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Gaby sitzt im Zug nach New York. Weil sie keine Fahrkarte dabeihat, will der Schaffner sie an der nächsten Station herauswerfen. Doch Gaby muss einen wichtigen Auftrag erledigen. Wenn sie sich nur erinnern könnte, was sie zu tun hat ...
New York überwältigt sie. Da stolpert sie über einen Hund und die Dinge nehmen ihren Lauf.
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Veröffentlichungsjahr: 2018
Wo bin ich?
Mit einem Ruck bin ich plötzlich wach. Ich sitze im Zug und starre aus dem Fenster. Mein Herz rast. Ich habe keine Ahnung, wohin ich fahre und woher ich komme. Ich schaue an mir herunter. Habe ich einen Rucksack oder einen Koffer dabei? Fehlanzeige! Ich habe nichts dabei. Hektisch sehe ich mich um und hoffe, dass mir gleich einfällt, was mit mir los ist. Ich sehe nach draußen. Häuser und Bäume ziehen an mir vorbei, der Zug schwankt hin und her. Regen klatscht an die Scheibe. Es sieht dunkel aus. Fast so, als wird es gleich Abend.
Ich habe Angst.
Wovor?
Ich will auf die Uhr schauen, doch da bemerkte ich, dass ich gar keine Uhr trage. Nervös fahre ich mir durch die Haare. Was ist los? Hatte ich einen Unfall?
Mir gegenüber sitzt eine ältere Frau, die mich neugierig beobachtet. Sie blättert in einer Zeitung und doch schaut sie mich unentwegt an.
Kann ich ihr vertrauen?
Plötzlich steht ein Schatten neben mir. Ich schrecke zusammen und blicke ihn an. Es ist der Schaffner.
„Die Fahrscheine, bitte!“, sagt er. Seine Stimme klingt laut und schneidend. Ich wühle in meiner Manteltasche, doch ich kann keinen Fahrschein finden. Ich finde noch nicht einmal ein Portemonnaie.
Die alte Dame zeigt lächelnd ihren Fahrschein, doch ich sehe den Schaffner hilflos an und meine Augen füllen sich mit Tränen.
„Ich, ich weiß nicht ...!“, stottere ich verlegen und merke, wie ich rot anlaufe.
„Sie haben keinen Fahrschein!“, vermutet der Schaffner ganz richtig. Er rückt seine Mütze zurecht und sieht sehr streng aus. Fast so wie mein Mathelehrer damals in der Schule. Mir ist ganz schlecht vor Aufregung, meine Beine zittern. Ich komme mir vor wie ein Dieb oder ein Schwerverbrecher.
„Ich muss Ihre Personalien aufnehmen. Name?“, fragt der Schaffner. Ich schüttele den Kopf.
„Ich weiß im Moment nicht ...!“
Was soll ich bloß tun?