Ein Kopf macht noch keine Leiche - Jimm Juree 2 - Colin Cotterill - E-Book

Ein Kopf macht noch keine Leiche - Jimm Juree 2 E-Book

Colin Cotterill

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Beschreibung

Kriminalreporterin Jimm Juree leidet unter Provinzblues. Nachdem ihre Mutter die fragwürdige Idee hatte, ein renovierungsbedürftiges Hotel zu kaufen, lebt die exzentrische Sippe in einem verschlafenen Nest – und Jimm sieht ihre Karrierechancen schwinden. Doch eines Morgens schlagen Jimms Hunde beim Gassigehen Alarm: Irgendein Strandgut ist äußerst interessant, nur leider zu groß zum Apportieren. Jimm findet einen Männerkopf, den sie artig den örtlichen Behörden meldet. Weil deren Interesse mäßig ist, ermittelt die findige Thailänderin bald auf eigene Faust – irgendwo muss schließlich auch der Rest des Toten stecken ...

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Seitenzahl: 394

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Buch

Jimm Juree, Mitte dreißig und ehemals Kriminalreporterin bei einer thailändischen Zeitung, leidet unter Provinzblues. Nachdem ihre Mutter vor einiger Zeit die Idee hatte, ein heruntergekommenes Ferienresort auf Vordermann zu bringen, lebt die schrullige Sippe in einem verschlafenen Nest – und Jimm glaubt, ihr Leben, zumindest aber ihre Karriere sei zu Ende. Doch in der Provinz geschieht mehr, als man gemeinhin vermutet. Zum Beispiel beim morgendlichen Gassigehen am Strand. Da schlagen Jimms Hunde plötzlich Alarm. Irgendein Strandgut ist äußerst aufregend, aber leider zu groß zum Apportieren. Jimm findet einen abgetrennten Männerkopf, den sie pflichtschuldig den örtlichen Behörden meldet. Doch die interessiert das wenig. Das Dorfoberhaupt würde das Problem gerne von der nächsten Flut wegspülen lassen, und die Ermittler klopfen lieber dumme Sprüche, als ihren Job zu machen. Doch Jimm lässt nicht locker – irgendwo muss schließlich der Rest des Toten stecken.

Nebenbei bereiten Jimm auch die Gäste in ihrem kleinen Strandhotel Kopfzerbrechen. Eine Mutter und ihre Tochter sind in einem Auto angereist – ohne Nummernschilder und ohne Papiere. Jimms Instinkt sagt ihr, dass das Gespann etwas zu verbergen hat, und die findige Spürnase liegt mal wieder goldrichtig …

Weitere Informationen zu Colin Cotterill

sowie zu lieferbaren Titeln des Autors

finden Sie am Ende des Buches.

Colin Cotterill

Ein Kopf macht noch keine Leiche

Ein Thailand-Krimi

Aus dem Englischen

von Jörn Ingwersen

Die Originalausgabe erschien 2012 unter dem Titel

»Granddad, there’s a Head on the Beach«

bei Quercus, London.

1. Auflage

Deutsche Erstveröffentlichung Mai 2014

Copyright © der Originalausgabe

2012 by Colin Cotterill

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2014

by Wilhelm Goldmann Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Published in agreement with the author,

c/o Baror International Inc., Armonk, New York, U.S.A.

Umschlaggestaltung: UNO Werbeagentur, München

Umschlagbild: FinePic®, München

Redaktion: Gerhard Seidl

LT · Herstellung: Str.

Satz: omnisatz GmbH, Berlin

ISBN 978-3-641-14105-9

www.goldmann-verlag.de

Gewidmet ist dieses Buch den tapferen Feierabendsängern, Coverbands und Karaoke-Helden Thailands, die phonetisch das englischsprachige Liedgut attackieren, ohne sich um solche Unannehmlichkeiten wie den tieferen Sinn zu scheren. Von ihnen stammen die Zitate, die ich seit über zwanzig Jahren zu einem Katalog verstümmelter Songtexte zusammengestellt habe, von denen ich einige dankend in diesem Buch verwende. Sollten Sie – wie ich – in einem bestimmten Alter sein und kurz prüfen wollen, welche Fortschritte Ihre Demenz macht, habe ich die korrekten Texte der Kapitelüberschriften ans Ende dieses Buchs gesetzt, damit Sie sich selbst testen können.

KAPITEL EINS

Slipping on the dog

»Raindrops Keep Falling on My Head«

Burt Bacharach

Opa?«

Er blickte nicht mal auf. Er hatte einige Probleme, unser Opa. Schwerhörigkeit gehörte nicht dazu. Nichtwissenwollen sehr wohl. Er täuschte Ersteres vor, um Letzteres zu erreichen.

»Opa?«

Er wusste, dass ich da war, aber ich hatte zugegebenermaßen einen eher ungünstigen Zeitpunkt gewählt, um zu ihm durchzudringen. Momentan herrschte in Downtown Maprao die morgendliche Rushhour, und er musste den Verkehr im Auge behalten. Viele der Fischer, die von ihren Booten kamen oder gerade dorthin wollten, hielten bei Jieps Reisporridge-Bude gegenüber auf der anderen Straßenseite. Geschäftiger als um halb sieben Uhr morgens würde es nicht werden. Opa saß in seinem weißen Unterhemd und seinen Fred-Feuerstein-Shorts am Straßenrand und betrachtete kopfschüttelnd die vorbeifahrenden Autos. Wie ein ausrangierter Matador, der mit finsterer Miene einen Bullen auf der Weide mustert und sich vorstellt, wie er das Untier in jüngeren Jahren bezwungen hätte, so warf Opa den Lieferwagen und Motorrädern böse Blicke zu. Es waren gar nicht viele, doch alle missachteten sie die Verkehrsregeln auf die eine oder andere Weise. Opa kannte jede einzelne Vorschrift. Er war vierzig Jahre lang Verkehrspolizist gewesen und hatte weitere vierzehn Jahre das Mitteilungsblatt der Königlich-Thailändischen Verkehrspolizei abonniert, um auf dem Laufenden zu bleiben, was etwaige Änderungen anging. Er war ein lebendes Handbuch der Bagatelldelikte: vermutlich der sachkundigste Mensch zu diesem Thema in der ganzen Provinz Chumphon, wenn nicht gar im ganzen Land. Oft genug drängten wir ihn, sich bei Genuine Fan auf Channel Five zu bewerben, wo Leute, die sich ihr Leben lang mit irgendetwas Sinnlosem befasst hatten– streitlustige Hirschkäfer, Designerhandtaschen, Fußballergebnisse der englischen Premier League und dergleichen–, Gelegenheit bekamen, Fragen zu ihrem Spezialgebiet zu beantworten und einen Kühlschrank zu gewinnen. Opa Jah besäße inzwischen eine ganze Flotte von Toshiba-Tiefkühltruhen.

Düster starrte ich ihn an, hoffte immer noch auf eine Reaktion. Es war, als wartete man auf die Evolution des Cro-Magnon-Menschen. Ich fragte mich, welche Verwendung wir wohl für Opa gefunden hätten, wenn er sein erstaunliches Erinnerungsvermögen statt den Verkehrsregeln der Atomphysik gewidmet hätte.

Abseits der großen Städte wird man in Thailand kaum jemanden finden, der sich mit Verkehrsregeln auskennt– schon gar nicht die Polizei. Wer zu arm ist, im Verkehrsamt mit einer ansehnlichen Flasche Whisky zu erscheinen– woraufhin die Fahrerlaubnis umgehend ausgestellt wird–, bekommt einen Multiple-Choice-Fragebogen ausgehändigt, dessen korrekte Antworten von den zwanzig vorhergehenden Bewerbern auf dem Schreibblock gut durchgedrückt sind. Dann fährt man sein Fahrzeug zu einem Baum, unter dem der Prüfer sitzt. Er fordert den Anwärter auf, einzuparken. Schafft man das, ohne den Baum zu knicken oder den Prüfer umzufahren, hat man den Führerschein schon in der Tasche. Die wenigen Leute, die sich mit den Verkehrsregeln auskennen, sind hier unten klar im Nachteil. Die nordsüdliche Route 41 führt durch Chumphon und ist die gefährlichste Strecke im ganzen Land. All die wackeren Schlaumeier aus Bangkok, die gelernt haben, wann man höflich Zeichen gibt und wie man die Hände angemessen am Lenkrad hält, werden unweigerlich von unbeleuchteten, mit Kokosnüssen überladenen Lieferwagen abgedrängt, die mit Vollgas auf sie zuhalten. Besserwisser sind in Chumphon nicht gern gesehen.

Also, jedenfalls versuchte ich Opas Aufmerksamkeit in einer Angelegenheit zu gewinnen, die ich für erheblich dringender hielt als die Einhaltung der Verkehrsregeln.

»Opa!«, kreischte ich mit durchdringender Stimme. »Da liegt ein Kopf am Strand!«

Wenn ich ihn damit nicht kriegte, dann überhaupt nicht. Er hatte einen Lastwagen mit widersprüchlichen Kennzeichen ins Visier genommen. Die hintere Nummer war handgemalt und stimmte mit der vorderen nicht überein. Für einen Verkehrspolizisten war das ein gefundenes Fressen, und doch fing ich kurz seinen Blick auf, bevor er sich wieder dem Laster zuwandte.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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