Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC - Mark Evans - E-Book

Dirty Deeds - Meine wilde Zeit mit AC/DC E-Book

Mark Evans

3,9

Beschreibung

Dirty Deeds Done Dirt Cheap ist der Titel des legendären AC/DC Albums, mit dem die australische Hardrock-Band 1979 in den USA bis auf Platz 3 der Album-Charts stürmte. Es wurde bis heute 6 Mal mit Platin ausgezeichnet und verkaufte sich allein in den USA über 6 Millionen Mal. Damit ist es nach Back in Black und Highway to Hell das erfolgreichste AC/DC-Album. Das war der Durchbruch. Und es war wie ein Orkan. Mittendrin: Mark Evans, Bassist der stilbildenden ersten drei AC/DC-Alben. In seiner Autobiografie schildert er, wie er in Australien aufwuchs und welche Musik ihn und seine Freunde als Jugendliche beeinflusste. Als Zuschauer und Fan wurde er schon bei einem der aller ersten AC/DC-Konzerte aus dem Saal verwiesen und lernte dabei Bon Scott kennen, der ihm gegen die Türsteher half und ihn wieder ins Publikum zurückholte. Wenige Wochen später war er, kurz nach seinem 19. Geburtstag, als Bassist bei AC/DC. Mit Sänger Bon Scott war er bis zu dessen Tod 1980 eng befreundet. Mark Evans schildert auf unterhaltsame Weise und mit vielen Fakten und Anekdoten die Ereignisse dieser bewegten Anfangszeit, als AC/DC zunächst kleinere Clubs und Konzertsäle in Australien zum Kochen brachten, dann aber die ganze Welt eroberten. Stress mit der Plattenfirma, die Arbeit im Studio, wilde Saufgelage, turbulente Auftritte, Exzesse, Schlägereien und Skandale. Mark Evans erzählt offen und ehrlich, wie es bei AC/DC in ihrer wildesten Zeit wirklich zuging.

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www.hannibal-verlag.de

Für meine Mädchen

Impressum

Der Autor: Mark Evans

Deutsche Erstausgabe 2012

Titel der Originalausgabe:

„Dirty Deeds – My life inside and outside of AC/DC“ © 2011 by Mark Evans

ISBN: 978-1-74237-579-3

Coverdesign: © Squirt Creative

Coverdesign der deutschen Version: © bürosüd°, München

Coverabbildung: © Peter Mayoh/Fairfax Syndication

Foto auf der Buchrückseite: © Dick Barnatt

Layout und Satz: Thomas Auer, www.buchsatz.com

Übersetzung: Kirsten Borchardt

Lektorat und Korrektorat: Hollow Skai

© 2012 by Hannibal

Hannibal Verlag, ein Imprint der KOCH International GmbH, A-6604 Höfen

www.hannibal-verlag.de

ISBN 978-3-85445-369-7

Auch als Paperback erhältlich mit der ISBN 978-3-85445-368-0

Hinweis für den Leser:

Kein Teil dieses Buchs darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, digitale Kopie oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet werden. Der Autor hat sich mit größter Sorgfalt darum bemüht, nur zutreffende Informationen in dieses Buch aufzunehmen. Es kann jedoch keinerlei Gewähr dafür übernommen werden, dass die Informationen in diesem Buch vollständig, wirksam und zutreffend sind. Der Verlag und der Autor übernehmen weder die Garantie noch die juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für Schäden jeglicher Art, die durch den Gebrauch von in diesem Buch enthaltenen Informationen verursacht werden können. Alle durch dieses Buch berührten Urheberrechte, sonstigen Schutzrechte und in diesem Buch erwähnten oder in Bezug genommenen Rechte hinsichtlich Eigennamen oder der Bezeichnung von Produkten und handelnden Personen stehen deren jeweiligen Inhabern zu.

Inhalt

Prolog: Paris, April 1977

Kapitel 1: Das Prahran Hilton

Kapitel 2: Poolbillard und Hausverbot

Kapitel 3: Countdown lässt es krachen

Kapitel 4: Der Sandmann

Bildstrecke 1

Kapitel 5: Unerwartet Teen-Stars

Kapitel 6: Auf nach England

Kapitel 7: London

Kapitel 8: Geister, Dope und Müllmänner

Kapitel 9: Eine Riesendosis Rock’n’Roll

Kapitel 10: Unverhoffter Schlussakkord

Bildstrecke 2

Kapitel 11: Keine tätowierten Rosen!

Kapitel 12: Ein langer, langer Weg

Danksagung

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Solange ich mich erinnern kann, wollte ich reisen. Was das eigentlich bedeutete, war mir damals gar nicht klar, aber mir war schon ziemlich früh bewusst, dass es draußen in der Welt unheimlich viele Sachen zu sehen und zu entdecken gab. Schon ganz früh malte ich mit Begeisterung Bilder von Orten und Sehenswürdigkeiten, die mir ganz weit weg vorkamen, von den Pyramiden, Big Ben oder auch der Harbour Bridge von Sydney. (Hey, immerhin stammte ich aus Melbourne, da erschien mir Sydney wie auf einem anderen Planeten.) Mich faszinierte die Vorstellung, dass es Länder auf der anderen Seite der Welt gab, in denen die Menschen andere Sprachen sprachen, anderes Essen aßen, andere Kleidung trugen und eben überhaupt … anders waren. Es gab nur ein Problem: Wie konnte ich es schaffen, in diese so entlegenen, wunderbar anderen Länder zu gelangen? Ich kam aus einer Arbeiterfamilie und war in einem ziemlich rauen Vorort von Melbourne aufgewachsen, in Prahran. Welche Chance hatte ich schon, wirklich etwas von der Welt zu sehen?

Eine gar nicht mal so kleine, nachdem ich der Bassist von AC/DC geworden war. Ein Freund von mir gab mir im März 1975 den richtigen Tipp, und mit gerade mal 19 Jahren stieß ich zur Band. Im ersten Jahr gaben wir Konzerte, gingen auf Tour, machten Aufnahmen, tranken und ackerten uns quer durch Australien. Wir erreichten ganz ordentliche Platzierungen in den Hitparaden und zogen uns gleichzeitig den Zorn des Establishments zu, woraufhin wir eine Tour sofort unter das Motto „Lock up your daughters“ – „schließt eure Töchter ein“ – stellten. Als wir damit fertig waren, schien es uns eine ziemlich gute Idee zu sein, dasselbe Ding gleich noch mal in Europa durchzuziehen. Und so machten wir uns auf den Weg.

Am 5. April 1977 befanden wir uns in Paris, und der größte Teil unserer Tour als Vorgruppe von Ozzy Osbournes Band Black Sabbath lag schon hinter uns. An jenem Abend hatten wir im Pavillon de Paris gespielt, einer Halle, die unserem alten Wasserloch in Sydney, dem Hordern Pavilion, gar nicht unähnlich war. Der Pavillion in Paris war zusätzlich noch deswegen interessant, weil sich früher an diesem Ort ein Schlachthof befunden hatte, weswegen Einheimische die Halle auch Les Abattoirs nannten. Ich bezweifelte nicht im Geringsten, dass der ganze Laden aufgrund seiner blutigen und unrühmlichen Vergangenheit eine Art Dauerkater hatte. Es roch genau so, wie man es von einem früheren Pariser Schlachthof erwarten konnte – nein, sogar noch schlimmer.

Aber die Stadt an sich war natürlich etwas ganz anderes. Paris im Frühling ist einfach phantastisch. Es gibt bestimmt schon einen Song, der „Paris In The Springtime“ heißt, und wenn nicht, dann sollte man ihn schleunigst schreiben. Für ein paar junge Typen, die in einer Rockband spielten, war es jedenfalls höchst aufregend. Und wenn ich „jung“ sage, dann meinte ich damit die Instrumentalisten von AC/DC und nicht unseren geliebten und furchtlosen Anführer und Sänger, Bon Scott. Wir nannten ihn allgemein „old man“, und es war ein bisschen so, nein, es war sogar ziemlich genau so, als sei man mit einem leicht durchgeknallten Onkel auf Tournee. Ihr wisst schon, diese lustigen Typen, die sich bei Hochzeiten im großen Stil besaufen und versuchen, alle jungen Mädels abzuschleppen. Bon war damals erst knapp über 30, aber für mich gehörte er trotzdem schon zu einer anderen Generation.

Da Paris eben Paris war, und AC/DC eben AC/DC, ließen wir es während unseres Aufenthalts ordentlich krachen, abgesehen von Angus Young, unserem abstinenten Gitarristen in Schuluniform, der sich nur selten mal einen Schluck genehmigte. Unser Old Man hingegen gönnte sich gerne einen Tropfen Rotwein, und manchmal auch wesentlich mehr. Und in Paris konnte man sich wirklich ganz ausgezeichnet mit Rotwein die Kante geben. Bon und ich hatten in der Stadt zwei sehr attraktive Französinnen kennen gelernt und waren dabei, unsere Bekanntschaft besonders in bestimmten Körperregionen zu vertiefen. Wir hatten bereits ein paar ziemlich wilde Tage und Nächte in der Gesellschaft der beiden Mademoiselles verbracht und beschlossen nach dem Gig im Pavillion, uns mit ihnen in unser Hotel am Boulevard Saint-Germain zurückzuziehen.

Hotelzimmer in Paris sind, das muss man sagen, meistens ziemlich klein und eng. Oft haben sie diese winzigen Balkone, auf die gerade mal zwei Leute passen – zwei kleine Leute, wohlgemerkt. Bon und ich waren schon ziemlich angesäuselt, aber wir teilten uns trotzdem noch ein schönes Fläschchen von einem ordentlichen Roten auf dem Balkon und warteten darauf, dass die Sonne über der Stadt des Lichts aufging. Paris im Morgengrauen ist ein absolut großartiger Anblick, wahrscheinlich ganz ähnlich wie auch schon vor hundert oder noch mehr Jahren. Jedenfalls konnte ich gut verstehen, wieso diese Stadt so viele Schriftsteller, Maler, Musiker und sonstige Künstler inspiriert hatte. Es war, als hätte man die Zeit angehalten.

Und so standen Bon und ich auf unserem Balkönchen, schlürften unseren Wein und waren mit uns und der Welt und unseren deux filles Parisiennes très attirantes recht zufrieden. Ein wunderschöner Sonnenaufgang erhob sich über Paris und erleuchtete unsere Gesichter. Das Leben war schön. Ich war einen weiten Weg gekommen, vom Vorortskaff Prahran bis hierher, und das in ziemlich kurzer Zeit.

Gerade wollte ich Bon, der nach zwei Tagen Dauerparty schon ziemlich von der Rolle war, diesen Umstand noch einmal genauestens verklickern, da sah er mit seltsam konzentriertem Gesichtsausdruck zum Eiffelturm herüber.

„Was ist denn los, Alter?“, fragte ich.

Bon drehte sich langsam zu mir. „Weißte was“, erklärte er mit leicht schwerer Zunge, „so einen Turm wie den da gibt’s auch in Paris.“

Meine Kindheit war geprägt von dem, was man heute wohl eine „Patchwork-Familie“ nennt, wobei mich das damals weder interessierte noch irgendwie beeinträchtigte. Ich war das jüngste von vier Kindern. Meine älteste Schwester Laura und mein Bruder John entstammten der ersten Ehe meines Vaters mit einer wunderschönen Frau namens Susan, die an einer Gehirnblutung gestorben war, als sie noch sehr klein waren. Ich erinnere mich noch sehr lebhaft an ein Porträtfoto von Susan, das in unserem Haus in Murrumbeena, einem Vorort von Melbourne, hing und auf dem sie wie ein Filmstar aussah. Mein Bruder hat dieses Foto noch, und wenn ich es ansehe, dann muss ich sofort wieder an unser altes Haus und die Zeit damals denken. Es ist ein warmes, schönes Gefühl und erinnert mich an eine Zeit, in die ich mich oft zurücksehne.

Meine andere Schwester Judy ist fünf Jahre älter als ich und damit altersmäßig mir am nächsten. Sie stammt aus der ersten Ehe meiner Mutter Norma. Als Jüngster wurde ich sehr verwöhnt, und wahrscheinlich machte ich Judy das Leben zur Hölle, wofür ich mich heute in aller Form entschuldigen möchte. Der erste Mann meiner Mutter, Bud Mintovich, kam in Australien als Sohn einer russisch-jüdischen Familie zur Welt. Als sie heirateten, diente er in der Royal Australian Navy und war, wie auch meine Mutter, erst 19. Sie waren gerade mal zwei Monate verheiratet und meine Mum war mit Judy schwanger, als Bud an Bord der HMAS Bataan Richtung Okinawa ablegte. Die Bataan lag dort im Hafen, als am 25. Juni 1950 der Koreakrieg ausbrach, und das Schiff wurde der amerikanischen Marine überstellt. Bud kam die nächsten 15 Monate nicht nach Hause. In dieser Zeit erlebte er die Landung der UN-Truppen bei Pohang-Dong mit, patrouillierte in der Straße von Korea, war an zahlreichen Blockaden und Feuergefechten beteiligt und kam tagtäglich unter Beschuss.

Als Bud zurückkam, hatte er sich sehr verändert. Der Krieg hatte ihn gezeichnet. Er war angespannt und in sich zurückgezogen, hatte mit knapp 21 schon eine zehn Monate alte Tochter und wohnte bei seinen Schwiegereltern. Als Bud nach Darwin versetzt wurde, weigerte sich mein Großvater, meine Mutter und meine Schwester mit ihm gehen zu lassen, und die Ehe zerbrach. Dass in dieser Zeit trotzdem immer wieder gute Laune im Haus herrschte, war einigen Kindern aus der Parallelstraße zu verdanken; ein neunjähriger Junge und seine 13-jährige Schwester kamen jeden Tag vorbei, um „Mr. und Mrs. Whit“ und das Baby zu besuchen. Dabei hatten die Kinder selbst eine Aufheiterung bitter nötig, denn erst kurz zuvor hatten sie ihre Mutter Susan verloren. Und so wuchsen unsere Familien zusammen. Dass es sich bei meinen Geschwistern genau genommen um Stiefbruder, Stiefschwester und Halbbruder handelt, hat mich nie interessiert, für mich waren sie einfach nur mein Bruder und meine Schwestern. Sie sind meine Familie, ganz einfach.

Man kann wohl mit Fug und Recht behaupten, dass ich nicht gerade in besten Verhältnissen aufwuchs. Während meiner Jugend wohnte meine Familie lange Zeit im Apartment 56 einer Siedlung in South Yarra, dem so genannten Horace Petty Estate. Hinter diesem ziemlich hochtrabenden Namen verbarg sich ein Haufen echter Bruchbuden. Ich selbst nannte unseren Block das Prahran Hilton, und bei meinen Freunden war unsere Wohnung als Club 56 bekannt. Die Siedlung bestand aus drei zwölfstöckigen Hochhäusern und etwa 30 vierstöckigen Wohnblöcken. Es handelte sich um Fertigbauten aus Beton, die man wie Kartenhäuser zusammengekloppt hatte. Im Sommer war es stinkend heiß, und im Winter fühlte man sich wie in einer gigantischen Kühlbox. An einem stickigen Dezembertag hatte man vielleicht Glück, und eine kühle Brise pfiff durch die Ritzen, aber sobald sich die Betonplatten abkühlten, zogen sie sich leicht zusammen und verkanteten sich. Dann gab es stets ein knackendes Geräusch, und gelegentlich traten Risse auf. Es war kein besonders beruhigendes Gefühl, wenn man oberhalb des Erdgeschosses wohnte.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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