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<p><strong>Digitale Leseprobe zum Buch</strong></p> <p>Was passiert, wenn eine Frau mit Ende 30 ihr altes Leben hinschmeißt, alle Ersparnisse zusammenkratzt und elf Monate alleine auf Weltreise geht – mit einem übergewichtigem Rollkoffer und jeder Menge Zweifel im Gepäck? Antwort: Der innere Kontrollfreak flippt erstmal aus und beruhigt sich dann damit, dass man auch mit drei fetten Spinnen im Zimmer und ohne die Lieblings-Bodylotion überleben kann.<br /> Von Kapstadt bis Hawaii, von Rio bis Tokio: ein atemloser Trip, der von weißen Haien, falschen Ayurveda- Ärzten, kuriosen Zufällen, dem sich-Einlassen-aufs-Leben und so manchem Tinder-Date erzählt. Dass es dabei mitunter zu hormonellen Missverständnissen unterm Regenbogen kommt – Schwamm drüber, Krönchen richten und weiter geht’s! Es gibt soviel Leben zu entdecken.</p>
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Seitenzahl: 31
Inhalt
Zitat
Widmung
Stimmen
Wenn das Herz plötzlich wie wild pocht
Love me tinder? von haien und Männern
Abbruch und Neustart bei den Mönchen
Über die Autorin
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Dieses Buch ist all jenen gewidmet, die zögern.
Die Welt wartet – und sie hat die schönsten Momente mit im Gepäck.
Asante. Baie dankie. Thank you. Gracias. Obrigada. Arigatou. Khop khun kah. Khàwp jai. Jay zu tin bar deh. Dhanyavaad. Kütos.
Danke.
Den vielen wundervollen, durchgeknallten Menschen da draußen, die mir mit offenen Armen und reinem Herzen ein Stück ihres Universums gezeigt haben.
You all mean the world to me (auch wenn kaum einer von euch Helden meinen Namen richtig aussprechen konnte).
See you soon, somewhere, somehow …
Waltraud / Wooltrot / Wuitrud / Wältrout / Whatthefuck. Just call me W :-)
Es ist nicht wichtig, wie weit oder wie lange man den Fuß aus der Tür raussetzt, Hauptsache, man bewegt sich überhaupt. Mein Sparbuch und mein Finanzpolster sind weg, dafür hab ich etwas von unschätzbarem Wert dazugewonnen: tiefes Vertrauen. In mich. Und die Welt.
WENN DAS HERZ PLÖTZLICH WIE WILD POCHT
Ein Spaziergang durch die ostafrikanische Einöde. Keine Menschenseele weit und breit. Nur ein paar Zebra-Totenschädel am Wegesrand und flirrende Hitze in der Luft. Plötzlich spürte ich es. Erst nur ganz schwach, dann so stark, dass ich es nicht ignorieren konnte, weil es mir fast die Luft zum Atmen abdrückte. Mein Brustkorb schmerzte, in meinem Hals wurde es ganz eng. »Na, toll«, hämmerte es in meinem Hirn. »Jetzt hängst du mitten in der Pampa in Tansania herum und hast was am Herzen.« Eine Arrhythmie? (Als versierter Hypochonder bin ich durchaus medizinisch bewandert.) Ein Infarkt oder Anzeichen für eine Herzmuskelentzündung? Stöhnend blieb ich stehen. Vielleicht hätte ich doch die Erkältung daheim besser auskurieren sollen. Aber es gab vor Beginn dieser Weltreise so verdammt viel zu tun.
Ich stemmte die Arme in die Hüften, atmete tief ein und aus und ließ den Blick über die karge Landschaft schweifen. Bloß nicht durchdrehen jetzt. Der Brustkorb fühlte sich noch immer komisch an. Aber … wenn ich genau in mich hineinhorchte ... dann war das kein todbringender Schmerz. Es war mehr ein wildes Pochen. Ein Lebenszeichen. Und mit einem Schlag dämmerte mir, wie die eigentliche Diagnose lauten musste. Ich hatte keinen Herzinfarkt. Ich hatte bloß vergessen, wie es sich anfühlt, wenn es eng wird im Brustkorb, weil es einen fast zerreißt vor lauter Glück.
Ich weiß, wie abartig kitschig das klingt. Fast so, als hätte ich es mir ausgedacht – als knackigen Einstieg für dieses Buch. Kann ja keiner nachprüfen, ich war schließlich allein auf Weltreise. Aber ich schwöre bei allem, was mir heilig ist: Es war so. Dieses Gefühl, dass sich plötzlich unkontrolliert viel Energie in einem anstaut und man körperlich fast überwältigt wird von der wilden Sehnsucht und unbändigen Lust aufs Leben – davon können wir alle mehr gebrauchen. Und ich brauchte diesen Moment in Tansania wie einen Bissen Brot. Weil es eine Bestätigung war, die ich insgeheim suchte. Eine Bestätigung, die mir meine schlimmsten Ängste nahm und sagte: »Mädel, du hast das Richtige gemacht.«