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Ronny, die eigentlich Veronika heisst, ist ein lustiges und quirliges Stadtkind, voller Phantasie und Lebensfreude. Als ihre Eltern für eine Weile beruflich nach Amerika müssen, kommt Ronny zu ihrem Grossvater aufs Land. Am Anfang mag sie das Landleben überhaupt nicht, doch da der Grossvater so verständnisvoll mit ihr ist und Ronny in Sivi, der Tochter des Försters, eine neue Freundin findet, vergisst sie allmählich ihr altes Leben in der Stadt. Gemeinsam mit dem kleinen Dackel, der ihr der Grossvater geschenkt hat, erlebt Ronny ständig neue Abenteuer und geniesst das Landleben in vollen Zügen. Doch was geschieht als Ronny plötzlich wieder in die Stadt zurückziehen soll? -
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Seitenzahl: 132
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Lise Gast
Saga
Ein Dackel für Veronika
© 1981 Lise Gast
Alle Rechte der Ebookausgabe: © 2016 SAGA Egmont, an imprint of Lindhardt og Ringhof A/S Copenhagen
All rights reserved
ISBN: 9788711509203
1. Ebook-Auflage, 2016
Format: EPUB 3.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach Absprache mit Lindhardt und Ringhof und Autors nicht gestattet.
SAGA Egmont www.saga-books.com – a part of Egmont, www.egmont.com
„Ronny! Wo steckst du denn wieder! Los, wir wollen spazierengehen!”
Das war Mutter. Ronny hätte sich am liebsten unsichtbar gemacht. Spazierengehen, mit Vater und Mutter, jeden und jeden Sonntag! Und dabei hören müssen: „Halt dich grade! Heb die Füße! Renn nicht in jede Pfütze! Trödle nicht!” Himmel, gäbe es doch keine Sonntage!
Ronny stellte sich taub, antwortete nicht, obwohl das natürlich nichts half. Denn nun kam Mutter in ihr Zimmer, und da ging es wieder los: „Wie sieht es denn wieder hier aus! Nein, kannst du denn immer noch nicht das Bett machen, das dauert fünf Minuten höchstens –” und so weiter.
Ronny hieß eigentlich Veronika und war zehn Jahre alt. Sie hatte keine Geschwister und wohnte mit ihren Eltern am Rande einer größeren süddeutschen Stadt. Sie besaß ein hübsches helles Zimmer und hatte darin so vielen Krimskrams und so wenig Ordnung, wie es bei geliebten einzigen Kindern zu sein pflegt, die nicht gern aufräumen. Mutter kämpfte mit viel Ermahnungen – Ronny nannte das Gezeter – und ohne Erfolg dagegen an. Sie hatte irgendwo gelesen, Kinder dürften nicht gezwungen werden, es schadete ihnen fürs Leben. Sie versuchte immer wieder, alles richtig zu machen, sie liebte ihr Kind, hatte Ronny nie geschlagen, was sie immer wieder betonte. Ronny aber meinte, das ewige Gerede und die vorwurfsvolle Miene seien schwerer zu ertragen als hie und da eine Kopfnuß, wie sie Susemarie manchmal einstecken mußte, die in ihre Klasse ging, vier kleinere Geschwister und eine hervorragende Art hatte, sich aus den Unbilden des Lebens, sprich den Donnerwettern ihrer Eltern, nicht das geringste zu machen. Susemarie hatte es gut. Wenn etwas weg war – „weg” war ein sehr gebräuchliches Wort in ihrer Familie –, konnte sie es auf die kleinen Geschwister schieben; wenn es in der Schule nicht klappte, merkten das die Eltern meist überhaupt nicht – wer hat schon die Zeit bei so vielen Kindern, jede Klassenarbeit zu kontrollieren –, und spazierengehen mußte sie nie. Die fünf Geschwister tobten im Garten und auf der Straße – Susemaries Eltern wohnten in einer Sackgasse, in der nur die Anlieger mit ihren Autos fuhren, und die hatten auch Kinder und fuhren behutsam –, und Susemaries Mutter guckte zum Küchenfenster oder von der Veranda aus nach ihnen und paßte auf, so gut es ging. Zum Spazierengehen hatte sie auch sonntags keine Zeit – wie schön!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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