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Königs Erläuterung zu Heinrich Böll: Die verlorene Ehre der Katharina Blum - Textanalyse und Interpretation mit ausführlicher Inhaltsangabe und Abituraufgaben. In einem Band bieten dir die neuen Königs Erläuterungen alles, was du zur Vorbereitung auf Referat, Klausur, Abitur oder Matura benötigst. Das spart dir lästiges Recherchieren und kostet weniger Zeit zur Vorbereitung. Alle wichtigen Infos zur Interpretation. - von der ausführlichen Inhaltsangabe über Aufbau, Personenkonstellation, Stil und Sprache bis zu Interpretationsansätzen - plus 4 Abituraufgaben mit Musterlösungen und 2 weitere zum kostenlosen Download . sowohl kurz als auch ausführlich. - Die Schnellübersicht fasst alle wesentlichen Infos zu Werk und Autor und Analyse zusammen. - Die Kapitelzusammenfassungen zeigen dir das Wichtigste eines Kapitels im Überblick - ideal auch zum Wiederholen. . und klar strukturiert. - Ein zweifarbiges Layout hilft dir Wesentliches einfacher und schneller zu erfassen. - Die Randspalte mit Schlüsselbegriffen ermöglichen dir eine bessere Orientierung. - Klar strukturierte Schaubilder verdeutlichen dir wichtige Sachverhalte auf einen Blick. . mit vielen zusätzlichen Infos zum kostenlosen Download.
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Seitenzahl: 96
KÖNIGS ERLÄUTERUNGEN
Band 308
Textanalyse und Interpretation zu
Heinrich Böll
DIE VERLORENE EHRE DER KATHARINA BLUM
Annette Gruhn-Hülsmann
Alle erforderlichen Infos für Abitur, Matura, Klausur und Referat plus Musteraufgaben mit Lösungsansätzen
Zitierte Ausgaben: Böll, Heinrich: Die verlorene Ehre der Katharina Blum oder: Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann. Erzählung. Mit einem Nachwort des Autors: Zehn Jahre später. München: dtv, 472010 (dtv 1150).
Über den Autor dieser Erläuterung: Annette Gruhn-Hülsmann, geboren 1966 in Berlin. Studium der Mathematik und der Deutschen Philologie an der freien Universität Berlin. Dozentin in der Lehrerfort- und -weiterbildung Informatik. Seit 1995 Studienrätin an Gesamtschulen, zunächst in Neuss, dann in Kamp-Lintfort. Studiendirektorin an einem Gymnasium in Berlin-Lankwitz. Autorin von Unterrichtshilfen.
Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu § 52 a UrhG: Die öffentliche Zugänglichmachung eines für den Unterrichtsgebrauch an Schulen bestimmten Werkes ist stets nur mit Einwilligung des Berechtigten zulässig.
2. Auflage 2014
ISBN 978-3-8044-6925-9
© 2002, 2011 by C. Bange Verlag, 96142 Hollfeld Alle Rechte vorbehalten! Titelbild: Angela Winkler und Mario Adorf in der Verfilmung „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“, BRD 1975 © Cinetext
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INHALT
1. DAS WICHTIGSTE AUF EINEN BLICK – SCHNELLÜBERSICHT
2. HEINRICH BÖLL: LEBEN UND WERK
2.1 Biografie
2.2 Zeitgeschichtlicher Hintergrund
2.3 Angaben und Erläuterungen zu wesentlichen Werken
3. TEXTANALYSE UND -INTERPRETATION
3.1 Entstehung und Quellen
3.2 Inhaltsangabe
3.3 Aufbau
Chronologischer Aufbau
Erzählstruktur
3.4 Personenkonstellation und Charakteristiken
Katharina Blum: Charakterisierung durch Selbstaussagen
Katharina Blum: Charakterisierung durch Freunde
Katharina Blum: Charakterisierung durch die ZEITUNG
Dr. Hubert Blorna
Trude Blorna
Else Woltersheim
3.5 Sachliche und sprachliche Erläuterungen
3.6 Stil und Sprache
Die Sprache des Erzählers
Die Sprache der ZEITUNG
Symbolik der Namensgebung
3.7 Interpretationsansätze
Kritik am Boulevardjournalismus
Spiegel der Gesellschaft: Die BRD in den 70er Jahren
Aufklärung über Formen von Macht(-missbrauch)
Sprachkritik: Die Wirkung von Sprache
4. REZEPTIONSGESCHICHTE
4.1 Katharina Blum als Bestseller
4.2 Katharina Blum im Spiegel der Literaturkritik
4.3 Verfilmung durch Schlöndorff/von Trotta
5. MATERIALIEN
Horst Bienek, Anweisung für Zeitungsleser
Stern-Artikel Unser täglich Rot
Tagesspiegel-Artikel Junge Männer, alte Barrikaden
Albrecht Weber, Novellen als poetologisches Problem
6. PRÜFUNGSAUFGABEN MIT MUSTERLÖSUNGEN
Aufgabe 1 *
Aufgabe 2 *
Aufgabe 3 **
Aufgabe 4 ***
LITERATUR
Zitierte Ausgabe
Gesamtausgabe
Lernhilfen und Kommentare für Schüler
Sekundärliteratur
Rezensionen
Sonstige Literatur
Materialien aus dem Internet
Verfilmung
Damit sich jeder Leser in unserem Band rasch zurechtfindet und das für ihn Interessante gleich entdeckt, hier eine Übersicht.
Das 2. Kapitel befasst sich mit Bölls Leben, informiert über den zeitgeschichtlichen Hintergrund und stellt weitere wesentliche Werke Bölls vor:
Heinrich Böll lebte von 1917 bis 1985, überwiegend in Köln.
Die Bundesrepublik wurde Ende der 60er / Anfang der 70er Jahre von innenpolitischen Unruhen erschüttert:
Der Terrorismus der RAF entwickelte sich. Die Ziele der RAF fanden z. T. Sympathie bei der Bevölkerung.
Die verlorene Ehre der Katharina Blum entstand und erschien 1974.
Es gibt vielfältige Bezüge zu dem vorangegangenen Roman Gruppenbild mit Dame und dem folgenden Fürsorgliche Belagerung.
Das 3. Kapitel bietet eine Textanalyse und -interpretation:
Die verlorene Ehre der Katharina Blum – Entstehung und Quellen:
Böll engagierte sich politisch in der Diskussion um das Verhältnis der Medien zum Terrorismus. Er wurde auch durch konkrete Vorfälle zum Verfassen der Erzählung angeregt.
Inhalt:
Die Erzählung ist stark gegliedert und umfasst 58 Kurzkapitel.
Katharina Blum lernt im Kölner Karneval einen jungen Mann kennen und verliebt sich in ihn: Ludwig Götten, polizeilich gesucht, verlässt ihre Wohnung am nächsten Morgen, bevor Kommissar Beizmenne und dessen Mannschaft Katharinas Wohnung stürmen. Katharina wird verhaftet. Das Geschehen und die weiteren Ermittlungen der Polizei werden von der ZEITUNG, insbesondere vom Reporter Tötges, begleitet und in ihren Ausgaben sensationslüstern dargestellt. Dadurch wird nicht nur Katharinas Ruf geschädigt, sondern auch der ihrer Familie und ihrer Arbeitgeber. Nachdem man ihr nichts nachweisen kann und sie daraufhin aus der Untersuchungshaft entlassen wird, erschießt sie Tötges und stellt sich anschließend der Polizei.
Chronologie und Schauplätze:
Die Erzählung beginnt am Mittwoch, dem 20. Februar (vor Altweiberfasching) 1974, schildert die darauf folgenden Tage und gibt abschließend einen Ausblick in das weitere Leben der Protagonisten. Sie spielt in Köln und Umgebung.
Die Hauptpersonen:
Katharina Blum:
27 Jahre alt
stolz, zurückhaltend gegenüber Männern
sorgfältig, fleißig, kalkulierend, planerisch
ihre Arbeitgeber, das Ehepaar Blorna:
unterstützend, loyal, emotional beteiligt
Rechtsanwalt Blorna verteidigt Katharina vor Gericht
Else Woltersheim:
Katharinas Patentante und Vertraute
intellektuelle Überforderung bei Verteidigung Katharinas
Verbitterung am Ende
Reporter Tötges / die ZEITUNG:
nehmen das Geschehen nur aus ihrer Sicht wahr
gerissen, skrupellos in der Berichterstattung
Der Stil und die Sprache Bölls:
vermeintlich neutraler Erzähler
in der ZEITUNG: subjektive Sprache im Stil der Boulevardpresse
„sprechende“ Namen
Vier Interpretationsansätze bieten sich an:
Bölls Intentionen sind
die Wirkungsmechanismen der Boulevardpresse transparent zu machen
ein Chronist seiner Zeit zu sein
über Formen von Macht(-missbrauch) aufzuklären
das Verhältnis von Gewalt und Sprache zu untersuchen
Heinrich Böll 1917–1985 © ullstein bild – Otfried Schmidt
Jahr
Ort
Ereignis
Alter
1917
Köln
Am 21.12. als dritter Sohn des Schrei-nermeisters Viktor Böll und seiner zwei-ten Frau Maria, geb. Hermanns, geboren
1924–1928
Köln
Besuch der katholischen Volksschule
6–10
1928–1937
Köln
Besuch des humanistischen Kaiser-Wilhelm-Gymnasiums
10–19
1937
Bonn
Beginn einer Buchhändlerlehre bei der Firma Matthias Lempertz
19
1938
Köln
Abbruch der Lehre, Reichsarbeitsdienst, erste schriftstellerische Versuche
20
1939
Köln
Immatrikulation an der Universität
als Student der Germanistik und der Alten Philologie
21
1939–1945
Polen, Frankreich, Sowjetunion
Kriegsdienst als Infanterist
21–27
1945
Köln
Kurz in amerikanischer und englischer Kriegsgefangenschaft
27
1947
Köln
Erste Veröffentlichungen in Zeitschriften und Zeitungen
29
1949
Köln
Der Zug war pünktlich
31
1950
Köln
Wanderer, kommst du nach Spa ...
32
1951
Köln
Wo warst du, Adam? Preis der Gruppe 47 für die Erzählung Die schwarzen Schafe
33
1952
Köln
Nicht nur zur Weihnachtszeit
34
1953
Köln
Und sagte kein einziges Wort
35
1954
Irland
Erster längerer Aufenthalt
Haus ohne Hüter
36
1955
Köln
Zum Tee bei Dr. Borsig
37
1957
Köln
Irisches Tagebuch
39
1958
Köln
Dr. Murkes gesammeltes Schweigen und andere Satiren
40
1959
Köln
Billard um halb zehn
41
1963
Köln
Ansichten eines Clowns
45
1964
Frankfurt a. M.
Gastdozentur für Poetik an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität
46
1967
Darmstadt
Georg-Büchner-Preis
49
1968
Prag
Aufenthalt in der ČSSR während des sowjetischen Truppeneinmarschs
Unterstützung der APO
50
1970–1972
Darmstadt
Präsident des deutschen PEN-Zentrums
52–54
1971–1974
London
Präsident des internationalen PEN-Zentrums
53–56
1971
Köln
Gruppenbild mit Dame
53
1972
Stockholm, Deutschland
Nobelpreis für Literatur
Diskussion um den Spiegelartikel Will Ulrike Meinhof Gnade oder freies Geleit?
54
1973
Ehrendoktor der Universitäten Dublin, Birmingham und Uxbridge
55
1974
Köln
Carl-von-Ossietzky-Medaille der Internationalen Liga für Menschenrechte, Die verlorene Ehre der Katharina Blum
56
1976
Köln
Austritt aus der katholischen Kirche
58
1977
Köln
Einmischung erwünscht. Schriften zur Zeit (Sammlung publizistischer Arbeiten)
Erscheinen der ersten fünf Bände einer Werkausgabe
59
1979
Köln
Ablehnung des Bundesverdienstkreuzes Fürsorgliche Belagerung
61
ab 1980
Engagement in der Friedensbewegung
62
1982
Köln
Umzug nach Bornheim-Merzen Ehrenbürger der Stadt Köln
64
1984
Köln
Die Stadt Köln erwirbt das bereits als Dauerleihgabe der Kölner Zentralbibliothek überlassene Archiv des Autors
66
1985
Langenbroich, Köln
Am 16. 7. plötzlicher Tod nach Gefäßerkrankung
Frauen vor Flusslandschaft (posthum)
67
ZUSAMMENFASSUNG
Wichtig Anfang der 70er Jahre:
Aus der Außerparlamentarischen Opposition (APO) entwickelt sich während der sozialliberalen Regierung die Rote Armee Fraktion (RAF) als terroristische Bewegung in der Bundesrepublik Deutschland.
Die Strafverfolgung durch die Behörden missachtet zum Teil Bürgerrechte.
Die Berichterstattung zu diesem Prozess ist in einigen Medien sehr tendenziös, insbesondere von Zeitungen des Springer-Konzerns wie der BILD-Zeitung.
Die Situation der Bundesrepublik Deutschland Anfang der siebziger Jahre ist von innenpolitischen Konflikten bestimmt, in die weite Teile der Gesellschaft verwickelt sind.
Nachdem die CDU achtzehn Jahre lang die Regierungen der Bundesrepublik Deutschland gestellt hat, führten wirtschaftliche Rückschläge 1967 zu Veränderungen im Parteiengefüge. Die Bevölkerung forderte Maßnahmen, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Daraufhin bildete sich die Große Koalition zwischen CDU und SPD unter Kurt Georg Kiesinger (CDU), die ca. 90 Prozent der Wählerstimmen auf sich vereinigte. Die FDP – damals waren lediglich drei Parteien im Parlament vertreten –bildete die parlamentarische Opposition. Die neue Regierung war zunächst umstritten: Bundeskanzler Kiesinger wurde seine frühere Parteimitgliedschaft in der NSDAP vorgeworfen, der SPD wiederum, dass sie sich auf ein derartiges politisches Bündnis einließ. Im Allgemeinen wurde kritisiert, dass die parlamentarische Opposition aufgrund ihrer quantitativen Unterlegenheit praktisch machtlos war. Darüber hinaus versuchten die rechtsradikalen Parteien, allen voran die NPD, die Unzufriedenen zu mobilisieren. Sie schaffte es, bis 1969 in sieben Landtage einzuziehen. Es war den rechtsradikalen Parteien jedoch nicht möglich, eine Alternative auf Dauer darzustellen.
Die Große Koalition arbeitete äußerst erfolgreich. In einer konzertierten Aktion schlossen sich Tarifparteien und Regierung zusammen und verabschiedeten das Gesetz zur Förderung von Stabilität und Wachstum, mit dem sie erfolgreich die Wirtschaft ankurbeln konnten. Dennoch nahmen die politischen Unruhen ab 1967 zu: Aufgrund des seit Jahren vernachlässigten Bildungssystems murrten zunächst die Studenten. In Berlin mit Demonstrationen beginnend, verlangten sie höhere Bildungsausgaben, die Demokratisierung der Hochschulen und Reformen des Schulsystems. Darüber hinaus richteten sich die Proteste auch gegen übergeordnete politische Ziele, etwa gegen den Kriegseinsatz der USA in Vietnam.
Nach dem Tod von Benno Ohnesorg im April 1967 – er wurde von einem Polizeibeamten bei einer Demonstration gegen den Besuch des Schahs in Berlin erschossen – griffen die Unruhen auf das Bundesgebiet über. Aufgrund der polemischen und parteiischen Berichterstattung in der Springer-Presse, insbesondere der BILD, richteten sich die studentischen Proteste im Folgenden auch gegen das Verlagshaus Axel Springer. (Zum damaligen Zeitpunkt gab der Verlag u. a. BILD, BILD am Sonntag, Berliner Morgenpost, Hamburger Morgenpost, BZ, Welt, Welt am Sonntag