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Die saudische Religionspolizei ermordet Missionar Charles Reed. Seine Lebensversicherung verweigert die Zahlung an die Witwe des Märtyrers. Denn Charles hatte Kokain im Blut, als er starb. Der Anwalt Brad Carson ahnt nicht, welch finsteren Mächte der Fall heraufbeschwört. Zeugen verschwinden, Geschworene werden bestochen, Carsons Mitarbeiter geraten unter Verdacht. Wird die Gerechtigkeit siegen?
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Seitenzahl: 762
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ISBN 978-3-7751-7203-5 (E-Book)ISBN 978-3-7751-5010-1 (lieferbare Buchausgabe)
Datenkonvertierung E-Book:Satz & Medien Wieser, Stolberg
© Copyright der Originalausgabe 2002 by Randy SingerPublished with permission of Tyndale House Publishers, Inc.Originally published in English under the title: Directed VerdictAll rights reserved.
© Copyright der deutschen Ausgabe 2009 bySCM Hänssler im SCM-Verlag GmbH & Co. KG · 71088 HolzgerlingenInternet: www.scm-haenssler.deE-Mail: [email protected]
Übersetzung: Karen GerwigUmschlaggestaltung: OHA Werbeagentur GmbH, Grabs, Schweiz;www.oha-werbeagentur.chTitelbild: shutterstock.com, istockphoto.com, Archiv OHA werbeagentur GmbHSatz: Satz & Medien Wieser, Stolberg
Die Bibelverse sind folgender Ausgabe entnommen:Neues Leben. Die Bibel, © Copyright der deutschen Ausgabe 2002 und 2006 bySCM Hänssler, D-71087 Holzgerlingen.
Lob für DIE WITWE
Teil I – Verfolgung
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Teil II – Das Gesetz
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Teil III – Ermittlung
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Teil IV – Der Prozess
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Epilog
Danksagungen
Anmerkungen
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
»Die Witwe ist ein gut gemachter Justizthriller mit starken Charakteren, überraschenden Wendungen und einem fesselnden Thema: internationale Verantwortung für religiöse Verfolgung. Randy Singers Roman ist einnehmend, einprägsam und höchst bedeutsam.«
Randy Alcorn,Autor von Der Himmel und Beschütze dein Herz
»Die Witwe ist eine realistische und fesselnde Geschichte über die verfolgte Kirche und diejenigen, die für weltweite Religionsfreiheit kämpfen. Sie versetzt Sie direkt in die Lage derer, die einen hohen Preis dafür zahlen, die Gute Nachricht weiterzugeben, und derer, die ihr Recht darauf verteidigen. Ja, diese Geschichte wird Sie unterhalten. Aber sie wird Sie auch herausfordern, Ihr Engagement in diesem aktuellen geistlichen Kampf zu überdenken.«
Jay Sekulow,leitender Anwalt des American Center for Law and Justice
»Nach einer Reihe spannungsgeladener Nächte und Vormittage mit übernächtigtem Blick kann ich persönlich bezeugen, dass Randy Singer sogar noch bessere Justizthriller schreibt als John Grisham. Die Witwe packt Sie auf Seite eins und lässt Sie nicht mehr los. Seine Bücher sind gleichzeitig von geistlicher Kraft und so voller überraschender Wendungen in der Handlung, dass man schreien möchte. Seien Sie auf einen Willenskampf vorbereitet, wenn Sie das Buch abends weglegen, um schlafen zu gehen. Und nur für den Fall … halten Sie einen Kaffee für den folgenden Morgen bereit.«
Shaunti Feldhahn,Autorin von The Veritas Conflict
»Als begeisterter Leser finde ich zu wenige Bücher, die ich nicht weglegen kann. Ich suche Action, unerwartete Wendungen, eine spannende Handlung, fesselnde, realistische Charaktere, einfach Bücher, die es in sich haben. Die Witwe vereint all das. Randy Singer, ein Fachmann in Sachen Grundrechte der amerikanischen Verfassung, versetzt uns mit fesselndem Geschick mitten zwischen die gegnerischen Kräfte unserer Welt – Religionsfreiheit und religiöse Verfolgung. Sie werden das Gefühl haben, als läsen Sie die neuesten Berichte über die brisanten Zustände in unserer Welt, also bleiben Sie dran!«
Robert E. Reccord,Präsident a. D. des North American Mission Board
»Mit Die Witwe liefert uns Randy Singer nicht nur ein temporeiches, schön geschriebenes Gerichtsdrama, sondern auch einen kleinen Einblick in die Not, die unsere Brüder und Schwestern in Übersee erdulden müssen, wenn sie ihren Glauben in Ländern leben, die der Guten Nachricht feindlich gegenüberstehen.«
Bill Bright,Gründer von Campus Crusade for Christ,dem amerikanischen Zweig von Campus für Christus
»Die Witwe ist grandios! Gut durchdacht und fesselnd geschrieben. Die Spannung steigt bis ganz zum Schluss. Ich fand es großartig! Ein wahrer Justizthriller.«
Jeff Brauch,Dekan der Regent University School of Law
»Ein temporeiches Buch mit vielen realistischen Situationen, die Christen in Saudi-Arabien tatsächlich so erleben!«
Dr. Tom White,Leiter von The Voice of the Martyrs, USA
»Randy Singers Roman über internationale Machenschaften, ein Gerichtsdrama von fesselnder Spannung, fordert die Leser heraus, Glaubens- und Ethikfragen zu revidieren. Die Witwe ist eine passende Geschichte für Zeiten wie diese.«
Jerry W. Kilgore,Generalbundesanwalt a.D. von Virginia
»Eine packende Geschichte.«
Publishers Weekly
Für Rhonda, Roz und Josh.Ihr seid die Besten und werdet es immer bleiben.
[Zum Inhaltsverzeichnis]
»Sarah, die Muttawa haben uns gefunden! Sie kommen! Vielleicht heute Abend!« Der Anrufer hielt inne, seine Stimme zitterte. »Verhaftungen. Verhöre. Exekutionen. Sie werden vor nichts haltmachen.« Er flüsterte hastig auf Arabisch.
Sarah versuchte zu antworten, doch die Worte blieben ihr im Hals stecken. Sie umklammerte den Hörer so fest, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. Sie war plötzlich atemlos, doch sie wusste, dass sie den Mann am anderen Ende der Leitung nicht ihre Angst spüren lassen durfte.
»Sarah, bist du noch da?«
»Ist dort Rashid?«, fragte sie, ebenfalls leise murmelnd. Auch sie sprach arabisch.
»Du musst die Gottesdienste für heute Abend absagen. Und, … Sarah?«
»Ja?«
»Schaff die Kinder aus der Wohnung.«
Die Kinder. Die zwölfjährige Meredith. Der zehnjährige Steven. Natürlich würde sie einen Ort für die Kinder finden. Aber was war mit ihr … und Charles? Sie konnten nicht einfach beim ersten Anzeichen einer Untersuchung weglaufen und sich verstecken. Aber wenn dies kein falscher Alarm war …
»Sarah? Denk daran, Gott hat uns nicht einen Geist der Furcht gegeben, sondern einen Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.«
»Ähm, okay … wir machen das schon.« Während sie sprach, wurde ihre Stimme fester, doch sie flüsterte immer noch. »Bete für uns!«
»Das werde ich«, versprach er, und die Leitung brach ab.
Sarah hielt das Telefon weiter ans Ohr, noch nicht bereit aufzulegen und sich Charles und den Kindern zu stellen. Eine Million Fragen schrien nach Antworten. Es war Rashids Stimme gewesen, aber wie konnte er von den Muttawa wissen? Und wenn sie heute Abend kamen, was wussten sie? Wer hatte es ihnen gesagt? Und warum? Sie versuchte, ihre Gedanken zu sammeln, ihre Ängste zu beruhigen, das wirbelnde Gefühl in ihrem Kopf anzuhalten. Sie senkte den Hörer und starrte darauf.
»Ist alles in Ordnung, Schatz?«, fragte Charles. Er durchquerte die Küche und begann ihre Schultern zu massieren. Sie schloss die Augen und spürte, wie seine Finger in ihre knotigen Muskeln drangen. Sie entspannten sich nicht. »He«, fragte er sanft. »Warum bist du so verspannt?«
Sarah drehte sich um und ließ sich von Charles umarmen. Sie zitterte in seinen Armen, dann hob sie sich auf die Zehenspitzen und flüsterte ihm ins Ohr: »Die Muttawa haben uns gefunden. Sie kommen vielleicht heute Abend.«
Sie legte den Kopf in den Nacken, um ihn anzusehen, und suchte in seinem Blick nach dem Trost und der Stärke, die sie in den dreiundzwanzig Jahren ihrer Ehe in so vielen Situationen gefunden hatte.
Stattdessen sah sie nichts als blankes Entsetzen.
Es waren nur wenige Plätze frei in dem höhlenartigen Gerichtssaal und die Gerichtsdiener waren in voller Alarmbereitschaft. Der Mittelgang teilte die Zuschauer in zwei Lager. Sie hatten nichts gemeinsam.
Die linke Seite, hinter dem Tisch des Staatsanwalts, war überfüllt von den örtlichen Unterstützern des Abtreibungsrechts. Angestellte der Norfolk Medical Clinic waren da ebenso wie führende Anwälte aus ganz Virginia, die das Recht auf Abtreibung befürworteten. Um nicht mit den Fanatikern auf der anderen Seite in Verbindung gebracht zu werden, hatten sich Angestellte des Gerichts zu ihnen gesellt. Sie hatten sich freigenommen, um zusehen zu können, wie der Angeklagte das bekam, was er verdiente.
Die andere Seite des Gerichtssaals – die rechte Seite – war von Mitgliedern der Chesapeake Community Church besetzt. Viele hielten die Köpfe in stillem Gebet gesenkt, während ihr Pastor, Reverend Jacob Bailey, zu einem entscheidenden Punkt in seiner Aussage kam. Zu den Gemeindemitgliedern hatten sich einige Veteranen vom ganz harten Kern der Anti-Abtreibungsbewegung gesellt, Männer und Frauen, die Haftstrafen abgesessen hatten, weil sie sich aneinander- oder an Abtreibungskliniken gekettet hatten. Zu ihrer Zeit hatten sie durchaus einige wütende Richter erlebt. Aber – und das verrieten sie gerne jedem Reporter, der ihnen zuhören wollte – sie hatten niemals eine so voreingenommene Richterin wie diese gesehen: die ehrenwerte Cynthia Baker-Kline. Und in diesem Fall, ohne Jury, hatte sie die alleinige Macht zu verurteilen oder freizusprechen.
Zwei Zeichner, die schnell und grimmig ihre Arbeit verrichteten, saßen bei den Reportern auf der linken Seite des Gerichtssaals. Die Frau in der Robe war unkompliziert, der Traum eines jeden Zeichners. Hinter ihrem Rücken nannten die Anwälte sie Ichabod Crane. Sie hatte hagere Gesichtszüge – eine lange, spitze Nase, eine Brille mit Drahtgestell, anklagende, knochige Finger, einen fortwährend finsteren Blick und einen ausladenden Kiefer – der Inbegriff einer Lehrerin. Sie hatte während der ganzen Verhandlung noch nicht einmal gelächelt.
Reverend Jacob Bailey erwies sich als schwieriger für die Zeichner. Sosehr sie es versuchten, keiner schaffte es, den Angeklagten wie einen Kriminellen aussehen zu lassen. Sein Gesicht war schmal und blass. Zwanzig Tage Fastenzeit mit rein flüssiger Nahrung hatten ihn abmagern lassen. Statische Elektrizität lud seine dünnen und ungepflegten blonden Haare auf und er saß in sich zusammengesunken da, während er seine Aussage machte; die knochige Gestalt versank in dem Zeugensessel. Er sprach so leise, dass Ichabod ihn fortwährend daran erinnern musste, ins Mikro zu sprechen.
Der Mann, der Bailey im Moment befragte, war der Verteidiger Brad Carson. Er schnitt bei den Zeichnern besser ab. Er war dünn, besaß die Figur eines Läufers, ein kantiges Kinn, tiefliegende und ausdrucksvolle, stahlblaue Augen und rabenschwarzes Haar. Er hatte die ungezwungene Haltung eines Mannes, der sich nicht verstellte und ein schnelles und unbefangenes Lächeln, das sowohl Zeugen als auch Zuschauer bezauberte.
Die Zeichner legten ihre Stifte nieder, als Carson zum springenden Punkt der Geschichte kam.
»Was taten Sie am 13. September vor der Abtreibungsklinik, Reverend?«, wandte sich Brad von seinem Rednerpult aus an den Zeugen. Gestern hatte sein unermüdliches Auf- und Abgehen im Gerichtssaal eine strenge Strafpredigt von Ichabod über Schicklichkeit nach sich gezogen.
»Beten«, sagte der Reverend leise und schlicht.
»Sprachen Sie mit Gott oder sprachen Sie mit Menschen?«
»Ich bete zu Gott«, antwortete der Reverend, »im Namen seines Sohnes Jesus Christus.« Diese letzte Bemerkung hatte Brad nicht ins Skript geschrieben und er warf Bailey einen tadelnden Blick zu.
»Hatten Sie die Augen geschlossen, als Sie zum Beten niederknieten?« Brad betonte, dass der Reverend kniete; es ließ sein Verhalten weniger bedrohlich erscheinen.
»Ja, natürlich.«
»Wussten Sie überhaupt, ob jemand in der Nähe war?«
»Eigentlich nicht«, sagte der Reverend. »Wenn ich bete, versuche ich, mich auf Gott zu konzentrieren und alles andere auszublenden.« Noch eine Bonus-Antwort. Brad gewann den Eindruck, der Pastor schmückte seine Aussage für die Gemeinde ein wenig aus.
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