombombe standgehalten hätte. Sicher aber nicht einem Beschuss aus einem kyphorischen Kriegsschiff.

Es war für sie nach wie vor ein besonderes Phänomen, obwohl sie wussten, dass dafür die Relikte aus grauer Vorzeit verantwortlich waren.

Nur einer von ihnen zeigte jetzt Ungeduld und trennte sich von dem Anblick, indem er zum wartenden Gleiter hinüber watete: Liberanto, alias Arnd Soklund. Diese Unruhe war begreiflich, denn er wollte das Auftauen der Stadt, die er selbst hatte bauen lassen, mit der damals bereits bestehenden Konzernzentrale in der Mitte, aus der Luft miterleben. Er wollte sehen, ob nichts unter der Last des Eises zusammengestürzt war.

Die anderen folgten ihm zögernd.

Es waren nur wenige Meter, doch diese waren beschwerlich. Der Gleiter stand inmitten eines stetig anwachsenden Baches mit eiskaltem Wasser, das auch hier nur deshalb nicht sogleich wieder gefror, weil das Denk-Relikt mit seinen unbegreiflichen Maschinen dafür sorgte.

Liberanto hatte die Vereisung von Atlantis City erlebt und damals befürchtet, niemals könnte dieser Vorgang wieder rückgängig gemacht werden, nachdem der Kontakt mit dem Relikt so rigoros abgebrochen war. Doch jetzt taute das Eis wieder, und er war quasi wieder der Besitzer von Bionic Inc. Zumindest davon eben, was noch übriggeblieben war. Es schien ihm, als sähe er zum ersten Mal nach den jahrelangen Kämpfen und seinem anschließenden Zwangsaufenthalt in den Kerkern von Luna einen Lichtschimmer einer neuen, besseren Zukunft.

Und das, obwohl die Erde unter der außerirdischen Besatzung zu leiden hatte?

Sie stiegen in den Gleiter, ehe der Bach zu einem reißenden Fluss wurde. Nestor Hagen setzte sich sofort und unaufgefordert an die Kontrollen.

Er warf die Aggregate des Gleiters an und steuerte ihn über das Wasser. Jetzt wurde der natürliche Vereisungsprozess nicht mehr aufgehalten. Das Wasser würde sich vollständig in eine neue Eisschicht verwandeln. Nur der Zugang in die Tiefe würde frei bleiben. Dafür würde das Relikt sorgen.

„Höher!“, bat Liberanto, als er sah, dass Nestor Hagen zurück zu jener Forschungsstation fliegen wollte.

Hagen zögerte kurz. Dann folgte er der Bitte.

Alle schauten hinaus.

„Es sieht so aus, als sei die Stadt unbeschädigt“, meinte Don Jaime. „Zumidnest nach außen hin.“

„Ich weiß nicht, ob die Computeranlage in der Zentrale genauso unbeschädigt geblieben ist“, überlegte Karl Berens laut. Der Imitator, der in einem gewissen Rahmen fast jede beliebige Person imitieren konnte, schürzte die Lippen. „Was meinst du, Liberanto?“

„Nun, erst einmal muss dort das Eis ganz verschwinden. Die Anlagen innerhalb der Zentrale sind so gebaut, dass sie automatisch anspringen. Falls sie nicht zu sehr beschädigt sind. Sie werden beginnen, sich selbst zu reparieren, wenn auch nur ein Bruchteil davon übriggeblieben ist.“

„Tatsächlich?“, wunderte sich Karl Berens ehrlich. „Dann ist die Technik der Konzernzentrale eigentlich weiter als sonstwo.“

„Wir haben uns die Natur zum Vorbild gemacht. Klar, sonst hätte der Konzern nicht so geheißen: Bionic Inc. In der Natur sind Selbstheilungskräfte normal. Die Computeranlage ist halb technisch, halb biologisch. Zumindest vom Prinzip her. Es ist meinen Forschern gelungen, wirklich beides miteinander so zu verknüpfen, dass es Sinn machte. Das ging schon ziemlich weiter als übliche Biochips. Wir nannten es unter anderem Bio-Card-System. Wenn dies noch immer nicht allgemein bekannt ist, hat Mechanics Inc. entweder dieses Patent noch nicht enträtselt - bevor der Eispanzer jeglichen weiteren Datendiebstahl unterband – oder aber, die haben alles buchstäblich auf Eis gelegt, um eigenen Entwicklungen keine Konkurrenz zu bieten. Das kennt man ja: Neuentwicklungen werden künstlich zurückgehalten, bis man das Althergebrachte genügend ausgelutscht hat. Es geht ja nicht wirklich um Fortschritt, sondern lediglich um größtmöglichen Profit. Durch diese Methodik ist nicht nur Mechanics groß geworden.“

„Und dein Konzern wollte das anders handhaben?“, zweifelte die blonde Nadine Prehti, die ja vor der Invasion Survival-Spezialistin von Flibo gewesen war und sich prompt angesprochen fühlte.

„In der Tat!“, antwortete Liberanto fest. „Oder was glaubst du, warum Mechanics alles getan hat, um meinen Konzern zu eliminieren? Das ging für die in die falsche Richtung, ganz eindeutig. Noch ein paar Jahre, dann hätten wir den Chipmarkt dermaßen revolutioniert, dass Mechanics halbwegs die Pleite gedroht hätte. Im Nachhinein gesehen ist es also nur logisch, dass Clint Fischer – aus seiner Sicht gesehen als ein Akt der Selbstverteidigung – erst meine Eltern und dann mich hat umbringen lassen.“

Sie sahen ihn an, und er wusste, was sie jetzt dachten: Dafür, dass du umgebracht wurdest, siehst du allerdings ziemlich lebendig aus. Aber er ging nicht weiter darauf ein, sondern betrachtete das Ergebnis der bisherigen Enteisung.

Der Anblick ließ ihn tatsächlich hoffen. Und deshalb hatte er jetzt nichts mehr dagegen, zurück zur Forschungsstation zu fliegen. Er nickte Nestor Hagen aufmunternd zu, der sofort den Gleiter wieder absinken ließ, um die entsprechende Richtung einzuschlagen.

Alle hatten noch ihre Sicherheitsanzüge an, außer eben Lisa, damit sie unbeschadet nachher den Gleiter verlassen konnten.

Unterwegs sprachen sie kein Wort mehr miteinander.

Und dann schwebten sie in Sichtweite der Forschungsstation.

Liberanto lauschte in sich hinein und spürte, dass diesmal der Kontakt mit dem Relikt nicht abriss. Das beruhigte ihn irgendwie.

Er wandte sich an Nestor Hagen, ehe dieser den Gleiter parkte.

„Würdest du noch einmal aufsteigen? Ich will ungefähr abschätzen, wie lange es noch dauern wird mit der Enteisung, ehe wir aussteigen.“

„Ist das denn jetzt nicht zu weit, um noch was zu sehen?“, wunderte sich Hagen.

„Für mich nicht!“, erklärte Liberanto lapidar.

Auch diesmal gehorchte Hagen.

Atlantis City. Eine wahre Traumstadt, die wie Dornröschen aus einem eiskalten Schlaf erwachte.

Eine verlassene Stadt, ohne die einstigen einhunderttausend Einwohner!

Das Eis um das Zentrum herum wirkte trüb, und ungeheure Wassermassen stürzten sich noch immer von den höchsten Ausläufern über dem Palast. Doch der Abtauungsprozess lief in Bodennähe, um den Palast herum, offenbar schneller ab, denn sehr bald bildete sich eine regelrechte Eisglocke, die darunter hohl war, ehe sie sich wieder verflüssigte, um ihr Wasser nach außen, über den Wall, fließen zu lassen.

Ein unglaublicher Anblick, schaurig schön.

„Bald werden wir die Stadt wieder betreten können!“, murmelte der Erbe der Macht. Er dachte an seine Mutter, an seinen Vater, und das Herz schlug ihm bis zum Hals. Seine Hände krallten sich so fest in die Rückenlehne des Pilotensitzes, hinter dem er stand, dass die Knöchel weiß hervortraten. Lag in den eisigen Hallen des Bionic-Palastes sein Erbe der Macht noch unbeschädigt genug? Oder würde es nur wieder eine weitere Hoffnung werden, die wie eine Seifenblase zerplatzte?

Sie waren hierher, in die Antarktis, gekommen, um vielleicht eine Lösung zu finden, die Erde wieder von ihren Besatzern zu befreien. Bislang hatte sich noch nicht abgezeichnet, ob so etwas hier wirklich zu finden war. Ganz im Gegenteil: Die Relikte aus grauer Vorzeit waren enorm beeinträchtigt. Sie – und vor allem das Denk-Relikt, wie Liberanto in seinen Überlegungen das Element nannte, das er vordem immer als verrückten Computer bezeichnet hatte – hatten einen unwägbaren Feind. Dieser war erst in Erscheinung getreten, als der Eispanzer über der Stadt entstanden war. Bislang hatte jenes Gefährliche, Fremde keine Anstalten gemacht, in den Enteisungsprozess einzugreifen.

Ob dies nun als ein gutes Zeichen gewertet werden konnte?

Liberanto mochte es nicht glauben!

*

Die Forschungsstation war gut gerüstet. Hier fanden sie bequem Platz.

Heiko Chan kontrollierte die Einrichtung in der Zentrale. Es gab Außenüberwachung, einen Bordcomputer, ein gut gerüstetes Labor und… eine Zeituhr mit Kalender.

Er stierte darauf und traute seinen Augen nicht: Sechster Januar 2064!

Das konnte nur ein Fehler sein.

Er schaltete den Zugang zum Computer frei, die die Forschungsstation in Betrieb hielt, um sich zu vergewissern.

Es gab keinen Zweifel mehr daran: Es war und blieb der sechste Januar 2064.

Aber er erinnerte sich noch haargenau daran, wann er den großen Truck vor Alt-Kapstadt gemeinsam mit Don Jaime verlassen hatte, um Liberanto einzufangen. Es war ja alles völlig anders gekommen als beabsichtigt. Vor allem hatte er nur wenige Stunden wegbleiben wollen – höchstens, während der Truck weiter nach Kapstadt gfahren war, mit all den Flüchtlingen, die er bis hierher begleitet hatte.

Es war der neunundzwanzigste Oktober des Jahres 2063 gewesen!

„Über zwei Monate!“, murmelte er vor sich hin. Er wandte sich von den Kontrollen ab und schrie es: „Wir waren über zwei Monate dort unten in der Tiefe! Das – das ist doch nicht möglich!“

Liberanto, alias Arndt Soklund, trat neben ihn.

„Was regst du dich auf, Heiko? Ich weiß nicht, wie lange ich das erste Mal unten war. Es ist, als würde im Bereich der Relikte eine völlig andere Zeit herrschen. Ich kenne das Phänomen.“

Die anderen reagierten verständnislos. Bis Heiko Chan es ihnen noch einmal sagte. Da erst begannen sie, zu begreifen. Aufgeregt kontrollierten sie es nach, weil sie es ihm nicht glauben wollten.

„Über zwei Monate!“, murmelte auch Don Jaime am Ende erschütterte.

Lisa zupfte an seinem Ärmel. Sie stand neben ihm:

„Nicht traurig sein! Mama sagt, es ist nicht schlimm. Wir sind doch alle gesund geblieben.“