Tot (un) glücklich verhext - Christine Stutz - E-Book

Tot (un) glücklich verhext E-Book

Christine Stutz

5,0

Beschreibung

Ich bin es wieder- Mary. Ich bin immer noch auf der Flucht. Und auf der Suche nach meinem Mann Geoffrey. Denn der Kerl, der vor drei Wochen zu mir zurück gelehrt ist, ist auf keinen Fall mein Geoffrey! Da bin ich mir sehr sicher. Doch dann gerate ich in einen tödlichen Hinterhalt. Gerettet werde ich diesmal von Magiern. Richtigen Zauberern! Es gibt sie wirklich! Und diese Magier halten noch eine weitere Überraschung für mich parat! Dumm nur, dass sich Magier, Wiedererweckte und Vampire spinnefeind sind. Dabei brauche ich sie alle, wenn ich das Abenteuer überleben und Geoffrey befreien will.

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Tot (un) glücklich verhext

TitelseiteProlog1 Kapitel2 Kapitel3 Kapitel4 Kapitel5 Kapitel6 Kapitel7 Kapitel8 KapitelEpilogImpressum

Mister Magier

Tot (un)glücklich

Verhext

Prolog

Prolog

Geoffreyaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa

„Ich habe dich Geoffrey. Endlich gehörst du mir. Nur mir. Ich kann mit dir machen, was ich will. Und keine Mary, die mir dazwischen funken kann!“ Katharina schwebte lachend davon. Geoffrey sank erschöpft in seiner engen Zelle zusammen. Wie nur war er in diese Falle geraten können? War er nicht vorsichtig gewesen? Hätte der dem Drängen seiner Frau doch nur nachgegeben. Mit Mary an seiner Seite, wäre ihn das hier nicht passiert. Doch er hatte sich Sorgen um Mary gemacht und sie schützen wollen. Das rächte sich jetzt.

Jetzt hatte er Mary und seine Kinder in Gefahr gebracht! In große Gefahr. Dabei hatte er sie doch beschützen wollen. Hätte er Mary doch mitnehmen sollen, als sie ihn so darum gebeten hatte? Hätte er auf das Bauchgefühl seiner Frau vertrauen sollen? Ihr Bauchgefühl hatte sie noch nie betrogen. Geoffrey legte seinen erschöpften Kopf in die Hände und versuchte, seine Tränen zu unterdrücken. Er würde vor Katharina nicht weinen, dachte er bitter. Nicht vor dieser Frau!

Noch hatte die Frau nicht gewonnen. Noch war seine Mary frei. Und garantiert auf der Suche nach ihm. Das spürte Geoffrey und ein winziger Hoffnungsfunke wärmte ihn. Seine Mary hatte bestimmt sofort gemerkt, dass nicht er es gewesen war, der Nachhause gekommen war! Mary liebte ihn sehr. Mehr als er es je erträumt hatte, damals, als er sie im Internat kennengelernt hatte.

„Dein kleines Frauchen wird uns auch bald in die Falle gehen. Das ist nur eine Frage der Zeit. Doch dann wird es zu spät sein für euch. Dein Double ist bereits dabei, alles nach unseren Wünschen zu ändern. Und mit jedem Tag, der vergeht, wird es schwieriger werden, alles wieder zu retten. Dann gehört die Welt den Schattenmännern. Und das Zwischenreich gehört mir. Und auch du, geliebter Mann gehörst mir. Mit jeder Faser. Jedes Mal, wenn ich dir etwas Lebensenergie abzapfe, verschwinden Erinnerungen in dir. Bald wirst du dich weder an deine Mary noch an deinen Sohn oder eure gemeinsame Vergangenheit erinnern.“ Katharina stand wieder an seiner Zelle. Sie grinste dreckig. Geoffrey überlegte fieberhaft, wie er mal etwas für diese Frau hatte empfinden können. Er war einmal mit ihr verlobt. Nicht auszudenken, wenn er Katharina damals wirklich geheiratet hätte.

Was für ein Glück, dass er Mary getroffen hatte. Damals, in diesem Internat. Seine Mary mit den feuerroten Haaren und dem frechen Mundwerk. „Mary, ich brauche dich. Bitte finde mich“ schrie Geoffrey, als Katharina ihre ekligen, langen Finger hob und sie in seinen Hals bohrte. „Schrei ruhig, Geoffrey. Das macht deine Energie umso süßer. Ich liebe es.“ Katharina lachte laut und genoss die Energie, die von Geoffrey in sie floss. Sie musste sich beeilen, denn Gregorius durfte es nicht sehen. Er hatte ihr verboten, Geoffrey anzufassen. Er wollte den Mann lebend in Gefangenschaft haben. Doch das war Katharina egal, wenn ihr Plan funktionierte, war der König der Ghosts bald Geschichte…

Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa

Maryaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa

Schreiend wachte ich auf. Ein wilder Albtraum hatte mich gefangen. Ich hatte Geoffrey nach mir schreien gehört. Meinen Geoffrey. Den richtigen. Er war in Not und litt große Schmerzen. Und ich litt mit ihm. Die gleichen Schmerzen. Das war schon immer so gewesen, dachte ich verzweifelt. Ich musste meinen Mann unbedingt finden. Und das schnell. Das spürte ich. Geoffrey schwebte in Todesgefahr. Nur langsam wurde ich wach. Tony kam zu mir und reichte mir ein Glas Wasser. Dankbar trank ich es aus.

Seit ich mit dem Vampir Tony unterwegs war, konnte ich wenigstens etwas schlafen. Jedenfalls dann, wenn wir nicht von diesen merkwürdigen Schattenmännern gejagt wurden, die seit Tagen und Nächten hinter uns her waren. Seit ich aus dem Kloster geflohen war, um mein Kind in Sicherheit zu bringen, wurde ich von ihnen verfolgt. Die Schattenmänner waren mir auf den Fersen. Zum Glück war mein Baby gut aufgehoben, dachte ich müde. Bei Menschen, die Lazarus mit ihrem Leben verteidigen würden.

„Wieder ein schlimmer Albtraum?“ fragte Tony mich besorgt. Ich nickte. „Sie werden immer schlimmer. Mein Mann versucht anscheinend, mich darüber zu erreichen. Doch ich verstehe sie nicht. Ich weiß einfach nicht, wo ich ihn suchen soll. Verdammt! Sonst habe ich ihn und er mich doch immer finden können!“ sagte ich fast weinend. Selbst damals. Als er in Russland gefangen war, hatte ich ihn gefunden und befreit. Warum war es diesmal nur so schwer! Ich war verzweifelt.

„Du wirst deinen Mann finden. Das wirst du noch, Mary. Da bin ich mir sehr sicher. Dann trittst du den Verbrechern so richtig in den Hintern. Morgen Mittag treffen wir erst einmal diesen Typen, der angeblich Informationen für uns hat“ sagte Tony. Er überlegte. Mary war wach. Dann konnte er sich einen Moment entfernen. Er musste sich unbedingt nähren. Nur dann war er stark genug, um seiner neuen Freundin beizustehen. Mary verstand und winkte Tony aus dem Raum. Schlafen konnte sie jetzt eh nicht mehr.

1 Kapitel

1 Kapitel

Carryaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa

„Gebt mir meine Mütze wieder! Was soll der Blödsinn immer! Sucht euch jemand anderen zum Ärgern und lasst mich in Ruhe!“ schrie Carry frustriert und versuchte, ihre Tränen herunter zu würgen. Konnte es nicht einen Tag geben, an dem sie nicht von der Elite- Clique geärgert wurde? Wann würden die Mädchen es endlich sein lassen, sie immer wieder zu mobben! Jeden Tag dasselbe. Nur weil sie arm war und sich nicht leisten konnte, sich so elegant und teuer anzuziehen wie diese Mädchen, wurde sie jeden Tag aufs Neue geärgert. Immer wieder hackten sie auf Cary herum. Verdammt, heute war es besonders schlimm! Carrys Pflegemutter war gestern in einem Second Hand Laden einkaufen gewesen und hatte ihre neue, warme Kleidung mitgebracht. Carry hatte sich gefreut, denn die Frau sparte sich das Geld dafür vom Munde ab. Carry war mittlerweile einundzwanzig Jahre alt. Zu alt für ein Pflegekind. Sarah, ihre Pflegemutter, bekam kein Geld mehr vom Staat für Carry. Trotzdem ließ sie das Mädchen bei sich wohnen und ermöglichte ihr, weiter die High School zu besuchen. Carry war sehr intelligent. Susan wollte ihr einen guten Abschluss ermöglichen, um einen guten Job zu finden. Carry war der Frau unendlich dankbar dafür. Was hatte sie sich gestern über die Kleidung gefreut und sie heute stolz angezogen.

Doch diese widerlichen Mädchen machten Carry ihr eh schon schweres Leben, fast unerträglich. Trotzdem kam sie jeden Tag wieder hierher. Auch wenn sie wusste, dass diese Mädchen nur auf sie warteten. Carry ertrug alles klaglos. Denn Carry wollte lernen. Sie wollte es allen zeigen. Und ihre sehr guten Noten gaben ihr auch recht. Doch jeden Tag aufs Neue, ärgerten die Mädchen sie. Immer wieder neue Gemeinheiten. Jedes Mal wurde es schlimmer.

Jetzt hatte Rita Carrys neue Mütze in den Händen. „Seht euch mal den hässlichen Topflappen an, Freunde! Ob sie den selbst gehäkelt hat?“ Gehässig warf sie das Teil mit spitzen Fingern in den Dreck. Es hatte geregnet und der Boden hatte lauter kleinen Pfützen gebildet. Umgehend saugte sich die Mütze voller Dreck. Die Mädchen lachten laut und gemein. „Ich sagte, ihr sollt mich in Ruhe lassen“ sagte Carry drohend und kniff ihre Augen zusammen. Dann atmete sie kurz durch. Sie durfte nicht wütend werden. Wut war überhaupt nicht gut. Eine wütende Carry war gefährlich! Sie musste sich dringend beruhigen.

Ihre Pflegemutter hatte ihr beigebracht, wie sie ihre Wut unterdrücken konnte. So auch jetzt. Sie zählte still bis zehn und atmete aus. Carry hob ihre Mütze aus dem Dreck und wrang sie aus. Die vier Mädchen standen grinsend, lachend, sich anschubsend vor Carry. Keine war willig, ihr den Weg zur Klasse frei zu machen. Carry sah die Mädchen finster an. „Lasst mich durch. Ich habe einen wichtigen Termin.“ sagte Carry streng. Doch die Mädchen verschränkten nur lachend die Arme. „Den wirst du wohl verpassen, Feuerkopf“ sagte Daisy grinsend. Sie wies auf Carrys feuerroten Haare.

Carry schluckte schwer. Heute reichte es ihr. Endlich hatte auch sie genug. Nun, wenn es anders nicht ging, dachte sie grimmig. Sie hatte um Durchgang gebeten. „Zum letzten Mal. Lasst mich durch! Ich habe eine wichtige Besprechung mit Mister Adonoss!“ sagte Carry noch einmal. „Die darf ich nicht verpassen.“ Diesmal strenger.

„Unser gutaussehender Mister Adonoss? Was will dieser Traumprinz von dir Aschenputtel!“ sagte die Anführerin der Clique nun gehässig. Sie kam eine Stufe herunter und schubste Carry heftig, in der Hoffnung, sie würde in den Dreck fallen. Dann würde Carry vollkommen durchnässt bei dem beliebten Lehrer auftauchen und sich blamieren. Carry grinste, als Cindy zurückschreckte. Denn sie blieb felsenfest stehen. Carry rührte sich keinen Zentimeter von der Treppenstufe. Cindy schubste erneut, doch Carry rührte sich keinen Millimeter.

Carry grinste zufrieden. „Aber Cindy. Kennst du das Märchen so schlecht? Am Ende heiratet Aschenputtel den Traumprinzen doch!“ sagte Carry ironisch. Die Mädchen über ihr schrien wütend auf. „Du kleine, widerlich, hässliche Schlampe“ zischte Cindy zornesrot. Wieder wollte sie Carry die Treppen herunter schubsen. Doch das Mädchen stand fest auf ihrem Platz.

Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa

Simon Adonoss stand am Fenster des Klassenzimmers und wartete auf seine Schülerin, die dort unten, am Eingang des Gebäudes, wieder Mal von den arroganten Mädchen geärgert wurde. Das Mädchen tat ihm so unendlich leid. Doch er durfte sich nicht einmischen. Das wäre verheerend. Leider war er zum Zuschauen verdonnert. Wann wehrte sich diese Carry denn endlich einmal, überlegte er wütend. Fast jeden Tag dasselbe Spiel. Diese vier Mädchen warteten doch nur darauf, sich auf Carry stürzen zu können. Carry mit den roten Haaren. Wunderschönen, roten Haaren, dachte er lächelnd. Noch nie zuvor hatte er solch eine intensive Farbe gesehen. Und die Farbe war echt, dachte er jetzt schmunzelnd.

Jetzt stockte er. Diese widerliche Cindy hatte Carry bereits das zweite Mal heftig gestoßen. Eigentlich hätte Carry die Treppe herunter fallen müssen! Doch das Mädchen stand noch immer seelenruhig auf ihrem Platz. Sie hatte sich keinen Zentmeter bewegt! Wie war das möglich, überlegte der Lehrer. Er schnippte mit den Fingern. Jetzt konnte er jedes Wort hören, dass dort unten auf der Treppe gesprochen wurde.

„Aber Cindy. Kennst du das Märchen so schlecht? Am Ende heiratet Aschenputtel den Traumprinzen doch!“ sagte Carry ironisch. „Du kleine, widerlich, hässliche Schlampe“ zischte Cindy zornesrot. Simon Adonoss verzog lächelnd sein Gesicht. Carry hatte gut gekontert, dachte er zufrieden. „Glaubst du, dass Mister Simon auch nur einen Blick für dich Dreckspatz übrig hat?“ schrie diese Cindy weiter. „Er braucht keinen Blick auf mich werfen. Ein gläserner Pantoffel reicht mir für den Traumprinzen.“ sagte Carry wieder. „Und jetzt muss ich los. Ich komme sonst zu spät“ sagte Carry weiter. Sie wollte die Treppe hochgehen.

„Halte deine dreckige Schnauze!“ zischte Cindy, der anscheinend die Argumente ausgegangen waren, dachte Simon Adonoss schmunzelnd. Er zog seine Augen zusammen, als er wieder Carry ansah. Sie lächelte, als Cindy und ihre Freundinnen die Treppe herunter, auf sie zukamen. „Ich glaube Cindy, du hast ganz andere Probleme, als mich kleinen Dreckspatzen“ hörte Simon Carry jetzt grinsend sagen. Er schrak hoch.

Simon sah genau, wie Carry ihre Hände hinter dem Rücken bewegte. Eindeutig, kein Zweifel! Plötzlich löste sich ein eleganter, weißer Sportwagen aus der Reihe der geparkten Autos. Der Wagen rollte führerlos über den Parkplatz und rammte drei andere Fahrzeuge. Er sah, wie diese Cindy aufschrie. „Das ist doch mein Auto. Verdammt, wie kann das denn angehen!“ schrie das aufgebrachte Mädchen. „Und es rammt unsere Wagen! „Nur unsere wagen. Hast du die Bremse nicht angezogen, Cindy?“ schrien die anderen Mädchen ungläubig.

„Vielleicht hast du wirklich vergessen, die Handbremse anzuziehen, liebe Cindy“ sagte Carry sarkastisch. Sie lachte leise. Cindy und ihre Freundinnen stießen Carry beiseite und rannten hinunter zum Parkplatz. Dort hatte der Sportwagen für erheblichen Schaden gesorgt. Schnell versammelten sich dort die Menschen, um das Schauspiel zu beobachten.

Carry hob ihre Mütze, die sich wie von selbst reinigte. Simon schluckte tief. „Selber schuld, Mädchen. Das hast du dir selbst zuzuschreiben. Ich habe höflich gebeten, mich durchzulassen“ flüsterte Carry grinsend und setzte ihre saubere, trockene Mütze wieder auf den Kopf. „Irgendwann reicht es auch mir, Mädchen.“ Flüsterte Carry heiser. Ohne sich noch einmal umzudrehen, betrat sie das Gebäude.

Simon ließ sich schwer auf seinen Stuhl sinken. Hatte sein Kontakt doch recht gehabt, als er ihm von einer jungen Magierin erzählt hatte! Und Simon hatte sie endlich gefunden. Carry konnte also wirklich zaubern? Das Mädchen war eine richtige Magierin? Sollte das wirklich wahr sein? Nach all den Jahren traf er auf eine weibliche Magierin? Oder war das eben ein großer Zufall gewesen? Nein, Simon glaubte nicht an Zufälle. Er war sein Leben lang Magier gewesen. Er kannte alle Tricks und Kniffe. Und das, was er eben gesehen hatte, war ein eins A Zaubertrick gewesen. Das Mädchen war einundzwanzig Jahre alt. Woher beherrschte es so überragenden Zauber? Das musste er unbedingt herausfinden! Er musste sich Carrys Akte ansehen. Er musste herausfinden, woher das Mädchen kam. Wer waren ihre Eltern? Es gab nur noch wenige, reinrassige Magier. Davon kaum Frauen. Früher, im Mittelalter hatte es viele von ihnen gegeben. Doch jetzt, heute, gab es nur noch wenige. Wenn Carry eine von ihnen war, warum hatte nie einer etwas von ihr gehört?

aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa

Jetzt klopfte es und Simon wusste, Carry stand vor seiner Tür. „Herein, Carry“ rief er und wappnete sich zum kommenden Gespräch. Er musste unbedingt mit Carry sprechen. Das war jetzt wichtig. Das wichtigste überhaupt.