Gesellschafterin gesucht - Christine Stutz - E-Book

Gesellschafterin gesucht E-Book

Christine Stutz

5,0

Beschreibung

Die junge Robin hat es nie leicht gehabt in ihrem Leben. Als Wunderkind gefeiert, gewinnt sie einen Mathematik-Wettbewerb nach dem anderen, geliebt und begleitet von ihrem Vater. Das ändert sich schlagartig, als dieser neu heiratet. Die Stiefmutter misshandelt Robin. Immer wieder schlägt sie das Mädchen, während sie ihre eigene Tochter verwöhnt.Nach dem Tod des Vaters verschlimmert sich alles. Robin landet in einem Heim für Schwererziehbare Kinder. Dann beginnt Robin ihr Studium und alles könnte gut sein, doch dann taucht ihre Stiefschwester auf und reißt Robin erneut ins Chaos. Durch einen fiesen Trick ihrer Stiefschwester gerät Robin an Mister M. einen Mann, der eine SUB sucht. Mister M. ist fasziniert von der jungen, naiven, jungfräulichen Robin, die sein Leben komplett durcheinander bringt. Er führt sie ein, in seine Welt der Lust und Leidenschaft. Robin ist neugierig, wissbegierig. Aber auch selbstbewusst und stark. Sie lässt sich nicht unterkriegen und schon überhaupt nichts befehlen. Dann passiert etwas, womit weder Mister M. noch Robin gerechnet haben..

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Gesellschafterin gesucht

Titelseite2.Kapitel4.Kapitel5.KapitelImpressum

Gesellschafterin

Gesucht

„Gesellschafterin gesucht“

SeriösUndBeständig

Befristet auf 3 Monate, Diskretion und Gehorsam vorausgesetzt

Blond, schlank, maximal 28 Jahre, ausdauernd

bereit, die 3 Monate ihr Leben nach meinen Wünschen auszurichten

Die junge Robin hat es nie leicht gehabt in ihrem Leben. Als Wunderkind gefeiert, gewinnt sie einen Mathematik-Wettbewerb nach dem anderen, geleibt und begleitet von ihrem Vater. Das ändert sich schlagartig, als dieser neu heiratet. Die Stiefmutter misshandelt Robin. Nach dem Tod des Vaters verschlimmert sich alles.

Dann beginnt Robin ihr Studium und alles könnte gut sein, doch dann taucht ihre Stiefschwester auf und reißt Robin erneut ins Chaos. Durch einen fiesen Trick ihrer Stiefschwester gerät Robin an Mister M. einen Mann, der eine SUB sucht.

Mister M. ist fasziniert von der jungen, naiven, jungfräulichen Robin, die sein Leben komplett durcheinander bringt. Er führt sie ein, in seine Welt der Lust und Leidenschaft. Robin ist neugierig, wissbegierig. Aber auch selbstbewusst und stark. Sie lässt sich nicht unterkriegen und schon überhaupt nichts befehlen. Dann passiert etwas, womit weder Mister M. noch Robin gerechnet haben..

Prolog

Meine Damen und Herren, die Finalisten stehen fest!" Der Sprecher hob seine Stimme und hatte endlich die erhoffte Aufmerksamkeit. "Die Namen der Endteilnehmer stehen fest. Es sind Timothy Miller Duncan und Robina Wilkens" Er winkte und ein junger Mann kam grinsend, siegessicher wie mir schien, auf die Bühne, ich folgte ihm, ich ein etwa sieben Jähriges Mädchen mit ernstem Blick.

Beide standen wir uns gegenüber, keiner von uns verzog eine Miene. Ruhe trat ein.

Der Veranstalter reichte uns beiden einen Umschlag mit einer komplizierten Mathematikaufgabe. Während der junge Mann noch las, rechnete ich bereits und hatte die fertige Aufgabe an der Tafel stehen, bevor der junge Mann noch die Kreide in der Hand hielt. Jubel wurde laut. Der Preisrichter verglich mein Ergebnis mit seinen Aufzeichnungen und lächelte.

„Sehr gut, Robina. Gut gemacht" sagte er und zum ersten Mal lächelte ich. Ein Lächeln, auf meinem sonst so ernsten Gesicht.

Der junge Mann beeilte sich, war dann auch fertig. Der Preisrichter verglich und lächelte ebenfalls. "Auch sehr gut, Timothy" sagte er.

Ich ging zu seiner Tafel und überlegte, dann hob ich meinen Kopf und stieß den jungen Mann an. "Heb mich mal Hoch!" befahl ich ihn. Erstaunt tat er mir den Gefallen. Ich griff zur Kreide und schrieb auf seiner Tafel, wischte und schrieb erneut. "So ist es richtig. In der dritten Reihe muss es Minder statt Sinus heißen! Dadurch verändert sich die vierte Reihe in eine Bestimmer- und das Ergebnis endet mit Plus drei ein viertel!" Ich freute mich, als mein Vater lobend seinen Daumen hob. Der junge Mann, fast noch ein Junge, ließ mich verwirrt herunter und rechnete nach. Wutentbrannt warf er die Kreide durch den Raum, an einer Wand zerbrach sie in tausend Teile.

"Ihr Sohn scheint ein ganz wenig unbeherrscht" Mein Vater hatte sich an die Mutter des jungen Mannes gewandt und grinste sie siegesgewiss an. Er wusste, ich hatte diesen, wie jeden anderen Wettstreit, an dem ich teilnahm, gewonnen.

"Mein Sohn ist hoch intelligent! Ihre Tochter ist ein Monster! Wie kann sie es wagen, meinen armen Timothy so vorzuführen! So etwas, wie ihre Tochter gehört verboten! Haben sie das Kind in einem Labor künstlich gezeugt? Bislang hat noch niemand meinen Sohn schlagen können! Er ist bereits jetzt Besitzer einer der größten Firmen des Landes, hat sie mit 18 Jahren gegründet!" schnauzte die Frau Vater an. Ich bekam dieses Gespräch nur am Rande mit. Ich beobachtete den jungen Mann, der sich endlich ein wenig beruhigt hatte und sich zu mir herunterbeugte.

"Wer bist du?" fragte er mich stauend. ich kicherte und er zog unwillig seine Augen zusammen. "Hör auf zu kichern!" befahl Timothy mir finster. "Ich hasse kichern!"

Ich kicherte noch lauter. "Aber Timothy. Wir haben uns vor drei Tagen, fünf Stunden und dreizehn Minuten kennengelernt. Wir haben alle dort auf der Bühne gestanden." Ich hob meine Hand und wies auf die andere Seite. "Du hast deine Mutter gefragt, ob sich Pippi Langstrumpf hierher verirrt hätte." Wütend zog ich an meinen langen roten Zöpfen. "Und zum Veranstalter hast du gesagt, es wäre hier doch ein Mathematik-Wettstreit und keine Meisterschaft in Zwergendweitwurf." Ich zog meine Nase, die mit Sommersprossen übersät war, kraus und streckte dem jungen Mann die Zunge heraus. Dieser steckte jetzt seine zuckenden Hände in seine Hosentasche. "Du bist reichlich frech. Am liebsten würde ich dich übers Knie legen" flüsterte dieser Timothy mir zu. schlagartig wurde ich ernst und begann zu zittern.

Mein Blick wanderte zu einem großen Lineal, das auf einem Stuhl neben der Tafel lag. Ich ging darauf zu und ergriff es, dann brachte ich es Timothy. "Tu dir keinen Zwang an, daran bin ich gewöhnt" sagte ich zitternd. Die grauen Augen des jungen Mannes schienen mich zu durchbohren. Ich hielt seinen Blick nicht aus. Ich rannte von der Bühne. Ab durch das Foyer, rein in den Fahrstuhl. Einfach nur weg von dem jungen Mann mit dem intensiven grauen Augen. Vater nahm den Preis für mich entgegen, ich hatte mich weinend in mein Hotelzimmer eingeschlossen.

1.Kapitel

„Gesellschafterin gesucht“

SeriösUndBeständig

Befristet auf 3 Monate, Diskretion und Gehorsam vorausgesetzt

Blond, schlank, maximal 28 Jahre, ausdauernd

bereit, die 3 Monate ihr Leben nach meinen Wünschen auszurichten

Telefon:5552470235

Ich las mir die merkwürdige Anzeige in dem Brief, den ich auf meinem Esstisch gefunden hatte, noch einmal durch. Susi hatte sich also wieder über meine Post hergemacht. Sie hatte einfach meine Briefe von der Arbeitsagentur geöffnet. Ihr war meine Privatsphäre völlig egal! Wütend warf ich den Brief in den Mülleimer, überlegte es mir und fischte ihn wieder raus.

Die Anzeige war nicht uninteressant. Und ich brauchte dringend einen Job. Wieder las ich die Anzeige.

Dieser Typ suchte also eine Gesellschafterin. Ich und Gesellschafterin? Ich hatte meiner Arbeitsvermittlung zwar gesagt, dass mir der Job egal war, Hauptsache Arbeit und Geld, aber so etwas? Gesellschafterin?

Wofür eigentlich? Vielleicht für seine Mutter, wenn er verreiste? Für drei Monate? Egal, drei Monate sich keine Sorgen machen um die Probleme meiner Schwester. Es war ein großer Nachteil sich die Wohnung mit der eigenen Schwester teilen zu müssen. Man wurde unweigerlich in deren Beziehungsprobleme hineingerissenen.

Erst gestern hatte Susi wieder einen heftigen Streit mit ihrem neuen Freund gehabt, lautstark hatten beide sich angeschrien, ignorierend, dass ich mit im Raum war und eigentlich für eine schwere Prüfung lernen sollte. Es ging, wie immer, um Geld. Etwas, was wir alle drei nicht hatten.

Irgendwann waren sich beide dann um den Hals gefallen und im einzigen Schlafzimmer der kleinen Wohnung verschwunden. Ich hatte mir mein Lager auf der alten Couch zurecht gemacht. An Schlaf war bei den Geräuschen aus dem Schlafzimmer nicht zu denken gewesen. Ironisch verzog ich mein Gesicht zu einer Grimasse. Wenigstens in der einen Beziehung stimmte die Chemie bei meiner Schwester und ihrem Freund. Beide waren wild auf Sex. Regelrecht süchtig danach.

Egal, irgendwie musste ich Geld verdienen. Seit Susis Einzug bei mir lief alles schief. Nicht dass ich meine Schwester darum gebeten hätte bei mir zu wohnen, nein sie stand irgendwann einfach vor meiner Tür. Mit vier riesigen Koffern und einen wütenden Taxifahrer im Genick, den ich auch noch bezahlen musste. Sie platzte in mein gut organisiertes Leben und drohte mir mit unserer Mutter, falls ich ihr nicht helfen würde. Das letzte was ich wollte war ein Besuch meiner Mutter. Unwillkürlich begann ich zu zittern. Also ließ ich sie in meine Wohnung, für ein paar Tage, wie sie gesagt hatte... vor drei Monaten!!!

Ich rief die Telefonnummer an. Na großartig. Andere Seite des Viertels. Frustriert zog ich mich wieder an und ging durch den großen Park zur anderen Seite des Viertels. Hier wohnten die Reichen und bekannten Menschen, also nichts für mich. Aber ein Versuch war es wert.

Jetzt war ich vor einem riesigen Gebäude angekommen. Noch einmal las ich den Zettel mit der Adresse, die man mir telefonisch mitgeteilt hatte, nachdem ich angerufen hatte. Hier also sollte ich mich melden. Mein Blick glitt an meiner Erscheinung herunter. Na gut, blond konnte man meine Haarfarbe nennen... solange kein Sonnenlicht drauf schien und den Rotschimmer zum Leuchten brachte. „Schlank war ich auch, abgesehen von ein ganz wenig Babyspeck an den Hüften. Und mit meinen 22 Jahren passte wenigstens das Alter. Sportlich war ich auch. Ich hatte bis zur Uni Langlauf betrieben, ein Sport, den ich nun nur noch am Wochenende ausüben konnte.

„12 Stock, na dann“ sagte ich tapfer. Der Fahrstuhl öffnete sich und eine sehr elegante, gutgekleidete junge Dame stieg aus. Ihr Blick glitt arrogant über meine zerschlissene Jeans und meinen dicken Rollkragenpullover. Sie warf ihre langen, blonden Haare zurück und schenkte mir ein gehässiges Lächeln. „Vergiss es, Kleine, er gehört schon fast mir“ sagte sie. Ich starrte die Frau verwirrt an. Ich kannte sie nicht, was wollte sie von mir? „Blond, meine Kleine. Blond stand in der Anzeige“ Sie wies gehässig auf meine langen Haare. „Dafür ist meine Haarfarbe wenigstens echt!“ konterte ich schlagfertig und war stolz auf mich, als die andere zusammenzuckte. Sie hob Ihren Kopf, warf ihre Haare erneut zurück und verschwand. Fragend sah ich ihr nach. Was hatte das nun wieder zu bedeuten? Plötzlich überkam mich Nervosität, war es wirklich klug, hierher zu kommen?

Zitternd trat ich durch eine dicke Milchglastür in einen warmen Vorraum. Meine Uhr zeigte, dass ich etwas spät dran war. 17 Uhr hatte man mir gesagt, jetzt war es halb sechs.

„Mister Miller erwartet sie bereits, sie sind sehr spät“ eine schwarzhaarige Dame mittleren Alters saß an einen Schreibtisch und sah streng zu mir herüber. "Er ist sehr ungehalten darüber." Sie nahm böse meine Einladung. "Außerdem, was ist an dem Wort „Blond" nicht zu verstehen?" Ihr Blick glitt über meine Erscheinung, sie schrieb kurz etwas auf einen Zettel und reichte diesen an eine andere, junge, schwarzhaarige Dame weiter, die den Zettel in ein Büro am Ende des Ganges brachte. „Setzen sie sich, Miss. Mister Miller wird sich melden, wenn er sie sehen will.“ Wieder sah sie auf eine Liste. „Hatten sie Unkosten, um herzukommen? Taxi? Bus?“ Ich verneinte. „Ich kam zu Fuß. Es war nicht weit von der Uni“ sagte ich eingeschüchtert. Die Frau hob wieder ihren Kopf. „Uni?“ fragte sie, ich nickte. „Welches Fach? „fragte sie weiter. „Biologie, zweites Semester“ antwortete ich brav. Wieder reichte sie einen Zettel weiter, wieder verschwand dieser im Büro. Danach war ich Erstmal vergessen. Ich saß auf meinem Stuhl und drehte nervös meine Daumen.

Ein riesiger Mann erschien, seine dunkle Mahagoni Hautfarbe glänzte im Neonlicht des Vorraums. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Dieser gutaussehende Mann war faszinierend. Sein Aussehen erinnerte mich an Spartacus, dem Gladiator, der im alten Rom die Sklaven befreit hatte. Groß, dunkel, durchtrainiert. Das kleine Buch in seiner Hand verschwand darin fast.

Er taxierte mich kurz, setzte sich mir gegenüber und vertiefte sich in sein Buch. Neugierig versuchte ich den Titel zu erraten, Es war in Spanisch geschrieben, ich lächelte, ich kannte das Buch. "Don Quichotte" sagte ich. "Ein tolles Buch von Cervantes“ Der Mann sah meinen neugierigen Blick und lächelte mir zu, "Finde ich auch" antwortete er ."Dann stutzte er. Sie können den Titel lesen?", fragte er. "Ich lebte als Kind zwei Jahre in Spanien" antwortete ich schüchtern, froh, jemanden zum Reden gefunden zu haben, jemanden, der mir meine Nervosität etwas linderte. "Damals war ich zwei Jahre. Als Kind lernt man schnell." antworte ich fließend auf Spanisch. „Mein Vater arbeitete in der Staatsbibliothek und ich durfte ihn begleiten“. Dann schwieg ich. Ich wollte nicht damit angeben, fünf Fremdsprachen fließend zu sprechen.

"Sehr gute Aussprache" sagte er. Wieder glitt sein Blick über mich. Er schien zu überlegen, sein Buch sank in seinen Schoß. Ein Grinsen, das wunderbar ebenmäßige, weiße Zähne sehen ließ erschien in seinem Gesicht, dann erhob er sich und ging, ich war wieder allein.

Ich saß auf meinem Stuhl und wartete. Seufzend sah ich auf meine alte Armbanduhr. Die Zeit schlich dahin. Eine andere blonde Frau erschien, elegant, schön, jung, kurvenreich. Ohne weiteres Gespräch verschwand diese im Büro und die Tür wurde geschlossen. Fast eine Stunde lang, dann ging die Tür wieder auf und die Frau verließ das Büro. Sie nahm einen Scheck entgegen und verschwand. Immer noch saß ich brav auf meinem Stuhl. Doch jetzt reichte es mir. Ich fühlte mich verschaukelt. „Guten Tag noch, ich gehe“ sagte ich entmutigt. Hier wurde ich nichts, das war mir nun klar. Die Schwarzhaarige schreckte hoch. Ihr Blick war verwirrt, so als würde sie sich erst jetzt an mich erinnern. Hastig griff sie zum Telefonhörer und sprach aufgeregt hinein. Das war mir mittlerweile egal. Hier verschwendete ich nur meine Zeit. Es war eine blöde Idee gewesen, mich auf dieses Inserat zu bewerben, dachte ich wütend. Mit meiner abgetragenen Jeans und meinen alten Pullover hatte ich in diesem überaus eleganten Umfeld nichts zu suchen.

Was hatte ich mir nur dabei gedacht...Wieder eine dieser dummen Ideen, die ich leider viel zu oft hatte.

Ich nahm meine Jacke und ließ die Glastür schwer ins Schloss fallen. Das laute Geräusch munterte mich etwas auf. „Besser so, hierher hätte ich sowieso nicht gepasst“ sagte ich leise zu mir. "Zu elegant, so reich!" Ungeduldig wartete ich auf den Fahrstuhl, der einfach nicht kommen wollte. Fluchend überlegte ich die Treppe zu nehmen, als jemand mich am Arm fasste. Erschreckt schrie ich auf.

„Entschuldigen sie, Miss. Ich denke, sie wollten zu mir?“ Ein hochgewachsener Mann stand neben mir und hielt mich am Arm zurück, als ich den Fahrstuhl, der sich endlich bequemt hatte zu kommen, besteigen wollte. Sprachlos starrte ich den Mann an. Er war Mitte 30, dunkelhaarig und gutgebaut. Nicht so groß wie mein Spartacus von eben, aber ebenso atemberaubend.

Fasziniert starrte ich in zwei große, wunderschöne, graue Augen mit unwahrscheinlich langen Wimpern. "Solche Augen müssten für Männer verboten sein", dachte ich kurzatmig. Umsonst versuchte ich meinen Blick abzuwenden, meine Augen starrten ihn an.

Ein Typ, der meiner Schwester gefallen könnte. Genau Susis Kragenweite. Warum war sie nicht hierhergekommen, das fragte ich mich jetzt. Die Anzeige war doch wie auf sie zugeschnitten. "Hören sie, Mister..." sagte ich, weiter kam ich nicht, "Miller" sagte er, legte mir seinen Finger auf den Mund und hinderten mich am Weitereden.

Er führte mich wieder ins Büro, nahm meine Jacke und warf sie auf den Stuhl, auf dem ich bis eben gesessen hatte. Immer noch sprachlos ließ ich es zu, dass er mich in das Büro führte und die Tür schloss. Nur nebenbei bemerkte ich, dass beide schwarzhaarige Frauen verschwunden waren, ich war mit dem Mann allein. Ein Frösteln lief mir über den Rücken. Wortlos reichte er mir ein Schriftstück. „Was ist das?“ fragte ich ihn und erntete ein schmales Lächeln. „Eine Verschwiegenheitserklärung“ war seine Antwort. „Ich verstehe nicht.“ sagte ich und nahm zögernd das Papierstück. „Habe ich mir fast gedacht, Miss“ er stockte, richtig ich hatte meinen Namen ja noch nicht genannt. „Wilkens, Robina Wilkens“ sagte ich schüchtern. Er stockte, überlegte, und lächelte noch ein kleines Stück mehr. Seine Augen geschlossen, grinste er breit. So als käme ihn etwas Schönes in Erinnerung. Sein Blick musterte mich. „Robin, Rotkehlchen, passend bei der Haarfarbe“ Er erhob sich und nahm eine meiner Haarsträhnen in die Hand. „Und die Farbe ist echt, alle Achtung. Eine der wenigen, die nicht nachgeholfen hat.“ sagte er wieder und ich wurde noch verwirrter.

„Wissen sie, warum ich die Anzeige aufgegeben habe?“ fragte er mich nun. Seine Hand wies auf eine gestrichelte Linie. „Unterschreiben!“ sagte er streng. Zögernd setzte ich meinen Namen unter das Papier. Dann nahm er den Vertrag und legte ihn in eine Schublade.

„Nun, sie suchen eine Gesellschafterin, Mister Miller.“ sagte ich arglos, „Ich denke für ihre Mutter oder ihren Vater. Wahrscheinlich müssen sie drei Monate verreisen und wollen ihr Elternteil nicht allein zurücklassen. „Ich beugte mich vor. "Ich bin vielleicht etwas jung, aber ich bin sehr geduldig" versuchte ich ihn zu überzeugen. Das war glatt gelogen, Geduld war nun wirklich keine meiner Tugenden.

Jetzt lachte der Mann und ich kam nicht umhin, seine wunderschönen ebenmäßigen Zähne zu bewundern. Er hatte einen wirklich schönen Mund. Sinnlich würde Susi sagen. Endlich hatte er sich etwas beruhigt und hob seinen Arm.