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Studienarbeit aus dem Jahr 2024 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität des Saarlandes, Veranstaltung: Hauptseminar Novellen des 19. Jahrhunderts, Sprache: Deutsch, Abstract: "Der romantische Dichter, weit entfernt von der Bereitschaft, die Lebensbewegung in der ihr angemessenen Richtung zu verstehen, scheint – anders lässt sich das Märchen nicht deuten – schon die Trennung vom Ursprung als Schuld zu empfinden," mit diesem Zitat beschreibt Josef Kunz pauschal die Ideologie des deutschen romantischen Dichters, führt dies aber nicht genauer aus. Kunz’ Zitat soll für die folgende Analyse als Aufhänger dienen, um Ludwig Tiecks Märchennovellen unter dem Aspekt des Gedankens Kunz’ zu analysieren. Der vage Begriff des Ursprungs oder der Ursprünglichkeit, dessen Trennung – so das Zitat Kunz’ – eine Schuld evoziert, erfährt eine Art Sakralisierung; es gilt, das Ursprüngliche zu schützen, so erscheint es. Dabei kann die Trennung vom Ursprung zwei verschiedene Bedeutungen aufweisen: zum einen jene, die das Ursprüngliche als das Natürliche versteht (erste Bedeutung), zum anderen die Bedeutung des zuerst Dagewesenen (zweite Bedeutung). Im narratologischen Verständnis wäre letzteres ein in der Chronologie ganz am Anfang stehendes Ereignis, welches die Geschichte in eine definite Richtung lenkt. Aber an was ist dieser vage Begriff eigentlich genknüpft? Die Frage impliziert schon, dass der Begriff an etwas geknüpft sein muss, nämlich an gewisse gesellschaftliche Vorstellungen zu einem gewissen Zeitpunkt zu einem Thema, die so und nur so als natürlich zu verstehen waren – in dem Fall zur Epoche der deutschen Romantik Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts.
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