Endlich Klartext! - Hellmeyer Folker - E-Book

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Hellmeyer Folker

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Beschreibung

In den USA wird "political correctness" in allen Bereichen groß geschrieben – zumindest offiziell. Doch hinter verschlossenen Türen läuft nicht immer alles so korrekt und geradlinig ab wie die Verantwortlichen uns das gerne glauben machen wollen. Geschönte Finanzdaten und sind da nur ein Beispiel. Genau diese (nicht ganz richtigen) Daten und Fakten zu entlarven, hat sich Folker Hellmeyer zur Aufgabe gemacht. Seine kritische Analyse bietet dem Leser einen ebenso unterhaltsamen wie aufschlussreichen Einblick in das US-amerikanische Finanzsystem und seine politischen Hintergründe. Die Funktionen des freien Markts, die Politik der Zentral- und Geschäftsbanken und die Rolle der Ratingagenturen werden kritisch hinterfragt und aufgearbeitet. Inwieweit darf man also volkswirtschaftlichen Daten aus den USA noch Glauben schenken? Wie kann man hinter den Schleier der political correctness blicken? Dieser Frage widmet der Autor sein Buch und stößt dabei auf mehr als nur interessante Zusammenhänge und Ausblicke.

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Seitenzahl: 259

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar.

Lektorat: Natascha Lenz-TrautmannSatz/Layout: satz & repro Grieb, MünchenCovergestaltung: Melanie FeilerDruck: GGP Media GmbH, Pößneck

4., unveränderte Auflage 2010

© 2008

FinanzBuch Verlag GmbH

Nymphenburger Straße 86

80636 München

Tel. 089/65 12 85-0

Fax 089/65 20 96

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten, einschließlich derjenigen des auszugsweisen Abdrucks sowie der fotomechanischen und elektronischen Wiedergabe. Dieses Buch will keine spezifischen Anlageempfehlungen geben und enthält lediglich allgemeine Hinweise. Autor, Herausgeber und die zitierten Quellen haften nicht für etwaige Verluste, die aufgrund der Umsetzung ihrer Gedanken und Ideen entstehen.

Für Fragen und Anregungen:[email protected]

eBook ISBN 978-3-86248-248-1

Weitere Infos zum Thema

www.finanzbuchverlag.de

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1 Anmerkungen des Autors

Trotz eines grundsätzlich engen beruflichen Terminkalenders lieferten die aktuellen Entwicklungen an den Finanzmärkten und in der Politik eine Steilvorlage, nachfolgende Zeilen zu verfassen. Teilnehmer am Finanzmarkt, aber auch Normalbürger, wurden in den vergangenen Jahren mit Informationen, aber auch Desinformationen, überhäuft. Die ständige Berieselung und die insgesamt zunehmende Hast führen dazu, dass für notwendige Reflexionen, Abstraktionen oder Rückschlüsse, die von großer Bedeutung sind, kaum mehr Zeit und Muße bleibt. An dieser Stelle soll dieses Buch ansetzen. Nur ein klares Be wusstsein, mit der Möglichkeit, die Informationen sachgerecht einzuordnen, ermöglicht es, dem Anspruch der Nachhaltigkeit im privaten und beruflichen Umfeld sowie im Vermögensmanagement nachzukommen.

Dieses Buch erhebt nicht den Anspruch, eine wissenschaftliche Ab handlung darzustellen. Vielmehr zielt es darauf ab, volkswirtschaftliche und ordnungspolitische Zusammenhänge, aber auch Hintergründe, Ursachen und Aspekte aktueller Entwicklungen in unterhaltsamer und kritischer Form allgemein verständlich zu erläutern. Selbstverständlich freue ich mich auch über jeden Leser und jede Leserin, der oder die den volkswirtschaftlichen Philosophenturm frequentiert und sich mit diesem Buch eine erfrischende und den Horizont erweiternde Auszeit genehmigt.

In der gegenwärtigen Krisensituation unseres US-zentrischen Finanzsystems, das geprägt ist von massiven Turbulenzen an den globalen Finanzmärkten und zunehmendem Vertrauensverlust innerhalb des internationalen Bankenkonglomerats, ist ein vertieftes Verständnis hilfreich, wenn nicht sogar zwingend erforderlich, damit auch auf privater Ebene die Weichen angemessen gestellt werden können und ein gesellschafts politisch verantwortliches Handeln möglich ist.

Bei der überwiegenden Zahl meiner Vorträge wurde mir deutlich, dass viele an Finanz- oder volkswirtschaftlichen Themen interessierte Mitmenschen angesichts der komplexen Problemstellungen nach Orien tierung suchen, sie jedoch nur in unzureichender Form erhalten.

Das wird in Zeiten neuer volkswirtschaftlicher Paradigmen und Theorien mit kurzen Verfallzeiten und immer neuen Produktideen im deri vativen Sektor, deren Abstraktionsgrade ständig steigen, zunehmend schwieriger. Die Produkte trennen sich immer weiter von den zugrunde liegenden Märkten und der Ökonomie und entwickeln eine Eigendynamik, die selbst bei professionellen Marktteilnehmern zu Irrglauben an neue Denkmuster und zu obskuren volkswirtschaftlichen Theorien führt. Die negativen Folgen derartiger Verhaltensweisen wurden an den Beispielen der massiven Verluste der IKB und der Sachsen LB der Öffentlichkeit nachhaltig vor Augen geführt.

Darüber hinaus fehlt bisweilen in den Medien eine für die sachliche Darstellung nötige kritische Distanz. Die Tatsache, dass Alan Greenspan, ehemaliger US-Zentralbankchef, in den Märkten und Medien als »Maestro« tituliert und gefeiert wurde, ist Ausdruck genau dieser Entwicklung. Dieser Themenkomplex erfährt im Verlauf des Buches besondere Aufmerksamkeit.

Es ist mir außerordentlich wichtig, nicht ideologischen Ansätzen in Form von Theorien Folge zu leisten, sondern den gesunden Menschenverstand in den Vordergrund zu rücken. Diese Disziplin ist meines Erachtens in den vergangenen zwölf Jahren zunehmend vernachlässigt worden. Die Hintergründe sind vielfältig. Schlussendlich zeigt das Ausblenden des gesunden Menschenverstandes nichts anderes als die gesellschaftspolitische Entwicklung weg vom Allgemeininteresse hin zu einer egozentrischen Grundhaltung bestimmter Kreise. Auch diese Thematik wird in diesem Buch aufgegriffen.

An dieser Stelle lege ich Wert darauf, festzustellen, dass ich Bankkaufmann und Bankfachwirt mit einer Berufserfahrung von fünfundzwanzig Jahren bin und kein an der Universität ausgebildeter Volkswirt. Im Rahmen meines beruflichen Werdegangs im Bereich der Finanzmärkte gehörte die pragmatische Beschäftigung mit volkswirtschaft lichen Themen und Theorien stets zu meinem Aufgabenbereich. Das ist auch gut so. Der pragmatische und marktnahe Umgang mit volkswirtschaftlichen Themen bietet meines Erachtens die qualitative Vor aus setzung, zu diesen Themenkomplexen sachlich, realitätsnah und losgelöst von Ideologien punktgenau Stellung zu nehmen.

Derzeit bekleide ich die Position des Chefanalysten der Bremer Landesbank im Bereich Financial Markets. An dieser Stelle bedanke ich mich ausdrücklich bei meinem Arbeitgeber, der Bremer Landesbank, für die mir zugestandenen inhaltlichen Gestaltungsspielräume meiner Position sowie das in mich gesetzte Vertrauen.

In Anbetracht des angeschlagenen Rufs, den Finanzanalysten dank der Tatsache haben, dass einige Kollegen, insbesondere in der Phase von 2000 bis 2002, Analyse mehr oder weniger bewusst mit Marketing verwechselten, fordere ich von Ihnen als Leser mir gegenüber grundsätzlich ein hohes Maß an Skepsis. Die in diesem Buch genutzten volkswirtschaft lichen Daten sind belastbar und verifiziert; meine Interpretation ist subjektiv und bietet damit Angriffsflächen.

Ich werde in diesem Buch offen und deutlich zu einer Vielzahl von Themen Stellung nehmen, weil ich der Überzeugung bin, dass es nicht mehr ausreicht, nur den Mund zu spitzen. Hier muss gepfiffen werden. Dabei ergibt sich, bedingt durch die tragende globale Rolle der USA in Politik und Finanzwesen, eine Fokussierung auf Fehlentwicklungen in den Ver einigten Staaten, die sich auch nachhaltig auf uns auswirken. Entsprechend ist es hinsichtlich meiner folgenden Ausführungen notwendig, Missverständnissen im Vorwege vorzubeugen.

Manche meiner Leser, Zuhörer oder Zuschauer unterstellen mir eine feindselige Haltung gegenüber den USA. Das ist absolut unwahr. Ich schätze die USA sehr. Die US-Verfassung erachte ich aufgrund ihrer Einfachheit und Klarheit als vorbildlich. Den anpackenden Geist, der viele Bürger der USA auszeichnet, bewundere ich. Ich bekenne mich an dieser Stelle gerne als deutlicher Unterstützer der Reagonomics.

Als echter Freund der USA im Sinne der Väter der US-Verfassung und nicht als oberflächlicher Kumpel erlaube ich mir jedoch, Klartext zu reden und zu schreiben, sofern das erforderlich ist. Denn nicht an den Worten soll man seine Freunde messen, sondern an den Taten. Die kritische Würdigung der USA ist wesentlich, da die USA derzeit das Zentrum unseres politischen und des Finanzsystems sind und damit eine hohe Verantwortung für uns alle tragen.

Die jetzige Regierung unter George W. Bush lieferte zu meinem Bedauern leider häufig Vorlagen, die von einem aufrechten Freund der USA, einem Demokraten und einem Weltbürger Einmischung verlangten, um vor sich selbst bestehen zu können.

Ein wichtiges Ziel dieses Buches liegt darin, Sie zu provozieren und damit ein kritisches Bewusstsein und Verständnis zu wecken. Es geht mir darum, Ihre Handlungsbereitschaft anzuregen, weil sowohl freie Märkte als auch unsere Demokratie unserer aller Einmischung benötigen, um im ursprünglichen Sinn funktionsfähig zu bleiben. Die Betonung liegt auf dem ursprünglichen Sinn. Eine Demokratie, die lediglich Freizügigkeit und freien Konsum anbietet und ansonsten zu großen Teilen von Proporzansätzen verkrusteter Strukturen und Einfluss diverser Lobbys bestimmt ist, verödet zu einer Demokratur.

Ansätze einer derartigen Entwicklung sind bereits heute in vielen westlich geprägten Demokratien erkennbar. Werden Verfassungsbrüche der Regierenden in erforderlichem Maße verfolgt? Erfahren finanziell oder politisch hochgestellte Personen rechtlich einen Sonderstatus? Hat der Normalbürger auch die Chance auf rechtliche Vergleiche, die den Anspruch des Kuhhandels erfüllen? Hat Handeln allgemeingültig Konsequenzen oder mehr für den einen und weniger für den anderen? Es geht nicht nur um »Habeas Corpus«, nein es geht um »Habeas Mens«. Die geistige Freiheit im Sinne Schillers ist meines Erachtens heute gefährdet, im Sumpf der »Political Correctness«, der politischen Korrektheit, und in Netzwerken, die auch nur Seilschaften sind, trockengelegt zu werden.

Freie Märkte, die nur oberflächlich frei sind, können ihre Funktion nicht dauerhaft sinnvoll erfüllen und führen zu einer systematischen Fehlallokation der Produktionsfaktoren. Interventionen haben beispielsweise am Finanzmarkt zur Folge, dass notwendige Anpassungen zumindest zeitlich verzögert werden. Daraus resultieren für die Nutznießer der Intervention grundsätzlich unverdiente Vorteile. Handeln und Konsequenz aus dem Handeln werden zumindest temporär, bisweilen auch dauerhaft, voneinander gelöst.

Regelmäßig ergibt sich eine bevorzugte Behandlung derer, die verantwortungslos gehandelt haben. Die Kosten trägt zumeist die Allgemeinheit. Diese Form des Interventionismus ist damit ein Politikansatz, der Gleichheitsgesichtspunkte der Demokratie unterläuft. Die gegenwärtige globale Finanzkrise ist übrigens genau Ausdruck dieses Grundproblems. Im weiteren Verlauf des Buches wird diese Thematik angemessen aufgearbeitet. Derartige Entwicklungen widersprechen den Nachhaltigkeitsansätzen und erfüllen nicht die Ansprüche der Generationengerechtigkeit.

Eine wiederkehrende These dieses Buches, die mich maßgeblich beschäftigt und mich in zunehmendem Maße sorgt, lautet: Zuerst sterben die freien Märkte, dann stirbt die Demokratie.

An dieser Stelle bedanke ich mich herzlich für die Erlaubnis, diverse Charts von

Markt-Daten.de, Cordula Sauerland,Reuters, Gerhard Meier,Moody’s Economy.com, Andre Cassel,F&C Investments, Susanne Gahler,und ShadowStats.com, John Williams,

zu nutzen.

Seine Entstehung verdankt dieses Buch der mehrjährigen Beharrlichkeit von Christian Jund, Geschäftsführer des Finanzbuchverlags, und dem Einfluss von Ralf Flierl im Hintergrund, Chefredakteur des An legermagazins Smart Investor.

Vor allem ist die Existenz dieses Buches jedoch der Bereitschaft meiner lieben Frau Conny geschuldet, auf den größten Teil des Jahresurlaubs, auf einige Wochenenden und Feierabende zu verzichten. Ich bedanke mich an dieser Stelle ausdrücklich und herzlich bei meiner Frau für ihr Verständnis und die liebe Betreuung.

2 Der Zeitgeist–eine bestimmende Größe

Als Zeitgeist wird das allgemeine intellektuelle und kulturelle Klima einer Zeit bezeichnet. Faktisch handelt es sich um einen rein wissenschaftlichen Begriff. Mir geht es hier nicht um eine wissenschaftliche Betrachtung, sondern um eine pragmatische Einordnung der Rolle des Zeitgeists hinsichtlich der politischen und wirtschaftlichen und auch finanziellen Problemstellungen, mit denen wir aktuell konfrontiert sind.

Bei der Reflexion über den Begriff Zeitgeist stolpert man zwangsläufig über den Begriff »Zeitgeist der Aufklärung«.

Der Zeitgeist der Aufklärung führte zu einem dramatischen Emanzipationsprozess der Menschen gegenüber Obrigkeit und insbesondere der Kirche. Zuvor wurden die Menschen in dem Glauben erzogen, ein besseres Leben nach dem Tod erwarten zu dürfen. Von daher nahmen sie die Bürden des Lebens und die dahinterstehende Ausnutzung hin. Die Epoche der Aufklärung brachte die katholische Kirche dazu, aus »uneingeschränkter Nächstenliebe« und gleichzeitig zur egozentrischen Machterhaltung auf die scharfen, aber letztlich doch stumpfen Mittel der Inquisition zurückzugreifen, um die Hinwendung der Öffentlichkeit zu einem Vernunftsdenken zu unterbinden.

Parallelen zu Modellen der heutigen Machterhaltung von Machtzentren mögen angebracht sein oder auch nicht. Deutlich wird an diesem Beispiel, dass der Zeitgeist ein unglaublich machtvolles Instrument ist. Im Zeitalter der Aufklärung wirkte der Zeitgeist auf die Entwicklung der Ratio, der Vernunft, über einen langen Zeitraum positiv.

Darüber hinaus wirkte sich die Aufklärung auch im Bereich Literatur, Kunst und Musik fruchtbar aus. Die verstärkte Orientierung auf das Diesseits und nicht die stoische Geduld auf das Jenseits führten zu vielseitigem Erfindungsreichtum.

Schlussendlich wurde damit das Fundament für Freiheit und Demokratie gelegt, so wie wir sie heute kennen. Gesellschaftspolitische Umstände, die für uns in der westlichen Hemisphäre alltäglich sind. Sie sind deswegen jedoch nicht selbstverständlich. Um sie muss die Allgemeinheit regelmäßig und umfassend ringen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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