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Nach dem Mord an ihrer Mutter und der Ermordung durch ihren Vater ist Eva in der Hölle gelandet. Dort fühlt sie sich wohl, ist angesehen, übt sich im Peitschenschwingen und hat Bartholmes, Hilfsteufel zwo-Millionen-achtunddreißig als Sklaven zugeteilt bekommen.
Mitten in einer Privatfehde mit einem ehemaligen Großinquisitor erreicht Eva der Ruf Satans: Ihre krankhaft geizige Tante Mathilde, die der Hölle sicher war, will sich der Gegenseite zuwenden. Evas Mission: sie zurück auf die Seite des Bösen zu holen. Mit einem wunderschönen Sukkubus-Körper soll sie Mathildes Mann Eberhard verführen und so beide für die Hölle sichern.
Doch in Kaplan Jehannes hat sie einen ernstzunehmenden Gegner.
Ein gefährlicher diabolischer Auftrag, der Eva alles abverlangt.
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Ein
diabolischer
Auftrag
von
Doris E. M. Bulenda
Vollständige Ausgabe 2020
Copyright © Hammer Boox, Bad Krozingen
Lektorat:
Hammer Boox, Bad Krozingen
Korrektorat: Thomas Kilian
(Fehler sind völlig beabsichtigt und dürfen ohne Aufpreis
behalten werden)
Titelbild: Azrael ap Cwanderay
Satz und Layout: Hammer Boox
Copyright © der einzelnen Beiträge bei den Autoren
4 / 20 - 17
EINE BITTE:
Wie ihr vielleicht wisst, ist HAMMER BOOKS noch ein sehr junger Verlag.
Nicht nur deshalb freuen wir uns alle, wenn ihr uns wissen lasst, was ihr von diesem Roman haltet.
Schreibt eine Rezension, redet darüber,
fragt uns, wenn ihr etwas wissen wollt...
Nachdem »Ein diabolischer Plan« von Doris E. M. Bulenda eines der ersten Bücher von Hammer Boox war und durchweg positive Reaktionen in Form von Rezensionen bekam, lag es eigentlich auf der Hand, eine Fortsetzung zu schreiben. Immerhin war die »arme Eva« ja vom eigenen Vater umgebracht worden und in der Hölle gelandet – ein Ort, der ihr dem ersten Eindruck zufolge ziemlich gut gefiel.
Ein Ansinnen, bei dem sich Doris nicht lange bitten ließ …
Natürlich abermals mit dem grandiosen »Flammen-Design« auf dem Cover von Azrael ap Cwanderay: ein Markenzeichen dieser kleinen Reihe.
In »Ein diabolischer Auftrag« bekommt es Eva mit ihrer alten Familie zu tun, bzw. mit ihrer Tante Mathilde, die dermaßen geizig ist, dass ihre Seele der Hölle sicher schien. Schien deshalb, weil Iris, die neue Frau von Evas Vater, zusammen mit Kaplan Jehannes, drauf und dran sind, Mathilde zu bekehren.
Eva und ihr Sklave Barti sollen das verhindern.
Doch nicht alles verläuft bei diesem » diabolischen Auftrag« so wie geplant …
Ich wünsche euch bei diesem Roman – wie immer – allerbeste Unterhaltung … und vielleicht ist es ja nicht der letzte rund um Eva und Barti …
Herzlichst
Markus Kastenholz
Nach dem Mord an ihrer Mutter und der Ermordung durch ihren Vater ist die 13-jährige Eva in der Hölle gelandet. Dort fühlt sie sich wohl, ist angesehen, übt sich im Peitschenschwingen und hat Bartholmes, Hilfsteufel zwo-Millionen-achtunddreißig als Sklaven zugeteilt bekommen.
Mitten in einer Privatfehde mit einem ehemaligen Großinquisitor erreicht Eva der Ruf Satans: Ihre krankhaft geizige Tante Mathilde, die der Hölle sicher war, will sich der Gegenseite zuwenden. Evas Mission: sie zurück auf die Seite des Bösen zu holen. Mit einem wunderschönen Sukkubus-Körper soll sie Mathildes Mann Eberhard verführen und so beide für die Hölle sichern.
Doch in Kaplan Jehannes hat sie einen ernstzunehmenden Gegner.
Ein gefährlicher diabolischer Auftrag, der Eva alles abverlangt.
In den Tiefen der Hölle
Wie üblich hatte sich Satan einen verdammt ungünstigen Zeitpunkt dafür ausgesucht, mich wegen eines neuen Auftrages vor seinen Thron zu zitieren. Er hatte definitiv ein sicheres Händchen dafür, meine eigenen Höllengeschäfte zu stören.
Im Moment focht ich nämlich gerade einen gewaltigen Streit mit dem ehemaligen Großinquisitor aus, der auf der Erde als Vater Petrus berühmt und berüchtigt gewesen war. Hinter seinem Rücken und nur im Flüsterton mit vorgehaltener Hand hatten die Menschen ihn auch als »der Grausame« oder als »der Unbarmherzige« bezeichnet. Im Mittelalter, auf der Erde, war er der direkte Vorgesetzte und Befehlsgeber meines Sklaven und Gehilfen Bartholmes gewesen, jetzt Hilfsteufel zwo-Millionen-achtunddreißig. Dass Vater Petrus hier in der Hölle nichts mehr zu sagen hatte, konnte sein überzogenes Ego absolut nicht akzeptieren.
Soeben rammte ich Vater Petrus die höllisch scharfen Spitzen meines Dreizacks in den Bauch und fauchte ihn dabei wütend an:
»Du wirst dich in Zukunft von meinem Sklaven Barti fernhalten und nicht mehr versuchen, ihn aufzuhetzen, dass das klar ist! Die Chuzpe, ihn dazu zu bringen, mit dir bei der Gegenseite um Gnade zu flehen, werde ich dir kein zweites Mal durchgehen lassen, das schwöre ich dir bei allen Teufeln. Sogar Luzifer ist schon auf dich und deine Unverschämtheiten aufmerksam geworden. Und der ist schließlich und endlich der Mitherrscher hier. Unerlaubte Beziehungen zur Gegenseite fallen in seine Zuständigkeit. Du kannst dir also nicht nur mit mir, sondern auch mit der teuflischen Geschäftsleitung ziemlich großen Ärger einhandeln, wenn du weiter versuchst, den Typen von oben die Ohren vollzujaulen und mit ihnen zu konspirieren.«
Ebenso arrogant und überheblich, wie er es mit Sicherheit sein ganzes Leben lang gewesen war, schnauzte der Großinquisitor zurück:
»Dein Sklave Barti? Das träumst du nur, Eva-Devliana, Teufelsdame. Hättest du wohl gerne. Wie du genau weißt, untersteht Bartholmes, Folterknecht im Dienste der heiligen Inquisition, immer noch nur und ausschließlich meinem Befehl. Ich bin der Großinquisitor für die gesamten deutschen Lande und somit der Einzige, der über ihn zu befehlen hat. Und deine höllische Geschäftsleitung, Satan, Luzifer, Beelzebub und wie sie alle heißen, die kann mich mal. Der Papst selbst, der Stellvertreter des Höchsten auf Erden, hat mir den Auftrag erteilt, die Hexen und alle Helfer des Bösen auszurotten. Was interessieren mich da ein paar heruntergekommene Teufel in diesem Drecksladen hier?«
Dieser arrogante Arsch nervte mich immer mehr! Ich drückte meinen Dreizack noch tiefer in seinen Bauch, was ihn aber nicht sonderlich zu tangieren schien. Höllische Schmerzen aushalten, das konnte er zumindest recht gut, das hatte er wohl schon in den vergangenen Jahrhunderten hier unten gründlich gelernt.
»Du mickriger Wicht hast wohl noch nicht mitbekommen, dass du hier nicht mehr in Deutschland bist! Deinen Auftrag vom Papst kannst du dir aufs Klo hängen. Nebenbei, dein hochgelobter Stellvertreter des Höchsten hat es auch nicht nach oben geschafft, der sitzt in einer Spezialkammer hier bei uns und ärgert sich über diese Ungerechtigkeit – sofern er nicht gerade ein paar Flammen ausweichen muss. Du siehst, du hast im Höllenreich gar nichts zu sagen. Solange du dich weigerst, bei uns mitzuarbeiten und Satans Aufträge auszuführen, wird sich das auch nicht ändern. Nicht einmal der kleinste und mickrigste Hilfsteufel darf von dir Anweisungen entgegennehmen. Du bist ein Nichts, von deinem irdischen Ruhm oder besser: von der Angst, die du verbreitet hast, ist nichts geblieben. Jeder lausige kleine Teufel darf dich foltern und quälen, kann mit dir machen, was er will.«
»Leere Drohungen, nichts als heiße Luft, Teufelsdame«, maulte Vater Petrus und machte eine obszöne Geste in meine Richtung. Wo er die wohl gelernt hatte? Sicher bei uns hier unten, zu seiner Zeit hatte es die bestimmt noch nicht gegeben.
Höhnisch lachend erwiderte ich: »Wenn sie dich bis jetzt in Ruhe gelassen haben, weil du ihnen zu unwichtig oder uninteressant warst, kann sich das in naher Zukunft drastisch ändern. Vor allem, wenn du immer noch glaubst, du könntest mit deinen komischen Methoden zur Gegenseite überwechseln. Die dort oben wollen nichts von dir wissen, das haben sie dir doch gleich nach deinem Tod ins Gesicht gesagt. Was meinst du, warum du hier bist und nicht dort? Zum Beispiel die vielen unschuldig verbrannten, sogenannten Hexen hat man dir übel angekreidet! Lass' dir nebenbei gesagt sein, dass du nie eine wirkliche Hexe erwischt hast.«
Nachdem ich tief Luft geholt hatte, brüllte ich den Großinquisitor noch lauter an:
»Aber zurück zum eigentlichen Punkt: Lass‘ in Zukunft deine dreckigen Griffel von Barti, oder ich werde andere Saiten aufziehen! Vielleicht erzähle ich sogar ein paar von deinen Opfern, wo du genau zu finden bist. Das könnte ein Spaß werden …«
»Was soll das heißen, meine Opfer? Wenn sie so unschuldig waren, wie du behauptest, warum sind sie dann hier unten?«
»Ein paar deiner Opfer waren zwar nicht gerade Hexen oder Zauberer, Vater Petrus, du Wichtigtuer, aber trotzdem sind sie bei uns gelandet. Es gibt auch noch andere Sünden … Bestimmt würden sich diese braven Leutchen sehr freuen, den Typ, der sie auf die Folterbank und den Scheiterhaufen gebracht hat, in die Finger zu kriegen. Da haben ein paar nette, mittlerweile gut akklimatisierte und wohl angesehene Teufel alte Rechnungen mit dir offen, mein Lieber.«
Ich lachte laut und höllisch, was wie eine Schiffssirene, gemischt mit Hundegebell und heiserem Krächzen, klang.
Noch bevor der Großinquisitor zurückbrüllen und mir seine Sicht der Dinge in nicht allzu freundlichen Worten darlegen konnte, tönte die laute, unmelodische Stimme Satans eindrucksvoll durch die Hölle. Der Großinquisitor und ich zuckten entsetzt zusammen, dieser schrille Ton ging jedem Teufel und jeder verdammten Seele hier unten durch Mark und Bein.
»Eva-Devliana-dreihunderteinundneunzig, sofort zu mir! Es gibt einen neuen, wichtigen Auftrag für dich und deinen Gehilfen. Beweg deinen roten, knackigen Höllenarsch sofort vor meinen Thron!«
»Moment, euer höllische Ungnaden, ich habe hier noch etwas zu erledigen. Ich muss nur noch schnell einem üblen Verräter teuflische Manieren beibringen.«
Das war zwar nicht ungefährlich, aber ich riskierte es, dem Höllenfürsten zu widersprechen, weil ich momentan viel zu viel Spaß an diesem Streit hatte. Außerdem hatte Vater Petrus noch ein paar extra harte Peitschenhiebe bei mir gut.
Die wutentbrannte Stimme Satans unterbrach mich erneut: »Verdammt nochmal, Eva-Devliana, du wirst deine höllisch-heiße Teufelsfigur sofort und unverzüglich hierher bewegen. Deine höchst amüsante Privatfehde mit dem Großinquisitor kannst du später noch austragen. Aber nicht jetzt! Hierher, zu mir, bevor ich verdammt wütend werde. Meine Befehle haben Vorrang vor allem anderen, das sollte auch einer Neu-Teufelin wie dir mittlerweile klar sein!«
Scheiße, Scheibenkleister, so ein Mist, gerade hatte ich Vater Petrus so schön gestellt, wir waren beide so prima in Fahrt gewesen …
Aber wenn Satan derart mies drauf war, war es keine gute Idee, seinen Befehlen nicht unverzüglich und ohne Widerspruch zu gehorchen. Das hatte ich in meinem noch nicht allzu langen Aufenthalt im Teufelsreich schon gelernt. Wenn der Höllenfürst richtig sauer war, war ich trotz meines hohen Ranges nicht vor seiner Wut sicher.
Daher zog ich meinen Dreizack aus dem Bauch des Großinquisitors und fauchte ihn zum Abschied nur noch kurz an: »Wir sprechen uns später, du Miststück.«
Damit entfaltete ich schwungvoll meine Flügel. Vater Petrus atmete erleichtert auf, sicher war er froh, relativ unversehrt davongekommen zu sein. Er brüllte mir nur noch ein paar gotteslästerliche Flüche und Beleidigungen nach, während ich eilig davonflatterte. Tssss, wie unschön, dass ein Mann der Kirche, nach seiner eigenen Aussage fast schon ein Heiliger, ein verkanntes Kirchengenie, solche Ausdrücke überhaupt kannte … Wenn er wirklich zur Gegenseite überwechseln wollte, sollte er sich solche Flüche und andere Höllenmanieren besser unverzüglich wieder abgewöhnen.
Während ich so schnell wie möglich zu Satan flog, überlegte ich, was er wohl von mir wollte. Ein neuer Auftrag, hatte ich das richtig verstanden? Nicht uninteressant …
Trotzdem, wütend war ich immer noch. Da hatte diese Kanaille von einem Großinquisitor doch glatt versucht, meinen Sklaven und eifrigen Helfer Bartholmes, auf seine Seite zu ziehen und ihn gegen mich und die ganze Höllengemeinschaft aufzuhetzen. Er hatte ihn schon fast soweit gehabt, dass er mit ihm die Geschäftsleitung der Gegenseite um Gnade angefleht hätte. Aber von so einer linken Bazille würde ich mir meinen Barti sicher nicht abspenstig machen lassen! Der würde mir garantiert nicht nach oben überlaufen.
Wenn ich es mir recht überlegte, war ich mir gar nicht so sicher, ob Barti - im Gegensatz zu Vater Petrus – nicht doch gute Chancen hatte, diese Vergebung zu bekommen. Schließlich hatte er sein ganzes Leben lang nur Befehle ausgeführt und nie selbständig gedacht. Ganz zu schweigen davon, dass er bei seiner Herkunft als Sohn des Henkers und einer Soldatenhure auch keine allzu großen Wahlmöglichkeiten in puncto Job gehabt hatte. Folterknecht war noch das Beste gewesen, was er als Karriere überhaupt hatte erreichen können.
Immer noch stinksauer landete ich vor dem Thron Satans, der mich mit einem höllisch-heißen Feuerstrahl, wohl gezielt und direkt meine Brust treffend, empfing.
Erleichtert atmete ich insgeheim auf, der Höllenfürst war doch nicht so stinksauer, wie ich befürchtet hatte. Diese Art der Begrüßung diente mehr dazu, sofort die volle Aufmerksamkeit des Gegenübers zu erregen, als seinen eigenen Unwillen auszudrücken. Gleichzeitig war es in diesem Fall auch ein Test, wie sehr ich mich schon an die Hölle und die Verhältnisse darin gewöhnt hatte.
Deshalb räkelte ich mich behaglich im Höllenfeuer und grunzte wohlig.
Satan lachte schallend. »Eva-Devliana-dreihunderteinundneunzig, wie schön, dass du endlich geruhst, meinem dringenden Ruf zu folgen.«
Wortlos verneigte ich mich kurz vor seiner höllischen Hoheit.
Er blieb ebenfalls eine Weile stumm und musterte mich mit glühenden Augen, dann lachte er wieder, was wie immer ziemlich schauderhaft klang. Dagegen war mein eigenes, teuflisches Gelächter schon fast melodiös.
»Es gibt einen neuen Auftrag für dich und deinen Sklaven. Falls der nicht gerade mit dem Großinquisitor kniend die Typies da oben anzuwinseln geruht. Mich stört es übrigens nicht, wenn sie die Gegenseite anrufen, Teufelsdame Eva-Devliana. Normalerweise finde ich das ziemlich lächerlich und bietet uns hier eine neue Art der Unterhaltung. Auf diese Idee ist bisher noch keiner gekommen … Natürlich bin ich gespannt, ob der liebe Vater Petrus es überhaupt schafft, Kontakt zur Geschäftsleitung der anderen zu bekommen. Was dann immer noch nicht heißt, dass sein Anliegen überhaupt angehört oder diskutiert wird.«
Erneut lachte Satan laut und sehr schrill. Dass es unseren Höllenherrscher nicht störte, wenn Barti und der Großinquisitor die andere Seite anriefen, hielt ich aber für eine höllisch-heiße Lüge. Im Gegensatz zu Vater Petrus war es bei meinem Helfer mit Sicherheit nur Dummheit oder Gedankenlosigkeit, wenn er dieses merkwürdige Spiel mitmachte. Nachdem der Großinquisitor jahrzehntelang auf der Erde Bartholmes‘ Oberboss gewesen war, wagte es mein etwas einfältiger Sklave und Helfer vielleicht nur nicht, ihm direkt zu widersprechen. Trotzdem musste ich ihn mir noch einmal vorknöpfen und ihm ganz deutlich aufzeigen, wo seine Loyalität zu liegen hatte. Am besten mit ein paar gut gezielten Peitschenhieben.
Dann überlegte ich weiter: Bestimmt wollte Satan mich mit seiner Aussage nur testen und ein wenig herausfordern. Dementsprechend fiel meine Antwort aus:
»Verdammte Hölle und alle Teufel, aber mich stört es, und zwar ganz gewaltig. Was nimmt sich dieser Ex-Pfaffe, dieser sadistische Hexenjäger, eigentlich heraus? Das geht ja wohl gar nicht, meinen Sklaven einzulullen. Aber das mache ich diesem Inquisitionstrottel schon noch klar! Meine absolute Ergebenheit ist dir sicher, hoher Höllenfürst! Nur und ausschließlich dir gehört meine Loyalität. Meinen Barti habe ich für diese Flausen schon gründlich bestraft, das kannst du mir glauben. Aber er wird nochmal eine saftige Abreibung kriegen, nur zur Sicherheit.«
Der Höllenfürst musterte mich eindringlich von seinem Thron herab, seine feurigen Blicke bohrten sich in meine Augen, dann lachte er spöttisch auf. »Ja, das habe ich mitbekommen. Du bist in der ganzen Hölle für deine Künste im Peitschenschwingen berühmt und berüchtigt. Du hast schnell gelernt, mein ehemaliges kleines, braves Schulmädchen! Mittlerweile bist du eine sehr begnadete Folterteufelin geworden.«
»Sogar du hast dich neulich unter meine Schlaghand getraut, Satan, höllischer Gebieter. Hoffentlich hast du es auch richtig genossen!«
Mir war schon mehrfach der Verdacht gekommen, dass der Höllenherrscher Bartis Gestalt bei einer Auspeitschung angenommen und sich an seine Stelle gemogelt hatte. Zumindest einmal war ich mir ziemlich sicher gewesen.
Meine Bemerkung war zwar nur ein Schuss ins Blaue gewesen, aber offensichtlich hatte ich damit einen Volltreffer gelandet,, denn Satan lachte noch einmal laut und schallend. Es klang wie eine Mischung aus Fabriksirene, Fingernägeln auf einer Schiefertafel und Kötergebell. Diese unmelodischen, kakophonischen Töne zeigten bei unserem Herrn und Gebieter höchstes Amüsement an.
»Sicher, kleine Eva-Devliana, ich muss doch wissen, was für besondere Fähigkeiten meine Untertanen besitzen. Wie sie ihre Talente im Einzelfall einsetzen und wie sie lernen, sie noch zu verbessern. Kompliment jedenfalls, ich bin selten zuvor so professionell ausgepeitscht worden. Du hast mir sehr viel Vergnügen bereitet. Auch unsere Spielchen im Anschluss daran waren echte Höllenfreuden. Leider ist Bartholmes' Körper nicht dafür geeignet, beim Sex richtig aufzudrehen.«
Abermals verneigte ich mich, diesmal ein wenig tiefer. Vor allem deshalb, damit der Höllenfürst mein zufriedenes Grinsen nicht bemerkte.
»Satan, du bist mir auch in deinem eigenen Körper sehr willkommen für ein kleines Folterstündchen mit anschließendem ordentlichem Bumsen. Dafür brauchst du dich nicht als Hilfsteufel zu verkleiden. Wir werden noch viel mehr Spaß haben, wenn du in deinem eigenen Körper zu mir kommst.«
Wir schauten uns kurz in die Augen, dann lachten wir beide höllisch laut und höllisch lang. Mir liefen die rotglühenden Lachtränen über die Wangen, und mein Bauch verkrampfte sich. Satan schien es nicht viel besser zu gehen.
Langsam ließ mein Lachanfall nach und ich fragte meinen teuflischen Gebieter: »Nun gut, euer Ungnaden, wir sind vom Thema abgekommen … Was hast du vorhin gesagt? Du hast einen Auftrag für mich und Barti? Dann hat dir meine Ausführung der letzten Befehle also gefallen?«