Ehrenmorde vor unserer Haustür - Kurt Beutler - E-Book

Ehrenmorde vor unserer Haustür E-Book

Kurt Beutler

4,7

Beschreibung

Darmstadt, September 2015: Ein Ehepaar aus Pakistan steht vor Gericht. In der Verhandlung gibt der Mann zu, seine erwachsene Tochter umgebracht zu haben. Der Grund: Sie hatte sich ihren künftigen Ehemann selbst ausgesucht. Ehrenmorde wie dieser geschehen praktisch direkt nebenan. Wie kommt es dazu? Unter welche sozialen und religiösen Zwänge geraten muslimische Familien, wenn eine Tochter "Schande" über sie bringt? "Ehrenmorde … geschehen nicht überraschend. Es sind auch nicht besonders bösartige Menschen, die sie ausführen. Diese Taten rühren aus einer bestimmten Kultur. Und die Täter sind ganz normale Leute, deren Denken durch diese Kultur geformt ist. Es sind Verbrechen, die innerhalb dieses Denkrahmens nicht als solche erscheinen …"

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Seitenzahl: 201

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Kurt Beutler

Ehrenmorde vor unserer Haustür

Redaktionelle Bearbeitung: Markus Döbeli, Agentur Newnet (www.newnet.ch)

© Brunnen Verlag Gießen 2016

www.brunnen-verlag.de

Umschlagfoto: photocase

Umschlaggestaltung: Jonas Heidenreich, Berlin

Satz: Uhl + Massopust, Aalen

ISBN 978-3-7655-7400-9

Inhalt

Teil 1Tragödie vor unserer Haustür

1. Die rebellische Swera und andere erschreckende Beispiele

2. Zwangsheirat

3. Gefangen

4. Grenzfall arrangierte Ehe

5. Ehrenmörder

6. Logik des Ehrenmordes

7. Blutrache

8. Wahrheit oder Ehre?

9. Austritt aus der Ehrenkultur

10. Tod für Beleidigung

11. Ehrenselbstmord

12. Zusammenfassung und Folgerungen

Teil 2Auf der Suche nach positiven Lösungsansätzen

1. Positive Seiten der Ehrenkultur

2. Lässt sich der Islam für den Kampf gegen Ehrenmord gewinnen?

3. Ehrenkultur beherrschte früher auch Europa

Teil 3Wege zur Veränderung

1. Direkte Opferhilfe

2. Lobby gegen Ehrenmord, Lügenkultur und Zwangsheirat

3. Schwächen der europäischen Kultur erkennen

4. Ein Beispiel für die Abschaffung der Ehrenkultur

5. Ein verblüffendes Vorbild

Anhang

Teil 1Tragödie vor unserer Haustür

1. Die rebellische Swera und andere erschreckende Beispiele

Zögernd betreten die Eltern die Polizeiwache. Sie setzen sich nicht. Als die Tochter hereingebracht wird, geht der Vater auf sie zu und umarmt sie. Im Hintergrund weint die Mutter. Das erstaunt die Beamten, die eigentlich eher zornige Eltern erwartet hätten. Schließlich war ihre Sechzehnjährige an dem Tag beim Klauen erwischt worden.

Warum weisen die Eltern ihre Tochter nicht zurecht? So fragen sich die Polizisten. Ist das echte Liebe oder eine Show? Das wüssten sie gerne. Tatsächlich liegen sie richtig mit ihrer Vermutung, dass da etwas nicht stimmen kann. Schon seit Langem vergiftet nämlich ein schlimmer Konflikt zwischen den Eltern und ihrer ältesten Tochter das Leben der sonst ruhigen Familie. Der Auslöser ist der Kulturunterschied. Swera1 lebt zunehmend und ziemlich hemmungslos gemäß den Vorstellungen der westlichen Denkweise. Dabei kümmert sie sich immer weniger um die Erwartungen ihrer konservativen pakistanischen Eltern. Ein paar Wochen zuvor ist sie sogar von zu Hause ausgerissen und bei ihrem schweizerischen Freund eingezogen.

Vor diesem Hintergrund erscheint ihnen das Treffen auf der Wache wie eine Gelegenheit zur Versöhnung. Die Beamten haben die Eltern gerufen, um Swera zu helfen, und sie dürfen sie nach Hause mitnehmen. Wahrscheinlich bereuten die Polizisten dies später. Aber mit dem, was anschließend passiert, hätten sie nicht einmal in ihren schlimmsten Albträumen gerechnet. Nur eine Stunde später erschlägt der Vater seine Tochter auf grausamste Art mit einer Axt2.

Dieses furchtbare Ereignis geschah im Juni 2010. Nicht irgendwo auf der Welt, sondern in Zürich. Da, wo ich mit meiner Familie lebe. Wir waren alle zutiefst schockiert. Wieso kam es zu dieser schrecklichen Tat? Nicht, dass Generationskonflikte oder Verbrechen für uns etwas Neues gewesen wären. Aber ein Mord an der eigenen Tochter? Unvorstellbar, dass jemand, der nicht geisteskrank ist, auch nur auf den Gedanken kommen könnte, sein eigenes Kind zu ermorden. So dachten wir. Wie kann man ausgerechnet das eigene Fleisch und Blut umbringen, für das man die besten Jahre seines Lebens geopfert hat? Das konnten wir mit dem besten Willen nicht nachvollziehen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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