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eine lyrische satire, die goethes faust in die hiphop ära versetzt.
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Seitenzahl: 27
was im liede sich verewigt
muss im leben untergehn
(friedrich schiller)
Fäustchen: 1. Teil
Prolog im himmel
Erste szene
Zweite szene
Dritte szene
Vierte szene
Fünfte szene
Sechste szene
Epilog in der hölle
Fäustchen: 2. Teil
Szene in der hölle
Szene im olymp
klage des teufels an den herrn
sieh meinen kummer – bruder! – an
(im leid mag ich euch bruder nennen
weint ihr auch um die tausend kains
und ich um die die durch die lappen rennen
so ist doch das was uns vereint
was aller welt auf ewig uneins scheint)
verleidet ist mir neuerlich mein reich
ihr kennt mich als der groben sitten feind
nur dass ich aufsteig zu den himmeln
daraus erseht wie jene sind
die jetzt sich unten lümmeln
antwort aus den wolken
kein wort mehr!
einen tag länger gesäumt
und ich hätt persönlich aufgeräumt!
eine richtung kennt unser verkehr
nur geduld macht mich herr
ein harzburger stübchen. der krisengeschüttelte
poet glühnadel schwitzt, fest auf seinen
dreibeinigen holzhocker gesattelt, über
wortgeburten:
die sonne - müde ihrer blendung?
ein flammenball auf meinen wimpern?
ne himmelsfackel auf der aschenbahn?
den mist möcht ich nicht in die tasten klimpern!
die wolken ‚drohend’? die nacht ‚gespenstig’?
der mond – ne elfenferse im algenweiher?
ja ist denn noch das beste bild
verklebt im drahthaar meiner leier?
vergleich ich meiner muse haut mit lotus
sag: du silberspange auf getöntem samt!
in ihrem blick verrührt sich mir der quark
o visioqueres hirn – verdammt!
wer heißt mich in den gang der dinge greifen?
sind vor mir da gewesen
und – was selbst platon fand – sie
werden nicht mit mir verwesen
vergleiche hinken reime lahmen
alle geschichten sind ausgesungen
kaum kleckern mir ideen aufs papier hat sie
der markt schon marktgerecht verschlungen!
ich weiß schon nicht mehr ein
noch weniger bei licht besehen aus
wissenschaft macht’s grade krumm
philosophie das glatte kraus
chemiker kochen am ewigkeitselixir
biologen klonen dich in serie zum weitersager
du bist nur noch die nullnummer hier
und deine folgenummern das ersatzteillager
hau ab poet! du bist passé! geh shoppen!
die nasa lädt dich zum planetenhoppen!
gang durch die harzburger gässchen. kinder fahren
auf harzer rollern durch die fußgängerzone,
rempeln den einen oder anderen harzburger
passanten um, werden mit erhobenen
regenschirmen und spazierstöcken verfolgt.
glühnadel flüchtet in den nahen park. sein
irrlichtender blick setzt einige nahegelegene
sträucher in brand:
den heckenrosen ist ein spross entstanden
halt herrliche gestalt – nicht weiter fortgeglitten!
dein körper huscht durch zitterndes girlanden ---
vorbei als hätt ich gurken durchgeschnitten!
glühnadel schlägt seinen kopf gegen eine birke:
könnt ich nur farbig fluchen könnt ich nur
das meer anleinen die vier weltenenden knoten
mich zumindest bunt befiedern meine hände
hart bekrallen oder weich bepfoten
um des schöpfers bauch zu kitzeln
bis er mir – matt gelacht – zu hufen rate
dann galoppierte ich wie dalís hengst
auf nem roten buckel der tomate!
schaut doch nur wie alles rast
wenn mich seherische gnade kneift und mir
dann doch – da niemand meine verse zahlt –
der magen zu den knien schleift