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Wir dürfen uns Kritik nicht mehr wie in Kants Diktum vom Ausgang aus der selbst verschuldeten Unmündigkeit vorstellen: Erwachsen zu werden reiche nicht, meint Mark Greif, Mitbegründer und Mitherausgeber des amerikanischen Literaturmagazins n+1, in diesem Kursbuchbeitrag.
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Seitenzahl: 13
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Mark Greif
Eine andere Welt
Wer verändern will, muss überraschen
Kritik verstehe ich als einen Prozess. Kritik besteht nicht aus einem festen Gebäude von Meinungen. Kritik beginnt mit einer Haltung und vielleicht mit einer erlernten Methode. Aber Kritik beginnt nicht mit einem bestimmten Inhalt. Dennoch werden manche Ideen oder Haltungen zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Orten unvermeidbar; sie tauchen immer wieder auf, weil Kritik nun einmal darin besteht, das existierende Gewebe des Menschlichen zu entwirren und neu zu knüpfen. Wo Welten sich ähneln, wird auch die Kritik ähnlich ausfallen.