Drei Eichen - Helmut Vorndran - E-Book

Drei Eichen E-Book

Helmut Vorndran

0,0

Beschreibung

Beim Graben für das Fundament eines Windrades wird mitten im Wald ein menschliches Skelett gefunden. In den Überresten des Toten findet man die Spitze eines Jagdpfeiles. Haderlein, Lagerfeld und selbst Riemenschneider stehen vor einem absoluten Rätsel. Doch das ist erst der Anfang, denn nach dem Bekanntwerden des Fundes geschehen plötzlich weitere merkwürdige Dinge …

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 508

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Helmut Vorndran, geboren 1961 in Bad Neustadt/Saale, lebt mehrere Leben: als Kabarettist, Unternehmer und Buchautor. Als überzeugter Franke hat er seinen Lebensmittelpunkt ins oberfränkische Bamberger Land verlegt und arbeitet als freier Autor unter anderem für Antenne Bayern und das Bayerische Fernsehen.

www.helmutvorndran.de

Dieses Buch ist ein Roman. Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind nicht gewollt und rein zufällig.

© 2013 Hermann-Josef Emons Verlag Alle Rechte vorbehalten Umschlagmotiv: photocase.de/CrackerClips Umschlaggestaltung: Tobias Doetsch eBook-Erstellung: CPI – Clausen & Bosse, LeckISBN 978-3-86358-245-6 Franken Krimi Originalausgabe

Prolog

Er schob alles wieder in den Umschlag zurück und steckte sich erst einmal eine Pfeife an. Das alles musste gründlich überdacht werden. Vor allem brauchte er sämtliche Informationen, die verfügbar waren, erst dann würde er nach Knoxville fahren und einen Flug nach Good old Germany buchen, das Wild aufspüren und es jagen. Denn genau das hatte er vor. Er würde jagen und töten.

Teil 1

Die Vergessenen

Blutende Eiche

Blumen sind hervorgebrochen,

Die zittern voll Blut

Und können nicht sagen,

Was da war …

Klagende Farben …

Heinrich von Kleist

Das Fundament

Sein Leben war bisher genau so gelaufen, wie er sich das gedacht und vorgestellt hatte. Nichts war ihm jemals wirklich misslungen, er hatte alles im Griff. Seine berufliche Laufbahn, sein privates Umfeld, seine Zukunft– einfach alles bestens. Und das war auch richtig so. Er liebte es, wenn er den Ton angeben konnte. Er brauchte es, alles unter Kontrolle zu haben. Kontrolle verschaffte Überlegenheit, und wer überlegen war, der konnte gestalten. Nichts und niemand würde ihm jemals vorschreiben, was er tun und lassen sollte. Er war derjenige, der bestimmte, keine Niederlagen kannte– er war ein Macher.

Er lehnte sich in seinem Ledersessel zurück, den er vor Jahren extra aus einem Schloss aus England hatte einfliegen lassen. Er hatte den Sessel nicht gekauft, das wäre ja noch schöner gewesen. Er gehörte ihm genauso wie das komplette Anwesen, in dem er gestanden hatte. Einer seiner beruflichen Widersacher hatte es nicht lassen können und sich ernsthaft mit ihm angelegt. Die Konsequenz waren die Insolvenz und die anschließende Verstaatlichung seiner armseligen Privatbank gewesen. Auch sein Privatvermögen war der arme Irre bis auf den letzten Penny losgeworden, also hatte er dessen Besitztümer für einen Spottpreis erworben. Eine Siegestrophäe, ein Skalp der Finanzbranche.

War alles legal gewesen? Er lächelte, und seine Lippen gaben für einen kurzen Moment ein paar makellos weiße Zähne frei. Legal oder illegal, was spielte das schon für eine Rolle? Er tat Dinge, weil er es konnte. Inzwischen bestimmte er, was in seinem Segment der Finanzbranche legal war und was nicht. Seine Macht und seine Verbindungen regierten die Welt. Nun, das war vielleicht doch etwas übertrieben, aber eben auch nur etwas. Auf jeden Fall definierte er schon seit Längerem die Grenzen der Legalität nach seinen Maßstäben und dehnte sie gegebenenfalls auch dementsprechend aus. Das war das Einzige, was ihn in seinem Leben noch wirklich erregen konnte. Grenzen zu überschreiten, andere Ebenen zu erklimmen. Wo waren die Grenzen des Ehrgeizes, die Grenzen der eigenen Macht? Wenn er ehrlich war, sah er für sich keine. Wieder bleckte er die weißen Zähne, dann griff er sich den ersten dicken Umschlag der Post oder zumindest den, der die Sicherheitsscanner passiert hatte, also keine giftigen Stoffe oder gar Sprengstoff enthielt. Mit einem Brieföffner aus poliertem Edelstahl schlitzte er mit einer kurzen gekonnten Bewegung das gepolsterte Kuvert auf und schaute neugierig hinein. Da er den Inhalt nicht genau erkennen konnte, drehte er den Umschlag auf den Kopf und schüttete alles kurzerhand auf die Tischplatte, die aus braun marmoriertem indischem Granit bestand.

Ein kleiner Stein in der Größe eines Taubeneis rollte über die Tischplatte, bevor er auf seiner flacheren Seite liegen blieb. Verwundert nahm er den unregelmäßig geformten Stein in die Hand und betrachtete ihn aus allen Perspektiven. Das leicht rötliche Material sandete leicht ab, sodass sich schnell ein dünner Film aus feinen Körnern auf der Tischplatte niederschlug. Der Stein sah aus, als hätte ihn jemand mit einem Hammer aus seiner natürlichen Umgebung herausgebrochen. Wahrscheinlich ein Sandstein oder etwas in der Richtung, vermutete er. Aber warum sollte ihm jemand so etwas schicken? Er legte den Stein auf die Seite und schaute noch einmal genauer in den gepolsterten Umschlag. Tatsächlich, da war noch ein Zettel, der nicht mit herausgefallen war. Er schob zwei Finger in den Umschlag, griff nach dem Papier und zog es heraus. Es war ein einfaches Stück weißes Schreibmaschinenpapier, das in der Mitte geknickt war. Er faltete es auseinander. Etwas stand in schwarzer Tinte darauf. Nicht mit Schreibmaschine getippt, nicht per Computer ausgedruckt und nicht mit aus einer Zeitung ausgeschnittenen Buchstaben zusammengeklebt. Nein, hier hatte sich jemand die Mühe gemacht, dieses DIN-A4-Blatt mit einem Füllfederhalter zu beschreiben. Es war nur ein einziger Satz, der da mit schwarzen Lettern geschrieben stand: »Ich kenne dich.«

Darunter war über die ganze Breite des Blattes ein schwarzer Pfeil mit weißen Federn abgebildet. Er saß da, schaute das Blatt an, unfähig zu reagieren. Als er sich nach einigen Sekunden wieder unter Kontrolle hatte, griff er sich den Stein und untersuchte ihn penibel von oben bis unten und von rechts nach links. Er hatte keine Ahnung, woher der Stein stammte, und noch weniger, was es mit ihm auf sich hatte. Nur eins wusste er: nämlich was der Satz auf dem Papier und der abgebildete Pfeil bedeuten sollten. Er legte alles wieder auf den Tisch zurück und schaute nachdenklich an die alte Stuckdecke. Sein Selbstbewusstsein und sein übermächtiger Wille waren zurückgekehrt. Nun gut. Es gab also einen unsichtbaren Gegner, der mehr wusste, als er wissen durfte. Das bedeutete Gefahr, ernsthafte Gefahr.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!