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Eine Kreuzfahrt so feucht wie das Meer...Olivia kommt bei der weihnachtlichen Betriebskreuzfahrt voll und ganz auf ihre Kosten: Sie trifft einen Kellner, mit dem sie ein schmutziges Versteckspiel hinter einem Weihnachtsbaum veranstaltet. Und verabredet sich mit Marcus und Lucas, zwei Neulingen aus dem Büro, zum heißen Fotoshooting. Höhepunkt der Kreuzfahrt ist ein viergängiges Menü der Leidenschaft, bei dem ihr Chef das Dessert bildet, nach dem sie sich so lange verzehrt hat. Ob er ihr allerdings verzeihen wird, dass sie seinen Jaguar besudelt hat – mit zwei anderen Männern statt mit ihm?... -
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Seitenzahl: 53
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Vanessa Salt
Übersezt von Christina Connell
Lust
Die weihnachtliche Kreuzfahrt - Erotische Novelle
Übersezt von Christina Connell
Titel der Originalausgabe: Julkryssningen
Originalsprache: Schwedischen
Coverbild/Illustration: Shutterstock
Copyright © 2019, 2021 Vanessa Salt und LUST
Alle Rechte vorbehalten
ISBN: 9788726365825
1. E-Book-Ausgabe
Format: EPUB 3.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.
Auf gar keinen Fall? Wirklich? Oh Gott … Ja!
Olivia ging an den Tischen im Restaurant Seeblick entlang, dem schicken Lokal auf der MS Cinderella und streifte mit den Fingern über die Leinentücher. Endlich war sie neben ihren Chef gesetzt worden: Nathan Mayer, der Mann mit der tiefen Stimme und dem melodischen Dialekt – aus Franken, hatte irgendjemand einmal gesagt. Nathan war großgewachsen und hatte beinahe dieselbe schokoladig braune Haut wie sie, dazu dickes Haar, ausgeprägte Augenbrauen und einen filigranen Mund. Es hatte zwei Monate in ihrem neuen Job gedauert, bis sie es zum ersten Mal in sein stilvolles Büro geschafft hatte, wobei der Begriff Suite es wohl besser traf – über die Tür hinaus, durch die sie hereingekommen war, hatte sie mindestens zwei weitere Durchgänge gesehen.
Von dem Moment an hatten sie sich fast jede Woche zu einem Gespräch unter vier Augen getroffen, zur Einsatzbesprechung und zur Personalentwicklung. Es handelte sich schließlich um ihren Abteilungsleiter, der wirtschaftliche Verantwortlichkeiten nicht auf die leichte Schulter nahm und alles unter Kontrolle haben wollte.
Die meisten Menschen würden Nathan wohl einen Kontrollfreak nennen. Aber nicht so Olivia. Sie hatte das Gefühl, befördert worden zu sein – als ob sie in irgendeinem Spiel das höchste Level erreicht hätte. Obwohl Nathan immer schon extrem geheimnisvoll gewirkt hatte, introvertiert und politisch korrekt, so fühlte sie jetzt doch, ihn besser zu kennen.
Die Blicke, die er mir beim letzten Meeting zugeworfen hat … Sie schmunzelte vor sich hin, als ihr Mund plötzlich trocken wurde und ihre Zunge wie Sandpapier an ihrem Gaumen klebte. Alle wissen, was auf einer Weihnachtsfeier so alles passieren kann.
„Das bin ich!“, jauchzte sie und zeigte auf das kleine schimmernde Schild mit ihrem Namen darauf: Olivia de Torres. Sie fühlte sich albern, aber sie hatte irgendetwas sagen wollen und beschlossen, sich überrascht und optimistisch zu geben. Ihre Kolleginnen und Kollegen nickten leise, und ein paar von ihnen kicherten.
Olivia sah sich um. Sie erwartete irgendein Zeichen, dass es Zeit war, sich zu setzen. Von der Decke hingen rot-golden gestreifte Girlanden, Luftschlangen zierten die Tische, und die Tischdecken waren mit Tannenzweigen und Weihnachtsmännern bestickt. In jede Ecke dieses Kreuzfahrtschiffes schien ein Weihnachtsbaum zu passen, und sie waren alle wunderschön geschmückt. Es kam ihr so vor, als würde das ganze Schiff glitzern und funkeln – und singen. Irgendeine Loungemusik war immer dezent zu hören, aber niemals richtig – Olivia erkannte nur dann und wann einen Refrain oder eine Melodie.
Als sie auf einmal eine feste Hand auf ihrem Kreuz fühlte, lief sie rot an, und ihre Oberschenkel überlief ein warmer Schauder. Ihr Stuhl wurde vorgezogen, und die Hand gab ihr einen sanften Druck nach vorn.
„Madame“, sagte Nathan mit seiner tiefen, warmen Stimme, und Olivia sank auf ihren Platz, als die Stuhlkante ihre Kniekehlen berührte. „Nichts, was mit der Arbeit zu tun hat für die nächsten vierundzwanzig Stunden – in Ordnung … Olivia?!“
Nathan roch nach Leder und noch etwas anderem, Olivia war sich nicht sicher, was es war. Er befand sich viel zu nah an ihrem Ohr und ihrer Wange. Die feinen Haare in ihrem Nacken stellten sich auf, und Tausend Schmetterlinge begannen in ihrem Bauch zu flattern.
„Natürlich nicht … Nathan. Ich weiß sowieso schon alles über diese Weihnachtsfeier, bis zum letzten Schokonikolaus.“ Sie räusperte sich. Ihre Kehle wurde eng, und das Schwanken der MS Cinderella fühlte sich mit einem Mal so viel stärker an. Wenn er doch nur ein kleines bisschen näher käme ...
„Ich weiß“, flüsterte er. „Was wären Schweden und Schwedinnen ohne ihre Schokolade, was?“ Er drückte kurz ihre Schulter, und Olivias Blut sackte nach unten. Die Lippen ihrer Vulva fühlten sich geschwollen an, und durch das Prickeln zwischen ihren Beinen fiel es ihr schwer, stillzusitzen. Olivia wand sich ein wenig unter dem Druck seiner Hand. Es war das erste Mal, dass er sie überhaupt jemals berührte, abgesehen vom Händeschütteln.
Olivia erschrak, als Nathan mit dem Löffel an sein Champagnerglas schlug, um die Aufmerksamkeit der anderen Gäste auf sich zu lenken. Er stand immer noch hinter ihr und seine Hand begann langsam von ihrer Schulter hinab zwischen ihre Schulterblätter zu rutschen.
Es fühlte sich an, als würde sie langsam sterben, als die Gespräche verebbten.
„Liebe Freundinnen und Freunde, geschätzte Kolleginnen und Kollegen. Ohne euch hätte es das Modehaus Versprechen niemals gegeben.“ Der Chef legte eine dramatische Pause ein. Noch bevor Nathan weitersprach, dachte Olivia, dass er gut darin war – aller Augen waren immer noch auf ihn gerichtet, und die Zuhörerschaft hing an seinen Lippen. „Das Jahresergebnis ist besser denn je – schon wieder!“
Applaus und zustimmendes Gemurmel waberten durch den Raum.
„Aber natürlich geht es nicht nur um das Geld. Geld ist ja nur das Resultat der Magie von euch allen, meine lieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihr für die schwedische Modewelt die Werbetrommel rührt. Ich bin geneigt, diese Mode Haute Couture zu nennen. Und am Ende sorgt euer aller Zauberkraft dafür, dass tausende von Menschen sich anziehen können – stilvoll, elegant und vor allem … sexy.“
Das Publikum kicherte, und hier und da hörte Olivia ein etwas lauteres und dennoch diskretes Lachen.
Olivia fühlte, wie er gegen die Haut zwischen ihren Schulterblättern drückte, als er das letzte Wort sprach. So ist er doch sonst nicht. Sie begann zu schwitzen und ihr Höschen fühlte sich auf einmal zu eng an. Und feucht.
„Und in diesem Jahr haben wir unserer Magie sogar noch einen Feinschliff verpasst und unsere Außenpräsentation aufpoliert und verfeinert. Bisher hatten wir uns auf freiberufliche Fotografen und Fotografinnen verlassen, die manchmal gar nicht so leidenschaftlich in ihrem Beruf auftraten und sich weder auf unser Haus Versprechen noch unsere Philosophie wirklich eingelassen hatten. Deshalb haben wir uns entschieden, in Zukunft alle Fotoshootings unseres Modehauses firmenintern organisieren zu lassen!“