Elisa und Lissi ----Entführung einer Prinzessin - Christine Stutz - E-Book

Elisa und Lissi ----Entführung einer Prinzessin E-Book

Christine Stutz

5,0

Beschreibung

Prinzessin Elisabeth, kurz Elisa genannt, ist verzweifelt. Um ihr Königreich zu retten, muss sie den alten, brutalen König Frederick heiraten. Auf den Weg zu ihrer Hochzeit wird sie von ihrer besten Freundin. Lissi, begleitet Unterwegs wird ihre Kutsche überfallen. Der Straßenräuber William entführt Elisabeth und Lissi. Er will Elisabeths Bruder zu eine wichtigen Gespräch zwingen.. Doch Hendrik lässt auf sich warten. In der Zeit, lernt Elisa ihren Entführer William besser kennen und lieben. Dann kommt Hendrik und holt Elisa heim. Doch auf dem Weg Nachhause, wird Elisa erneut entführt und William gefangen genommen. Frederick bringt sie in sein Reich und stellt sie vor die Wahl. Entweder, sie heiratet ihn oder William muss sterben. Elisa stimmt der Hochzeit mit dem widerlichen Frederick zu.

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Elisa und Lissi ----Entführung einer Prinzessin

TitelseiteImpressum

Elisa und Lissi

Entführung einer Prinzessin

Prolog

„Hallo, ich heiße Elisa, und du?“ Elisabeth sprang auf und lief zum kleinen Tor, das den eleganten Garten vom übrigen Schloss abgrenzte. Vor dem Tor stand ein kleines Mädchen und sah schüchtern in den wunderschönen Garten, wo Elisa bis eben gesessen hatte und allein mit ihren vielen, wertvollen, Puppen gespielt hatte. „Komm doch rein zu mir, allein spielen ist dumm. Ich freue mich, dass du hier bist.“ Elisa öffnete das Tor und nahm die Hand des anderen Mädchens. Es zitterte vor Angst. „Ich heiße Elisabeth, aber man ruft mich Lissi“ antwortete das fremde Mädchen. Immer noch stand es unschlüssig im Tor. Ihr Vater hatte ihr eigentlich verboten, hierher zu kommen, dass wusste Lissi.

„Witzig, ich heiße auch Elisabeth aber man ruft mich Elisa.“ sagte Elisa fröhlich. Sie zog das fremde Mädchen zu ihren Puppen. „Du musst hier neu sein. Ich habe dich noch nie hier gesehen. Woher kommst du?“

„Mein Vater ist der neue Waffenschmied hier am Hof. Ich darf eigentlich gar nicht hier sein.“Antwortete Lissi leise. „Der Park ist für uns verboten. Vater wird sehr schimpfen.“ Bewundernd ging ihr Blick zu den vielen Puppen, die achtlos verstreut auf dem Rasen lagen. Liebevoll hob sie eine nach der anderen auf. Dann grinste Lissi. „So geht man aber mit seinen Kindern nicht um, Lady“ sagte sie streng und brachte Elisabeth damit zum Lachen. Lissi sammelte die Puppen ein.

„Es ist so langweilig hier! Ich bin die Prinzessin hier, aber ich bin leider immer allein. Mein Bruder muss lernen, mein Vater regieren und Mama hat auch nie Zeit für mich.“ Elisa gähnte. Dann griff sie Lissis kleine Hand. „Aber ich weiß, du wirst ab jetzt meine beste Freundin. Ich werde Vater fragen. Du musst jeden Tag kommen und mit mir spielen!“

„Gerne, Elisa“ sagte Lissi. Sie setzte die Puppen an den kleinen Teetisch und griff nach der Bürste. „Jetzt werden wir erst dir und dann ihnen allen die Haare machen“ bestimmte Lissi streng. Sanft lächelnd begann das Mädchen, Elisas unordentliche Haare zu kämmen. „Halte still, Elisa, wann wurden sie denn das letzte Mal gekämmt?“ Sie zog die bürste durch die dichte, braune Mähne. Elisa schrie auf, es störte Lissi nicht. Lachend begann sie das dichte Haar zu einem Zopf zu flechten.

„Wer ist das Mädchen, dort im Garten bei Elisa?“ war eine schwache Frauenstimme zu hören. Die Königin stand am Fenster und zog sich ihren Morgenmantel fest um die Schultern. Sie fror erbärmlich, und dass trotz Sommer. Sie seufzte und wusste, ihre Kräfte ließen jeden Tag mehr nach. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie zu schwach war, um das Bett zu verlassen. Jetzt kam ihre treue Zofe und sah über die Schulter der Königin. Die Zofe überlegten einen Moment. „Das muss die Tochter des neuen Waffenschmiedes sein. Sie heißt ebenfalls Elisabeth und ist ein Jahr jünger als ihre Tochter, Hoheit“. Die Zofe lächelte „Die Mädchen scheinen sich beide gut zu verstehen.“ Sagte sie sanft. Die Königin nickte. Die Zofe führte die Königin zu ihrem Sessel und legte eine Decke über deren Beine. Die Königin war sehr krank. Der Arzt, der täglich kam, schüttelte immer wieder seinen Kopf, wenn der König nach Besserung fragte. Die Königin würde nicht gesund werden.

„ Der Waffenschmied hat also eine kleine Tochter. Das ist gut, Elisa wird eine gute Freundin brauchen. Sie ist hier so einsam. Sorge bitte dafür, dass beide Mädchen sich so oft sehen können, wie sie wollen.“ Die Königin schloss erschöpft ihre Augen. „Das verspreche ich, Hoheit, sie können sich auf mich verlassen.“ versprach die Zofe. Liebevoll zog sie die Decke höher. Die Königin war eingeschlafen. Leise verließ die Zofe den Raum.

1 Kapitel

Die edle Kutsche rollte über den staubigen Weg. Durch den Staub konnte man kaum atmen. Angewidert schloss Elisa das Fenster und lehnte sich im Sitz zurück. Traurig schloss sie ihre Augen. Sie wollte diese Reise nicht machen. Se wollte zurück ins Schloss.

Lissi versuchte ein ermutigendes Lächeln. Sie griff Elisas Hand und drückte sie. „Das letzte Mal warst du vor zehn Jahren so traurig, als deine Mutter starb, Elisa. Versuch die Traurigkeit abzuschütteln! Du fährst zu deiner Hochzeit und solltest froh und aufgeregt sein, stattdessen weinst du fast die ganze Zeit.“ Sagte Lissi und drückte Elisas Hand fester, als diese wieder zu ihrem Taschentuch griff. Dann zog sie ihre Augen zusammen. „Du hast dich nicht einmal schön gemacht, Freundin. Deine Haare lassen zu wünschen übrig, dein Kleid ist schäbiger als meines.“ Ihr Blick ging seufzend über Elisas geflochtene Haare, ihr schlichtes Kleid. Es war Elisa egal. Sie schloss die Augen und suchte in ihren Erinnerungen. Sie zupfte an der kleinen Stoffrose, die Elisa krampfhaft in den Händen hielt. Ein Geschenk. Ein Geschenk eines jungen Mannes, den sie neulich auf einem Dorffest getroffen hatte. Sie war dort, zusammen mit ihrem Bruder und Lissi gewesen. Niemand hatte sie erkannt. Der junge Mann hatte sie frech zum Tanzen entführt und ihr in der Dunkelheit der Nacht ihren ersten Kuss geraubt. „Mein Herr! Ihr seid ein Dieb“ hatte Elisa den Mann ausgeschimpft. Nur um anschießend noch einmal geküsst zu werden. Sie öffnete traurig ihre Augen.

„Ich will diese Hochzeit nicht, Lissi, und das weißt du. Ich will mich auch verlieben, ebenso wie du! Aber stattdessen muss ich den alten, ekligen König Frederick heiraten. Er könnte mein Vater sein!“ sagte Elisa und schüttelte sich angewidert. „Ich glaube, ich sterbe, wenn er mich anfasst!“ Tränen rannen über ihr Gesicht. „Es kursieren viele, schlimme Geschichten über ihn. Er soll jähzornig und brutal sein. Besonders gegenüber Frauen. Ich fürchte mich vor ihm. Erst neulich, bei seinem Besuch, hat er versucht, mir gewaltsam näher zu kommen. Ich habe mich gewehrt, da hat er dreckig gelacht! Vater glaubt mir nicht, wenn ich ihm vom widerlichen Verhalten Frederiks berichte. Gegenüber ihm ist Frederik stets von ausgesuchter Höflichkeit.“ Elisa weinte nun hemmungslos. Lissi seufzte. Was würde sie darum geben, das Schicksal ihrer besten Freundin ändern zu können.

„Und du meinst, ich sei glücklich, weil ich weiß was wahre Liebe ist? Ist es wahre Liebe, deinen Bruder zu lieben, von ihm Wiedergeliebt zu werden und zu wissen es hat keine Zukunft? Er ist der zukünftige König, ich nur eine kleine Magd. Deine Zofe, wenn man es genau nimmt.“ Jetzt begann Lissi ebenfalls zu weinen. „Dein Bruder Hendrik darf mich nie heiraten! Er muss eine Prinzessin oder wenigstens eine Gräfin ehelichen. Du kennst das Gesetz! Wie stellst du es dir vor? Soll ich der Frau deines Bruders dienen, mich dann heimlich mit ihm treffen, um unserer Liebe Ausdruck zu geben? Ich durfte die Leidenschaft in den Armen deines Bruders kennenlernen, dafür bin ich dankbar, dein Bruder ist wunderbar. Und er liebt mich sehr. Aber ich kann nicht im Schloss leben und wissen, Hendrik liegt mit seiner Braut im Bett.“ Sagte Lissi bitter.

Elisa nahm Lissi in den Arm. Seit über zehn Jahren verband beide Mädchen eine unzertrennliche Freundschaft. Beide hatten sie früh ihre Mütter verloren, hatten ihre Zeit zusammen verbracht und waren zusammen erwachsen geworden. Nichts würde dies ebenden können. Lissi war wie eine Schwester für Elisa.

Elisa schluckte. Sie hatte auch Schuld an dem Dilemma. Sie war es, die ihren Bruder deckte, wenn er sich heimlich mit Lissi getroffen hatte. Beide hatten ihre Liebe zueinander entdeckt und hatten sich so oft, als möglich getroffen. Erst neulich waren sie alle drei verkleidet zusammen auf einem Markt gewesen. Hendrik und Lissi konnten sich dort wie ein normales Paar benehmen, ohne Angst, entdeckt zu werden. Elisa hatte sich abgewandt damals und beide sich selbst überlassen. Sie war herumgewandert und hatte die Gaukler beobachtet. Dann hatte sie den Mann getroffen. Was für ein schöner Abend, dachte Elisa zurück. Sie schwieg. Sie hatte weder Hendrik noch Lissi davon erzählt. Es war und blieb ihr Geheimnis.

Elisa würde den Mann nie wiedersehen. Das wusste sie. Jetzt war Elisa auf dem Weg, den König des Nachbarlandes zu heiraten. König Frederick, der mit seinen fast fünfzig Jahren, um die Hand von der 18-Jährigen Elisa angehalten hatte. Er, der ihrem Vater dafür Unterstützung im Kampf gegen Lord Gregor angeboten hatte. Frederik, von dessen Reich man sich die schlimmsten Geschichten erzählte.

Elisa seufzte leise auf. Es kamen beängstigende Nachrichten aus dem Nachbarland. Lord Gregor mobilisierte seine Streitkräfte, erzählte man, er würde in das kleine Königreich ihres Vaters einfallen und alles niedermachen. Frederik hatte ihrem kranken Vater mächtig Angst gemacht. Er hatte ihrem Vater schlimme Geschichten berichtet. König Gregors Land sei groß, seine Armee gewaltig. Elisa wusste. Ihr Königreich dagegen wäre wirklich winzig und ohne jegliche Armee. Ihr Vater war sehr friedfertig, und außer einigen Rittern, gab es keine Streitmacht.

Das wusste König Frederick genau. Er bot großzügig Hilfe an, wollte ihr Reich verteidigen, würde Elisa ihn heiraten. Er wollte die schöne, junge Prinzessin zu seiner Königin machen. Wieder schüttelte sich Elisa, als sie an das Gespräch zurückdachte.

Ihr Vater hatte lange überlegt, dann den Vorschlag abgelehnt. Doch die Bedrohung wurde schlagartig immer massiver. Ihre Handelswege wurden überfallen, ihre Felder verbrannt. Untertanen wurden ermordet und geschändet. Immer neue Angriffe von König Gregor erfolgten. Schließlich hatte ihr Vater verzweifelt zugestimmt.

Jetzt also war sie, Elisa, auf dem Weg, einen Mann zu heiraten, der mehr als doppelt so alt war wie sie. Der für seine Gewalt und Unbeherrschtheit bekannt war.

Lissi war erschöpft eingeschlafen. Elisa seufzte und zog sich auch die Decke höher. Ändern konnte sie ja eh nichts. Ihr Schicksal war besiegelt.

Plötzlich waren laute Schreie zu hören, die wenigen Wachen schrien auf und die Kutsche wurde unsanft gestoppt. Staub wirbelte auf und nahm jedem die Sicht.

Elisa fiel von ihrem Sitz, Lissis Kopf knallte gegen das Fenster. Beide Frauen schrien schmerzerfüllt auf. „Was ist passiert?“ fragte Lissi. Elisa zuckte nur mit den Schultern.

Die Tür wurde aufgerissen und Lissi grob aus der Kutsche gerissen. Elisa kroch in die hintere Ecke und schwieg erschreckt. Zum Glück hatte man sie nicht entdeckt, dachte sie still.

Ein ziemlich großer Mann hielt Lissi an ihrem Arm fest und starrte finster auf sie herab. Er lachte fröhlich auf und zog Lissi zu sich heran. Sein Gesicht, hinter einem Tuch versteckt, konnte Lissi nicht sehen, als er sich nun sarkastisch verbeugte.