Drachensumpf
Michael Pick
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Michael Pick
Mit den ersten Sonnenstrahlen des neuen Tages trat ein junger Mann aus dem Wald. Vor ihm öffnete sich ein weites Tal mit einem veilchenblauen See, in dessen Mittelpunkt sich auf einer Insel das Schloss Miluael erhob.
Obgleich die Sonne gerade aufgestanden war, beherrschte sie bereits den Himmel – nicht eine Wolke wagte sich zu zeigen. Es versprach, ein freundlicher Tag zu werden.
Der Wanderer, ein Jüngling von vielleicht fünfzehn Jahren, stützte sich auf einen mannshohen hölzernen Stab und betrachtete die Szenerie. Der Weg, der ihn bis hierher geführt hatte, verschmolz mit einer hölzernen Brücke, die kaum breiter als ein ausgewachsenes Pferd war. Sie bildete den einzigen Zugang zum Schloss. Ein kleines Wachhaus, es bot sicher nicht mehr als zwei Soldaten Platz, kontrollierte den Übergang.
Das berühmte Schloss Miluael, dachte der junge Mann. Ich hatte es mir größer, irgendwie mächtiger vorgestellt. Hier leben Prinzessin Akina und Prinz Leachim, die zusammen mit ihren Gefährten die berühmte Zauberin Andomi besiegt haben. Ich kann immer noch nicht glauben, dass zwei Kinder, ein alter Ritter, sein klappriges Streitross, ein falscher Drache und eine Waldfee die größte Zauberin aller Zeiten übertroffen haben sollen. Die Schuld musste bei Andomis Komplizen gelegen haben, mit denen sie sich hatte abgeben müssen. Und natürlich der Verrat ihrer Dienerin Lakuni, die im wichtigsten Augenblick zu Andomis Gegnern übergelaufen war. Die schwarzblaue Zauberin musste sich vorwerfen lassen, sich zu sehr auf andere verlassen zu haben. Das würde ihm nie passieren.
„Heda! Macht Euch nicht so breit, dass Ihr den gesamten Weg versperrt.“
„Inimo, bitte! Kannst du den jungen Mann nicht höflich fragen, ob er uns vorbei lassen kann?“
Inimo?, dachte der Wanderer und trat einen Schritt zur Seite. Freundlich grüßend ritt eine schwarze Stute an ihm vorbei. Ihr folgte ein missmutig dreinschauender Hengst. Sein Rücken war breit, wie der von einem jungen Wal; hellbraunes Fell mit weißen Kleeblattflecken. Den Schluss bildeten zwei Fohlen, die augenscheinlich die Kinder der beiden waren. Ein Hengst- und ein Stutenfohlen – Abbilder ihrer Eltern bis auf die Größe.
Das muss das Streitross des Drachenfängers Ritter Mando sein. Dann ist die Stute neben ihm Lakuni. Lakuni, die Verräterin. Der Wanderer ließ sich keinen seiner Gedanken anmerken und wartete, bis die Gruppe an ihm vorübergezogen war und an der Brücke zum Schloss angelangt war.
Drei Büsche standen neben Nue und obgleich kein Wind wehte, wisperten ihre Blätter aufgeregt.
Etwa zu der gleichen Zeit schlug ein großes weißes Kaninchen die Pfoten über seine langen Ohren zusammen und verdrehte die Augen. Längst hatte es den Stab mit der Glocke am oberen Ende in die Zimmerecke neben dem Thron gestellt.
In dieser Woche war es schon das fünfte Mal, dass der Oberst es zutiefst bereute, die Aufgaben des Beraters der Königskinder von Miluael übernommen zu haben. Das war ein neuer Rekord.
Wie schön und bequem war das Leben im Shermorn-Wald gewesen. Einmal im Monat hatte eine Gerichtsverhandlung stattgefunden, bei der er, Oberst Eudo, der allerhöchste Gerichtsdiener war; ein Beamter, dem von allen Seiten der außerordentlichste Respekt erwiesen wurde. Hier auf Schloss Miluael aber musste er sich um die kindischen Streitereien zwischen Prinzessin Akina und Prinz Leachim kümmern – und die zankten sich jeden Tag ach, jede Stunde.
Am unteren Ende des Empfangssaales wurde eine Tür aufgestoßen. Ein Knäuel aus Armen und Beinen kugelte in den Raum – Akina und Leachim. Jetzt scheuen die beiden nicht einmal mehr davor zurück, handgreiflich zu werden, dachte das Kaninchen und hoppelte mit traurigen Augen zu den Streithähnen.
„Majestäten! Bitte! Aufhören!“
Ein vierzehnjähriges Mädchen zog ihren halb so alten Bruder am Kragen und dieser puffte ihr in die Seite, während er versuchte, auf ihren Fuß zu treten. Um das zu verhindern, tanzte das Mädchen von einem Fuß auf den anderen. Beide keuchten, als wären sie altersschwache Lokomotiven unter Dampf und hatten ganz rote Gesichter.
Als Oberst Eudo bemerkte, dass die beiden Streithähne keine Notiz von ihm nahmen, fasste er die Kinder an den Armen und zog sie auseinander.
„Ihr solltet euch schämen. So etwas will in zwei Tagen König und Königin werden. Schöne Vorbilder seid ihr.“
Oberst Eudo setzte die strengste Miene auf, die er zu zeigen imstande war. Prinzessin Akina und Prinz Leachim senkten den Kopf und blickten zu Boden.
„Also, worum ging der Streit?“
Prinzessin Akina verzog die Mundwinkel.
„Wir konnten uns nicht einigen.“
„Ach, was ihr nicht sagt. Das wäre ja etwas ganz Neues. Und worüber konntet ihr euch nicht einigen?“
Jetzt war Prinz Leachim an der Reihe.
„Ganz einfach. Ihr habt doch gestern gesagt, ich sollte als zukünftiger König von Miluael den Bereich Spaß regieren.“
„Und ich“, warf Akina ein, „über die Freizeit bestimmen.“
„Na ja“, setzte Leachim fort, „ich wollte in meiner Eigenschaft als Spaßkönig Drachenball zum Spiel Nummer eins in Miluael ernennen. Ich wollte verfügen, dass jede Frau, jeder Mann und jedes Kind in Miluael das Spiel erlernen muss.“
„So ein Quatsch!“, rief Akina, „wir können unsere Untertanen nicht zwingen, so ein blödes Spiel zu lernen. Ich meine“, sie blickte ernst aus ihren braunen Augen, „als Pflichthobby soll Sticken eingeführt werden. Natürlich darf jeder sein Motiv frei wählen. Wir sind schließlich keine Allesbestimmer.“
Leachim wollte gerade aufbegehren, als Oberst Eudo mit den Pfoten auf den Boden stampfte und „Halt!“ schrie.
„Das hält man ja nicht mehr aus. Wenn nur Madoly hier wäre!“
„Wann kommt die Waldfee?“, Akina hatte Eudos Bemerkung aufgeschnappt.
„Ich hoffe bald“, und es gab augenblicklich nichts, was sich der Oberst sehnlicher wünschte.
Die Waldfee Madoly, die der Oberst Eudo so gerne im Schloss gesehen hätte, begrüßte in diesem Augenblick den Ritter Mando. Der hatte sich von Inimo und Lakuni im Shermorn-Wald getrennt, um die Freundin zu besuchen.
Seit ihrem letzten Treffen hatte sich einiges auf der Waldlichtung verändert. Der Drache Chapi beabsichtigte, in den Wald zu ziehen. Weil die Weidenhütte der Waldfee viel zu klein für einen ausgewachsenen Drachen war, grub Chapi an einer gewaltigen Erdhöhle, gleich hinter Madolys Garten.
Rechts und links flogen die Erdklumpen durch die Luft, dass Ritter Mando schon zweimal den Kopf hatte einziehen müssen, um nicht getroffen zu werden.
„Chapi ist sehr beschäftigt?“, meinte der alte Ritter.
Madoly nickte eifrig.
„Manchmal wäre es mir lieber, er würde etwas gelassener sein, bei dem was er macht. Er ist manchmal so ...“
Aber da war der Ritter schon auf dem Weg zu dem Drachen. Um den Geschossen auszuweichen, krabbelte er bäuchlings auf dem Boden und nutzte jede Deckung, die sich ihm bot. Die Taktik zahlte sich aus. Bald schon erreichte er den Rand des Kraters, den die Pranken Chapis in den Waldboden getrieben hatten. Er konnte von dort den Rücken des Drachens sehen und erhob sich, um ihn zu begrüßen.
„Hallo Chapi ...“, der Rest seiner Worte verlor sich in einem Schwall Erdklumpen, die ihn mitten ins Gesicht getroffen hatte.
Für einen Augenblick hielt der Drache mit seinen Grabungen inne. Ihm war, als hätte er etwas gehört.
„Madoly? Hast du mich gerufen? Ist das Essen fertig? Ich habe einen Drachenhunger.“
„Mir dagegen ist der Appetit vergangen“, knurrte Ritter Mando, während er versuchte, Augen und Nase von der Erde zu befreien.
„Oh!“, Chapi hatte sich beim Klang der vertrauten Stimme umgedreht und kam aus dem halb fertigen Stollen gekrochen.
„Ritter Mando“, er besah sich den Freund von oben bis unten: „Spielst du irgendein Spiel oder warum hast du dich mit Erde beschmiert?“
Der Ritter kniff die Augen zusammen. Er holte tief Luft, bevor er antwortete.
„Nicht ich habe mich mit Erde beschmiert; du warst es, der sie mir ins Gesicht geschleudert hat.“
„Oh“, wiederholte der Drache und ein tiefes Rot überzog sein Gesicht. „Ich habe dich gar nicht kommen gehört. Tut mir leid, das wollte ich wirklich nicht. Ich grabe mir ein neues Zuhause. Ganz in der Nähe von Madoly.“
„Wie schon mein Großvater und mein Vater zu sagen pflegte: Was du nicht sagst. Aber warum bist du noch nicht reisefertig? Übermorgen ist das Krönungsfest von Prinzessin Akina und Prinz Leachim. Du willst doch nicht so schmutzig zum Schloss Miluael reisen?“
Der Drache sah an sich hinab. Hinterbeine und Vorderpfoten waren von braunem Schlamm überzogen und sogar der grünrote Bauch hatte ganzflächig Schleifspuren von schwarzbraunen Erdresten. So konnte man wirklich nicht zu einer Krönungszeremonie reisen.
„Ist es schon so spät?“, fragte der Drache kleinlaut und wusste die Antwort bereits, bevor der Ritter mit dem Kopf nickte.
„Also gut, ich mache eine Pause.“
„Willst du das Loch nicht abdecken? Nachher stürzt noch jemand in den Krater“, warf Mando ein.
„Na, der müsste doch blind sein, wenn er weder den Eingang noch den Erdhaufen sehen sollte.“
Chapi schüttelte den Kopf und ging zusammen mit Ritter Mando zur Weidenhütte, wo die Waldfee bereits auf sie wartete.
Der junge Wanderer Nue befand sich auf der Brücke zum Schloss Miluael. Er war nicht der Einzige, der auf dem Weg zum Königssitz des Reiches war. Eine ganze Armee von Händlern und Kaufleuten strömte auf die Insel, um für ihre Waren den besten Platz zu finden. Schließlich wurden Schwärme von Gästen erwartet.
Nue mischte sich unter eine Gruppe von Kohlkopfbauern, die ihre Ernte auf einem Holzkarren über die Brücke zogen. Sicherlich befanden sie sich auf dem Weg zur Schlossküche. Nicht ohne Grund nahm der Wanderer an, dass in der Küche in diesen Tagen große Aufregung herrschte, sodass niemand der Schlossbewohner auf den jungen Mann achten würde. Auf diese Weise könnte er, ohne aufzufallen, in die königlichen Gemächer vordringen und erfahren, was aus Andomi, Malchi und Gnuor-Gnuor geworden war.
Überall im Hof waren erwartungsvolle Gesichter zu sehen. Es summte wie in einem Bienenstock. Der gesamte Platz schien von geschäftigen Wesen zu wirbeln.
Zur Schlossküche führte ein Nebeneingang, eine schmale und niedrige Holztür, durch die der dicke Koch nur gelangte, wenn er die Luft anhielt und Bauch und Kopf einzog. Trotzdem passte kein Petersilienblatt zwischen seinen Körper und die Türzarge. Kaum hatte er sich durchgequetscht, war der Weg frei für drei Küchenjungen, die sofort in seine Spur traten.
Rings um den Eingang präsentierten Bauern und Händler die frischesten und schmackhaftesten Nahrungsmittel, die in der Umgebung des Schlosses aufgetrieben werden konnten. Langsam schritt der königliche Koch die Parade ab, nahm hier und da eine Mohrrübe, einen Kürbis oder einen Apfel in die Hand, prüfte mit leichten Druck seiner Finger die Früchte auf Festigkeit und Frische oder schnupperte mit der Knollennase ihren Duft ein.
Alle Aufmerksamkeit galt dem runden Mann in Weiß. Nue stahl sich dicht neben den Eingang. Von einem Holzkarren der Bauern hatte er sich einen Weißkohl gegriffen und tat so, als wäre er vom Koch beauftragt, diesen in die Küche zu transportieren. Als sich die Sonne hinter einer kleinen Wolke versteckte, schlüpfte er durch den Nebeneingang ins Schloss.
In der Küche war es so rege wie in einem Ameisenhaufen. Hier wurde Brot gebacken und in Suppen gerührt, Fleischspieße am offenen Feuer gedreht und Orangen zu Saft gepresst. Kuchenteig gerollt und schlechte und gute Erbsen sorgfältig voneinander getrennt. Niemand achtete bei dieser Betriebsamkeit auf den jungen Mann mit dem Kohlkopf in der Hand.
Die Küche war halb so groß wie der Empfangssaal; ein ausgewachsener Drache fand in ihr Platz, wenn er seinen Schwanz einrollen würde. Etwa zwanzig Männer und Frauen wuselten zwischen Töpfen, heißen Herdplatten und Feuerstellen. Durch die rauchige Luft prasselten Anweisungen und manchmal auch ein Schmerzensschrei, wenn sich einer der Küchenjungen am Feuer oder einem heißen Topf verbrannt hatte.
Nue durchquerte den Raum mit einer Selbstsicherheit, als gehörte er schon immer hierher und legte das Gemüse auf einen der Tische. Zwischen zwei Dienern schlüpfte er weiter ins Innere des Schlosses.
Nue hatte angenommen, in den anliegenden Räumen des Gebäudes würde die Hektik nachlassen. Doch hierin sah er sich getäuscht. Gleich im nächsten Flur traf er auf zwei Bedienstete in scharlachroter Livree, die mit Kalk die Wände glätteten. Ihnen folgten zwei Putzfrauen wie Schildwachen, die abwechselnd mürrisch zu den Bediensteten blickten, den Unrat aufnahmen, den diese notwendigerweise fallen ließen und dazwischen Zeit fanden, sich über die Kleider zu unterhalten, die sie bei dem morgigen Fest tragen wollten. Dazwischen schlängelten sich Boten und Träger und andere wichtige Leute, die eines gemeinsam hatten: keine Zeit.
Nue war dies angenehm, so kümmerte sich niemand um ihn. Sein erstes Ziel war der große Empfangssaal des Schlosses, wo er Informationen über die verschollene böse Zauberin zu erhalten hoffte.
Er ließ sich im Strom der Dienerschaft treiben und kam so durch viele Zimmer des Gebäudes, bis er, wie er zufällig aus dem Gespräch zweier Diener erlauschte, nur noch einen Raum vom Empfangssaal befand. Weiter hörte er, dass sich die beiden Königskinder in diesem Augenblick dort aufhielten, zusammen mit dem königlichen Berater, Oberst Eudo.
Er entdeckte eine halb offene Tür, die zu einem Nebenraum des Saales führte. Nue linste durch den Spalt und erkannte zu seiner Erleichterung, dass das Zimmer leer war. Niemand beobachtete ihn, als er hineinschlüpfte und die Tür sacht hinter sich zuzog.
Drinnen wandte er sich der Mauer zu, die direkt an den Saal grenzen musste. Der Wanderer legte ein Ohr an die Wand und hoffte so etwas von dem zu verstehen, was dort drinnen gesprochen wurde. Zu seinem Bedauern vernahm er weder Worte noch andere Geräusche. Er vermutete, dass die Mauern zu stark waren oder die Sprechenden zu weit entfernt.
Er trat einen Schritt zurück und überlegte, was als Nächstes zu tun sei. Da entdeckte Nue einen halbkreisförmigen Schnitt in der Tapete, etwa so groß wie sein Daumen. Er trat dichter heran und konnte die Tapete an der Schnittstelle anheben. Licht fiel durch die Öffnung. Das Loch in der Wand erlaubte seinem Auge, einen Blick in den Saal zu werfen.
Nachdem Nue sich orientiert hatte, sah er ein jugendliches Mädchen und einen kleineren Jungen, die auf einem Doppelthron hockten. Vor ihnen stand ein Kaninchen mit einem Stab in der Hand, an dessen oberen Ende eine Glocke angebracht war. Nun konnte er auch deutlich verstehen, was gesprochen wurde.
„Ich hoffe, Madoly kommt rechtzeitig vor der Krönung, damit sie urteilen kann, wie die Macht zwischen euch am besten aufgeteilt wird“, sprach das Kaninchen.
„Hauptsache ich kann über den Sport bestimmen“, maulte der Junge.
Das mussten die Königskinder sein, urteilte Nue. Wie waren noch ihre Namen? Akina und ...
„Wir werden auf Madoly warten. Sie wird uns raten, wie ihr beide dieses Königreich regieren könnt. Bis dahin ist jeder Streit sinnlos. Ihr müsst auch daran denken, dass ihr ...“
„... Vorbilder seid. Das wissen wir, lieber Oberst, Ihr sagt es uns ja oft genug“, Prinzessin Akina verdrehte die Augen. „Ich gehe jetzt in mein Zimmer.“
Die fragenden Blicke der beiden anderen beantwortete Akina mit, „ich brauche ein wenig Ruhe.“
Oberst Eudo schüttelte den Kopf. Er wandte sich an den Prinzen.
„Was soll ich nur mit euch machen?“
Leachim zuckte die Schultern.
„Wie wäre es mit einer Runde Drachenball?“
Chapi hatte sich gesäubert und befand sich zusammen mit Ritter Mando und Madoly auf den Weg zum Schloss Miluael.
„Ich freue mich schon auf das Wiedersehen mit den Königskindern. Wir könnten eine Runde Drachenball spielen.“
Madoly schüttelte den Kopf.
„Chapi, die beiden haben jetzt ganz andere Sorgen. Sie werden bald Königin und König von Miluael sein. Sie müssen darauf vorbereiten, das Königreich zu regieren.“
„Na und?“, meinte Chapi, „trotzdem sind sie meine Freunde. Daran wird sich niemals etwas ändern.“
Der Drache preschte voraus. Madoly sah hinüber zu Ritter Mando.
„Manchmal benimmt er sich wie ein kleines Kind.“
Ritter Mando zuckte mit den Schultern.
„Wie geht es dir, Madoly?“
„Soweit ganz gut. Nur manchmal, da zwickt es mich im Bauch oder juckt mich am Ohr. Ich habe keine Ahnung, was das zu bedeuten hat. Ich weiß nur, dass es etwas bedeutet. Du siehst, bei uns ist immer etwas los.“
Madoly lachte, dass ihr rotes lockiges Haar zu hüpfen begann.