Ein Geschenk für den Nikolaus - Katharina Kukuk - E-Book

Ein Geschenk für den Nikolaus E-Book

Katharina Kukuk

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  • Herausgeber: tredition
  • Kategorie: Bildung
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2018
Beschreibung

Nur noch wenige Tage bis Weihnachten. Im Himmel ist die Hölle los. Der Weihnachtsengel für die wichtigsten Geschenke in diesem Jahr ist weg. Der Sohn des Weihnachtsmanns ist ebenfalls verschwunden. Wo kann der Nikolaus bloß sein? Panik ist ausgebrochen in der Himmelsstadt. Chef-Elf Barolo und Madame Mamsell stecken mittendrin. Irgendwer muss den Weihnachtsmann unterrichten... oder sollten sie die beiden doch lieber selber finden...?

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Seitenzahl: 68

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Katharina Kukuk

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in derDeutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sindim Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN:

978-3-7469-7475-0 (Paperback)

978-3-7469-7476-7 (Hardcover)

978-3-7469-7477-4 (e-Book)

© 2018 Katharina KukukVerlag & Druck: tredition GmbH, HamburgLektorat, Korrektorat: Caroline Kube, geb. RückerUmschlaggestaltung: André KukukIllustrationen: Katharina KukukSatz/Layout: André Kukuk

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Inhaltsverzeichnis

1. Dezember

2. Dezember

3. Dezember

4. Dezember

5. Dezember

6. Dezember

7. Dezember

8. Dezember

9. Dezember

10. Dezember

11. Dezember

12. Dezember

13. Dezember

14. Dezember

15. Dezember

16. Dezember

17. Dezember

18. Dezember

19. Dezember

20. Dezember

21. Dezember

22. Dezember

23. Dezember

24. Dezember

25. Dezember - Weihnachten

Für Max und Ben.Für Lilli und Sophie.Für Lena.

Mein Dank geht an meinen Mann André Kukuk,meine Mutter Caroline Kube sowie die beidenFreunde Tobias Wiegelmann und Katrin Lorenz.

Sie unterstützen, beraten und ertragen mich beiallen schrägen Ideen, die aus meinem Kopfhüpfen.

1. Dezember

Es ist noch früh am Morgen. Obwohl die Menschen auf der Erde noch in finstere Nacht gehüllt schlafen, ist es im Himmel schon längst hellichter Tag. Zur Weihnachtszeit wird es hier nie dunkel. Die Elektronik-Abteilung borgt sich vor Weihnachten immer ein paar Extra-Sonnenstrahlen aus. Es sind goldene Blitze, die in gläserne Laternen gehängt werden und den ganzen Himmel erleuchten. Laurenzia ist spät dran. Die Himmelsstraßen sind wie leer gefegt. Alle sind versammelt im Palast des Weihnachtsmanns, für das tägliche Update. Die alles übertönende goldene Kirchturmuhr schlägt bleiern ihren fünften Schlag zu Ende. Jetzt ist es offiziell. Sie ist mal wieder zu spät. Die Flügel angespannt, beeilt sie sich und fliegt noch etwas schneller die Schlossallée entlang.

Patschnass geschwitzt zieht sie an der knarzenden Palasttür und schiebt ihren zierlichen kleinen Körper möglichst unauffällig hindurch. Sie steht am Ende eines großen Saals, hinter tausenden interessierter Köpfe, die dem Lagebericht des Chef-Elfs lauschen. Puuuh! Gottseidank hat sie keiner bemerkt. Das Donnerwetter von Madame Mamsell wäre vermutlich auch ihr letztes gewesen. Gerade erst hatte sie eine Standpauke bekommen, weil ihre Aufmerksamkeit wieder irgendwo anders hängen geblieben war. Aber Madame starrt konzentriert nach vorn. Sie bemerkt Laurenzia gar nicht, bis….

POOOOONG!!! das Tor hinter ihr mit einem lauten Krachen ins Schloss fällt. Stimmt - sie wusste, dass sie etwas vergessen hatte. Alle Köpfe fahren herum. Im nächsten Moment sind alle Augen auf sie gerichtet und die meisten davon sehen wenig erfreut aus. Madame Mamsells Gesicht ist tiefrot vor Zorn… und vermutlich auch vor Scham. Immerhin gehört Laurenzia zu ihrer Abteilung.

2. Dezember

"Hast du denn gar kein Pflichtgefühl? Bedeuten dir die Kinder dieser Welt denn so wenig? Bedeuten WIR alle dir so wenig?" Laurenzia schweigt.

"Warum hast du nur all’ diese Flausen in deinem Kopf? Wie soll ich dich so eine wichtige Aufgabe ausüben lassen, wie die Geschenke-Organisation, wenn du die Hälfte vergisst und dauernd zu spät kommst? Wieder schweigt Laurenzia. Sie hätte ohnehin nicht gewusst, was sie zu ihrer Verteidigung vorbringen sollte. Schließlich hatte sie niemand gefragt, ob sie diesen Job machen wollte. Jeder Engel, der im Himmel geboren wurde, hatte seine Aufgabe. Sie war ihm in die Wiege gelegt und es ließ sich nicht daran rütteln. Vielleicht hatte man sich bei ihr einfach geirrt.

Laurenzia ist mittlerweile jugendliche 316 Engeljahre alt und alle Jahre wieder endeten ihre Einkäufe in einer Katastrophe, die ihre Kollegen ausbügelten. Als sich die Kinder im kalten Norden warme Pullover gewünscht hatten, vertauschte sie versehentlich die Geschenke mit der Bestellung aus Hawaii. Statt Pullovern, gab es kleine Segelboote für alle. Madame Mamsell zauberte in letzter Sekunde ein paar Schlitten mit Fleece-Segeln daraus, in die die Kinder sich einmummeln konnten. Anstelle von Puppen und Teddys, fanden die Mädchen in einem Jahr Spielzeugpistolen und Cowboyhüte unter dem Weihnachtsbaum. Aber auch Eisenbahnschienen ohne Züge, Puppenküchen ohne Kochtöpfe und Malblöcke ohne Stifte gab es nicht nur einmal.

Laurenzia hatte das Gefühl, die Zeiten änderten sich. Die Wünsche der Kinder wurden immer größer und es blieb selten bei einem Wunsch. Die Liste war so lang, dass sie stets grübelte, welches Geschenk wohl am besten geeignet sei. Und zu allem Überfluss, änderte der Weihnachtsmann ständig seine Meinung. Den einen Tag waren die Kinder artig und sollten ein Geschenk bekommen; am nächsten Tag ärgerte er sich und stornierte die Bestellung wieder. Wer sollte denn dabei noch den Überblick behalten, wenn der alte Mann ihn offensichtlich selbst verloren hatte? Das Weihnachtsgeschäft war schweißtreibend und undankbar. Die wenigsten Kinder freuten sich noch aufrichtig über ihre Geschenke. Es kam nicht selten vor, dass sie Laurenzias liebevoll ausgewähltes Stück, bereits bekommen hatten; weil sie selbst nicht abwarten konnten - oder weil die Eltern es nicht konnten. Es war ein deprimierender Job. Am Ende war keiner glücklich, - weder auf der Erde noch im Himmel - und am aller wenigsten Laurenzia, die so in Gedanken versunken ist, dass sie Madame Mamsells böse Ansprache gar nicht mehr mitbekommt…..

#

3. Dezember

Nikolaus sitzt an seinem Schreibtisch und kaut gedankenverloren an einer Zuckerstange. Um ihn herum herrscht reger Trubel. Der Verpackungsservice will wissen, welches Geschenkpapier dieses Jahr verwendet wird. Rot mit Rentieren oder doch lieber Grün mit Tannenbäumen oder doch lieber Zuckerstangen-Muster? Nikolaus interessiert das nicht. Es kommt schließlich auf den Inhalt an, nicht auf die Verpackung. Noch während er einen gelangweilten Vorschlag abgibt, haben die flinken Elfen aus der Verpackungsabteilung sich bereits entschieden und sind auf und davon. Es war wie immer. Seine Antwort zählte nicht.

Als die Entscheidung über die Weihnachtskeks-Kollektion fiel, stellte er etwas ganz Neues vor. Kekse, die nach Frühlingsblumen schmeckten. So sollten die Kinder im Winter das noch ferne Frühjahr fühlen. Einige hatten seine Idee belächelt. Andere waren empört. Schließlich ging es um Weihnachten und das sei im Winter. Wenn überhaupt, dann sollten die Kekse also an den Winter erinnern. Hinter seinem Rücken tuschelten die Elfen, dass der hagere Junge vom Boss doch lieber zum Osterhasen wechseln sollte. Aber er war nun mal der Sohn des Weihnachtsmanns, also sagten sie ihm lieber gar nichts.

Der Weihnachtsmann hatte Nikolaus beauftragt den "Weihnachtsprozess" zu beaufsichtigen, das sei die beste Vorbereitung auf seine spätere Aufgabe als sein Nachfolger. Ansonsten sah Nikolaus seinen Vater recht wenig. Der Weihnachtsmann war quasi überall. Das ganze Jahr über besuchte er die Kinder auf der Erde und hörte ihnen zu, damit er die Listen für das kommende Jahr ausfüllen konnte. In der Himmelsstadt sah man ihn nur dann und wann. Er hasste die organisatorischen Abläufe und fand das Chaos aus Engeln und Elfen noch anstrengender als die Kinder auf der Erde. Den geschäftlichen Teil überließ er seinem Chef-Elf Barolo. "Nik, hör auf zu träumen! Du kannst in der Bäckerei beim Abwasch helfen. Spute dich!" Barolo schlägt ihm freundschaftlich und - wie immer - sehr heftig auf den Rücken. Nikolaus muss spucken.

Die Zuckerstange fliegt und landet in den aufgetürmten Haaren einer Elfe, die gerade mit dem Schweißbrenner ein Geschenk einschweißt. Erschrocken hebt sie den Brenner und zündet damit die Zuckerstange an, wie einen Kerzendocht. Eine Sekunde und die Haare brennen lichterloh! Helfende Hände kommen herbei gesaust, um den Brand zu löschen. Die Elfe schreit und hüpft im Kreis einen hektischen Regentanz.

WUUSSCCCHH ergießen zwei Engel einen großen Eimer Wasser über ihrem Kopf. Die kleine Elfe ist pudelnass und steht mit schwarz verkohltem Haar im Mittelpunkt der Menge. Wütend stiert sie Nikolaus an, der nur verlegen zu Boden schaut. Barolos laute Stimme ertönt und beendet die Aufregung. Eine feste Hand greift Nikolaus an der Schulter und schiebt ihn grob hinaus. - "Genau deshalb bist du auch der Beaufsichtiger und sollst gar nichts tun. Geh jetzt rüber und versuche möglichst unauffällig zu sein. Verstanden?!" Barolo wartet die Antwort gar nicht ab. Die Tür schlägt hinter Nikolaus ins Schloss. Er steht allein in der Gasse am Hinterausgang der Verpackungshalle. Das half doch wirklich niemandem, was er hier tat. Im Gegenteil, es fügte mehr Schaden zu als irgendetwas anderes. Er war gemeingefährlich. Vielleicht sollte er sich einfach aus dem Staub machen. Hier konnte er niemandem helfen. Er war ein Taugenichts, den sowieso keiner vermissen würde. Dem Weihnachtsmann fiele es bestimmt als Allerletztem auf.

#

4. Dezember