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Mächtig, animalisch und unbändig: die weibliche Lust in der neuesten Forschung.
Gehirn und Vagina: Zwischen dem, was Frauen über ihre Lust berichten, und dem, was sich wissenschaftlich messen lässt, besteht ein gewaltiger Unterschied. Sind die Frauen gar nicht das „monogame Geschlecht“, dem die feste Bindung über alles geht?
In diesem provokativen, Schlagzeilen machenden Buch berichtet Daniel Bergner von der neuesten Forschung über die Lust der Frauen und stellt alles auf den Kopf, was wir über das weibliche Begehren zu wissen meinten.
Verkennen Frauen ihre eigene Lust? Sind Frauen gar nicht auf Familiengründung und Verbindlichkeit fixiert? Welche Auswirkungen haben Nähe und Bindung wirklich auf unser Verlangen? Wie stark ist der Wunsch, begehrt zu werden oder: Wie narzisstisch sind Frauen? Schadet der Feminismus („nein heißt nein“) der weiblichen Lust? Und sind wir reif für das Ende der Treue?
Daniel Bergner hat Sexualwissenschaftler weltweit besucht und berichtet von ihren bahnbrechenden Forschungsergebnissen über die Macht weiblicher Lust. Für die einen beunruhigend, für die anderen befreiend: "Die versteckte Lust der Frauen" ist das Buch, hinter das in der Geschlechterdebatte niemand mehr zurückkann.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 285
Daniel Bergner
Die versteckte Lust der Frauen
Ein Forschungsbericht
Aus dem Amerikanischen von Henriette Zeltner
Knaus
Das Original erschien 2013 unter dem Titel What Do Women Want? Adventures in the Science of Female Desire bei Ecco, einem Imprint von Harper Collins Publishers, New York.Um die Privatsphäre der Frauen zu wahren, deren Sexual- und Privatleben in diesem Buch beschrieben werden, habe ich Namen und einige geringfügige Details geändert. Das gilt natürlich nicht für die Wissenschaftlerinnen, über die ich berichte, und auch nicht für Shanti Owen, von der im achten Kapitel die Rede ist. D. B.Teile dieses Buches wurden in anderer Form bereits im New York Times Magazine veröffentlicht.
1. Auflage
Copyright der Originalausgabe © Daniel Bergner, New York, 2013
Copyright der deutschsprachigen Ausgabe © 2014
beim Albrecht Knaus Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Redaktion: Antje Steinhäuser
Gesetzt aus der Aldus von Uhl + Massopust, Aalen
ISBN 978-3-641-13333-7www.knaus-verlag.de
Für Georgia
Inhalt
1_____
Wie die Tiere
2_____
Vagina versus Verstand
3_____
Das Märchen von der weiblichen Sexualität
4_____
Von Affen und Ratten
5_____
Narzissmus
6_____
In einem dunklen Hinterhof
7_____
Über die Monogamie
8_____
Vier Nervenbahnen, vier Höhepunkte
9_____
Einen Zauber bewirken
10_____
Ein Anfang
Quellen und Literaturempfehlungen
Dank
1_____
Wie die Tiere
Als sie sich das Thema Frauen und Sex vornahm, machte Meredith Chivers sich die Mühe, die zivilisierte Welt auszublenden. Gesellschaftliche Konventionen, Sündenregister, all die schwer fassbaren Einflüsse musste sie sich wegdenken. »Ich habe«, erklärte sie, »viel Zeit darauf verwendet, mir vorzustellen, wie das Leben der Frühmenschen ausgesehen haben könnte.«
Als ich Meredith Chivers vor sieben Jahren kennenlernte, war sie Mitte 30. Sie trug schwarze, hochhackige Stiefel, die fast bis zu den Knien reichten, und eine schmale, rechteckige, elegante Brille. Ihr blondes Haar fiel bis zum Ausschnitt eines schwarzen Tops. Sie war eine junge, aber ausgezeichnete Wissenschaftlerin der Sexologie, einer Disziplin, die ein bisschen wie ein Scherz klingt, wie eine falsche Zusammensetzung von Vor- und Nachsilbe, von niederem Instinkt und hoher Wissenschaft. Doch die Kombination ist ernst gemeint – die Ambitionen auf diesem Gebiet waren schon immer groß. Und Chivers bildete da mit ihrem Vorhaben keine Ausnahme. Sie hoffte, Einblick in das Funktionieren der Psyche zu bekommen, hoffte, irgendwie hinter die Folgen von Gesellschaft und Erziehung, hinter alles Erlernte zu schauen und ein Stück vom ursprünglichen und essenziellen Selbst der Frauen zu erfassen: eine fundamentale Reihe sexueller Wahrheiten, die – von Natur aus – vorhanden sind.
Männer sind wie Tiere. Wenn es um die Lust geht, nehmen wir das quasi als gegeben. Der Mann wird von der Gesellschaft gezähmt, meist in gewissen Grenzen gehalten, doch die Unterdrückung ist nicht so umfassend, dass sie die Natur des Mannes gänzlich verbergen würde. Dies macht sich auf unendlich viele Arten bemerkbar – durch Pornografie, Promiskuität, durch unzählige Blicke auf unzählige begehrenswerte Körper von Passantinnen. Bestätigt wird das durch zahllose Lektionen der Populärwissenschaft, die besagen, dass der männliche Verstand eher von den niederen, weniger entwickelten neuralen Regionen des Gehirns gesteuert wird; dass Männer von evolutionären Kräften darauf programmiert sind, beim Anblick bestimmter physischer Eigenschaften oder Proportionen, wie einem Taille-Hüfte-Quotienten von 0,7, der heterosexuelle Männer von Amerika bis Zaire anmacht, unvermeidlich in Erregung zu geraten; dass Männer, wiederum gemäß dem Diktat der Evolution, den Auftrag verspüren, den Fortbestand ihrer Gene mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit zu sichern, und sich daher verpflichtet fühlen, ihren Samen zu verbreiten, und nach so vielen 0,7-Frauen lechzen wie nur irgend möglich.
Aber warum behaupten wir nicht, dass auch Frauen wie Tiere sind? Chivers bemühte sich darum, animalische Realitäten aufzudecken.
Ihre Studien führte sie in diversen Städten durch, in Evanston, Illinois, das gleich neben Chicago liegt, in Toronto sowie zuletzt in Kingston, Ontario, einem total abgeschiedenen, winzigen Ort. Der Flughafen von Kingston besteht praktisch nur aus einem Hangar. Die Kalksteinhäuser des Ortes wirken zwar ausgesprochen solide, doch man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich das kleine Zentrum an dem kalten Fleck, wo der Ontariosee in den Sankt-Lorenz-Strom übergeht, seit seiner Gründung als französischer Außenposten für den Pelzhandel im 17. Jahrhundert nicht groß weiterentwickelt hat. Kingston ist jedoch Standort der Queen’s University, einer großen und angesehenen Bildungseinrichtung, an der Meredith Chivers als Professorin für Psychologie lehrte. Gleichzeitig ist die Stadt so schlicht und bescheiden, dass man sich Leere dort mühelos vorstellen kann. Keine Gebäude, kein Asphalt, eigentlich nichts außer immergrünen Pflanzen und Schnee.
Die Umgebung erschien mir äußerst passend, als ich die Forscherin dort besuchte. Denn um zu den Erkenntnissen zu gelangen, die sie anstrebte, musste sie nicht nur gesellschaftliche Normen ausblenden; sie musste auch alle materiellen und immateriellen Strukturen loswerden, die auf Bewusstsein und Unterbewusstsein wirken; sie musste eine reine, ursprüngliche Situation erzeugen, um darauf fußend postulieren zu können: Das macht die weibliche Sexualität aus.
Aber solche Bedingungen konnte sie für ihre Studien nirgendwo herstellen. Und sehr wahrscheinlich hat es die angestrebte Unverfälschtheit auch nie gegeben. Selbst die Frühmenschen, also unsere Vorfahren Homo heidelbergensis und Homo rhodesiensis mit der typischen fliehenden Stirn, lebten vor ein paar Hunderttausend Jahren bereits in einer frühen Kultur. Doch Chivers besaß einen Plethysmographen: eine Miniglühbirne und einen Lichtsensor, die man in die Vagina einführt.
Genau das taten ihre Probandinnen, bevor sie sich auf einem braunen kunstledernen Sessel niederließen. In dem kleinen, schummrig beleuchteten Büro in Toronto, wo die Wissenschaftlerin mir erstmals von ihren Experimenten erzählte. Halb ausgestreckt auf dem Sessel sah sich jede Studienteilnehmerin auf einem alten, monströsen Computermonitor eine Reihe von Pornoaufnahmen an. Die etwa fünf Zentimeter lange, durchsichtige Röhre des Plethysmographen wirft Licht gegen die Scheidenwände und misst die Helligkeit, die diese reflektieren. So lässt sich die Durchblutung der Vagina messen. Stärkere Durchblutung löst etwas aus, das man vaginale Transsudation nennt; dabei tritt Flüssigkeit aus der Scheidenwand aus. Indirekt misst also der Plethysmograph die Feuchtigkeit der Vagina. Auf diese Weise kann man die Manipulation des Verstandes umgehen, die Einmischung höherer Hirnregionen vermeiden und auf ganz primitivem Niveau herausfinden, was Frauen erregt.
Bei der Anmeldung zu dieser Studie hatten Chivers’ Teilnehmerinnen angegeben, ob sie heterosexuell oder lesbisch waren. Sie alle bekamen folgende Szenen gezeigt:
Eine Frau mit üppigen Formen, die auf einer grünen Armeedecke in einem Wald unter ihrem Geliebten liegt. Der hat kurz geschnittenes Haar und ausgesprochen breite Schultern. Er stützt den Oberkörper auf seine muskulösen Arme und dringt in sie ein. Sie hebt dabei ihre Oberschenkel, umschlingt ihn und presst ihre Waden an ihn. Seine Stöße erfolgen immer schneller, wobei man die Pomuskeln arbeiten sieht. Sie umklammert mit gespreizten Fingern seine trainierten Oberarme.
Nach jedem der eineinhalb Minuten langen Porno-Clips wurden den Testpersonen Videos gezeigt, die den Plethysmographen wieder auf das Ausgangsniveau herunterbrachten. Das Kameraauge glitt über zerklüftete Felsen und ruhte schließlich auf einer karstigen Hochebene.
In der nächsten Porno-Sequenz spaziert ein nackter Mann einen Strand entlang. Sein Rücken bildet ein V, ausgeprägte Muskeln reichen bis in seinen Schritt, die Oberschenkel sind ausgesprochen muskulös. Er wirft einen Stein in die Brandung und lässt seinen imposanten Brustkorb sehen. An seinem muskulösen Hinterteil ist kein Gramm Fett. Während er an einem Felsvorsprung entlanggeht, schwingt sein entspannter Penis von einer Seite zur anderen. Er wirft einen weiteren Stein und streckt seinen beeindruckenden Rücken.
Eine schlanke Frau mit weichen Zügen, ovalem Gesicht und dunklen Locken sitzt am Rand einer großen Badewanne. Ihre Haut ist gebräunt, die Höfe ihrer Brustwarzen zeichnen sich dunkel ab. Eine andere Frau taucht aus dem Wasser auf; ihre blonden Haare hat sie sich hinter die Ohren gestrichen. Sie presst ihr Gesicht zwischen die Schenkel der Brünetten und streichelt sie mit flinker Zunge.
Kniend umschließt ein unrasierter Mann mit seinen Lippen einen ziemlich großen Penis, der sich unterhalb eines nackten, muskulösen Bauchs aufrichtet.
Eine Frau mit langem, schwarzem Haar räkelt sich auf der Lehne eines Loungesessels, wobei sie ihren makellosen Po anhebt. Dann presst sie ihren leicht gebräunten nackten Körper gegen die weißen Polster. Ihre Beine sind lang, die Brüste voll, fest und hoch aufgerichtet. Sie leckt sich die Fingerspitzen und streichelt damit ihre Klitoris. Schließlich zieht sie die gespreizten Knie an, massiert eine ihrer Brüste. Ihre Hüften beginnen, sich zuckend zu heben.
Ein Mann dringt von hinten in einen anderen ein, der lustvoll aufstöhnt; eine Frau kreuzt wie bei einer Turnübung ihre nackten Beine; ein bebrillter, wohlproportionierter Mann liegt masturbierend auf dem Rücken; ein Mann zieht einer Frau den schwarzen Stringtanga herunter und beginnt, sie zu lecken; eine Frau mit umgeschnalltem Dildo sitzt rittlings auf einer anderen Frau.
Schließlich streunt ein Bonobo-Pärchen über eine Wiese, dabei ist die rosafarbene Erektion des Zwergschimpansenmännchens nicht zu übersehen. Plötzlich bietet sich ihm das Weibchen an, indem es sich auf den Rücken fallen lässt und die Beine in die Luft reckt. Während das Männchen in wildem Tempo in sie hineinstößt, wirft sie wie in völliger erotischer Hingabe die Arme über ihren Kopf.
Chivers’ Testpersonen, egal ob hetero oder lesbisch, wurden auf ihrem Sessel von all diesen Szenen gleichermaßen angeturnt, sogar von den kopulierenden Menschenaffen. Die vom Plethysmographen gesammelten Datenmassen lieferten ein Bild anarchischer Erregung.
Das war mein allererster Eindruck vom Bemühen der Sexologie, dem weiblichen Verlangen auf den Grund zu gehen. Miteinander bekannt gemacht hatte uns Chivers’ Ehemann, ein Psychologe, dessen Meinung ich zu einem anderen Buch über Sex einholen wollte. So erfuhr ich nicht nur von Chivers, sondern von vielen Wissenschaftlerinnen, die laut Chivers allmählich eine »kritische Masse« bildeten – allesamt damit beschäftigt, die weibliche Erotik zu entschlüsseln. Da wären Marta Meana und ihre technisch hoch entwickelten Eye-Tracker, Lisa Diamond mit ihren Langzeitstudien über das Liebesleben von Frauen und Terri Fisher mit ihrer Attrappe eines Lügendetektors. Aber auch Männer beteiligten sich an dem Projekt, etwa Kim Wallen mit seinen Affen und Jim Pfaus mit Ratten. Nicht zu vergessen Adriaan Tuiten mit seinem genetischen Screening und den eigens kreierten Aphrodisiaka Lybrido und Lybridos, die er bei der amerikanischen Arzneizulassungsbehörde FDA einreichte.
Sie alle besuchte ich in ihren Laboren und Tierbeobachtungsstationen, außerdem sprach ich mit unzähligen ganz normalen Frauen, die mir von ihren Sehnsüchten und ihrer Verwunderung berichteten und erklärten, wie sie ihre Sexualität begreifen – oder auch nicht begreifen. Einige der Geschichten sind in dieses Buch eingeflossen. Da war beispielsweise Isabel, die sich mit der Frage quälte, ob sie ihren attraktiven und anbetungswürdigen Freund heiraten sollte, den sie einst sehr, inzwischen aber nicht mehr begehrte. Wenn sie zusammen an einer Bar standen, forderte sie ihn hin und wieder auf: »Küss mich, als wären wir uns noch nie begegnet.« Nur dann verspürte sie noch so etwas wie ein Echo der Verliebtheit, ganz schwach und nur für einen kurzen Augenblick. »Ich bin noch keine 35«, sagte sie. »Dieses Kribbeln – soll ich das etwa nie mehr spüren?« Oder Wendy, zehn Jahre älter als Isabel, die sich für die Studie mit luststeigernden Medikamenten gemeldet hatte. Sie wollte herausfinden, ob das Experiment mit dieser Pille ihr etwas von dem Verlangen zurückgeben konnte, das sie einst für den Vater ihrer beiden Kinder empfunden hatte.
Andere, die ich interviewte, kommen zwar nicht als konkrete Fälle vor, haben den vorliegenden Text aber dennoch geprägt: Cheryl, die sich ihre Fähigkeit, Lust zu empfinden, nach einer entstellenden Krebsoperation langsam, aber entschlossen zurückeroberte; Emma, die mich in das Striplokal bestellte, in dem sie sich zehn Jahre zuvor ihren Lebensunterhalt verdient hatte. Ich führte Interview um Interview, weil jedes neue Einsichten brachte. Letztlich haben mich der aktuelle Stand der Wissenschaft und die Aussagen all dieser Frauen zu folgenden Schlussfolgerungen gebracht:
Das weibliche Verlangen – in seiner angeborenen Bandbreite und Stärke – ist eine unterschätzte und unterdrückte Kraft. Und das selbst in unseren übersexualisierten und vermeintlich so freizügigen Zeiten.
Auch wenn das in unserer Gesellschaft weiterhin ganz anders wahrgenommen wird, ist die Lust der Frauen meistens nicht von emotionaler Nähe und Geborgenheit abhängig und befeuert, wie Marta Meana in ihren Experimenten zeigen konnte.
Eine wichtige gesellschaftliche Übereinkunft, die beide Geschlechter gern bedienen, wonach die weibliche Lust viel eher zur monogamen Beziehung taugt als die männliche Libido, ist im Grunde nichts als ein Märchen.
Dabei ist die Monogamie eines der meistgeschätzten und am tiefsten verwurzelten Ideale unserer Kultur. Wir mögen an ihm zweifeln, uns fragen, ob es ein Irrtum ist, und vielleicht selbst daran scheitern, aber dennoch betrachten wir es als beruhigende, schlichte Gewissheit. Wir definieren unsere romantischen Vorstellungen darüber, lassen unsere Familienform davon diktieren oder zumindest unseren Traum vom häuslichen Glück. Nicht zuletzt ist unsere Überzeugung, was gute Eltern ausmacht, davon geprägt. Die monogame Beziehung ist – oder zumindest empfinden wir es so – Teil des Gefüges, das unsere Gesellschaft zusammenhält und dafür sorgt, dass nicht alles auseinanderfällt.
Frauen gelten als die geradezu natürlichen Verbündeten, die Hüterinnen, ja Verfechterinnen dieser Norm, weil ihr Geschlecht angeblich rein biologisch eher zur Treue neigt. An dieses Märchen klammern wir uns. Und zwar mithilfe der sehr dürftig belegten Evolutionspsychologie à la »Männer sind anders, Frauen auch«, die unser Bewusstsein durchdringt und unsere Ängste dämpft. Unterdessen forschen Pharmaunternehmen an einem Medikament, einer Lustpille für Frauen, die die Monogamie rettet, indem sie die Unlust auf den vertrauten Partner nimmt.
2_____
Vagina versus Verstand
Meredith Chivers führt die Begeisterung für das Sammeln von Daten auf ihren Vater, einen Oberst bei der kanadischen Luftwaffe, zurück. Nach seinem Studium der Anthropotechnik entwickelte er Cockpits für Kampfjets, beschäftigte sich mit den Reaktionszeiten auf Signale und der Optimierung von Kontrollsystemen. Er lehrte seine Tochter, Wissen durch Anschauung wertzuschätzen. Mithilfe eines Steins, den er vor ihren Augen zerschlug, erklärte er geologische Formationen; anhand von ausgegrabenen Regenwürmern veranschaulichte er die Belüftung des Bodens. Wenn das wöchentliche Fernsehprogramm der Zeitung beilag, strich Meredith sich darin alle Wissenschaftssendungen an. Für ihren Hamster baute sie aus Schuhkartons Labyrinthe und fand dabei heraus, was das optimale Lockmittel war. Erdnussbutter etwa roch zu intensiv, was das Haustier verwirrte, also verlegte sie sich auf Gemüse. In Experimenten erforschte sie, ob der nachtaktive Nager den Weg zum Futter nachts schneller fand als tagsüber.
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