Die zwölf Häuser - Roman Reischl - E-Book

Die zwölf Häuser E-Book

Roman Reischl

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Beschreibung

Das Buch ist eine Liebeserklärung des Autors an seinen Heimatlandkreis Berchtesgadener Land und an ein Videospiel. Freuen Sie Sich auf magische Momente, grenzenlose Fantasie und ein wenig sozialkritische Aspekte in einem außergewöhnlichen Jugendbuch. Ganz besondere Erlebnisse mit der Licht- und Schattenwelt sollten sich Richie und Mariah auftun, wenn sie sich nur gut genug mit dem Seelenleben beschäftigen, um in eine komplette Traumwelt zu gelangen. Alles begann in der Jugend, die so turbulent war wie ein Meteoriteneinschlag im Berchtesgadener Land.Richie entdeckt einen Zugang, der ihm die zwölf Häuser der Astrologie offenlegt, ein geheimes Portal zu den Sternzeichen und somit den griechischen Göttern des Olymps, den wahren Repräsentanten des Lebens. Zusammen mit Mariah gelangt er zu Schauplätzen, die faszinierender nicht sein könnten. Er legt allen Ballast ab und traut seinen Augen manchmal nicht mehr, wie er sich selbst neu definiert. Viele spektakuläre Orte machen diese Geschichte zu einem Erlebnis mit Extravaganz bis zum letzten Kapitel.

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Kapitel 1: Die zwölf Häuser

Kapitel 2: Das Treffen

Kapitel 3: Das dritte Auge

Kapitel 4: Beginn der Reise

Kapitel 5: Sagen, Mythen und das Eintauchen

Kapitel 6: Der Meteorit gibt Ergebnisse preis

Kapitel 7: Die Götter des Olymps treffen ein

Kapitel 8: Rückkehr in die Schattenwelt

Vorwort

Das Buch ist eine Liebeserklärung des Autors an seinen Heimatlandkreis Berchtesgadener Land und an ein Videospiel. Freuen Sie Sich auf magische Momente, grenzenlose Fantasie und ein wenig sozialkritische Aspekte in einem außergewöhnlichen Jugendbuch.

Ganz besondere Erlebnisse mit der Licht- und Schattenwelt sollten sich Richie und Mariah auftun, wenn sie sich

nur gut genug mit dem Seelenleben beschäftigen, um in eine komplette Traumwelt zu gelangen.

Alles begann in der Jugend, die so turbulent war wie ein Meteoriteneinschlag im Berchtesgadener Land.

Richie entdeckt einen Zugang, der ihm die zwölf Häuser der Astrologie offen legt, ein geheimes Portal zu den Sternzeichen und somit den griechischen Göttern des Olymps, den wahren Repräsentanten des Lebens.

Zusammen mit Mariah gelangt er zu Schauplätzen, die faszinierender nicht sein könnten. Er legt allen Ballast ab und traut seinen Augen manchmal nicht mehr, wie er sich selbst neu definiert. Viele spektakuläre Orte machen diese Geschichte zu einem Erlebnis mit Extravaganz bis zum letzten Kapitel.

Kapitel 1

Die zwölf Häuser

Richie saß unterhalb des Marzoller Schlosses in der Wiese. Warum auch immer musste er an seine Zeit in der Psychiatrie denken, jedoch nicht nur an das Negative. Er erinnerte sich an die zahlreichen guten Gespräche, die intensiver nicht hätten sein können. Teilweise philosophisch, manchmal am Rande des Wahnsinns, aber im positiven Sinne. Ihm kam eine Idee: Er wollte sich bei diesen Leuten wieder einmal melden, schließlich hatte man am Ende des Aufenthalts Nummern und Adressen mit jenen ausgetauscht. So viele verschiedene Charaktere mit ebenso unterschiedlichen Krankheitsbildern. Das Reich der Lebenden zwischen genial, verrückt und extravagant. Vielleicht würde es Richie sogar gelingen, viele Ex-Patienten an einen Ort zu bringen? Er sprudelte förmlich vor Ideen.

Noch am selben Abend telefonierte Richie mit Maximilian und Mariah, mit denen er sich in der Klinik am besten verstanden hatte. Sie freuten sich und sagten ein Treffen, ohne viel nachzudenken, sofort zu. Richie schlug vor, sich jetzt im immer wärmeren Frühling zum gemeinsamen Picknick auf der alten Ruine Plainburg zu treffen. Danach war ein Essen in der Altstadt von Salzburg mit Spaziergang durch die Getreidegasse vorgesehen. Schon wenige Tage später hatten insgesamt 21 Leute zugesagt, einige von ihnen lebten ohnehin in der näheren Umgebung.

Richie verbrachte die Nacht vor dem Wiedersehen im lauen Wind auf seinem Balkon und rauchte Zigarillos zu einer Flasche Weißwein. Er befasste sich immer eindringlicher mit dem Thema Astrologie und versuchte, gewisse Fakten miteinander zu kombinieren. Je länger er dort saß, desto interessanter wurde es.

Er grübelte über die Zahl 12, denn jedes der Sternzeichen wird in der Lehre zwölf Häusern zugeordnet. Dazu kommt, dass die 12 in der Religion als heilige Zahl der Begegnung Gottes angesehen wird. Nimmt man die Dreifaltigkeit, also die 3 mal die vier Elemente, ergibt es auch eine 12. Weiterhin sprechen Orthodoxe von zwölf Hauptfesten. Was ist noch so magisch und könnte es sein, mit diesen Häusern, die in Verbindung mit dem Zodiac stehen, das Reich der Toten zu entschlüsseln? Für Richie offensichtlich. Er wollte mit den Freunden aus dem Krankenhaus am nächsten Tag darüber reden. Mit seinem Freundeskreis im Ort ging das ganz gewiss nicht. Für sie war er ohnehin längst ein kleiner Spinner. Er nahm noch einen Schluck Wein:

„Zwölf Apostel im Christentum, auch Mohammed aus dem Islam hatte zwölf Imame, sprich Nachfolger. Der griechische Olymp hatte zwölf Hauptgötter, das so genannte das Kollegium der Titanen. Die germanische und nordische Mythologie fand im Asgard, dem Heim der Asen zwölf Paläste für jede Gottheit. Aber wenn es einen Herrn gibt in diesem Universum, kann es nur einer sein. Ich muss herausfinden, was genau mit den zwölf Häusern der Sternzeichen gemeint ist. Sie sind auf dieser Erde zu finden, da bin ich mir sicher.“

Als Richie die letzte Zigarillo aufgeraucht hatte, ging hinter dem Zwiesel langsam die Sonne unter. Er war noch nicht müde. Mit etwas Schokolade und einem Schreibblock kehrte er auf seinen Balkon zurück. Er zündete eine Kerze an und philosophierte weiter:

„In England und den USA entscheidet bei Strafprozessen entscheidet eine Jury von 12 Geschworenen über Schuld oder Unschuld des Angeklagten. Die Flagge der Europäischen Union zeigt als Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit zwölf goldene Sterne auf blauem Grund. Die Anzahl der Sterne ist nicht veränderlich und hat eine rein abstrakte Bedeutung. Es gibt ein Dutzend Gründe, dass ich auf Entdeckungsreise gehen muss.“

Richie lächelte und holte eine Weltkarte aus seinem Wohnzimmer. Wie aus dem Nichts schoss ihm auf einmal wieder die Sonate von Beethoven ins Gehör. Es gibt weitaus Schlimmeres. Fieberhaft versuchte Richie, an irgendeiner Begebenheit auf unserem Planeten nochmals die Zahl 12 auszumachen, mit natürlichem Ursprung, ohne die Religion und Zahlenmystik mit einzubeziehen.

In einem Buch hatte er eine Woche zuvor gelesen, dass es im Jenseits zwei weitere Gebote gibt:

Nummer 11: Du sollst Gott lieben und zwölftens: Du sollst alles lieben, mehr als dich selbst

Nach seiner Auffassung nicht sehr anspruchsvoll, wenngleich doch ein kleines Zeichen auf die neue Lieblingszahl. Dennoch wollte er sich jetzt auf die Natur und die Erde konzentrieren, um etwas zu entdecken, worauf er noch nicht gestoßen war. Er breitete die alte Karte seines Vaters aus und zählte Gebirgszüge, Längengrade, Meere und Seen.

„Vielleicht werde ich in den nächsten zwölf Monaten herausfinden, was mir hilfreich sein könnte“, scherzte er mit sich selbst und brach sich ein Stück Nussschokolade ab.

Danach öffnete er sein kleines Ringbuch, das ihm seine Tante geschenkt hatte. Die Weltkarte nahm er zunächst als Inspiration für die Tagebucheinträge von diesem schönen Abend. Richie schweifte wieder einmal aufs Neue von den eigentlichen Gedankengängen ab. Mehr als typisch für seine innere Anspannung und das viele Denken. Rund um die Uhr:

Die Zeit verlangte es von Richie, über die aktuelle Weltlage zu schreiben. Die Kämpfer des IS trieben so viele unschuldige Menschen in den Tod und in die Flucht, dass Deutschland und auch alle anderen europäischen Staaten Heerscharen von Kriegsflüchtlingen aufnehmen mussten. Richie fand das wichtig und konnte nicht verstehen, dass viele Deutsche dagegen in diesen Tagen protestierten. Asyl ist ein Menschenrecht.

Richie wollte nicht glauben, dass die zwölf Häuser wie in der Astrologie und auf Horoskopseiten im Internet etwas mit dem Tierkreis in Form von Halbkreisen über dem jeweiligen Horoskop zu tun haben.

Nachdem er sein Buch mit den Gedichten zugeklappt hatte, ging er zum Kleiderschrank und legte sich was zum Anziehen für das Treffen mit dessen Freunden zurecht. Draußen ging ein Wind und promt pfiff wieder eine Melodie durch dessen Kopf. Richie zuckte und schleuderte seinen Pullover in die Ecke. Mehr wütend als neugierig rief er im Schlafzimmer, dass er keinen Bock mehr hat, so etwas zu hören, was gar nicht da war. Dann schlug er mit dem Schuh gegen die Bettkante. Er setzte sich auf den weissen Stuhl in der Ecke und fing in seine Handflächen hinein zu grübeln, die sein Gesicht bedeckten. Er kannte dieses Lied, und sein Ärger ließ augenblicklich nach, als er begriff, dass die Musik ein eindeutiger Hinweis auf den Zusammenhang seiner ganzen Überlegungen mit den Sternzeichen war:

„Na klar! Egal, wenn es nur in meinem Kopf stattfindet oder auch nicht! Es sind die Götter des Olymp bei den Griechen. Man darf sie nur nicht wörtlich nehmen, das ist die Lösung!“

Die Götterfunken aus Beethovens Neunter streiften durch die Wohnung. Vielleicht auch nur durch Richies Gehirn. Auch wenn es nur ein Produkt seines Denken war, er kombinierte schnell, dass es nur eine Abkürzung zum Ergebnis sein konnte. Die zwölf Häuser des Horoskops, die sich auf das jeweilige Zeichen beziehen, sind nicht die Namen der Götter aus der griechischen Mythologie, sondern ihre Bedeutung, beziehungsweise wofür diese stehen:

„Das Meer und Wasser (Poseidon), Die Geburt (Hera), Die Erde (Demeter), Das Licht (Apollon), Der Mond (Artemis), Wissenschaft, Frieden (Athene), Krieg (Ares), Liebe (Aphrodite), Handel und Reisen (Hermes), Naturgewalten (Hephaistos), Feuer (Hestia) und schließlich dem gesamten Universum (Zeus) – alles, was unsere Erde und die Menschen ausmacht! Die Griechen waren gar nicht so dumm und Ihr Polytheismus könnte den Zugang zur Unendlichkeit bedeuten.“

Richie sah diese Charaktere nun nicht mehr als Figuren oder Götzenbilder aus dem Geschichtsunterricht. Nein, nicht umsonst hatten auch die Römer genau dieselben Götter, um jenen teilweise sogar Namen der Planeten zu geben. Man denke nur an Neptun oder den Mars. Unsere antiken Vorfahren wussten mehr, als man ihnen zugetraut hatte.

Kapitel 2

Das Treffen

Richie freute sich ganz besonders auf Max, mit dem er sich im Krankenhaus von allen am Besten verstanden hat. Eine Art Seelenverwandtschaft, es beruhte auf Gegenseitigkeit.

Schon am Eingang des Restaurants sah er ihn einer lichtgedimmten Nische bei Kerzenschein sitzen. Am Tisch erzählte er seinem Freund von den ungewöhnlichen Erlebnissen mit der Musik, die der Wind bringt. Max interessierte sich hauptsächlich für die Idee, dass die Dinge, für die die Götter des Olymp in Griechenland standen, eine Verbindung zu den Sternzeichen haben. Die Damen aus der Klinik fanden das Ganze ebenso interessant.

Zwölf Punkte, die für das Leben der Menschen unumgänglich sind, genau wie das hinein geboren sein in ein Tierkreiszeichen. Sind das die wahrhaften Häuser der Astrologie?

Mariah, eine ganz charmante junge Frau, die an Depressionen litt, sagte zu Richie, dass sie genau wie er das Verlangen hatte, noch einmal mit einem geliebten Menschen zu sprechen, der leider gestorben war. Sie bestärkte ihn in der Auffassung, dass er eines Tages mit seiner Zwillingsschwester reden dürfe. Der Tod kann nicht das vollkommene Ende sein.

„Vielleicht könnte man mit Meditation eine Brücke ins Jenseits errichten?“, schlug sie der Runde vor.

„Versuch´ doch mal, symbolisch zu denken, Richie!“, warf Christoph ein.

„So werden in gewissen Filmen solche Sachen gelöst, ich weiß, aber wenn das Sonnensystem, die Konstellation der Sterne und Planeten bei unserer Geburt Einfluss auf unsere Art haben, dann kombiniere die Sternzeichen zu einem einzigen Gebilde und schau´ was dabei herauskommt.“

Richie grübelte:

„Ja, gewiss nicht schlecht. Diese Aufgaben dort in meiner Aufzeichnung, mit denen die zwölf griechischen Götter betraut sind, da bin ich hier auf der Erde schon richtig. Unumgängliche Tatsachen, nicht wegzudenken, leider auch der Krieg nicht. Aber so ist das nun mal. Max, hast du Lust, dass wir Versuche starten? Wir könnten uns in jeder Vollmondnacht treffen, in der der Monat in ein neues Sternzeichen wechselt. In diesen besagten Nächten beobachten wir, ob wir etwas hören oder sehen können, was einem sonst gar nicht auffällt. Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass wir verrückt sind. Und auch wenn es nur eine Einbildung ist, spannend ist es allemal.“

Der Querdenker Max hatte gegen den Vorschlag nichts einzuwenden. Neben diesen Themen wurde an jenem Abend im Marzoller Schlossberghof aber auch viel gelacht und die befreundeten Ex-Patienten freuten sich über Anekdoten aus der Zeit in der Psychosomatik und die Erfahrungen mit den dortigen Psychologen.

Schon eine Woche später trafen sich die beiden Freigeister am Abend des Wechsels des Sternzeichens Wassermann zu den Fischen. Max las im Tagebuch die Einträge Richies aufmerksam und gab seinem Freund sein Ringbuch, vollgepackt mit nachdenklichen Gedichten. Danach fuhren sie mit Fernrohren und Proviant ausgestattet zum alten Schützengraben, an dem Richie erstmals im Wind Beethoven hörte. Sie wollten heute Nacht den Himmel nicht aus den Augen lassen, denn es war sternenklar und für diese Jahreszeit gar nicht kalt.

„Wenn ich auch keine Melodie höre, die der Wind herüberbringt, ich möchte und werde Kontakt zur Schattenwelt herstellen können“, sagte Richie zu seinem Freund.

„Sie lebt auf einer Burg und bewacht das Gute.“

Egal, was in diesem Text von ihm bisher aufgezeichnet wurde, das Nächtebuch, die Sternzeichengeschichten, die Lyrik zu den Planeten oder das Logbuch: Alles hatte etwas mit seinen Erfahrungen und Weggefährten zu tun. Jede einzelne Geschichte und Gedicht handelt von Dingen und Personen, die etwas mit Richies Leben zu tun hatten.

Der nicht minder genial denkende Maximilian schlug etwas vor, bevor sich beide weiter ihrer Philosophie hingaben:

„Warum sollten wir nicht einfach zu Menschen gehen, die auf einer Palliativstation liegen und wissen, dass sie bald sterben müssen? Sie denken und fühlen oft das „Zwischendrin“, was unsereiner gar nicht begreifen kann.

Ich glaube, wenn wir erst einmal Kontakt zu den Toten haben, dann werden sie uns Novellen erzählen. Vom Meer und Wasser, für den dieser Poseidon und Neptun standen, von der Geburt, der Erde an sich, dem Licht und Dunkel, vielleicht sogar besagtem Tunnel, dem Mond und den Sternen, Krieg und Frieden, dem Reisen und der Liebe und allen Gewalten der Natur. Auch dem Ende, denn das ist auch ein Stück davon. Wir gehen durchs Feuer mit unserer These und begreifen so endlich das ganze Universum. Was sagst du, Schreiberling?“

„Gar nichts mehr, außer dass du recht hast, Mäxchen.“

Und so kam es, dass zu jeder neuen Konstellation des Horoskops die beiden Freaks nicht nur mit Schwerkranken sprachen, sondern auch lyrische Texte schrieben und sich immer wieder darüber unterhielten. Richie und Maximilian hörten in jeder dieser Nächte Stimmen und Lieder von Künstlern, die schon lange nicht mehr auf der Erde verweilten. Doch eines sei klargestellt. Sie waren beide nicht schizophren, sondern ganz eins mit dem Leben und dem Tod. Diese Verbindung zur Traumwelt nannten sie von nun an: Schattenreich!

Richies Schwester würde mit Sicherheit kein direktes Gespräch mit ihm führen. Dennoch wird er sich damit identifizieren, dass die Sternzeichen und Horoskope das Leben beeinflussen. Man lernt durch die Gespräche mit Menschen jeden Tag dazu. Gewiss sind alle anders gestrickt, doch mit Max in den Nächten der Planetenverschiebungen zusammen zu sein, ist das Portal zur Ewigkeit.

Richie wünscht sich aber einen ganz anderen Zugang. Er möchte eintauchen in die Welt dort. Hier und jetzt. Zuvor musste er aber die Welt erkunden.

Wer nicht verreist, ohne die Gegend in ihrem Ursprung und der Einheimischen kennenlernen zu wollen, sollte am Besten zu Hause bleiben und so weitermachen und denken, wie er es bisher getan hat. Die Erde ist ein wunderschöner und vielseitiger Planet. Im Grunde genommen auch die Menschen, die darauf leben. Ich freue mich, dass durch die Zuwanderung bei uns das Land ein bisschen bunter wird und wir uns vermischen. Einige denken, dass Multi Kulti nicht funktioniert auf Grund von Religionen oder sonstigen Weltanschauungen. Seltsamer Weiße sind das immer diejenigen, die sich mit Asylbewerbern und Flüchtlingen gar nicht unterhalten, weil sie nicht einmal ein paar Brocken Englisch beherrschen. Sie bleiben unter sich, unterstellen das aber in Form von Ghettoisierung denen, die ihnen fremd sind.

Sie scheren alles über einen Kamm und werden wütend, wenn sich vom Krieg gezeichnete Leute hierzulande mit Fleiß etwas aufbauen wollen. Der Neid steht ihnen ins Gesicht geschrieben, dass sie auf Grund ihrer eigenen Dummheit nichts zu Stande gebracht haben.

Daher schüren sie immer weiter Hass. Selbst aber erwarten sie, dass sie im Urlaub willkommen geheißen werden und die Gastgeber womöglich ihre unwichtige Sprache auch noch verstehen und sprechen sollen.

Wir stammen alle von denselben Vorfahren ab, die durch Evolution entstanden sind. Der Mensch ist immer gewandert, von Ort zu Ort, ansonsten hätte er sich nicht weiterentwickeln können. Diese Spießbürger, die nicht vom Fleck kommen, sind im Geiste nie vorangekommen, das merkt man schon, wenn man ihnen in die Augen sieht. Nationalisten, Konservative und Patrioten sind der eigentliche Abschaum der Gesellschaft, nicht die um Hilfe bittenden.

Ich habe auf der Weltkarte gerade die Grenzen wegradiert. Was ist geblieben? Weltmeere, Seen, Flüsse, Gebirge und Kontinente. Die Natur. Was ist weggefallen? Ein paar Striche. Ich bin sehr froh, dass ich nicht in Deutschland eingesperrt bin. Die Erde gehört uns nicht und wenn wir so weitermachen wie bisher, stößt sie uns irgendwann weg. Sie hat momentan allen Grund dazu. Was Besseres könnte diesem Planeten in der heutigen Situation ohnehin nicht passieren.

Das waren die Bereiche der Götter des griechischen Olymps und der Römer. Es sind die wahren zwölf Häuser, die in ihrer Gesamtheit Energie, die Macht und Zauberkraft ergeben, die Botschaften aus dem Jenseits auf die Erde. Denn niemand ist wirklich tot. Es gibt nur eine zweite Welt dort irgendwo und man kann sie mit viel Mühe verstehen, ja sogar lieben. Denn auf der von uns gesehen anderen Seite ist die Existenz nicht mehr materiell, sondern vollkommen erfüllt. Es ist die Konsequenz des Lernprozesses des jetzigen Daseins. Im ersten Band habe ich Sternzeichengeschichten gesehen. Sie handeln von dir und von mir, von jedermann. Es können auch Träume sein. Das liegt wie immer im Auge des Betrachters:

Was hat es mit den Stimmen auf sich?

Ist es eigentlich das Jenseits, vor dem wir uns fürchten müssen? Wäre es stattdessen oftmals nicht angebrachter, die vielen Probleme hier unten endlich in den Griff zu bekommen?

Die ZWÖLF, egal ob Sternzeichen oder Planeten, vielleicht auch gar die Häuser: Es muss hier und auch dort darüber gesprochen werden.

Max und Richie hatten es tatsächlich geschafft. Sie konnten durch Meditation und Entspannung eine Verbindung in eine andere Welt aufbauen. Alles, wofür die Götter im Olymp standen, angefangen von Elementen wie dem Wasser wurden an einem Ort zusammengebracht. Hier im beschaulichen Berchtesgadener Land lag ihnen das Universum und die Macht offen, gut und böse. Richie traute sich nicht, zu äußern, dass er gerne nur mit geliebten Menschen sprechen würde. Die vom Wind getragene Musik, die sein Kopf einst immer wieder aufs Neue wiedergab, war nun verschwunden. Dafür sah er jetzt Dinge, von denen er nicht sicher sein konnte, ob sie real schienen oder auch so eine Art Eingebung. Wie dem auch sei, ohne seine Vorstellungen und Visionen wären Maximilian und er nicht so weit gekommen. Sie saßen beide in der Wiese, die Sonne strahlte und Richie schloss die Augen. Selbst blind huschten bunte Bilder an ihm vorbei. Das Reich von Magnus war ganz und gar nicht dunkel.

Vielmehr erzählte es Geschichten der Krieger, die jene auf der Erde selbst erlebt hatten. Die Erinnerungen nahmen sie mit nach Magnus. Dort lebten die Wesen weitaus glücklicher als in ihrer Zeit bei uns. Es schien die Vollkommenheit zu sein. Weder materiellen noch finanzielle Unterschiede, null Differenzen und kaum Macht vom einen über den anderen existierte hier, nichts wurde überschattet von Hass. Es gab kein Geld und weder dicke noch dünne Menschen. Magnus ist eine Erlösung von allen Zwängen, den Kriegen, Neid und Missgunst, da das Gute dort gewinnt. Richie spürte seinen Körper kaum mehr, als er da am alten Schlossgraben lag. Tiefe Meditation stellte sich ein und erlaubte ihm erstmals, den Ausführungen der Untoten zu lauschen. Die zwölf Häuser hatten sich geöffnet. Das Universum war hell erleuchtet und die Sternenbilder bewegten sich aufeinander zu. Sie schlossen einen Kreis. Den perfekten Zodiac, das Geheimnis des Lebens. Zunächst erfuhr Richie von Stimmen aus dem Tierkreis der Zeichen, wie einige Lebewesen dort drüben auf der anderen Seite mit gewissen Situationen auf der Erde umgegangen sind. Die Novellen spielten mitunter in der Zeit der Gladiatoren, dem Krieg und in Fantasiewelten der Umgang mit der vorläufigen Vergänglichkeit. Wie unendlich groß musste die Zufriedenheit der Verstorbenen jetzt sein

Kapitel 3

Das dritte Auge

Wie auch immer, Richie kämpfte in den letzten Wochen mit Spannungskopfschmerzen wie schon oftmals zuvor.

Er googelte diese Art der Pein. Somit fand er heraus, dass sein Chakra sich öffnet und er deshalb so viele besondere Erlebnisse hat. Allein die Wahrnehmung, die man nicht als Störung betrachten kann. Die Realität wie in der Matrix gab sich ihm preis, wie man es in Worten beschreiben kann. Richie war nun ein Teil der zwölf Häuser, ohne dass er es wusste.

Er kann nun erzählen von Dingen, die intensiver gar nicht sein können. Richie hatte nach dieser Öffnung des dritten Auges nicht nur fünf Sinne, sondern sechs. Er hatte die Zauberkraft. Die grenzenlose Liebe war zu ihm eingekehrt und damit folgen seine Ausführungen:

„Ich möchte Euch mitnehmen in eine Story, die kein Mensch von mir erwartet hat, wenn er mich heute sieht. Ich heiße Richie Reindl und ich sehe mit dem dritten Auge. Ich habe in Marzoll einen geheimen Zugang entdeckt zu Magnus, dem Eternia der Kraft, dessen Macht und Ausstrahlung. Folgt mir und meinen Freunden.“

Kapitel 4

Beginn der Reise

Mariah, Max und Richie hatten sich am alten Schützengraben unterhalb des Weihers vor dem Schloss Marzoll zusammengefunden. Mein Freund war heute bereit, den beiden den geheimen Eintritt zu zeigen. Er erklärte nur noch kurz, wo im Körper das dritte Auge sitzt. Es war faszinierend.

„Diese alten Gemäuer, die wir nun alle bereisen, sind alle miteinander verbunden. Man will es kaum glauben, aber jedes einzelne Schloss steht unter einem Zeichen. Wie und warum, das werden wir gemeisam herausfinden“, deutete Richie an und zeigte auf die Pforte der Burg.

Mariah strich sich durch die langen braunen Haare und lächelte. Sie war oft genug von Depressionen geplagt worden und es ging ihr bedeutend besser. Sie und Richie hatten sich schon im Krankenhaus ineinander verliebt. Der junge Mann hatte sie liebevoll „Kleiner Stern“ getauft. Das kam wahrscheinlich auch ein wenig von seinem Faible für das Universum.

Nach dem Durchschreiten des Burgtores erklang eine Stimme in Richies Kopf:

„Marzoll steht im Zeichen des Gottes Hermes, dem Herrn des Handels und der Reisen. Schon von jeher wurde hier das Salz in der ganzen Region koordiniert in Form einer Zollstation. Die Römer wussten das bereits, nur dass sie ihre eigenen Götter für ihre ganzen Stützpunkte verwendeten. Tretet ein und seht es euch an. Im alten Festsaal steht ein großer Spiegel. Schaut hinein und findet es heraus.“