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Bestsellerautor Sebastian Niedlich in Hochform: „Ein Gott, drei Könige und zwei Milliarden Verrückte“ – der Erzählband jetzt als eBook bei dotbooks. Man kann Gott, den Allmächtigen, für vieles verantwortlich machen: für die Berge, die im Weg stehen, wenn man schnell nach Italien fahren will beispielsweise. Oder dass das Schnabeltier merkwürdig aussieht. Für eins kann Gott aber ganz sicher nichts: das merkwürdige Verhalten feierwütiger Christenmenschen zur Weihnachtszeit. Und es bereitet ihm größtes Vergnügen, sich über diese Macken seiner Schäfchen lustig zu machen … Ein anderer hat gerade weniger zu lachen. Irgendeinem Stern folgen, um einen frischgeborenen König zu finden? Blöder geht’s nun wirklich nicht! Aber dummerweise gehört das zu seiner Ausbildung zum Weisen. Also bleibt Melchior nichts anderes übrig – er schwingt sich aufs Kamel und reitet los. Was nicht der einzige Irrsinn ist, dem er sich auf seinem Roadtrip in ein verschlafenes Kaff namens Bethlehem aussetzen muss … Humorvoll und herrlich respektlos: Zwei ungewöhnliche Geschichten vom Autor des Bestsellers „Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens“. Jetzt als eBook kaufen und genießen: „Ein Gott, drei Könige und zwei Milliarden Verrückte“ von Sebastian Niedlich. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 97
Über dieses Buch:
Man kann Gott, den Allmächtigen, für vieles verantwortlich machen: für die Berge, die im Weg stehen, wenn man schnell nach Italien fahren will, beispielsweise. Oder dass das Schnabeltier merkwürdig aussieht. Für eins kann Gott aber ganz sicher nichts: das merkwürdige Verhalten feierwütiger Christenmenschen zur Weihnachtszeit. Und es bereitet ihm größtes Vergnügen, sich über diese Macken seiner Schäfchen lustig zu machen …
Ein anderer hat gerade weniger zu lachen. Irgendeinem Stern folgen, um einen frisch geborenen König zu finden? Blöder geht’s nun wirklich nicht! Aber dummerweise gehört das zu seiner Ausbildung zum Weisen. Also bleibt Melchior nichts anderes übrig – er schwingt sich aufs Kamel und reitet los. Was nicht der einzige Irrsinn ist, dem er sich auf seinem Roadtrip in ein verschlafenes Kaff namens Bethlehem aussetzen muss …
Humorvoll und herrlich respektlos: Zwei ungewöhnliche Geschichten vom Autor des Bestsellers »Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens«.
Über den Autor:
Sebastian Niedlich, 1975 in Berlin geboren, war zum Zeitpunkt seiner Geburt schriftstellerisch untätig und nahm diese Profession erst später im Leben auf, nachdem er sich vorher an Drehbüchern versucht hatte. Er lebt in Potsdam und bereut es bisher nicht.
Bei dotbooks veröffentlichte Sebastian Niedlich bereits die Romane »Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens«, »Der Tod ist schwer zu überleben«, »Und Gott sprach: Es werde Jonas« und »Dicker Teufel umständehalber in liebevolle Hände abzugeben« sowie die Erzählbände »Der Tod, der Hase, die Unsinkbare und ich« und »Das Ende der Welt ist auch nicht mehr, was es mal war«.
Die Website des Autors: www.sebastianniedlich.de
Der Autor im Internet: www.facebook.com/SebastianNiedlich.Autor
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Originalausgabe November 2015
Copyright © 2015 dotbooks GmbH, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Redaktion: Ralf Reiter
Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design, München, unter Verwendung von Bildmotiven von shutterstock/Teguh Mujiono.
eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH
ISBN 978-3-95824-421-4
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Sebastian Niedlich
Ein Gott, drei Könige und zwei Milliarden Verrückte
Ungewöhnliche Geschichten
dotbooks.
Das finale und wirklich abschließende Wort Gottes zum Thema Weihnachten
Roadtrip nach Bethlehem
Lesetipps
Ich bin der Herr, dein Gott.
Ja, DER Gott. Vielleicht nicht unbedingt dein Gott, denn seien wir mal ganz ehrlich: Nicht jeder denkt, dass es mich gibt. Manche glauben, dass das Universum sich von allein erschaffen hat und so weiter. Mitnichten! Da hatte ich überall meine Finger drin. Also rein metaphorisch gesprochen, denn wirklich Finger habe ich ja nicht.
Andere glauben, dass ich nur einer von vielen Göttern bin, acht Arme oder einen Elefantenrüssel oder irgendwas anderes im Gesicht oder am Körper habe. Auch das ist Quatsch. Mich gibt’s nur einmal. Ich bin sozusagen ein Unikat. Was mich auch echt einsam macht, wenn man es genau nimmt.
Na toll, jetzt werde ich wieder sentimental.
Also vielleicht bin ich in deinem geistigen Sinne nicht dein Gott, aber irgendwie bin ich schon dein Gott, denn ich bin das nun mal. Verwirrt? Egal.
An anderer Stelle habe ich schon mal erklärt, wie das mit den Propheten ablief. In Kurzfassung: Ich hab die Menschheit gemacht, die haben sich wie Arschlöcher aufgeführt, also hab ich Leute mit den richtigen Ideen ausgesandt, damit die alle auf die rechte Spur bringen.
Ja, ich, GOTT, habe das Wort »Arschloch« benutzt. Kommt drüber hinweg.
Halt, halt, werden jetzt vielleicht einige denken. Warum hat er die Menschen denn als Arschlöcher erschaffen?
Dazu kann ich nur sagen, dass ich nicht perfekt bin, auch wenn das gerne behauptet wird. In erster Linie habe ich bei der Erschaffung von allem – und damit meine ich auch euch – einfach herumexperimentiert, was vielleicht einige der Merkwürdigkeiten bei euch auf der Erde erklärt, zum Beispiel Mücken, Schnabeltiere und Grottenolme.
Ja, es gibt Tiere, die Grottenolm heißen.
Gerade bei euch Menschen habe ich mich aber besonders ins Zeug gelegt. Krone der Schöpfung und so weiter. Ich dachte, dass ich da was ganz Besonderes vollbracht hätte, aber stattdessen hattet ihr wilden Geschlechtsverkehr untereinander, habt euch gegenseitig die Rüben eingehauen und Sachen geklaut, dass Elstern glatt neidisch hätten werden können. Und deswegen dachte ich von Zeit zu Zeit, dass da mal eine kleine Richtungskorrektur nötig wäre, damit so manche Bräuche sich nicht dauerhaft etablieren.
Dummerweise entstanden durch manche Propheten erst Brauchtümer, die sich bis heute gehalten haben. Oder sich bis heute immer weiterentwickelt haben.
Und das beste Beispiel dafür ist wohl Weihnachten.
Halt, halt, werden jetzt wieder einige denken. Wieso dummerweise? Weihnachten ist doch total super, es gibt Geschenke und gutes Essen … Andere werden vielleicht denken: Wie kommt der von Sex, Gewalt und Diebstahl auf Weihnachten?
Gottes Wege sind unergründlich. So. Basta.
Was ich sagen wollte: Weihnachten. Weihnachten war so gar nicht gedacht. Oder geplant. Das hat sich mehr so ergeben.
Etwas über zwei Milliarden Verrückte – damit meine ich generell die Leute, die Weihnachten feiern, also das Gros der Christenwelt und einen Haufen Atheisten – schmücken jedes Jahr einen Weihnachtsbaum, singen Weihnachtslieder, essen, bis sie platzen, bauen Krippen auf, tragen Gedichte vor und beschenken sich mit Sachen, die sie in letzter Minute in irgendwelchen überteuerten Kaufhäusern erstanden haben. Was alles dem Umstand geschuldet ist, dass ein Prophet, der irrtümlich von den meisten Menschen als mein Sohn betrachtet wird, irgendwann mal geboren wurde. Interessanterweise hat dabei kein Schwein – und das meine ich sprich-, nicht wortwörtlich – gewusst, wann sein Geburtstag eigentlich war.
Die Römer, die sich zunächst lauter interessante Arten einfallen ließen, wie man Christen umbringen konnte, wurden irgendwann selbst zu Christen.
Ironie nennt man so was. Wohingegen irgendwelche Dinge, die eher zufällig passieren, wie es zum Beispiel in einem bestimmten Song einer gewissen kanadischen Sängerin der Fall ist, keine Ironie sind. Hast du das jetzt verstanden, Alanis Morissette?
Ja, ich, GOTT, höre Rockmusik. Kommt drüber hinweg.
Egal, wo war ich?
Römer, Christen. Richtig.
Erst ließ sich Kaiser Konstantin kurz, bevor er ins Gras biss, taufen, damit er noch die Vorteile des Paradieses statt der Hölle mitnehmen konnte. Dann erhob Kaiser Theodosius das Christentum zur Staatsreligion.
Dummerweise ist das immer so eine Sache mit dem, was die Herren in den oberen Gesellschaftsschichten und die in den unteren Gesellschaftsschichten wollen. Bei den Römern sollte sich eigentlich das Christentum durchsetzen, aber das gemeine Volk hing irgendwie an den alten Riten des Mithras-Kults oder Festen wie den Saturnalien zu Ehren des Gottes Saturn Ende Dezember. Und wie verhalten sich Leute, die die Macht in Händen halten? Sie verhängen die Todesstrafe für Leute, die nicht das machen, was sie ihnen sagen. Sehr christlich, das Ganze. Es ist ja nicht so, dass ich in den Zehn Geboten so etwas wie »Du sollst nicht töten!« geschrieben hätte.
Zumindest waren die Leute mit Macht im Römischen Reich nicht ganz doof, denn auch sie wussten, dass man das gemeine Volk nicht allzu sehr ärgern sollte, weil es sonst zu unschönen Revolutionen kommt, an deren Ende immer irgendwelche Leute ihren Kopf verlieren, Mauern eingerissen werden oder Leute stundenlang »Wir sind das Volk!« brüllen. Also hat man kurzerhand Feste erfunden, die denen der Saturnalien oder des Mithras-Kults recht ähnlich waren, und hat sie praktischerweise auch an den entsprechenden Tagen belassen. So zum Beispiel die Wintersonnenwende nach dem julianischen Kalender am 25. Dezember. Natürlich kam die Frage auf, was denn eigentlich gefeiert werden würde, und irgendwer, dem nichts Besseres einfiel, sagte einfach: Der Geburtstag von Jesus!
Alle schauten sich an, zuckten mit den Schultern und dachten »Ja, jut, wie auch immer«, und dann aßen sie, bis sie fast platzten, und besoffen sich am billigen Wein, bis sie kaum noch gehen konnten.
Also eigentlich ist alles seitdem so geblieben, wie es war.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass
a) Jesus nicht mein Sohn war.
b) Jesus nicht am 25. Dezember, sondern irgendwann im Spätsommer/Herbst geboren wurde. So genau erinnere ich mich auch nicht mehr daran, denn siehe a).
c) Jesus den ganzen Rummel um seine Person ablehnte und sicherlich blöd gefunden hätte.
So weit zur eigentlichen Herkunft von Weihnachten.
Man sollte meinen, dass das der Menschheit gereicht hätte, aber aus irgendwelchen Gründen hat sich das Ganze dann noch weiterentwickelt. So gibt es mittlerweile ja diesen dicken Herrn, der die Geschenke bringt und eine Vorliebe für rot-weiße Kleidung hat. Kurz gesagt: den Weihnachtsmann.
Zu römischer Zeit gab es, wie man sich vielleicht denken kann, den Weihnachtsmann noch nicht. Und wenn jetzt irgendein Schlauberger kommentiert, dass es den da nicht gegeben haben kann, weil erst Coca-Cola ihn erfunden hat, so muss ich leider sagen, dass er da einem Irrtum aufgesessen ist, denn den Weihnachtsmann gab es in der Tat schon weit vor Coca-Cola. Außerdem mag ich Schlauberger nicht. Hier spreche ich, GOTT, also hört lieber zu. Ich sage nur Altes Testament. Da könnt ihr mal sehen, was ich sogar mit Leuten mache, die ich gut fand. Siehe Hiob.
Wo war ich?
Weihnachtsmann. Richtig. Tatsächlich basiert der auf einem Heiligen des vierten Jahrhunderts nach Christus. Nikolaus von Myra.
Meine Güte, warum haben diese Heiligen auch immer so komische Namen. Tarsitius, Cyriakus, Mechthild … ja, es gibt eine Heilige, die Mechthild heißt!
Nikolaus war ein Bischof im Ort Myra, der in der heutigen Türkei liegt. Als junger Mann, bevor er Bischof war, erbte er ein nicht unbeträchtliches Vermögen und verschenkte es an die Armen. Tatsächlich gibt es sogar eine Sage, wonach er den drei Töchtern eines Mannes drei Goldklumpen durchs Fenster warf, da der Vater nicht genug Geld für die Mitgift einer standesgemäßen Heirat hatte. Was an sich eine nette Geste ist, aber man sollte dabei bedenken, dass der Mann vorhatte, seine Töchter mangels Geld zu prostituieren.
Ja, so war das damals. Hatte man nicht genug Geld, schickte man die Kinder eben auf die Straße zur Hurerei. Selbst der alte Lot aus Sodom war ja drauf und dran, seine Töchter dem wütenden Mob zu überlassen, wo sie sicherlich die weniger angenehmen Seiten der menschlichen Sexualität erlebt hätten. Glücklicherweise haben die Engel sie ja noch gerettet. Dafür haben die Töchter dann ihren jüngst verwitweten Vater in einer Höhle vernascht. Biblische Zeiten, ich sage es euch …
Auf jeden Fall waren die drei Töchter wohl froh, nicht mitten in der Nacht von einem Goldklumpen am Kopf getroffen zu werden. Dann hätte es sich mit der Heirat wohl auch erledigt gehabt. Leute behaupten aber auch, dass Nikolaus den Töchtern die Goldklumpen in die Schuhe gelegt hat, was wiederum bedeuten würde, dass der alte Schlingel sich nachts in das Zimmer der Mädchen geschlichen hat. Aber wollen wir ihn mal nicht verurteilen.