Entschuldigt mich - Stefan T. Gruner - E-Book

Entschuldigt mich E-Book

Stefan T. Gruner

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Beschreibung

Ein prosapoetischer Zyklus um Jimi Hendrix, nicht nur, was seine Musik und seine Texte betrifft, sondern auch die Zeit Mitte bis Ende der 60er Jahre, speziell die Flower Power-Bewegung, die Hippies, der Vietnamkrieg und der Protest dagegen.

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für janina

die jimi hendrix

nur noch kennt weil

freddy mercury ihn

als wunder besang

und für maya die weder

mit dem einen noch

mit dem andern

was anfangen

kann

Inhaltsverzeichnis

Um den Tag zu retten

Johnny sei so gut

Medienkannibalismus

Weiße Frau

Schwarzer Mann

Der Gitarrenvirtuose

Woodstock’s morning glory mournin‘

Godly '60

Back home

Eins noch zu

Swing low sweet chariot

Succubus kommt

Purple haze

Let’s watch the sunrise from the bottom of he sea

„please ... please help me! they’re trying to take me away ... for... for a crime that i just can’t help ... a crime they say i committed to make people happy, sad, indifferent, deaf, climax, coy, laugh, life, entertainment ... „forget your life and fancy, young slave. You belong to us, ha ha ha ...“ please. gold & roses ... please help me .......“!

hurra, ich wach auf und hab das gestern überlebt, aber der krieg ist immer noch da und deshalb haben catherina und ich beschlossen durch all den krach zum meer zu gehn, nicht um zu sterben sondern um neu geborn zu werden, weg, weg von den geschundnen und zerissnen ländern, für immer, für immer, denn ja, sag ehrlich, hast du je so nen schlamassel gesehn, jeder fleck auf erden ist’n kampfplatz und riesige bleistift- und lippenstift geformte trumme regnen runter und sorgen für schreie und schmerz, als unsre füße endlich den sand spürn und das meer vor uns liegt, direkt vor uns, und naja, ist

so down and down and down and down and down and down and down we go, hurry my darling we mustn’t be late for the show, naptune champion games to an aqua world is so very dear ... „right this way!“ smiles a mermaid, i can hear atlantis full of cheer, atlantis full of cheer, i can hear atlantis full of cheer

schon ne schande, dass keiner unsrer freunde heut dabei ist, „die maschine, die wir gebaut ham, wird uns nicht retten“ sagen sie (deswegen kommen sie heut nicht mit) und außerdem behaupten sie, ‘s wär den menschen nicht möglich, für immer unter wasser zu atmen und zu leben, und dann reiben sie mir noch gottes willen unter die nase: gott hat die menschen nicht fürs wasserleben gemacht, sagen sie, also machen wir – catherina und ich – nochmal liebe im sand, ‘n kleiner salut für die letzten momente auf trocknem boden ... tja, sagt, was ihr wollt, unsre maschine hat prima funktioniert: ohne den geringsten kratzer sinken wir auf nimmerwiedersehn und seesterne und riesen schaumwolken begrüßen uns mit nem

there is a danger of over-intellectualising the music, of analysing it into sterility. even more dangerous is the temptation to romanticise jimi as some extraterrestrial superbeing or a victim of circumstances cut down in his prime to join other dead rock stars in the ‚live fast die young‘ hall of fame. All this does deify jimi – something he never would have wanted. as he said himself, „don’r raise me up, i am everything but a messenger.“

(shapiro & glebbeek)

breiten lächeln und eh unsre köpfe endgültig unter der wasserdecke verschwinden sehn wir uns nochmal das tödliche getöse an, hörn bis ins letzte gedärm den falschen lärm, den falschen lärm, oh, diesen falschen, falschen lärm...

meine musik streut keine psychodelischen regenbögen sie streut fragen

um den tag zu retten

ein kleiner junge im traum ...

kommt ne hand vom himmel

pinnt dem knirps ne ehrennadel

an die brust – drauf steht:

„greif in die saiten statt

zu revolver und messer

mach’s besser!“

sie nennen ihn astro-mann

fliegt höher als die

schwuchtel supermann

o ja sie nennen ihn den cosmo-narr

noch bechränkter als donald duck

aber wenn seine riffs beginnen

bist du von sinnen

astro-mann astro-mann

niemand spielt feiner

wo’s endet weiß keiner

sein tongewitter wird

dein hirn zertrümmern

den astro-mann

kann’s nicht kümmern

er bläst dich auseinander

lässt deine teile frei

ins universum schwirren:

du bist ein andrer!

er kann sich nicht irren

wenn die sonne morgen

aufhört zu scheinen

weck mich nicht

wenn das gebirge morgen

ins meer stürzt

lass mich in ruh

wenn sechs morgen

neun ist

zähls mir nicht vor

wenn der hippie sich morgen

den kopf rasiert

nur zu

nur zu

komm nicht zu mir

das bist du

ja

sicher

das licht in

lucifer lucia

lunatic lucy

und ihren

off key

ton

...

verrissen

entschuldigt mich

ich muss

den himmel küssen

lautsprecherboxen: meine schwarzen flügel

das publikum lutscht dollarnoten

die nationalhymne flattert vom schallbrett meiner

stratocaster ins stechende morgenlicht

saitensprünge knallfroschserien: meine füße stehn

zwischen benzinlachen auf dem wahwah-pedal

in den schlammumringten augen durchnässter fans

selbstentzündungen ich-plosionen

meine riffs zerlöchern drogengesichter

slides und licks die sie nicht glauben können

weiße kinder blechhaare metallsprösslinge

ich stoß übersteuerte rückkopplungsschleifen

durch ihre köpfe in ihre halbleiter lustzentren

puls am gitarrenhals elektrische hirnsäure

bis ihre wildesten hoffnungen ihre nassesten träume

durch meine stromfinger fließen

... and it’s one

two ...

three ...

what are we fighting for?

don’t ask me

i don’t give a damn

next stop is vietnam

there ain’t no time to wonder why

whoopee! we’re all gonna die

du spielst auf dem rücken?

durch die beine? mit den zähnen?

knie auf dem griffbrett? und weiter?

du improvisierst in das echo des verstärker

echos? du verblutest harmonisch? zerfällst im takt?

deine finger fliegen wie kolibris? du klingst wie vier?

ja und? was weiter? du singst computerfalsett? du

stempelst die fingerab drücke deiner visionen an

den gitarrenhals? ja und? du bewegst dich galaktisch?

dir schießen purpurblitze aus der hüfte? du hast eine

pfauenfederaura? du trägst voodoohüte schlangen

farbene seidenhemden durchgeküsste

samthosen? ja und? wir wollens

noch schneller

grösser

lauter

geiler

greller

härter

wilder

besser

tiefer!

moment

leute

was ist nackter

als nackt?

unter meiner haut

stecken auch nur knochen

salze und elektromagisches

gedärm

erst presst du deine knie fest aneinander