Erfolg beginnt mit deinem Warum - Christian Grundlehner - E-Book

Erfolg beginnt mit deinem Warum E-Book

Christian Grundlehner

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Beschreibung

Garantiert hast du schon viel erreicht, in deinem Leben. So richtig zufrieden und glücklich bist du trotzdem nicht? Dieses Buch hilft dir in 8 Schritten herauszufinden, was du wirklich willst. Es zeigt dir, mittels praktischer Alltags-Strategien, wie du vermeintlich unrealistische Ziele erreichen kannst. Möchtest du ein Leben führen, in dem du morgens voller Tatendrang aufstehst und dich auf jeden Montag freust? Dafür findest du in diesem Buch wertvolle Rezepte.

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Lebst du noch nicht dein Traum-Leben und bist nicht so erfolgreich, wie du es eigentlich sein möchtest?

Dann ist dieses Buch für dich. Es hilft dir, deine Werte, Visionen und Ziele herauszufinden, zu definieren und gezielt zu erreichen. Du wirst mehr Freude im Leben haben und glücklicher sein. Dies steigert dein Energie-Level, den Durchhaltewillen und deine Effizienz. Denn diese Eigenschaften brauchst du, um erfolgreich zu sein.

Wirklicher und nachhaltiger Erfolg kann sich nur einstellen, wenn du glücklich bist und Dinge verfolgst, die dir Spass machen. Wenn du Erfolg nur durch Geld definierst, aber Beschäftigungen nachgehst, die dir keinen Spass machen, und dich in einem Umfeld bewegst, dass dich nicht inspiriert, wirst du irgendwann einen hohen Preis dafür zahlen.

Es wird der Punkt in deinem Leben kommen, an dem du alles hinterfragst, du in ein Burn-out rutschst oder dir Vorwürfe machst, wieso du deine wertvolle Lebenszeit mit Dingen vergeudet hast, die dich nicht glücklich gemacht haben.

Dieses Buch soll dir helfen, «echten» Erfolg zu haben. Bist du glücklich, motiviert und von unterstützenden Menschen umgeben, wird auch das Geld nicht auf sich warten lassen. Ausserdem macht das Leben einfach mehr Spass!

Auf den folgenden Seiten wirst du herausfinden, was dein «Warum» ist und «wie» du es erreichen kannst. Und zwar so, dass du genug Einkommen generierst, um dein erträumtes Leben zu verwirklichen.

Ich zeige dir verschiedene Methoden, mit denen du dich selbst besser kennenlernst und möglichst effizient deine Ziele verfolgen kannst.

Danke …

… dir, dass du bereit bist, die folgenden Seiten durchzuarbeiten und auch wirklich umzusetzen. Ohne übertreiben zu wollen: Dieses Buch kann dein Leben grundlegend verändern, wird es aber nicht automatisch. Es liegt ganz alleine bei dir!

… an alle Persönlichkeiten, die ihre Expertise in verschiedensten Themengebieten der Welt (und mir) zugänglich gemacht haben.

… für das Internet, welches das Wissen der Menschheit besser zugänglich macht als jedes Medium zuvor.

… für die Unterstützung meiner Familie, speziell meiner Frau Jessica, die mir immer den Rücken freihält und mich in schwierigeren Zeiten wieder aufbaut. Und natürlich meinen Kindern Amyra und Joah, dass ihr mir eure Lebensperspektive immer wieder vor Augen führt. Schön, dass wir eine Familie sind!

Erfolg beginnt mit deinem Warum

In 8 Schritten zum Leben, das du dir erträumst.

von Christian Grundlehner

© 2020 Christian Grundlehner

1. Auflage

Autor: Christian Grundlehner

Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 42, 22359 Hamburg

ISBN:

978-3-347-03940-7 (Paperback)

978-3-347-03941-4 (Hardcover)

978-3-347-03942-1 (e-Book)

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Inhalt

Gestalte dein Leben selbst!

Einführung

Meine Geschichte

Warum ich dir das erzählt habe

Lass’ uns loslegen!

8 Schritte zum Erfolg

Schritt 1: Woran viele scheitern

Eigenverantwortung

Du hast die Wahl

Der Einfluss deiner Vergangenheit

Lasse deine Vergangenheit hinter dir

Vergeben ist der Start in dein neues Leben

Was macht glücklich und gesund?

Was macht das Leben aus?

Du bist ein Macher, kein «Sollter»!

5 Why-Methode

Das Zentrum deines Lebens

Was liebe ich?

Worin bin ich gut?

Was braucht die Welt?

(Wie) werde ich dafür bezahlt?

Finde heraus, was dich wirklich antreibt

Schritt 2: Finde deine Bestimmung

Übung 1: Was in dir brannte (und immer noch brennt)

Übung 2: Der Grund

Übung 3: Gruppieren

Übung 4: Klarheit

Die 8 Lebensbereiche

Soziales und Gesellschaft

Persönlichkeit

Hobbys und Freizeit

Finanzen

Arbeit und Karriere

Gesundheit und Fitness

Beziehungen und Partnerschaft

Lebenssituation

Skizziere deine Zukunft

Finde deine Passion

10 Ideen für deine Leidenschaften

Deine Top 5

Deine Passion greifbar machen

Die Rede zu deinem 100. Geburtstag

Schritt 3: Die Vision Wirklichkeit werden lassen

Die Gesetze des Universums

Wie Gedanken funktionieren

Konditioniere dein Unterbewusstsein

Dein neues Leben visualisieren

Die innere Welt bestimmt die äussere Welt

Suche dir Idole

Deine Werte

Du willst immer das, was du nicht hast

Das Gegenüber verstehen

Frage nach einer Lösung

Verlasse deine Komfortzone

Mach’ dein Ding

Führe Tagebuch

Sei dankbar

Ängste

Die Angst überwinden

EFT Tapping

Erfolg in allen Lebensbereichen

Soziales und Gesellschaft

Persönlichkeit

Hobbys und Freizeit

Finanzen

Arbeit und Karriere

Gesundheit und Fitness

Beziehungen und Partnerschaft

Lebenssituation

Was du für den Erfolg brauchst

Schritt 4: Ziele setzen

3-Jahres-Ziele

12-Monats-Planung

Der Aktionsplan

Schritt 5: Fokus

Die Feinde des Fokus

Verkaufe deinen Fernseher

Konsumiere keine Tagesnachrichten

Fokussiere dich auf Dinge, die du magst

Optimaler Einsatz von Arbeitshilfen

Konzentration auf das Eine

Gute Ideen und Vergessenes

Störfaktoren reduzieren

Unvorhergesehene Anfragen oder Aufgaben

Telefonanrufe

Störungen «entfliehen»

Büro oder nicht Büro

Rückzugsorte in deinem Bürogebäude

Homeoffice

Coworking

Bibliotheken

Restaurants und Bars

Der Fremdsteuerung Herr werden

Missverständnisse

Eingeschränkter Fokus

Relevantes Wissen aufsaugen

Schritt 6: Energie

Bewegung macht‘s

Aufstehen

Wecker ausser Reichweite

Aufwach-Lampe verwenden

Genug schlafen

Freue dich auf jeden Tag

Ein geeignetes Frühstück

Morgenstund’ hat Gold im Mund

Der Nachmittag hat auch Gold im Mund

Energie durch Ausgeglichenheit

Physischer Zustand

Mentale Stärke

Emotionale Stabilität

Spiritualität

Was Energie mit Effizienz zu tun hat

Erhöhe deine Energie

Schritt 7: Der Faktor Zeit

Effizienz und Effektivität

Gewohnheiten

Bewusstsein und Akzeptanz

Routinen ändern die Gewohnheit

Wie du Rückschritte vermeidest

Zeitfresser

Zeitfresser eliminieren

Praxis-Tipps

Multitasking

Zeitver(sch)wendung

Gespräche beenden, die sich im Kreis drehen

Kürzere Meetings

Das Pareto-Prinzip

Die ideale Woche

Zeitplanung

Grobplanung

Wochenplanung

Plane deinen nächsten Tag

Plane dein Privatleben wie die Geschäftstermine

Die häufigsten Fehler bei der Zeitplanung

Beispiel eines Tagesplans

Richtig Priorisieren

Das Eisenhower-Prinzip

Die «Rück-Delegation»

Eat that Frog

Getting Things Done

Erfasse alle Einfälle!

Sortieren

Plan or Do

Kategorisieren

Inbox Reset

Aufgaben prüfen

Die Idee der 43 Fächer

Physische Ablage

Digitale Ablage

Kalender synchronisieren

Zusammenfassung

Der Erfolgs-Planer

Schritt 8: Kreiere dein Erfolgs-System

Deine nächsten Schritte

Herzlichen Glückwunsch!

«Du wirst den Rest deines Lebens in deiner

Zukunft verbringen. Deshalb gestalte dein Leben

so, dass du dich auf die Zukunft freust.

Änderst du nichts an deinem Leben, wird deine

Gegenwart die Zukunft sein.»

Christian Grundlehner

Hinweis

Sämtliche Formulierungen sind als Geschlechtsneutral anzusehen. Ich verzichte aus Gründen der Lesbarkeit auf durchgängige «Gender-Konformität». Danke für das Verständnis.

Ausserdem sind einige Methoden und Ansätze, speziell im zweiten Teil des Buchs, vor allem im beruflichen Umfeld interessant. Die meisten Ideen lassen sich aber auch auf das private Umfeld um nutzen.

Quellenangaben und Ressourcen

Da sich viele Quellen-Angaben, speziell digitale, immer wieder ändern, gehe ich in diesem Buch sparsam damit um. Vielmehr möchte ich diese aktuell halten. Deshalb ist eine Übersicht mit Quellen und Ressourcen die in diesem Buch eingeflossen sind, unter www.deinwarum.com abrufbar.

Bei spezifisch erwähnten Büchern findest du die Quelle in der entsprechenden Fussnote.

Gestalte dein Leben selbst!

Denkst du, du kannst nicht erfolgreich sein?

Denkst du, du hast es nicht verdient, erfolgreich zu sein?

Glaubst du, Erfolg ist Glück?

Lässt du dir dein Leben von anderen vorgeben, oder nimmst du es selbst in die Hand?

Solche Fragen und Gedanken hat fast jeder. Leider. Sie werden uns über die Jahre durch unser Umfeld ins Unterbewusstsein «eingepflanzt». Nicht böswillig und unbewusst. Es sind limitierende Glaubenssätze, die wir tief in uns tragen.

Die Erkenntnisse von führenden Persönlichkeiten und Wissenschaftlern in diesem Gebiet gehen alle in dieselbe Stossrichtung:

• Ein «glücklicher Zufall» ist das Ergebnis von Vorbereitung und dem richtigen Fokus.

• Glücklich sein ist kein Endzustand, sondern ein Prozess, respektive eine Lebenseinstellung.

• Ab einem bestimmten Level macht mehr Geld nicht glücklicher.

• Erfolg hat nichts mit der Schulbildung zu tun!

Nimm also dein Leben in deine eigene Hand und lebe das Leben, das du dir bislang nur erträumt hast!

Einführung

Meine Geschichte

In der Zeit, zu der ich an diesem Buch arbeite, bin ich Mitte dreissig, verheiratet mit der besten Frau, die ich mir vorstellen kann, und Vater von zwei Kindern im Vorschulalter. Ich bin glücklich. Meistens. Aber manchmal habe ich wahrscheinlich zu viel Zeit, um nachzudenken. Darüber, was meine Bestimmung im Universum ist und welchen Fussabdruck ich hinterlassen soll.

Auf der Suche nach Antworten fand ich unzählige Methoden, die mich dabei unterstützten, meine Bestimmung zu formulieren. Aus den besten Vorgehensweisen und Übungen wurde ein Prozess, den jeder durchlaufen kann. Da ich überzeugt bin, dass auch du mit diesen Übungen deinen persönlichen Zielen näher kommst, möchte ich meine Erfahrungen mit dir teilen. Dabei ist meine Hoffnung, dass sie auch dir helfen, deinem Leben den Schubs in die richtige Richtung zu geben.

Als Kind wusste ich genau, was ich werden will und was mich interessiert. Ich habe jede freie Minute am Computer gesessen. Das Internet steckte in den Kinderschuhen und war ein Spielplatz für Nerds wie mich.

Hartnäckig kämpfte ich mich durch Hindernisse, um meine Vision einer Karriere in der Informatik zu verfolgen und irgendwann IT-Leiter in einer grossen Firma zu sein. Ich war auf dem besten Weg, mein Ziel zu erreichen, als über die Jahre diese konkrete Stimme immer leiser wurde und ich nicht mehr wusste, in welche Richtung ich mein Leben steuern soll.

Ich hatte alle meine bisherigen Ziele erreicht und hätte in meiner beruflichen Karriere den nächsten Schritt gehen können.

Wir hatten alles, was man sich so vorstellt. Gute Jobs, ein neues, bar bezahltes Auto, ein schönes Häuschen, eine gute Rentenversicherung und ein Segelschiff, mit dem wir schöne Stunden auf dem Bodensee verbrachten.

Doch als Mann Ende zwanzig, der vor Kurzem Papa geworden war und dem gleich mehrere Bekannte weit vor dem Erreichen des Rentenalters durch Herzinfarkte oder Unfälle ums Leben gekommen waren, stellte sich mir die Sinnfrage des Lebens.

Wieso bin ich hier? Was ist meine Aufgabe in unserem Universum? Was kann ich tun, um ein guter (oder besser: der beste) Papa zu sein?

Glücklicherweise ist meine Frau Jessica für jede noch so verrückte Idee zu haben. Deshalb liebe ich sie und habe sie wohl auch geheiratet. Wer sonst verbringt seine Flitterwochen im kalten und regnerischen Herbst in Hamburg.

So machte ich ihr eines Tages den Vorschlag, herauszufinden, was die Welt sonst noch zu bieten hat. Ausserhalb unseres kleinen Häuschens in der kleinen Schweiz. Was gibt es da draussen, in der weiten Welt, sonst noch?

Natürlich waren wir immer wieder im Urlaub im Ausland. Aber wenn du zwei oder vielleicht drei Wochen irgendwo hin in die Ferien fährst, erlebst du das Land als Tourist und verpasst die wirklich spannenden Dinge. Du hast keine Zeit, dich auf das Land und die Leute einzulassen. Dein Flieger steht bereits wieder bereit für den Flug in deinen Alltag.

So entstand der Plan, unser bisheriges Leben aufzugeben und einen Neustart zu wagen. Mit möglichst wenigen Verpflichtungen und ohne Altlasten, die uns in unserem neuen Leben beeinflussen.

Gesagt, getan. Unser Wunsch, einmal mit dem Segelschiff die Welt zu entdecken, sollte Realität werden. Wir haben kurz die wichtigsten Punkte überschlagen und dann guten Mutes unsere Jobs und die Wohnung gekündigt, unseren Hausrat verkauft und den Rest entsorgt. Von der Entscheidung bis zum Start unseres Abenteuers vergingen etwas mehr als 12 Monate. In dieser Zeit haben wir alles organisiert und unser Schiff hochseetauglich ausgerüstet.

Unsere Familien waren nicht begeistert. Hatten wir doch unsere kleine Tochter dabei, das erste Grosskind in der Familie. Es war aber unser Leben und ein Herzenswunsch. Wir haben uns nicht hereinreden lassen und endlich unser Leben gelebt.

Offenbar hat unser Vorhaben interessiert. Denn nach einem Zeitungsinterview kam eine Anfrage des Schweizer Fernsehens. Wenn schon die Komfortzone verlassen, dann richtig. Wir hatten keine Ahnung vom Fernsehen und Medienarbeit. Wir sagten uns: Wenn das öffentliche Interesse so gross zu sein scheint und unser Projekt zur besten Sendezeit im Fernsehen laufen soll, machen wir mit. Hoffentlich inspiriert unser Vorhaben und verleitet zur Nachahmung. Zumindest können wir Leute unterhalten, die einen solchen Schritt nicht gehen möchten. Für uns war das, was wir in Angriff genommen haben, nichts Spezielles. Es wandern ständig Familien aus oder reisen irgendwo auf dem Globus herum. Auf jeden Fall war es eine tolle Erfahrung, bei der wir viele spannende Leute kennengelernt und Freundschaften geschlossen haben. Wir werden auch Jahre später noch darauf angesprochen.

Unser Schiff haben wir so ausgelegt, dass wir überall hinkommen und über längere Zeit autark in unserem eigenen kleinen Kosmos leben konnten. Wir haben selbst Strom und Trinkwasser erzeugt und hätten mit einer Angel frisches Essen auf den Tisch zaubern können. Wir hatten eine selbstversorgende Luxuswohnung mit etwa 20 qm Nutzfläche. Unser Motto: Wir können alles, müssen aber nichts. Tun, was immer unsere Herzen sagen.

Wir starteten in der Ostsee und fuhren gemächlich Richtung Westen. Wir waren endlich frei. So frei es eben geht. Die Natur und das Wetter bestimmten nun unser Leben, nicht mehr der Stau auf der Autobahn.

Durch unseren konzentrierten Fokus auf dieses Projekt hat alles ganz gut funktioniert und Probleme wurden zu Lösungen. Doch wir merkten, wo wir Menschen uns unterzuordnen haben. Wir erwischten einen wirklich wechselhaften und kalten Sommer. Es regnete und windete viel. Wind soll ja für Segler gut sein. Aber nicht, wenn er aus der falschen Richtung kommt. So motorten wir mehr als erwartet.

Doch wir merkten mit jeder Woche, in der wir auf bessere Wetter- und Windverhältnisse warteten, wie schnell sich der Sommer wieder verabschiedet. Und irgendwann schliesst sich das Wetterfenster, in dem die konstanten Winde von Kontinentaleuropa über den Atlantik Richtung Westen blasen.

Wollten wir also nicht in Europa den Winter verbringen, sollten wir uns doch etwas beeilen. Wir stressten uns dadurch selbst. Aber Winter in Europa, auf diesem kleinen Schiff, war keine Option für uns.

So nutzten wir jede für uns halbwegs vertretbare Wetterlage, um Weg nach Süden gutzumachen. Ende Oktober lagen wir noch immer in einer Marina nahe Lissabon. Die Wetterlage war alles andere als optimal. Schlussendlich entschlossen wir uns, ein kleines Wetterfenster mit starken Winden von Gibraltar her zu nutzen und durchzustehen, um danach den direkten Kurs Richtung Kanarische Inseln zu setzen. Nach knapp zwei Tagen mit widrigen Bedingungen erreichten wir das Hochdruckgebiet westlich von Afrika. Wir waren (gefühlt) mitten auf dem Atlantik. Es herrschte blauer Himmel und das Meer war flach wie der Bodensee an einem schönen Sommertag. Keine Welle ist in Sicht, kein anderes Schiff. Dafür gab es auch keinen Wind. Wir motorten über den Atlantik. Natürlich wussten wir das bereits vorher und haben über 200 Liter Diesel gebunkert. Das reichte für mehrere Tage konstante Motorfahrt bis nach Lanzarote.

Nun hatten wir unser erstes Ziel erreicht. Denn hier liessen wir uns nicht mehr vom Wetter stressen. Die Nächte können auch auf den Kanaren kühl werden, aber es ist immer noch angenehmer als in Europa. Und wir haten eine kleine Heizung, für den Notfall.

So entschieden wir ziemlich schnell, dass eine direkte Weiterfahrt Richtung Karibik nicht infrage kommt. Wir freuten uns, dass wir uns (noch) mehr Zeit für uns zu nehmen und das milde Klima geniessen konnten.

Das war wahrer Luxus. Mehr Zeit für uns und unsere Gedanken zu haben. Zeit für Dinge, die wir zu Hause nicht hatten. Auf der Reise kamen wir bislang nicht dazu, weil wir mit Wetter, Reisen, Reparieren und dem alltäglichen Leben beschäftigt waren. Und als Segler mit knappem Budget ist es unter Umständen bereits eine Tagesaufgabe, einen Einkauf zu erledigen oder die Wäsche zu waschen.

Wir merkten, wie alltägliche Dinge in unserem alten Leben den Alltag enorm vereinfachen: eine automatische Waschmaschine, viel Platz in der Küche, ein Supermarkt um die Ecke, ein Auto das dich schnell überall hinbringt, eine fixe Postadresse, bei der Pakete pünktlich und meist am nächsten Tag an der Haustüre zugestellt werden.

Aber natürlich schätzten wir auch das neue Leben. Wir reisten mit Gleichgesinnten und fanden schnell neue Freunde. Die einen reisten parallel zu uns. Andere hatten andere Pläne und man verlor sich wieder aus den Augen. Wir machten Bekanntschaften mit vielen Menschen aus vielen verschiedenen Ländern und Kulturen. Wir entschieden spontan, was wir unternehmen und wo wir als Nächstes hinsegeln. Jeden Tag hatten wir neue Eindrücke von anderen Ländern, Sitten und Gebräuchen. Dies inspirierte uns. Wir bemerkten, wo es uns gefällt und wo nicht.

Dies war ein weiterer Grund für unsere Reise. Wir wollten herausfinden, ob es uns irgendwo anders besser gefällt, als in unserer Heimat. Ob es einen entfernten Ort gibt, an dem wir länger sein wollen und uns wohlfühlen. Das Problem: Es ist überall auf eine Art und Weise toll. Jedes Land beherbergt seine eigene Schönheit. Allerdings sahen wir auch auf unserer Reise die einzelnen Länder nur für wenige Wochen. Als Touristen. Wie es ist, länger dort zu Leben und wieder Teil eines (staatlichen) Systems zu sein, blieb uns verborgen. Wir hatten unser Haus immer dabei. Fern ab von unserem Heimatstaat, in dem wir ohnehin abgemeldet waren.

Schon am ersten Tag unserer Ankunft auf Lanzarote machten wir erste Bekanntschaften, die später zu Freundschaften werden sollten. Am Steg, dem wir zugewiesen wurden, wohnen Einheimische und Zugewanderte auf ihren Booten. Sie tun dies das ganze Jahr über und aus unterschiedlichen Gründen. Sie alle sind sehr herzlich und hilfsbereit und sprechen ausschliesslich spanisch. Wir aber nicht. Das spielt keine Rolle. Man versteht sich irgendwie dann doch. Und lacht, wenn es mit der Verständigung nicht ganz klappt.

Jessica und ich verbrachten, kurz nachdem wir zusammengekommen waren, in unserem ersten gemeinsamen Urlaub eine Woche auf Lanzarote. Die Insel ist klein und wir hatten damals schon fast alles gesehen, was es zu sehen gab. Es war für uns wie ein Nachhausekommen. Ein komisches Gefühl. Jahre danach und eigentlich zufällig, denn bei anderer Wetterlage wären wir nicht nach Lanzarote gekommen, sondern hätten eine Insel weiter westlich angesteuert.

Auf Lanzarote hatten wir fast immer gutes Wetter. Es regnet dort nur wenige Tage im Jahr. Die Marina und unser Schiff boten uns ein sicheres Zuhause. Restaurants waren nur ein paar Schritte entfernt. In wenigen Minuten Entfernung mieteten wir uns in einem Coworking Büro ein. Es lag direkt am Strand und hatte schnelles Internet. Die Supermärkte in der nahen Umgebung liefern die Einkäufe kostenlos bis zu unserem Schiff. Wir brauchen also auch für Grosseinkäufe nicht mal ein Auto.

Wir fühlten uns wohl hier und hatten keine Eile, wieder wegzukommen. Und da wir keinen Stress hatten und das tun wollten, wonach uns gerade war, blieben wir noch etwas. Bald merkten wir jedoch, dass einige Dinge für Touristen mühsam sind. Zum Beispiel haben wir es nicht fertiggebracht, ein Paket korrekt zu importieren, bevor es wieder zurückgeschickt wurde. Auch SIM-Karten für unsere Handys konnten wir nicht ganz ohne Weiteres kaufen. Wir registrierten schnell: Wir benötigen eine lokale Identifikationsnummer. Diese brauchst du immer, wenn du in Spanien irgendwas mit offiziellem Charakter machen möchtest, sogar für den Empfang eines Paketes. Jeder Spanier bekommt die bei seiner Geburt, aber als Ausländer musst du eine beantragen. Also haben wir das auch gemacht, denn ohne diese Nummer kannst du kein Auto kaufen, keine Verträge abschliessen und eigentlich auch kein Bankkonto eröffnen (wir haben es trotzdem geschafft).

Wir sind also tief in die spanische Bürokratie eingetaucht, ohne spanisch zu sprechen. Über den Weg zu unserer NIE (so heisst die Nummer) könnte ich ein eigenes Buch schreiben. Schlussendlich jedoch hat jeder von uns drei seine Nummer erhalten und wir sind quasi offiziell ausgewandert. Mit der Identifikationsnummer zusammen erhielten wir nämlich die «recidencia», den Niederlassungsausweis der kanarischen Inseln und damit viele Vorteile, wie extrem vergünstigte Preise für die öffentlichen Verkehrsmittel. Und dazu zählen auf den Kanaren nicht nur Busse, sondern auch Fähren und Flugzeuge, welche zwischen den Inseln und dem Festland pendeln.

Die Monate vergingen und wir hatten das Bedürfnis, einen Schritt weiterzugehen.

Mit unserer offiziellen Niederlassung konnten wir nun auch ein Auto kaufen, eine lokale Krankenkasse abschliessen und eine Wohnung mieten. Was wir dann auch getan haben.

Unser neues, unabhängiges Leben, gipfelte also in den Fängen eines anderen Systems. Aber wir haben das nicht als belastend, sondern eher als Abenteuer empfunden. Wir waren stolz, in welch kurzer Zeit wir ohne Hilfe und mit mangelnder Sprachkompetenz Dinge zustande brachten, für die andere Monate brauchten.

Unsere Tochter konnte bereits vor unserem Umzug vom Schiff in ein kleines Mietshaus in einen privaten Kindergarten gehen. Das führte uns natürlich zu weiteren Kontakten mit Einheimischen und Zugewanderten. Alle paar Wochen wurde gegenseitig zum Kindergeburtstag eingeladen und auch Beziehungen durch das Coworking haben uns bereichert.

Teilweise sind daraus Freundschaften entstanden, die noch heute digital oder persönlich gepflegt werden.

Wir hatten wirklich keinen Drang, von der Insel wegzukommen, und entschlossen uns bald, bestimmt für drei bis fünf Jahre zu bleiben. Unsere Tochter wurde gar mit drei Jahren eingeschult und besuchte die öffentliche Schule. Mama und Papa konnten ihren Projekten nachgehen.

Wir lebten unser Leben so, wie wir es gerade für richtig empfanden. Und was war mit unserem Schiff, dass alleine im Hafen stand? Ein weiteres Projekt, um persönlich zu wachsen und die Komfortzone zu verlassen. Jessica hat das Schiff erfolgreich als Gastgeberin via Airbnb vermietet, womit wir zumindest die Liegeplatzkosten decken konnten. Nach einer Weile durften wir unser Schiff in die guten Hände einer kleinen Familie übergeben, die nun ihren eigenen Traum damit lebt.

In dieser ganzen Zeit seit der Abfahrt in Kontinentaleuropa haben wir begonnen, uns intensiv mit Persönlichkeitsentwicklung, Gesundheit etc. zu beschäftigen. Zuvor waren wir gar nie auf die Idee gekommen, uns um unser Inneres zu kümmern. Zu sehr waren wir von Medien und Karriere abgelenkt. Jetzt hatten wir die Möglichkeit, dies zu ändern. Wir wuchsen aus uns heraus, denn wir mussten fast täglich unsere Komfortzone verlassen.

Gut ein Jahr nach unserer Ankunft, kurz vor der Verlängerung unseres Mietvertrags, kündigte die Vermieterin unsere Wohnung wegen Eigenbedarf. Die Wohnsituation auf Lanzarote war, gelinde gesagt, angespannt, denn überall schossen Airbnb-Wohnungen aus dem Boden. Das ist viel interessanter, als Einheimischen zu tiefen Preisen eine Dauermiete anzubieten. Wir haben uns also innert weniger Wochen entscheiden müssen, was wir machen, denn eine geeignete und bezahlbare Bleibe auf Lanzarote zu finden, war fast aussichtslos. Auch einige unserer Freunde sassen auf der Strasse, lebten im Auto oder verliessen die Insel. Unser Schiff hatten wir nicht mehr. Ausserdem kündigte sich weiterer Nachwuchs an. Auch wenn Babys überall gross werden und wir die Geburt auf Lanzarote bereits vorbereitet hatten, war ein stabiles Umfeld für die ersten Monate vor und nach der Niederkunft in unserem Sinne.

Nach der Prüfung unserer Optionen entschieden wir, in die Schweiz zurückzukehren. Zumindest vorläufig. Unter anderem ist dort die Wohnsituation noch um einiges entspannter.

Rein nach dem Motto: «Überlebst du in der Schweiz, überlebst du überall» (finanziell gesehen), möchten wir unseren geschäftlichen Erfolg forcieren. Dafür ist ein stabiles Umfeld viel wert, denn Umzüge und Auswanderungen kosten viel Zeit und Energie.

Warum ich dir das erzählt habe

Wir haben einen grossen Aufwand betrieben, um Tatsachen für uns festzustellen, die wir auch hätten erlesen können. Irgendwie mussten wir es selbst erfahren. Und das musst du vielleicht auch. Aber möglicherweise kann ich dir helfen, bestimmte Dinge in deinem Leben zu ändern, die dir momentan nicht gefallen. Hier einige wichtige Erkenntnisse aus den zwei Jahren, in denen wir unterwegs waren:

• Natürlich gab es, wie immer im Leben, Höhen und Tiefen. Aber es war unser Leben. Nicht das von jemand anderem. In einer Partnerschaft oder Familie schweissen dich solche Erlebnisse zusammen, oder du merkst, dass es doch nicht passt. Auch das kann eine wertvolle Erkenntnis sein.

• Lass dir nichts einreden. Es ist dein Leben, du musst damit klarkommen und das für dich Beste daraus machen. Niemand, auch nicht deine Eltern oder Freunde, können und sollen entscheiden, was du mit deinem Leben anstellst. Der Grat zwischen Rücksichtnahme und dem Hintanstellen seiner eigenen Wünsche ist schmal.

• Nur wenn du deine Komfortzone verlässt, Neues ausprobierst und dich auf Unbekanntes einlässt, kommst du weiter und wächst in deiner Persönlichkeit.

• Habe Verständnis für Leute, die dich schlecht machen. Die haben meist grössere Probleme als du. Durch unsere mediale