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Als die schwangere Studentin Louisa nach dem Tod ihres Vaters von der Stadt zurück zu ihrer Mutter zieht, ist sie fest davon überzeugt, daß sie in der ländlichen Idylle versauern wird. Doch schon bald stellt sie fest, daß es in ihrer Heimatgemeinde schlimmer zugeht als einst in Sodom und Gomorrha.
Das ist vor allem die Schuld des frisch geschiedenen Pfarrers, der sich nicht nur um das Seelenheil, sondern auch um das körperliche Wohl seiner weiblichen Schäfchen bemüht und somit aus frommen Unschuldslämmern reißende Hyänen macht. Um sich den attraktiven Junggesellen zu angeln, greifen die Damen tief in die weibliche Trickkiste.
Ein gnadenloses Spiel aus Lügen, Listen sowie kleineren und größeren Verbrechen beginnt. Als Louisa merkt, daß sogar ihre eigene Mutter darin verwickelt ist, stürzt auch sie sich Hals über Kopf in das Intrigenspiel ...
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Seitenzahl: 379
Kerstin Gier
Ehebrecher und andere Unschuldslämmer
Roman
Lübbe Digital
Vollständige E-Book-Ausgabe des in der Bastei Lübbe GmbH & Co. KG erschienenen Werkes
Lübbe Digital in der Bastei Lübbe GmbH & Co. KG
Originalausgabe
© 2000 by Autor und Bastei Lübbe GmbH & Co. KG, Köln
Datenkonvertierung E-Book: le-tex publishing services GmbH
ISBN 978-3-8387-0879-9
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Für Dagmar und alle ihre lieben Faxe, die mir immer wieder Mut gemacht, mich täglich aufs Neue aufgemuntert, getröstet, angespornt und inspiriert haben.
Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind, wir sehen sie so, wie wir sind.
Anaïs Nin
Das Schlimme an meiner Mitbewohnerin Betty Peters war nicht, dass sie meine Wimperntusche benutzte, ihre Kaugummis unter den Küchentisch klebte und die Flippers hörte, wenn sie beschwipst war. Es störte mich auch nicht, dass sie grundsätzlich meinen Vorrat an Schokoriegeln aufaß und Persönlichkeitsanalysen von Frauen anhand ihrer Lippenstiftform anfertigte. Nein, das wirklich Schlimme an Betty Peters war, dass sie nicht Nein sagen konnte, wenn sich jemand aus ihrer Familie zu Besuch ansagte. Betty hatte eine große Familie, und sie fanden es alle famos, eine kostenlose Unterkunft in Berlin zu haben, wenn es sie in die Hauptstadt zog. Und es zog sie häufig, so viel stand fest. Bettys große Schwester Dotty kam mindestens zweimal im Jahr her und brachte ihre beiden Kinder Lucie und Lars mit. »Großstadt schnuppern«, nannte sie das. Betty und ich nannten es: »Die große Heimsuchung.«
In diesem Halbjahr fiel die große Heimsuchung in den Oktober, zusammen mit Semesterbeginn und der nicht länger zu verleugnenden Tatsache, dass mein prämenstruelles Syndrom bereits mehrere Wochen andauerte und wahrscheinlich überhaupt kein prämenstruelles Syndrom war.
Ich wurde wach, weil Lars mit seinem Bobbycar den Flur auf und ab fuhr. Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass es sechs Uhr morgens war, recht spät für Lars’ Verhältnisse, verdammt früh für mich. Meine erste Vorlesung – »Pervertierung des menschlichen Potenzials – Aggression als erworbener Trieb« – fing um zehn Uhr an. Vorher wollte ich allerdings in die Apotheke und mir einen Schwangerschaftstest besorgen. Es war Zeit, sich Gewissheit zu verschaffen. Dass ich seit Tagen ununterbrochen »bitte, bitte nicht« vor mich hin flüsterte, wenn ich allein war, war wirklich keine besonders erwachsene Reaktion.
Das Bobbycar im Flur rammte unseren überladenen Garderobenständer. Aus dem Gepolter und Lars’ ohrenbetäubendem Gebrüll zu schließen, fiel der Garderobenständer um. Na ja, machte nichts, die Nachbarn sprachen ohnehin seit Dottys letztem Besuch kein Wort mehr mit uns. Ich hörte, wie Dotty die Tür ihres Zimmers (in Wirklichkeit war es unser Wohnzimmer) öffnete und Lars ein paar pädagogisch wertvolle Tipps gab.
»Ja, dummer Garderobenständer, böser Garderobenständer«, sagte sie. »Den darfst du ruhig mal tüchtig treten!«
Offensichtlich befolgte Lars ihren Rat, denn gleich darauf brüllte er noch viel lauter.
»Siehst du, das hat man davon, wenn man keine Pantoffeln anzieht«, sagte Dotty.
Wozu musste ich eigentlich Psychologieseminare besuchen, wenn die »Pervertierung menschlichen Potenzials« sich direkt vor meiner Zimmertür abspielte?
In diesem Augenblick fing auch Lucie an zu weinen. Sie war neun Monate alt und weinte ziemlich oft. Und ziemlich laut. Die Zähne, sagte Dotty. Das letzte Mal waren es Dreimonatskoliken gewesen. Dotty hatte nach eigenen Angaben seit neun Monaten keine Nacht mehr als zwei Stunden am Stück geschlafen.
»Bitte, bitte nicht«, flüsterte ich unwillkürlich.
In der Küche hatten wir ein Schild aufgehängt, das in großen Buchstaben eine bekannte Weisheit verkündete: »Besuch ist wie Fisch. Nach zwei Tagen fängt er an zu stinken.« Ich hatte es Betty zum Geburtstag geschenkt. Der Fisch, den ich dazu gemalt hatte, hatte einen Schmollmund in Dottys bevorzugter Lippenstiftfarbe Dunkellila. Daneben hatte ich zwei kleine Fische gemalt. Einer davon trug eine rote Latzhose. Aber bei Dotty reichte es nicht aus, mit dem Zaunpfahl zu winken.
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