"Einladung" zur Hochzeit meiner Frau - Christine Stutz - E-Book

"Einladung" zur Hochzeit meiner Frau E-Book

Christine Stutz

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Beschreibung

Fürst Jasper ist verzweifelt. Lange hat er darauf gewartet, dass seine Frau Carina zu ihm zurückkommt. Nach einem heftigen Streit hat sie ihn vor drei Jahren verlassen. Doch nun flattert eine Einladung in den Palast. Carina will wieder heiraten. Und lädt ihn zur Hochzeit ein. Das kann Jasper nicht zulassen. Denn eines ist dem Fürsten klar. Carina ist seine Frau. Niemand anderes wird sie heiraten. Also macht Jasper sich auf den Weg, die Hochzeit zu verhindern. Bei Carina abgekommen, erwartet ihm allerdings eine Überraschung.

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"Einladung" zur Hochzeit meiner Frau

Titelseite1 Kapitel2 Kapitel3 Kapitel4 Kapitel5 Kapitel6 Kapitel7 Kapitel8 Kapitel9 Kapitel10 KapitelEpilogImpressum

Einladung

Zur

Hochzeit meiner „Frau“

Prolog

„Hallo Jasper“

Lange nichts mehr gehört von dir, Exmann.

Ich werde wieder heiraten. In drei Wochen ist es so weit. Milton ist ein sehr netter Mann. Ich liebe ihn und freue mich, seine Frau zu werden.

Mein Vater und auch Milton bestehen darauf, dass ich dich zu der Hochzeit einlade. Beide Männer pochen darauf, damit ich die Ehe ohne Altlasten begehe. Ich soll einen Schlussstrich unter unsere kurze Ehe ziehen. Und dafür brauche ich dich.

Also, hiermit lade ich dich zu der Feier ein. Es wäre wirklich schön, dich mal wieder zu sehen. Gebe bitte Bescheid, ob du erscheinst.

„Carina“

Fürst Jasper Darren legte den kurzen Brief beiseite. Sein Kopf sank in die Armbeuge. Ihm war zum Heulen zumute. Das durfte doch nicht wahr sein, dachte er bitter. Carina wollte wieder heiraten. Seine Carina. Und sie schickte ihm eine Einladung zur Feier. Was sollte das? Warum tat Carina das? Warum lud die Frau ihm zu ihrer Hochzeit ein. Was für ein Grund steckte dahinter?

Jasper erinnerte sich sehr gut an dem Tag, da Carina ihre Koffer gepackt hatte. Wütend und verletzt. Tief gekränkt, weil sie an seiner Liebe zweifelte. Jasper seufzte schwer. Es war eine schlimme Zeit damals. Mit vielen, hässlichen Schlagzeilen in den Medien. Carina war gegangen. Auch wenn er sie damals bat zu bleiben. Sie hätten die Probleme klären können. Da war er sich sicher. Doch Carina hatte aufgegeben. So einfach aufgegeben. Sie wollte nicht mehr kämpfen. Gegen Windflügel, wie sie gesagt hatte. Denn diesen Kampf hatte sie tagtäglich ausfechten müssen. Immer wieder, seit sie als seine Frau einen Fuß in den Palast gesetzt hatte. Seine Mutter, Fürstin Adele, war unbelehrbar hart gegenüber Carina gewesen. Seine Mutter hatte eine andere Frau für ihn vorgesehen. Wie hatte er es dann wagen können, eine einfache, bürgerliche Frau zu heiraten! Carina hatte nie eine Chance, dass wusste er jetzt.

Jasper erinnerte sich noch gut an jeden Streit mit seiner Mutter. Sie hatte regelrecht getobt und ihm vorgeworfen, nur aus Wut, eine unbedeutende Frau geheiratet zu haben. Er sei ein rebellierender Spät- pubertierender. Er würde nicht mit dem Kopf, sondern mit seinem Geschlecht denken. Carina hätte ihm mit Sex den Kopf verdreht.

Jasper hatte vergeblich versucht, seiner Mutter zu erklären, wie wichtig ihm Carina war. Mutter wollte nichts hören. Sie wollte Carina nicht einmal in ihrer Nähe wissen. Es interessierte sie nicht, dass seine Frau vier Sprachen sprach und sich in gesellschaftlicher Etikette auskannte. Dass sie sich bemühte, alles zu lernen. Jasper wollte sich nicht geschlagen geben. Doch seine Mutter war unerbittlich. Sie hatte strikt verboten, dass Carina bei öffentlichen oder gesellschaftlichen Auftritten dabei war. Seine Frau musste im Palast bleiben. Sie weigerte sich, mit Carina auf einem Foto zu erscheinen. Offiziell hatte Mutter keine Schwiegertochter.

Wurde sie darauf angesprochen, wechselte sie das Thema. Den Schlussstrich setzte ein Interview. Auf Carina angesprochen, erklärte Mutter, dass Jasper sie nur in den Palast geholt hätte, damit frisches Blut in die Erb-linie kam. So sei es mit ihrem Sohn besprochen worden. Und dass selbstverständlich sie, die Fürstin, die Kinder erziehen würde. Carina würde die Kinder nicht in die Hände bekommen. Jeder Mensch von Stand wusste doch, dass Kinder Disziplin und Druck brauchten, damit sie richtig gerieten. Carina war eine Proletarierin und wusste so etwas nicht. Das einfache Volk sei der Meinung, Kinder bräuchten Liebe. Nein, zum Kinderkriegen sei sie gerade noch zu gebrauchen. Nur deswegen hätte Jasper sie geheiratet. Seine Mutter hatte ihn in ihre Lügen mit einbezogen.

Das hatte Carina den Rest gegeben. Umsonst hatte Jasper seine Unschuld beteuert. Enttäuscht und wütend hatte sie ihre Koffer gepackt. Sie hatte keinen Sinn mehr in der Fortführung ihrer Ehe gesehen. Jasper hatte sie aufhalten wollen. Doch umsonst. Sie war ja keine Gefangene. Carina war gegangen. Die erste Zeit hatte er gehofft, sie würde wiederkommen. Das ihre Wut verrauchte und sie erkannte, wie sehr er sie doch liebte. Doch vergebens. Sie war verschwunden und beantwortete keinen seiner Briefe. Irgendwann kamen die Scheidungspapiere. Frustriert hatte Jasper unterschrieben.

Jasper seufzte schwer. das alles war jetzt drei Jahre her. Seine Mutter drängte immer stärker, dass er sich wieder verheiratete. Sie hatte jetzt wieder eine junge Gräfin eingeladen. Die junge Frau war hübsch, natürlich und nett zum Personal. Ganz das Gegenteil, was seine Mutter erwartet hatte. Doch sie war eine Gräfin, also war Mutter begeistert. Sie pries ihm die junge Gräfin jeden Tag aufs Neue an. Doch Jasper war nicht interessiert.

Jasper vermisste die liebevolle, natürliche Art von Carina. Ihr Lachen, das, für seine Mutter viel zu laut, durch die Räume geschwirrt war. Er vermisste ihre Stimme, wenn sie am Klavier saß und musizierte. Mutter war demonstrativ mit Kopfhörern durch den Palast gelaufen. Nein, kein Wunder, dass Carina es keine sechs Monate aushielt. So etwas hielt keine noch so große Liebe aus, dachte Jasper traurig. Jasper hatte Carina immer wieder Blumen geschickt. Zum Geburtstag, zu Weihnachten oder zum Valentinstag kleine Geschenke. Umsonst, sie kam nicht zurück.

Und jetzt würde seine Frau erneut heiraten, dachte er bitter. Nein, auch das wunderte ihn nicht. Carina war so schön und liebenswert. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bis sie einen anderen, einen besseren Mann fand. Jasper drehte den Brief in seinen Händen herum. Sie hatte ihn zu ihrer Hochzeit eingeladen. Nun, sie waren ja nicht im Streit auseinander gegangen, dachte er. Sie war wegen seiner Mutter fort. Und ihn hatte sie zurückgelassen. Vielleicht hätte er ihr damals folgen sollen, überlegte Jasper schwer. Doch er war zu verletzt, zu geschockt gewesen. Er hatte Carina doch geliebt. Und das tat er immer noch. Vielleicht wurde es Zeit, zu kämpfen. Seine Mutter musste einsehen, dass es keine andere Frau für ihm gab.

Entschlossen griff Jasper zum Briefpapier und beantwortete die Einladung.

1 Kapitel

1 Kapitel

„Jasper hat tatsächlich zugesagt, Vater!“ rief ich in den Garten des kleinen Hauses. Mein Vater lag auf einer Liege und genoss die ersten warmen Sonnenstrahlen. Seit diesem Jahr war ihr Vater Rentner und genoss das ruhige Leben. Über vierzig Jahre hatte er für die Regierung gearbeitet. Ich hatte nie gefragt, was er dort im Einzelnen getan hatte. Eben so wenig wie meine Mutter, die immer nur glücklich war, dass ihr Mann gesund Heim kehrte. Vater war auf Reisen, hieß es immer nur bei uns Kindern. Das war Mutters Standartantwort gewesen. Jetzt war sie auch schon zwei Jahre tot, dachte ich traurig. Ich setzte mich zu Vater auf die Liege. Mein Blick ging zum kleinen Kinderbett, dass neben Vater stand. Dort schlief mein kleiner Sohn Julian zufrieden. Gut bewacht von Vater. Einen besseren Babysitter konnte ich mir nicht wünschen. Und ich konnte in Ruhe arbeiten gehen. Jasper zahlte mir großzügig Unterhalt. Doch das Geld interessierte mich nicht wirklich. Ich sparte es, um Julian eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Mein Sohn war mein ein und alles. Ich seufzte erneut traurig. Jasper hatte ihn nie kennengelernt. Doch das würde sich bald ändern, dachte ich dann schmunzelnd. Spätestens bei meiner Hochzeit, würde der Fürst seinen Sohn sehen. Ich war gespannt, wie er auf diese Neuigkeit reagieren würde. Vater bestand darauf. Er war der Meinung, Jasper müsste über Julian Bescheid wissen. Und Vater konnte sehr energisch sein.

Bislang hatte ich dem Mann die Existenz seines Sohnes verschwiegen. Ich hatte schlichtweg Angst, dass er mir Julian wegnehmen würde. Und wenn nicht er, dann seine dominante, einbildete Mutter. Ich erinnerte mich gut an ihre harten Worte über Kindererziehung. Dass sie nie zulassen würde, dass ich meine Kinder erziehen durfte. Es hatte mich damals wie ein Schlag getroffen. Das live im Fernsehen zu hören. Ich hatte Jasper erschüttert danach gefragt und er sagte, dass es ganz normal sei, dass sich Nannys um die Kinder kümmerten. Er wäre ebenso aufgewachsen. Seine Mutter hätte nie Zeit für ihn gehabt. Das hatte mir den Rest gegeben.

Ich hatte doch erst am Morgen des Tages erfahren, dass ich schwanger war. Nur sechs Monate nach der Eheschließung. Voller Freude war ich in den Palast zurückgekehrt, um es Jasper mitzuteilen. Ich wollte ihm sagen, dass er Vater wurde. Doch bevor ich es ihm sagen konnte, wurde das Interview mit Jaspers Mutter, Fürstin Adele, gesendet. Ich hatte erstarrt ihren Worten gelauscht. Wie sie mich beleidigte und herabsetzte. Mich als eine dumme bürgerliche Frau hinstellte. Jasper hätte mich nur geheiratet, um Kinder zu zeugen. Kinder, die ihre Mutter möglichst selten sehen würden. Im Einvernehmen mit Jasper. Wieder stieg Wut in mir auf.

Vater stieß mich sanft an. „Träumst du, Carina? Ich sagte eben, dass es spaßig wird, wenn der Fürst hier auftaucht. Endlich kommt Leben ins Haus. Mir wurde langsam langweilig. Ich bin gespannt, was er zu Julian sagt. Das er der Vater ist, dass kann der Mann nicht leugnen. Der Zwerg sieht aus wie Jasper.“ sagte Vater grinsend. Zustimmend nickte ich nur. Müde schloss ich meine Augen. Ich konnte schlafen. Vater war ja da. Er würde auf Julian achten.

Ich dachte an die Zeit vor drei Jahren. Wie verliebt ich damals in Jasper war. Jasper war mein Traummann. Es hatte alles so einfach begonnen. Damals hatte ich in einem Hotel in Frankreich gejobbt. Um die Sprache besser zu lernen und mir Geld zu verdienen. Ich war als Zimmermädchen gerade dabei, die Betten in der Luxussuite abzuziehen. Ein Job wie jeder andere.

Leise vor mich hinsingend war ich bei der Arbeit als jemand hinter mir dunkel lachte. Erschrocken war ich herumgesprungen. Dort, im Eingang zum großen Badezimmer, stand Jasper und lächelte mich freundlich an. „Sie singen wunderschön, Mädchen. Ich wollte sie nicht unterbrechen.“ Sagte er mit leichtem Dialekt. Ich konnte nicht antworten. Ich starrte den großen, gutgebauten Mann fassungslos an. Er war nackt, nur mit einem Handtuch um seine Hüften. Das war unsere erste Begegnung. Die würde ich nie vergessen.

„Entschuldigen sie, Hoheit. Man sagte mir, das Zimmer sei leer. Sie seien außer Haus. Nur deshalb bin ich hier. Ich werde gehen und später wiederkommen.“ stotterte ich nervös. Sollte ich knicksen? Oder mich verbeugen? Ich wusste es nicht. Wieder dieses unvergleichliche Lachen. Beschämt senkte ich den Kopf. „Sie müssen sich nicht entschuldigen, Mädchen. Ich bin der böse hier. Eigentlich müsste ich heute Morgen bei einer Neueröffnung zugegen sein. Man rechnete mit mir. Doch ich habe mich krank gemeldet und mich hier im Zimmer versteckt. Ich hatte keine Lust, meine wenige Freizeit bei solch langweiliger Veranstaltung zu verbringen. Dazu ist das Wetter zu schön. Und ich bin in Frankreich. Ich wollte mir die Gegend ansehen. Allerdings muss ich dazu hier rausschleichen. Und zwar allein. Mit meinen Leibwächtern wird es nur wieder nervig“ sagte Jasper dunkel. Wieder lachte er freundlich. Ich wurde rot. Das passierte mir nicht oft. „Ich kann sie in einer Stude hier rausschmuggeln, Hoheit. Dann habe ich Feierabend.“ Sagte ich lächelnd. Es würde Spaß machen, dachte ich. Wie in einem Krimi. „Abgemacht“ hatte Jasper gesagt und mir seine große Hand hingehalten.