Endstation Krankenhaus - Ralf Stein - E-Book

Endstation Krankenhaus E-Book

Ralf Stein

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Beschreibung

Erfahrungsbericht und Ratgeber: Ehrliche Reflexion über Alkoholsucht. Seine Alkoholsucht wurde zu einem massiven gesundheitlichen Problem. Nun wurde er in einem Schweizer Spital behandelt und betreut. In diesem Buch verarbeitet und reflektiert er diese Problematik. Anhand des Erlebten beschreibt er diese Situation und gibt gleichzeitig auch Ratschläge im Umgang mit Alkohol. Ungeschönt beschreibt er seinen übermässigen Alkoholkonsum und den damit verbundenen Alkoholmissbrauch. Ein Erfahrungsbericht und vielleicht auch "Ratgeber" im Umgang mit Alkohol.

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„TRENNE DEN MENSCHEN NIE VON DEN KONSEQUENZEN SEINES TUNS UND HANDELNS“

Dieses Buch widme ich meiner geliebten Frau Jackie. Sie hat in jeder Phase zu mir gehalten und mich unterstützt.

Tausend Dank, Jackie!

Inhaltsverzeichnis

01 Vorwort und Dank.

02 Warum ich dieses Buch geschrieben habe – Hintergründe und Ursprung.

03 Wen sollte das interessieren?

04 Welche „Botschaft“ möchte ich senden?

05 Alkohol - so einfach zugänglich, salonfähig und akzeptiert in unserer Gesellschaft.

06 Warum trinken wir Alkohol? Einfach mal NEIN sagen!

07 Kann es „Kontrolliertes Trinken“ geben?

08 Ein schleichendes Verhängnis – wie und wann erkenne ich, dass etwas nicht stimmt?

09 „Finger-Pointing“ war gestern. Heute ist Selbstreflexion angesagt.

10 Brauche ich Hilfe und Unterstützung? Wen sollte ich ansprechen?

11 Abschluss. Fazit. Ende.

12 Nachwort(e): Diverse Stimmen der Familie,von Freunden und Bekannten.

13 Zitate und Quellen.

01Vorwort und Dank.

Zunächst einmal herzlichen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen und dieses Buch lesen.

Mein Name ist Ralf Stein, ich bin gebürtiger Kölner, lebe und arbeite aber schon seit etlichen Jahren in der Schweiz. Verheiratet bin ich in zweiter Ehe mit einer Schweizerin, meiner lieben Frau Jackie. Aus erster Ehe habe ich zwei tolle erwachsene Jungs, Kilian und Gereon.

Warum ich dieses Buch geschrieben habe? Zum einen, weil ich finde, dass wir mit unserem Körper besser umgehen sollten. Zum anderen aber auch aus Eigennutz, um meine Situation besser zu verarbeiten und zu reflektieren.

Ich bin mit meinem Körper nicht gut umgegangen und habe die Konsequenzen hier einfach auf Papier gebracht. Wir haben nur ein Leben, auf welches wir besser aufpassen sollten!

An dieser Stelle möchte ich auch „Danke“ sagen. Danke an das Spital Limmattal, CH-8952 Schlieren, insbesondere den Schwestern, Pflegerinnen und Pflegern und Ärzten der Station 5 – Bettenstation Ost.

Allen voran der Ärztin, Frau Vera Consonni, die mich unvorstellbar motiviert und unterstützt hat

Wahnsinn, was diese Menschen Tag für Tag leisten. „Klatschen“ ist hier viel zu wenig und „blanker Hohn“. Die Notwendigkeit, Bedeutung und Wertschätzung, gebührt meiner Meinung nach auch einer anständigen Bezahlung. Mit welcher Leidenschaft, Hingabe und Einfühlsamkeit hier Tag und Nacht gearbeitet wird, sucht seinesgleichen.

Beste Grüsse – Ralf Stein

02 Warum ich dieses Buch geschrieben habe – Hintergründe und Ursprung.

Was war geschehen? Was war passiert? Es war Freitag, der 02. Februar 2024 (Mariä Lichtmess), ein ganz normaler Tag. Am Abend zuvor mal wieder entsprechenden Alkohol-Konsum gehabt, wie immer. Dann bin ich aufgestanden, habe gefrühstückt, geduscht und vor dem Job noch eine Runde mit dem Hund gedreht. Alles schien normal und ich war bereit für den Job. An diesem Tag war Homeoffice angesagt. Gegen 08.45 Uhr sass ich an meinem Schreibtisch und um ca. 10.00 Uhr bekam ich wahnsinnige Schmerzen im Oberbauch. Zunächst vermutete ich ein Problem mit meiner Verdauung. Doch als ich mich insgesamt sechsmal übergeben musste und die Schmerzen immer schlimmer wurden, bekam ich Angst. Gegen 11.30 Uhr rief ich dann meinen Hausarzt an und bekam einen Termin für 16.20 Uhr. Aufgrund der starken Schmerzen stand mir der Schweiss auf der Stirn und keine Körperhaltung brachte irgendeine Erleichterung. Bis 16.20 Uhr habe ich die Sekunden förmlich runtergezählt. Dann war es so weit - direkte Blutabnahme und mein Hausarzt begrüsste mich. Nach einigen Fragen und Untersuchungen kamen zwischenzeitlich auch schon die Blutergebnisse. Ich hörte ihn sagen „Oh Gott“. Was meinte er? Meine Blutwerte und somit die Entzündungswerte in meinem Körper waren so schlecht, dass er seine Vermutung direkt äusserte: Bauchspeicheldrüsenentzündung!

Er klärte mich auf und erläuterte, wie bedrohlich diese „Diagnose“ wäre und telefonierte umgehend mit dem Spital, in das er mich per Notfall überwies. Sofort ging es los zum Spital Limmattal. Dort angekommen wurde ich sofort in einen „Schockraum“ der Notfallaufnahme gebracht.

Bekleidet mit einem OP-Hemd wurde ich an etliche Maschinen angeschlossen und bekam sofort diverse Infusionen.

Hier noch kurz die Diagnosen – ich hoffe und bitte, dass Sie mir mögliche Schreibfehler entschuldigen:

Akute Pankreatitis

(Bauchspeicheldrüsenentzündung)

a.e. äthyltoxisch bei chronischem C2-Konsum (C2-Konsum bedeutet und steht für Alkoholmissbrauch)

gürtelförmigen Oberbauchschmerzen

usw.

Leberzirrhose CHILD A

(5 Punkte)

Makrozytäres Anämie

(Als makrozytäre Anämie bezeichnet man eine Blutarmut (Anämie) mit einem mittleren Erythrozytenvolumen (MCV) von über 96 fl.)

Chronischer C2-Konsum seit Jahrzehnten

(C2-Konsum, hatte ich bereits erklärt)

Arterielle Hypertonie

(Bluthochdruck, medizinisch arterielle Hypertonie, ist eine Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems, bei welcher der Druck in den arteriellen Gefässen dauerhaft erhöht ist.)

Polymorphe ventrikuläre Extrasystolen

(Polymorphe ventrikuläre Extrasystolen sind in der Regel polytop (unterschiedlichen Ursprungs) und immer Ausdruck einer Herzerkrankung.)

Um ehrlich zu sein: mir schossen die Tränen in die Augen.

Bezüglich der Bauchspeicheldrüsenentzündung hatte sich ergeben, dass es sich nicht um Bauchspeicheldrüsenkrebs handelte. KEIN KREBS. Bei all dem Negativen war diese Botschaft mehr als positiv. „Gott sei Dank!“, dachte ich.

„Wer daraus nicht lernt, dem ist auch nicht mehr zu helfen!“. So würde ich meine Situation an dieser Stelle wohl beschreiben. Im Weiteren möchte ich unter anderem eine Art Aufrechnung vornehmen. Was lohnt sich und was nicht? Welche Kosten, welchen Nutzen und welchen Ertrag hat es eventuell gegeben?

Nochmals zurück zur Diagnose Bauchspeicheldrüsenentzündung. Google zeigte mir zunächst folgendes Ergebnis:

Bei einer akuten Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) setzen ganz plötzlich sehr starke Bauchschmerzen ein. Die häufigsten Ursachen der Entzündung sind Gallensteine und ein zu starker Alkoholkonsum.

Eines kann ich an dieser Stelle bereits verraten: an Gallensteinen hat es bei mir (leider) nicht gelegen.

Hintergründe und Ursprung

Zum Hintergrund meiner „Misere“ muss ich ein wenig ausholen und zunächst etwas erklären. Stets wohl behütet und in einem sehr guten Elternhaus aufgewachsen durfte ich eine grossartige Kindheit erleben. Unsere Eltern waren voller Hingabe und ich habe eine gute Erziehung genossen - durch meine drei älteren Schwestern gefühlt von vier „Müttern“.

Wir sind nicht mit „goldenen Löffeln“ gross geworden, aber unsere Eltern haben alles möglich gemacht, was in ihrer (finanziellen) Macht stand. Mein Vater war Handwerksmeister und hatte einen eigenständigen Betrieb gegründet und aufgebaut. Er hatte sich einen Namen erarbeitet, der in Köln bekannt war: Sanitär, Heizung und Klima (Paul) Franz Stein.

Aufgrund der Sozialkompetenz meiner Eltern gab es noch ein fünftes Kind, „Fräulein Gisela“. Meine Eltern holten die heranwachsende Frau aus einem Kinderheim in Köln. Sie lebte und arbeitete bei uns und wurde als unser „Kindermädchen“ bezeichnet. An dieser Stelle möchte ich noch mal erwähnen: wir sind nicht mit „goldenen Löffeln“ gross geworden.