Empowered You - Katharina Heilen - E-Book

Empowered You E-Book

Katharina Heilen

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Beschreibung

- Warte nicht darauf, dass sich etwas verändert, sondern nimm die Veränderung selbst in deine Hand - das bringt nicht nur dich, sondern auch andere zum Wachsen und Strahlen. - Wir brauchen mehr Erfolgsgeschichten von Frauen, wir brauchen deine Erfolgsgeschichte! Dein Leben ist ein Erfolg, wenn du es nach deinen Vorstellungen lebst - egal, wie viele Hürden du auf deinem Weg nehmen musst. Dein Wunsch nach Veränderung und deine Ziele sind es wert, gehört und gesehen zu werden. Wenn du diesen Wünschen Taten folgen lässt, wird sich dein Leben verändern. In einem erfolgreichen Leben geht es aber nicht nur um dich, sondern auch um andere - denn gemeinsam können wir so viel mehr erreichen. In ihrem Erfolgsratgeber Empowered You zeigt Katharina Heilen, Speakerin, Podcast- und Community-Host sowie Beraterin rund um Female Empowerment, wie du dich selbst und dein Leben zum Positiven verändern und durch Mut, Stärke und Zusammenhalt auch andere Frauen mitreißen kannst. Das Buch enthält neben Katharinas persönlicher Geschichte auch viele Beispiele anderer inspirierender Frauen sowie praktische Übungen, um mehr Klarheit über den eigenen Weg zu erlangen. Für eine vielfältige Gemeinschaft und eine gleichberechtigte Welt voller starker Frauen und Männer! Mit einem Vorwort von Global Digital Women-Gründerin Tijen Onaran

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An alle Frauen dieser Welt

Inhalt

Vorwort

Einleitung: Are you ready for change?

Teil 1: Empower Yourself! – Erkenne deine Stärke

Deine Stärke

Deine Intuition

Dein Warum

Teil 2: Crush Your Goals! – Habe den Mut, deine Stärke zu leben

Deine Vision

Dein Plan

Dein Handeln

Teil 3: Empower others! – Unterstütze andere

Unsere Community

Unser Zusammenhalt

Unsere Größe

Fazit

Manifesto

Danksagung

Ressourcen

Quellen

Und nun? So geht es weiter

Vorwort

Emanzipation, Selbstverwirklichung und Unabhängigkeit waren in den vergangenen Jahrzehnten die bestimmenden Themen der sogenannten Frauenbewegung. Doch blickt man von heute aus auf die bisherige Entwicklung zurück, dann hat sich nicht nur die Tonalität dieser Bewegung wesentlich verändert. Nicht zuletzt dank Social Media tritt heute das Verbindende und Gemeinsame in Form von Communities und Netzwerken sehr viel stärker in den Vordergrund. Es scheint also kaum einen besseren Zeitpunkt für Female Empowerment gegeben zu haben, als dies jetzt gerade der Fall ist.

Ich glaube, dass dies aus zwei Gründen der Fall ist. Zum einen war es noch nie so einfach, sichtbar zu werden, sich zu vernetzen und sich gegenseitig zu unterstützen. Unter dem Schlagwort der digitalen Teilhabe wird der Effekt der Demokratisierung durch das Internet und die digitalen Plattformen diskutiert. Die Botschaft lautet: Jede*r kann es schaffen. Sei es hinsichtlich der persönlichen Entwicklung oder hinsichtlich der beruflichen Karriere – der freie Zugang zu Informationen und Netzwerken bietet allen gleichermaßen die Chance, sich selbst zu verwirklichen.

Zum anderen aber war es selten zuvor so dringend notwendig, auf mehr Diversität und Empowerment zu setzen. Vor allem aus Perspektive der Unternehmen setzt sich mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass die Herausforderungen der Digitalisierung nur dann zu meistern sind, wenn Führungsteams, das Management und die gesamte Belegschaft die Vielfalt der Gesellschaft widerspiegeln. Denn mehr Diversität ist gleichbedeutend mit mehr Innovation und mehr Wachstum. Allein ein Blick in die Führungsetagen genügt, um zu erkennen, warum gerade das Thema Female Empowerment heute für alle relevant sein sollte.

Die Macht der positiven Narrative und von Vorbildern

Wenn wir uns also die Frage stellen, wie wir Frauen empowern können, damit diese beispielsweise verstärkt in Führungspositionen kommen und selbstbewusst ihren Weg gehen, dann gelingt dies, indem wir positive Geschichten sichtbar machen. Wenn wir die Erfolgsgeschichten von anderen Frauen teilen und weitererzählen, schaffen wir Vorbilder, die wiederum andere ermutigen und ihnen die Gewissheit verschaffen, dass auch sie es schaffen können. Vorbilder bieten Orientierung, inspirieren mit ihren Geschichten und laden zur Nachahmung ein.

Ein solches Vorbild ist auch Katharina. Wie kaum jemand steht Katharina für das Thema Female Empowerment. Statt auf Selbstinszenierung setzt sie auf die Stärkung des eigenen Selbstbewusstseins und Selbstverwirklichung. Sich der eigenen Stärken – und wie ich finde auch der eigenen Schwächen – bewusst zu sein, ist eine wichtige Grundlage für eine nachhaltige Positionierung, effektives Personal Branding und den Aufbau eines verlässlichen Netzwerks. Denn nur wer sich seiner eigenen Stärken und Schwächen bewusst ist, kann sich frei von Neid für den Erfolg von anderen freuen und sich ein diverses Netzwerk aufbauen, in dem all die Talente vorhanden sind, die man selbst nicht hat.

Ein starkes Ich für ein starkes Wir

Was sind deine Stärken? Was macht dich einzigartig? Was sind deine Talente? Fragen wie diese klingen zunächst einmal einfach. In der Praxis ist es dann oft sehr viel schwerer als anfänglich gedacht, Antworten auf diese Fragen zu finden. Genau hier setzt „Empowered You“ an, indem es dir hilft, diese Fragen zu beantworten und deine eigene Position zu bestimmen. Das ist aber erst der Anfang. Die eigenen Stärken zu erkennen, die eigene Stimme zu finden und die eigene Geschichte zu erzählen – all das schafft die Grundlage nicht nur für ein starkes Ich, sondern auch für ein starkes Wir. Denn indem wir unsere eigene Geschichte erzählen, schaffen wir uns eine Plattform, die wir dazu nutzen können, andere zu unterstützen.

Gerade dieses Anliegen ist heute wichtiger denn je. Selbstreflexion, Sichtbarkeit, Positionierung, Personal Branding, Networking und Empowerment stehen nicht nur im Zentrum dieses Buches, sondern es sind zentrale Zukunftsthemen. Sie bestimmen das persönliche Schicksal und Glück ebenso wie unsere gemeinsame Zukunft. Denn die Bewältigung des digitalen Wandels und den Übergang ins NewWork-Zeitalter schaffen wir nur gemeinsam. Darum wünsche ich allen Leser*innen eine inspirierende und anregende Lektüre, den Mut, die eigenen Stärken zu erkennen und viel Freude beim Vernetzen und gegenseitigen empowern.

Tijen Onaran

September 2020

Einleitung: Are you ready for change?

Liebe Leserin, lieber Leser,

wie schön, dass du dich für dieses Buch entschieden hast und deinem Leben eine Veränderung durch Stärke, Mut und Zusammenhalt geben möchtest. Herzlich willkommen!

Gleich zu Beginn möchte ich sagen, dass es in diesem Buch nicht darum geht, wie dich bestimmte Methoden schnell zu beruflichem Erfolg führen oder dich zur produktivsten Version deiner selbst machen. Es geht darum, ein Mensch zu bleiben, deinen eigenen Weg zu finden und darauf zu vertrauen, dass du selbst in der Lage dazu bist, ein Leben zu kreieren, das dich erfüllt. Es geht nicht darum, ein Leben zu erschaffen, das oberflächlich betrachtet wie ein Erfolg aussieht, sich aber leer und bedeutungslos für dich anfühlt. Du erschaffst ein Leben, auf das du stolz bist, das dich erfüllt und Sinn stiftet – für dich und für andere. Dieses Buch feiert die Diversität der Menschheit und sieht darin eine Chance für dein eigenes Leben und unsere Gesellschaft. Je mehr unterschiedliche Sichtweisen, Standpunkte, Lebensstile, Erfahrungen und Geschichten aufeinandertreffen, umso spannender und bunter wird das Leben hier für alle.

Da ich dieses Buch allen Frauen und ihrem Empowerment widme, spreche ich im Folgenden auch hauptsächlich meine weiblichen Leserinnen an. Selbstverständlich freue ich mich auch über jeden Mann und jede diverse Person, die ich mit diesem Buch erreiche.

Das Buch enthält neben meiner persönlichen Geschichte auch viele Beispiele anderer Frauen und die sogenannten EMPOWERED ACTIONs, zahlreiche praktische Übungen für mehr Klarheit in deinem Leben. Du kannst dafür einfach Zettel und Stift oder mein Erfolgsjournal EMPOWERED ACTION nutzen. Egal, wie du ausgestattet bist – nach dem Lesen dieses Buches wirst du eine deutliche Vision von deinem erfolgreichen Leben und einen Plan haben, wie du sie erreichst. Du findest im Buch insgesamt drei Teile. Im ersten Teil geht es darum, deine Stärke und dein Potenzial zu erkennen. Mir ist es wichtig, dass du erkennst, wie viel du aus eigener Kraft bewegen kannst und dass du in den meisten Situationen nicht machtlos bist. Du kannst viel in deinem eigenen Leben bewegen und erreichen und auch im Leben anderer. Ich bin davon überzeugt: Du hast die Stärke, deine Träume zu leben und dein Leben zu dem besten Leben für dich zu machen. Jede Frau wurde mit dieser Stärke ausgestattet und wir dürfen uns erlauben, diese Stärke anzuerkennen, auch wenn uns vielleicht immer wieder erzählt wird, dass wir das nicht können oder dürfen.

Für Veränderungen, die du aktiv mitgestalten möchtest, musst du immer auch den Mut haben, dafür einzustehen und die Disziplin aufbringen, dranzubleiben.

Im zweiten Teil des Buches geht es um die Umsetzung. Denn: Was bringt dir dein Potenzial, wenn du es nicht lebst? Was bringt dir deine Stärke, wenn du deine Zeit mit Dingen verbringst, die dich nicht erfüllen oder weiterbringen? Veränderungen zu erwarten, die dein Leben bereichern, ohne etwas dafür zu tun, ist aussichtslos. Für Veränderungen, die du aktiv mitgestalten möchtest, musst du immer auch den Mut haben, dafür einzustehen und die Disziplin aufbringen, dranzubleiben.

Im dritten Teil blickst du nicht mehr nur auf dich und auf dein Leben, sondern auch das Leben von anderen und deine Wirkung darauf. Denn wer im Leben nicht nur nimmt, sondern auch gibt, hat verstanden, worum es eigentlich geht. Der hat verstanden, dass das Leben keine Egoshow ist, sondern tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen immer nur gemeinsam entstehen können. Niemand hat die Weisheit mit dem Löffel gefressen. Menschen wachsen und reifen vor allem an der Verbindung zu sich selbst und zu anderen. Wer aber die Welt nicht nur durch seine eigenen Augen betrachtet, sondern offen für die Sichtweise anderer ist, der hat die Chance, über sich selbst hinauszuwachsen und wirklich etwas zu verändern.

„Turn your pain into power and your wounds into wisdom.“ Oprah Winfrey

Was bedeuten Veränderungen?

Veränderung durch Empowerment – was heißt das eigentlich? Meiner Erfahrung nach sehnen sich viele Frauen (und ich vermute, auch Männer) nach Veränderungen, nach persönlichen, beruflichen und gesellschaftlichen Verbesserungen in ihrem Leben. Dieser Wunsch treibt viele um und beschreibt gleichzeitig eine Grundregel des Lebens, an der niemand rütteln kann: Das Leben selbst verändert sich ständig. Oder wie der griechische Philosoph Heraklit sagte: „Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung.“ Was mir dabei wichtig ist: Anstatt nur passiv Betroffene einer Veränderung zu sein, hast du auch die Möglichkeit, sie ganz aktiv mitzugestalten und Erbauerin deines eigenen Weges zu sein. Die Welt verändert sich sowieso immer weiter und wir selbst können zu einem großen Teil selbst mitbestimmen, wie sich unser Leben und unsere Gesellschaft gestalten sollen. Diese Möglichkeiten gilt es, auszuschöpfen und für uns zu nutzen. Das bedeutet für jede von uns, ganz individuell zu überprüfen, inwiefern sie bereits das Leben führt, das sie sich wünscht. Überlege auch du einmal kurz: Führst du das Leben, von dem du immer geträumt hast?

Jede Frau darf sich fragen, ob es Bereiche ihres Lebens gibt, die sie besonders glücklich machen, und ob es Bereiche gibt, die sie verändern möchte. Was tust du bereits dafür, dein Wunschleben zu führen und was kannst du noch tun? Nicht nur allein, sondern auch gemeinsam als Frauen und gemeinsam als Gesellschaft dürfen wir uns bei diesen Umbrüchen gegenseitig unterstützen und ganz gezielt solche Veränderungen anstreben, die uns erlauben, zusammen zu wachsen.

Wir dürfen wieder mehr zu der Person werden, die wir längst sind.

Statt immer höher, schneller, weiter zu wollen und alles in unserem Leben zu optimieren, geht es mir darum, wieder mehr zu uns selbst und als Menschen zueinander zu finden. Wir dürfen wieder mehr zu der Person werden, die wir längst sind. Wir als Frauen dürfen uns untereinander den Rücken stärken und unsere Position in der Welt nutzen und zusammenhalten, statt die Krallen auszufahren und uns zu bekämpfen. Denn nur gemeinsam können wir über unsere eigene Größe hinauswachsen und gesellschaftliche Veränderungen hin zu mehr Chancengleichheit, aber auch zu mehr Zusammenhalt und Unterstützung untereinander etablieren.

Das gilt nicht nur für den Zusammenhalt unter Frauen. Dieses Buch handelt zwar von Female Empowerment, braucht aber die Unterstützung und den Zusammenhalt aller Personen. Denn das Ziel ist es, dass wir uns gemeinsam auf den Weg machen und eine Gesellschaft schaffen, in der das Geschlecht für Positionen, Chancen und Möglichkeiten irrelevant wird. Im Vordergrund sollen nicht die Unterschiede zwischen uns stehen, sondern die Möglichkeiten, die Gesellschaft als Ganzes voranzubringen.

Statt darauf zu warten, dass sich in der Gesellschaft oder Politik etwas ändert, habe ich mir die Frage gestellt, was jede und jeder einzelne heute tun kann. Meine Antwort lautet: Nach innen schauen, die eigene Stärke erkennen und dann den Schritt nach außen wagen, diese auch zu leben. Möglichst viele hindernde Glaubenssätze und Konditionierungen der Gesellschaft ablegen und den Mut haben, ein Leben zu formen, wie wir es wirklich leben wollen. Nun möchte ich im zweiten Schritt auch andere darin bestärken und unterstützen, dasselbe zu tun und diesen Weg gemeinsam zu bestreiten.

Ich bin mir als weiße cis-Frau aus der deutschen Mittelschicht über meine privilegierte Position gegenüber Women of color, Frauen mit Behinderung, Frauen der LGBTQI+-Community, Frauen mit Migrationshintergrund und noch vielen weiteren Gruppen bewusst. Dabei bin ich mir auch darüber bewusst, dass ich nicht gegenüber allen Umständen sensibilisiert bin, nicht alles weiß oder verstehe und noch einiges lernen darf. Ich weiß aber, dass sich in dieser Welt etwas verändern wird – für mich und für dich, persönlich und gesellschaftlich – und dass ich mich dafür einsetze, diese neue, gerechte, starke Welt für uns alle erreichbar zu machen. Mir ist bewusst, dass die Erfahrungen, die ich in diesem Buch schildere, auf meinen eigenen beruhen und dass diese natürlich nicht die ganze Bandbreite an Einschnitten im Leben jeder Einzelnen widerspiegeln können. Ich bin trotzdem davon überzeugt, dass wir gemeinsam dafür einstehen, dass unsere weiblichen Stimmen gehört werden und unser Wert erkannt wird, auch wenn wir selbst untereinander nicht immer einer Meinung sind.

Das Bild der Gesellschaft von Frauen, die zu klein seien, sich nicht trauen würden oder nicht gebildet, klug oder stark genug für etwas seien, ist schon längst ins Wanken geraten. Große Veränderungen stehen bevor, die wir als Individuen und als Kollektiv mit steuern können.

Veränderungen sind nicht immer leicht und sicherlich kommen sie nicht ohne Hürden und Rückschläge, aber das Durchhalten lohnt sich, da bin ich mir ganz sicher. Wenn du das Privileg hast, dein Leben größtenteils so zu leben, wie du es dir wünschst, lade ich dich dazu ein, ein Teil dieser kleinen und großen Veränderungen zu sein – für dich und für andere.

Dieses Buch soll dich begleiten auf deinem mutigen Weg zu einer positiven Veränderung in deinem Leben und noch mehr hin zu der starken, unabhängigen Frau, die du bereits bist. Empower Yourself! Crush Your Goals! Empower Others!

Empower Yourself! Crush Your Goals! Empower Others!

Die Möglichkeiten für Veränderungen, die uns offenstehen, sind endlos. Wir führen ein Leben auf der nördlichen Erdhalbkugel in einem sicheren, freien Land, das uns erlaubt, Bücher zu veröffentlichen, zur Schule zu gehen, einen Beruf auszuüben, regelmäßig einzukaufen und so weiter. Diese Gegebenheiten sind längst nicht selbstverständlich und müssen genutzt werden. Oft gibt es aber etwas, das uns von dem Leben abhält, das wir uns wirklich wünschen. Es ist weniger die Fülle an Möglichkeiten, die uns abhält, sondern vielmehr sind es Ängste und Zweifel, die diese Möglichkeiten mit sich bringen. Sie können ganz unterschiedlicher Natur sein: Die Angst, zu scheitern, die Angst abgelehnt und verurteilt zu werden oder die Angst, Neues zu wagen und bekanntes, vermeintlich sicheres Terrain zu verlassen. Ich möchte dir sagen, dass du mit diesen Sorgen und Zweifeln nicht allein bist. Fast jeder Mensch ist im Laufe seines Lebens mit dem Gefühl konfrontiert, nicht genug zu sein, sei es in Bezug auf den Beruf, auf die Sexualität, auf Aussehen oder Bildung. Früher oder später konfrontiert uns das Leben in der Regel zusätzlich mit einer Gesellschaft und mit Menschen, die ihre Pläne bereits für uns geschmiedet haben und deren Vorstellungen davon, wie wir zu sein haben, fest in deren Köpfen verankert sind. In diesem Buch geht es allerdings nicht um die Vorstellungen anderer von dir, sondern um deine eigene Vorstellung von dir und von deinem Leben. Es geht darum, herauszufinden, wer du bist, was deine Träume und Ziele für dein Leben sind und wie du genau dieses Leben leben kannst. Es geht darum, dass du Methoden kennenlernst, mit denen du Veränderungen einleiten kannst und gleichzeitig deinen Weg nicht allein gehst. In diesem Prozess (ja, Veränderungen sind immer Prozesse und passieren selten von heute auf morgen) darfst du deine Fragen, Ängste und Zweifel ebenso teilen wie deine Erfolge, Träume und Visionen. Für alles ist Platz, sowohl hier in diesem Buch, in meinen Journals als auch online in meiner Community.

Es geht darum, herauszufinden, wer du bist, was deine Träume und Ziele für dein Leben sind und wie du genau dieses Leben leben kannst.

Möglichkeiten, die gewählt werden wollen

Ich erinnere mich noch gut daran, als wir zuhause das erste Mal einen dicken, riesigen, grauen Computer bekamen. Mein Herz ging auf, als ich erfuhr, dass er in meinem Zimmer stehen sollte. Es handelte sich um ein Modell der frühen 2000er, das wir auf einem Computertisch platzierten. Es muss in meiner Grundschulzeit gewesen sein, als ich das Schreibprogramm darauf für mich entdeckte. Am meisten hat mich damals die Schrift fasziniert, die nicht mehr meine eigene Handschrift war, sondern der Schrift in einem Buch glich. Ich fühlte mich dadurch wie eine Autorin. Der Cursor wanderte über das Dokument, während in diesem Moment die Idee geboren wurde, eines Tages mein eigenes Buch zu verfassen. Man kann das jung und naiv nennen, aber ich glaubte fest daran. Immer wieder tat ich so, als würde ich ein Buch schreiben und brachte die zahlreichen Geschichten in meinem Kopf zu Papier. Schon bevor wir einen Computer besaßen, habe ich viel geschrieben. Ich schrieb Geschichten, Gedichte, Aufsätze und alles, was mir noch in den Sinn kam. Ich begann, mit dem Computer lediglich neue Möglichkeiten auszuschöpfen. Zum Beispiel lebte ich meine Leidenschaft des Schreibens noch weiter aus, verfasste eine Reihe Kurzgeschichten und verlieh ihnen mit dem Computer einen professionelleren, sauberen Look. Dieses Buch begann also nicht erst mit dem Schreiben der ersten Seite, sondern schon damals in meinem Kopf. Ich hatte zwar noch keinen Schimmer, dass dieses Buch dem Empowerment von Frauen gewidmet sein würde, aber ich wusste schon damals, dass es Ideen gibt, die es wert sind, verbreitet zu werden. Wie turbulent diese Reise werden würde und wie eines zum anderen führen sollte, konnte ich damals noch nicht ahnen. Was ich aber rückblickend bis hierhin sagen kann, ist: Es war chaotisch, zufriedenstellend, spannend, abenteuerlich, unbeständig, schmerzhaft und zugleich erfüllend – es war Wachstum. Es hat sich gelohnt.

Vielleicht fragst du dich, wie du die richtigen Möglichkeiten für dein Leben sehen und die gewünschten Veränderungen herbeiführen kannst. Genau das möchte ich dir anhand meiner eigenen Erfahrungen und meiner Erkenntnisse aus zahlreichen Gesprächen und Interviews mit beeindruckenden Frauen schildern. Es ist meine Sicht auf das Leben und dessen Chancen und vielleicht findest du darin Denkanstöße und Lektionen, die auch du für deinen Weg mitnehmen kannst.

Was ich in diesem Buch teile, ist einzig meine Wahrheit und es muss nicht zwingend auch deine sein. Deswegen möchte ich dich einladen, dir anzusehen, wie ich die Welt sehe, um dir danach ein eigenes Bild davon zu machen. Vergiss nie, es ist dein Leben. Lasse dir von niemandem einreden, dass du es richtig oder falsch lebst oder dass es nicht okay ist, was du denkst, fühlst oder tust.

Während die Jahre einer unbeschwerten Kindheit vergingen, durfte ich in meiner Jugend lernen, was es heißt, Verantwortung für sich selbst und andere zu übernehmen, die Erwartungen der Gesellschaft kritisch zu hinterfragen und darin meine eigene Stärke zu entdecken. Ich durfte lernen, was es heißt, wenn ein Elternteil in jungen Jahren an Demenz erkrankt, wie sich diese Erkrankung auf die Familie, auf die Kinder und den verbleibenden Partner oder die Partnerin auswirkt, wie viel Unsicherheiten dies mit sich bringt und auch, wie viel Unverständnis bei anderen aus der Familie, im Freundeskreis oder im Umkreis aufkommen kann. Jede Person, die schon einmal eine solche oder ähnliche Erfahrung gemacht hat, wird sich erinnern, was es bedeutet, nicht zu wissen, wie es als Familie und finanziell weitergeht. Wenn man seinen ursprünglichen Plan im Leben kurzerhand ändern und neue Wege finden muss. Wenn man plötzlich auf seine eigene Stärke vertrauen muss – und kann. Spurlos ist diese Zeit dennoch nicht an mir vorbeigegangen, im Gegenteil.

Ich bekam Magersucht, fand mich eines Tages in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie wieder, weil mein Puls in der Nacht wegen meines Untergewichts auf unter 38 Schläge pro Minute gesunken war. Ich fehlte für 16 Wochen in der Schule und bekam in dieser Zeit selten Unterricht. Stattdessen erhielt ich Therapien, Thrombosespritzen, Sonden und Besuchsverbot an meinem 16. Geburtstag. So schmerzhaft diese Momente physisch und psychisch waren und so dunkel sich diese Zeit anfühlte, so sehr konnte ich meine Stärke in dieser Zeit neu erkennen. Mittlerweile bin ich stolz auf das, was ich damals gemeistert habe und möchte dich einladen, auch auf dein bisheriges Leben zurückzublicken und zu erkennen, was du bereits alles gemeistert hast. Viel zu selten nehmen wir uns die Zeit, anzuerkennen, welche Erfahrungen wir machen durften und wie wir an ihnen wachsen konnten. Darum: Erinnere dich immer wieder bewusst an Momente in deinem Leben, auf die du stolz bist und in denen du deine Stärke gezeigt hast. Diese Erinnerungen können dich tragen, auch wenn es dir mal nicht so gut geht.

Erinnere dich immer wieder bewusst an Momente in deinem Leben, auf die du stolz bist und in denen du deine Stärke gezeigt hast.

Schreiben als Stärke

Während meiner gesamten Jugend behielt ich das Schreiben bei. Was mit Kurzgeschichten begonnen hatte, mündete in Texte und Artikel für Unternehmen, mit denen ich mein Taschengeld aufbesserte. Ich schrieb Blogartikel, Produktbeschreibungen, Website- und Werbetexte und alles, was benötigt wurde. Die Texte schrieb ich remote, also von meinem Laptop aus meinem damaligen Zimmer heraus, als ich etwa 16 Jahre alt war. Während ich zusätzlich in einer Pizzeria die Teller abspülte und einer jungen Schülerin Nachhilfe gab, träumte ich eigentlich nur davon, zu Hause zu sitzen und Texte zu verfassen. Das Schreiben war meine Leidenschaft und immer, wenn ich schrieb, fühlte ich mich gut. So war mein erster Berufswunsch auch der Wunsch, Redakteurin zu werden. Zahlreiche journalistische Workshops, Praktika und Studentenjobs folgten auf diesem Gebiet, die sich ebenfalls als sehr wichtig für dieses Buch erwiesen. Nicht nur wegen der Skills, die ich erlernte im Bereich des Schreibens, sondern vor allem wegen der Erfahrungen, die ich durch das Schreiben machen durfte.

Noch heute denke ich zum Beispiel mit großer Freude an ein Praktikum in einer Münchener Redaktion zurück, die eine Zeitschrift für junge, weibliche Teenies publizierte. Hier feierte ich meinen 18. Geburtstag und war definitiv mehr mit mir im Reinen als noch zwei Jahre zuvor in der Klinik. Ich folgte nun immer mehr meiner inneren Stimme, die mir dabei half, meinen Weg zu finden und weniger an mir zu zweifeln. Ich genoss diese Zeit zutiefst. Tagsüber tat ich das, was ich am liebsten tat: Themen entwickeln, recherchieren, Artikel schreiben, Bilder auswählen, Produktsamples begutachten und E-Mails bearbeiten. Abends und am Wochenende verbrachte ich die Zeit mit einer lieben Freundin am Ufer der Isar, im Eisbach und in einem kleinen Gemeinderaum, in dem wir damals vorübergehend kostenlos untergekommen waren. Der Raum stand voll mit Gesangsbüchern und religiösen Schriften, war mit einem alten Teppich ausgelegt und hatte eine winzige Küche. Für uns lagen zwei Matratzen bereit. Wir hätten glücklicher nicht sein können über diese Unterbringung und unseren Sommer in München.

Als ich rund ein Jahr später mein Studium begann, nach Düsseldorf zog und einen Nebenjob antrat, änderte sich das jedoch recht schnell. Aus einem unbestimmten Grund – und ich konnte einfach nicht sagen, welchem – fühlte ich mich weniger glücklich. Obwohl ich scheinbar alles hatte. Rückblickend sehe ich, dass der Grund darin lag, dass ich viel weniger von dem tat, was mich zufrieden machte. Besser gesagt wusste ich nicht einmal mehr, was genau das war. Während andere ihren Weg genau zu kennen schienen, ihn verfolgten und ihre Träume lebten, hatte ich das Gefühl, auf dem Schlauch zu stehen. Es kam mir vor, als würde diese große Frage mein Leben dominieren. Was mache ich hier? Ich wollte endlich herausfinden, was ich mir für mein eigenes Leben eigentlich wünschte. Ich wollte wissen, warum ich hier war und worin der Sinn bestand, jeden Morgen aufzustehen. Aus meiner Unzufriedenheit und Unausgeglichenheit heraus, begann ich, mir immer intensiver die Frage zu stellen, was nicht nur ich, sondern auch andere davon hatten, dass ich hier war. Insbesondere nachdem ich die Magersucht überwunden hatte, wurden diese Fragen lauter. Ich wusste aus meiner Zeit kurz nach der Therapie, wie viel das Leben zu bieten hatte, wenn man gesund war. Ich hatte gespürt, wie viel mehr da ist und was das Leben ausmacht. Die Fragen geisterten über Monate in meinem Kopf, während die Tage verstrichen und ich mich fühlte, als wäre ich die einzige Suchende. Ich wollte herausfinden, was die Frauen ausmachte, die unbeirrt ihren Weg gingen und voller Freude lebten und vor allem wollte ich selbst zu einem solchen Menschen werden.

Inspiration durch anderer Frauen Wege

Durch Zufall ist mir eines Nachmittags das Buch „#Girlboss“ von Sophia Amoruso in die Hände gefallen. Ich hatte es nie zu Ende gelesen, obwohl ich es mir bereits mit 14 Jahren gekauft hatte. Ich hatte es damals nicht beendet, weil ich mich das erste Mal richtig verstanden gefühlt hatte – paradox, aber es war meine Art und Weise, dieses Gefühl weiter anzuhalten. Vorne im Buch ist folgender Satz vermerkt: „A ‚#Girlboss‘ is in charge of her own life. She gets what she wants because she works for it.“ In dem Buch beschreibt die US-amerikanische Autorin, wie sie ihren eigenen Online Shop Nastygal gegründet hat, nachdem sie eine der ersten war, die gebrauchte Kleidung zunächst über eBay verkaufte. Sie glaubte an die Idee, dass Menschen eines Tages Kleidung mehr und mehr über das Internet bestellen würden, als es kaum jemand sonst tat. Zu dieser Zeit bestellten die Menschen bereits Bücher und leicht zu versendende Gegenstände online, Kleidung jedoch war längst nicht gang und gäbe. In ihrem Buch spricht sie mit ihrem ganz eigenen Humor darüber, wie sie ihren Weg gefunden hat, welche Probleme dabei auftraten und wie sie es schaffte, dabei immer sie selbst zu bleiben. Sie schrieb frech, witzig und selbstbewusst, das gefiel mir. Nie zuvor kam mir ein Buch in die Hände, in dem eine Frau ihre eigene Geschichte auf so eine Art und Weise erzählte. Was auch immer andere von diesem Buch halten: Mich hat es dazu inspiriert, meinen Weg zu finden und mich für ein Thema stark zu machen, das mir wirklich am Herzen liegt. Aus dem Buch „#Girlboss“ ist mit der Zeit eine ganze Bewegung starker Frauen entstanden, die ihre Träume und auch ihre unternehmerischen Ziele teilten. Im Jahr 2017 hat Netflix das Buch außerdem zu einer Serie verfilmt. Aus dieser Bewegung heraus entstand das Unternehmen girlboss®, das Frauen zu den Themen Geld, Karriere, Ressourcen und Selfcare weiterbildet und eine Plattform schafft, um sich mit anderen Frauen zu vernetzen.

Amorusos Geschichte wurde aber eigentlich erst richtig spannend, als ihr Online Shop Nastygal nach der Veröffentlichung des Buches insolvent ging. Während sie das Buch in der Blütezeit ihres Erfolgs schrieb, war dieser bald vorbei. Sie konzentrierte sich auf ihr Unternehmen girlboss®, doch auch aus diesem gab sie Anfang 2020 ihren Austritt bekannt. Wie ihr weiterer Weg aussieht, zeigt die Zeit. Was mich an ihrer Geschichte nach der Veröffentlichung ihres Buch im Jahr 2014 so beeindruckt? Keiner weiß, wie das Leben spielt. Du kannst beruflich noch so erfolgreich sein, verschiedene Umstände können dir einen Strich durch die Rechnung machen. Was ihre Geschichte auch zeigt: Es geht immer weiter und es gibt immer neue Möglichkeiten, die du ergreifen kannst. Nur weil sich ein Kapitel schließt, ist die Geschichte noch nicht vorbei. Nur weil du einen Rückschlag erlitten hast, bist du als Person nicht weniger erfolgreich und inspirierend. Oft ist das Gegenteil der Fall: Die Art und Weise, wie Menschen mit Rückschlägen umgehen, macht sie oft umso inspirierender.

Hier noch eine Anmerkung: Hinten im Buch findest unter „Ressourcen“ eine Liste mit diesem und vielen weiteren Büchern und Quellen. Lass dich hier gerne ebenfalls von starken Personen inspirieren, die Möglichkeiten für sich gesucht und genutzt haben, einen Unterschied für sich selbst und andere zu machen.

Als ich das Buch mit Anfang 20 endlich zu Ende las, fühlte ich mich neu inspiriert. Das Gefühl von damals, zufrieden und bei mir angekommen zu sein, tauchte stückchenweise wieder auf. Mit den Gedanken des Buches machte ich mich online auf die Suche nach mehr solcher Inhalte. Ich wollte mehr darüber erfahren: Mehr über die Autorin und ihre Geschichte und mehr über andere Frauen, die genauso dachten. Im deutschsprachigen Raum jedoch gab es kaum eine Website oder einen Blog, der das Thema Female Empowerment aufgriff und auch Podcasts waren um 2016 herum in Deutschland eher noch rar gesät. Ich entschied mich, selbst einen Blog zu schreiben.

In dieser Zeit handelten die meisten Blogs, die ich kannte, von Mode, Beauty und Interior. Zwar fand ich diese Themen allesamt interessant, wollte auf meinem Blog aber auch Themen wie Female Empowerment und persönliche Entwicklung einbringen. Themen, die in meinen Augen dabei halfen, das Leben und sich selbst besser zu verstehen. Ich wollte, wie es auch Amoruso getan hat, nicht nur meine Leidenschaft des Schreibens ausleben, sondern auch die Frauen vernetzen und finden, die so dachten wie ich. Mein eigenes Projekt war geboren und ich war Feuer und Flamme dafür. Ich spürte, wie Lebensfreude, Leidenschaft und der Traum, mein Herzensthema mit der Welt zu teilen, zurückkamen. Zusätzlich hieße das auch, dass ich endlich wieder schreiben konnte und viele Arbeitsproben als Redakteurin und Texterin sammeln konnte. Ein echter Win-Win-Schachzug also. Mit wie vielen Hürden ich rechnen musste, meinen eigenen Blog und später in die Selbstständigkeit zu starten, hätte ich nicht gedacht. Wie verletzlich ich mich machen würde und wie angreifbar ich dadurch wurde, war mir zu dem Zeitpunkt nicht klar. Mitten in der Nacht erhielt ich E-Mails von Menschen, die ich nur flüchtig oder gar nicht kannte. Ich nahm wahr, wie andere tuschelten, wenn sie mir zufällig über den Weg liefen. Genauso wusste ich, dass viele sich außerdem überhaupt nicht dafür interessierten, was ich schrieb und welches Ziel ich damit eigentlich verfolgte. All das hat mich aber nicht davon abgehalten, weiterzumachen. Ich wollte dieses Gefühl nicht aufgeben, endlich etwas aus meiner Leidenschaft heraus zu tun. Ich wusste schon von meiner Zeit, in der ich krank war, dass sich Menschen Geschichten zum Reden und Weitertragen suchten – insbesondere in Kleinstädten. Wie oft meine Familie und ich das Thema in anderen Familien waren, weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass Menschen auf mich mehr als einmal zukamen und mehr als nötig wissen wollten. Ich spürte, wie sie sich nicht für mich und meine Gesundheit interessierten, sondern für das nächste Detail zum Ausplaudern. Und das war schmerzlich.

„Surround yourself with women who talk about vision and ideas, not other people.“

Gerade eben bin ich alle Kommentare seit der Veröffentlichung meines Blogs 2016 noch einmal durchgegangen. Beim Schreiben dieser Zeilen kommen mir fast die Tränen, weil ich dir jetzt sagen kann, dass es so viele Menschen gab und gibt, die von Anfang an dabei waren. So viele wundervolle Freunde haben mich unterstützt. Sie haben mir ganz berührende Nachrichten geschickt, Artikel weitergeleitet oder Sprüche gezeigt, die mir gefallen könnten. So gut ich mich an die Menschen erinnern kann, die meinen Weg nicht verstehen konnten, so sehr traten die Kommentare, Nachrichten und Botschaften von Menschen in den Hintergrund, die sich inspiriert gefühlt haben. Rückblickend zu sehen, wie sehr die positiven Nachrichten überwogen haben, öffnet mir noch einmal nach Jahren die Augen. Es waren ganze 16 Seiten mit positiven Kommentaren. Okay, die Kommentare von meiner Mum nehmen sicher zehn Seiten in Anspruch, aber die übrigen sechs Seiten kamen von Menschen, die meine Artikel mit Freude gelesen, verlinkt und kommentiert haben.

Es gibt immer Menschen, die an dich und deine Idee glauben. Öffne deine Augen für diese Menschen und schenke ihnen deine Aufmerksamkeit.

Wenn ich dir also eine Botschaft mit auf deinen Weg geben darf: Es gibt immer Menschen, die an dich und deine Idee glauben. Öffne deine Augen für diese Menschen und schenke ihnen deine Aufmerksamkeit. Du wirst sehen, wie viele es in Wirklichkeit sind und du wirst auch sehen, wer deine wahren Freunde und Unterstützer sind. Aber nicht nur das: Wenn du das Gefühl hast, dass eine Idee wirklich gut ist und anderen helfen könnte, dann tut sie das auch mit großer Sicherheit. Es ist meistens eine leise Stimme, die dir das sagt. Selten ist es eine laute Stimme, die dich anschreit und sagt, dass das der richtige Weg ist. Manchmal sind die Zweifel deutlich lauter als diese leise Stimme und können deine Ideen zunichtemachen. Höre weniger auf die Stimme der Zweifel, sondern lausche aufmerksam der leisen, ermutigenden Stimme in dir.

„It’s all a matter of perspective.“

Wenn dir das Leben Ideen schenkt

Bei mir war es das Buch, das diese Stimme hat lauter werden lassen. Es ist mir in die Hände gefallen, es hat mich inspiriert und auf dem Rest meines Weges bin ich dem gefolgt, was sich richtig für mich angefühlt hat. Selbst als die Stimmen der Menschen, die nicht verstanden, was ich tat, in meinem Kopf lauter waren als die der Menschen, die mich unterstützten, gab es da noch meine eigene Stimme. Diese Stimme, die mir immer wieder sagte, dass ich diesen Blog starten sollte und dass es eine Chance für mich und viele Frauen war, uns zu vernetzen und zu stärken. Diese Stimme wurde mit der Zeit so laut, dass die Angst vor Ablehnung oder Gelächter immer kleiner wurde. Ich machte also einfach weiter und schrieb zunächst vor allem für mich selbst. Denn ich selbst wollte mich mit gleichgesinnten Frauen zusammentun.

Ich glaube sogar, dass wir alle andere Menschen brauchen, um Größeres als uns selbst zu erschaffen – um mehr Freiheit, Gerechtigkeit und Zusammenhalt in unserer Welt zu etablieren, um diesen Ort für alle Lebewesen zu einem lebenswerteren Ort zu machen.

Die Idee, Frauen zu ermutigen, ihre eigene Stärke zu erkennen, den Mut zu haben, sie auch zu leben und sich gegenseitig zu unterstützen, beflügelte mich und mein Schreiben.

Ich sehe immer wieder – auch bei mir selbst – wie viel ungenutztes Potenzial in Frauen steckt und dass wir gemeinsam Wege finden können, dieses Potenzial zu entfalten. Auf meiner Reise habe ich viele Frauen kennengelernt und durfte mitverfolgen, wie sie Netzwerke schaffen, Unternehmen gründen, Workshops für jüngere Frauen geben, sich als Mentorinnen zur Verfügung stellen und selbst zu welchen wurden. Ich durfte mitverfolgen, wie sie auf ihre Art eine Veränderung mit sich brachten und ein Leben verfolgten, das sich für sie richtig anfühlte. Nicht zuletzt glaube ich daran, dass dieses Potenzial in jedem Menschen vorhanden ist. Ich glaube sogar, dass wir alle andere Menschen brauchen, um Größeres als uns selbst zu erschaffen – um mehr Freiheit, Gerechtigkeit und Zusammenhalt in unserer Welt zu etablieren, um diesen Ort für alle Lebewesen zu einem lebenswerteren Ort zu machen. Und so idealistisch diese Idee klingen mag, geht es mir nicht darum, zu behaupten, dass damit jegliches Leid aus der Welt geschafft wird. Mir geht es darum, aufzuzeigen, wie viel ungenutztes Potenzial in uns Menschen und in unserer Zusammenarbeit steckt.

Keine Frau zweifelt von Beginn ihres Lebens an sich selbst.

Der Grund, dass ich dieses Buch an Frauen richte, ist, dass ich beobachten konnte, wie sehr insbesondere Frauen an sich zweifeln und ihre Stärke zurückhalten. Ich möchte mit meinem Buch alle Frauen ansprechen, jeglicher Sexualität, Glaubensrichtung, Ethnie, Herkunft und jeglichen Alters. Jede Frau ist so individuell und einzigartig, wie sie nur sein kann und trotzdem verbindet uns eine Sache: unsere Stärke. Die uns aber nicht immer anerkannt wird. Oft geschieht dies durch die impliziten und expliziten Botschaften unserer Gesellschaft, Familie oder Freude. Denn keine Frau zweifelt von Beginn ihres Lebens an sich selbst. Wenn wir Frauen erkennen, dass unsere innere Stimme uns auf den richtigen Weg und zum eigenen Glück führt, fällt es uns meistens leichter, weibliche Stärke als das anzuerkennen, was sie ist: unendliches Potenzial. Wenn man sich anschaut, was Frauen allein im Alltag, im Beruf und auch in Krisenzeiten zu meistern in der Lage sind, wird schnell klar, wie beeindruckend diese Stärke ist.

Wenn wir aufhören, diese Stärke und dieses Potenzial zurückzuhalten und uns endlich zugestehen, was wir können, kann das die gesamte Gesellschaft verändern.