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Die Gedichte möchten zu intensiver Naturbetrachtung anregen, um das Wesen und die Schönheit der vielfältigen Naturerscheinungen zu erkennen und zu achten. In Zeiten großer Umweltsünden sollte der Mensch sich in besonderer Weise als Hüter der Natur erweisen und das quantitative Denken durch ein qualitatives ersetzen. Um diesen Wandel zu erreichen, ist ein ganzheitlicher Ansatz vonnöten, der das Herzbewusstseein miteinbezieht.
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Josefine Müllers
Gedichte um Mensch und Natur
Josefine Müllers
Erinnerung an das Sein – Im Wandel der Jahreszeiten
Gedichte um Mensch und Natur
1. Auflage (August 2016)
Cover und Gestaltung: Josefine Müllers
Verlag: tredition GmbH, Hamburg
ISBN Paperback 978-3-7345-4891-8
ISBN Hardcover 978-3-7345-4892-5
ISBN e-book 978-3-7345-4893-2
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Copyright: Josefine Müllers 2013. Alle Rechte vorbehalten.
Die deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet abrufbar unter: http://dnb.d-nb.de
Die nachfolgenden Gedichte über das Wesen der Natur und der Liebe möchten in Zeiten großer Umweltsünden den Blick des Lesers auf die Schönheit und Göttlichkeit der Schöpfung lenken. Sie möchten erinnern an das wahre Sein, das mit den Augen der Seele geschaut und mit einem offenen, liebenden Herzen erkannt werden kann. Jedes Ding, jedes Phänomen innerhalb der Natur ist in seiner ihm eigenen Erscheinungsweise (ge)heilig(t). Die unscheinbare Feldblume verdankt ihr Dasein ebenso der Mutter Erde, dem Licht und den Elementen, die sie nähren, wie der große Lebensbaum, der sich stolz in den blauen Äther erhebt. Alles atmet den Geist des Schöpfers.
Die Aufgabe des Menschen besteht nicht darin, sich die Erde, sich die Natur untertan zu machen, sondern sorgsamen Umgang mit ihr zu pflegen und sie in allen ihren Erscheinungen zu achten. Lange war und ist des Menschen Sinn verblendet von seiner unermesslichen Gier nach den offenbaren und verborgenen Schätzen der Erde, die Profit und Reichtum verheißen. Diese Gier, dieses Bestreben, immer mehr und mehr in seinen Besitz zu bringen, zerstört den Lebensraum vieler Geschöpfe und bringt schließlich Unglück über den Menschen selbst. Was wir der Natur antun, tun wir auch uns selbst an, denn wir sind Teil der Natur. Es ist höchste Zeit umzudenken, bewusster zu werden und wieder genauer hinzuschauen, indem wir die Aufmerksamkeit vom Haben wieder auf das Sein lenken, indem wir das Göttliche, die Seele, in jedem Wesen neu entdecken.
Ein erweitertes Bewusstsein setzt voraus, Achtsamkeit und bergende Obhut zu entwickeln und die Liebe und Hochachtung, die wir uns selbst entgegenbringen, auf alle anderen und alles andere auszudehnen. Eine tief greifende Veränderung lässt sich nicht über quantitatives Denken, sondern nur über einen qualitativen Wandel erreichen. Kopf und Herz, Liebe und Leben dürfen sich nicht mehr als feindliche Brüder gegenüberstehen, sondern, um ganzheitlich zu erkennen, muss das Herzbewusstsein einen neuen Stellenwert erlangen. Erst so wird es uns vielleicht gelingen, die vielen Daseinsweisen der Schöpfung besser zu verstehen und die Geschenke, welche Mutter Erde und der Geist der Himmlischen uns in ihrer unendlichen Liebe und Güte darbringen, dankend und preisend zu empfangen.
Josefine Müllers
Mensch, ein Gleichnis bist du!
Ein Gleichnis,
mit welchem der Gott das Leben auslegt.
Fällt seine Liebe auf dürren Grund,
wächst du verschlossenen Mundes nach innen.
Fällt seine Liebe unter die Dornen,
erstickt dein Licht in Reichtum und Sorgen der Welt.
Fällst seine Liebe auf felsigen Boden,
schlägt dein Herz nicht Wurzeln.
Fällt sie aber auf gutes, bereitetes Land,
bringt dein Samen Frucht der unendlichen Liebe.
O Lied des Schweigens,
Von jenseits des Flusses
Kamst du,
Stiegst hinab
In grünes Baumverlangen,
Tief in das Herz
Der zitternden Silberpappel
Grubst du den Namen,
Den Namen
Aus singender Mitternacht
Er allein muss mich halten
Die Bebende, Zagende,
Er allein,
Wenn der raue Nord
In schrillen Tönen
Trennung pfeift
Oder sanft mich streift
Zephirs blaues Wind-
Vergessen.
Gib weiße Sommerliebe, oh Morgen,
Nimm in den Traum die nachtblaue Schuld
Und wasch unser Herz
Im verjüngenden Gold deines Mundes!
Wenn einmal sie noch auf die Erde kämen
Zur Zeit der Lilien,
Die großen Liebenden,
Zu schweigen gäbe es viel.
Die Seele zu lauschen bereitet
Die neue Stille,
Vernähmst du den Atem der Blumen,
Das klopfende Herz des Morgens.
Zu schweigen gäbe es viel
Zur Zeit der Lilien.
Du verstündest die Sprache des Windes,
Das lachende Aug’ des Kindes,
Der Schwalben Lichtgesang wüsstest du zu deuten,
Der Rose Duft dringt dir ins Herz.
Wenn wieder sie auf die Erde kommen,
Die großen Liebenden,
Zeit der Lilien ist’s.