Erkenntnistheorie für Einsteiger - Philosophie Basiswissen: Wie Sie die erkenntnistheoretischen Grundlagen leicht verstehen, alte Glaubenssätze und Vorurteile identifizieren und sich nachhaltig von ihnen befreien - Katharina Petzold - E-Book

Erkenntnistheorie für Einsteiger - Philosophie Basiswissen: Wie Sie die erkenntnistheoretischen Grundlagen leicht verstehen, alte Glaubenssätze und Vorurteile identifizieren und sich nachhaltig von ihnen befreien E-Book

Katharina Petzold

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Beschreibung

Blut ist dicker als Wasser. Haben Sie diese Lebensweisheit schon einmal gehört oder sogar Ihr Handeln danach ausgerichtet? Wenn ja, wie hat das Ihr Leben beeinflusst? Doch ist diese Lebensweisheit wahr? Gerade im aktuellen Zeitalter der Digitalisierung werden Sie Tag für Tag mit Lebensweisheiten, Meinungen und Vorurteilen konfrontiert. Doch, wie viel Wahrheit steckt in den verschiedenen Aussagen und wie werden Ihre Handlungen von diesem vermeintlichen Wissen beeinflusst? Wenn dies der Fall ist, dann ist dieser Ratgeber genau das Richtige für Sie. Dabei beginnt es mit der Frage, was Wissen überhaupt ist und wie der Mensch Erkenntnis erlangen kann. Dies ist eine der ältesten philosophischen Fragen und sie wird schon seit mehreren tausend Jahren von unterschiedlichen Philosophen beantwortet. Das erwartet Sie: -Was ist die Erkenntnistheorie? -Die Grundlage der Wissenschaft? -Anwendung thoretischer Grundlagen im Alltag -Welchem Wissen sollten Sie vertrauen? -Befreien Sie Ihr Leben von unerwünschtem Halbwissen -und vieles mehr ...

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INHALT

Das erwartet Sie in diesem Ratgeber

Was ist Erkenntnistheorie?

Philosophische Vertreter der Erkenntnistheorie

Empirismus und Rationalismus

Das Konzept des Empirismus nach John Locke

René Descartes als Begründer des Rationalismus

Immanuel Kant: Die Kombination des Empirismus und Rationalismus

Die Erkenntnistheorie als Grundlage der Wissenschaft?

Worin unterscheiden sich Erkenntnistheorie und Wissenschaft?

Der Positivismus in Anlehnung an die Wissenschaft

Karl Popper als Vertreter des kritischen Rationalismus

Sind Wissenschaften in der Lage, objektive Erkenntnisse über die Welt zu treffen?

Die Anwendung erkenntnis- theoretischer Grundlagen im Alltag

Welchem Wissen sollten Sie vertrauen?

Kausalitäten und Korrelation

Wie können Sie besser zwischen Meinung und Wissen differenzieren?

Wie Sie Ihr Leben von unerwünschtem Halbwissen befreien

Das erwartet Sie in diesem Ratgeber

Blut ist dicker als Wasser. Haben Sie diese Lebensweisheit schon einmal gehört oder sogar Ihr Handeln danach ausgerichtet? Wenn ja, wie hat das Ihr Leben beeinflusst?

Doch ist diese Lebensweisheit wahr? Gerade im aktuellen Zeitalter der Digitalisierung werden Sie Tag für Tag mit Lebensweisheiten, Meinungen und Vorurteilen konfrontiert. Doch, wie viel Wahrheit steckt in den verschiedenen Aussagen und wie werden Ihre Handlungen von diesem vermeintlichen Wissen beeinflusst? Wenn dies der Fall ist, dann ist dieser Ratgeber genau das Richtige für Sie. Dabei beginnt es mit der Frage, was Wissen überhaupt ist und wie der Mensch Erkenntnis erlangen kann. Dies ist eine der ältesten philosophischen Fragen und sie wird schon seit mehreren tausend Jahren von unterschiedlichen Philosophen beantwortet.

Deshalb werden Sie zunächst die philosophische Disziplin der Erkenntnistheorie kennenlernen. Dabei entdecken Sie unterschiedliche theoretische Ansätze, die erklären, wie Wissen erlangt werden kann. Im Anschluss daran wird die Wissenschaft als heutige Wissensquelle auf Basis der erkenntnistheoretischen Grundlagen hinterfragt. Schließlich werden Sie mittels Ihres neu erlangten Wissens Ihre Fähigkeit, zwischen Wissen und Meinung zu differenzieren, verbessern und somit Ihr Leben nicht mehr von ungewissen, wagen Aussagen leiten lassen.

Sie werden erlernen, alte Glaubenssätze und Vorurteile zu identifizieren und sich von ihnen zu befreien. Zudem lernen Sie eine Methode kennen, um unerwünschte Glaubenssätze gar nicht erst entstehen zu lassen. Somit werden Sie am Ende dieses Ratgebers nicht nur einige interessante Perspektiven entdeckt haben, sondern diese auch nutzen können, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Was ist Erkenntnistheorie?

Die Frage danach, was wir wissen können, ist eine der ältesten philosophischen Fragen überhaupt. Aus dieser ursprünglichen Frage ergab sich eine gesamte Disziplin der Philosophie: die Erkenntnistheorie. Diese sucht nach einer vom Individuum ausgehenden Begründung aller Erkenntnisse. Dabei soll eine unumstößliche Wahrheit aufgedeckt werden, welche die ganze Welt erklärt, von naturwissenschaftlichen Gesetzen über die Moral des Menschen bis hin zum Ursprung des Göttlichen.

Wie Sie sich sicher schon denken, ist der Umfang der möglichen Fragen rund um das Wissen und die Erkenntnis sehr groß, somit gibt es einige Fragen, die die Grundlage der meisten Erkenntnistheorien bilden. Im Zuge dessen wird vor allem betrachtet, wie Erkenntnis erlangt wird. Aber auch die Frage nach dem Umfang des möglichen Wissens und wie die Außenwelt beschaffen ist oder ob diese überhaupt existiert, nehmen einen großen Teil in Anspruch.

Doch was ist Erkenntnis? Erkenntnis beruht auf Wissen. Bereits der antike griechische Philosoph Platon definierte das Wissen als eine wahre, gerechtfertigte Meinung beziehungsweise Überzeugung. Diese Meinung muss nicht nur verifiziert, sondern auch auf einer schlüssigen Argumentation aufgebaut werden. Somit wäre zum Beispiel die Aussage, dass Sie die Lottozahlen gewusst haben, nach Platon nicht wahr. Sie können diese vielleicht richtig geraten haben, doch um sie zu wissen, bräuchten Sie eine schlüssige Argumentation, warum Sie gerade auf diese Zahlen getippt haben.

Aus Platons Definition ergeben sich erneut Fragen. Zum einen, was Wahrheit ist, und zum anderen, was eine ausreichende Rechtfertigung der angeführten Meinung darstellt.

Die traditionelle Definition der Wahrheit ist dabei auf Aristoteles zurückzuführen, welcher diese als Übereinstimmung des Gedankens und der Sache an sich beschriebt. Dabei existiert die Wahrheit unabhängig davon, ob Sie über das Wissen verfügen. Wenn Sie also behaupten, es existieren 100 Kühe in dem Ort, in dem Sie leben, so ist dieser Satz entweder wahr oder falsch. Seine Wahrhaftigkeit ändert sich jedoch nicht damit, ob Sie diese Kühe nun gezählt haben. Wenn die Wahrheit als Übereinstimmung mit der Sache gesehen wird, wird auch eine Übereinstimmung zwischen der von uns wahrgenommenen Welt und der tatsächlichen Welt vorausgesetzt. Doch wie weit stimmt die Realität, die wir wahrnehmen, mit der tatsächlichen überein? Diese Problematik stellt das Fundament der Erkenntnistheorie dar. In den unterschiedlichen Strömungen finden Philosophen verschiedene Antworten, auf denen sie ihre Theorien aufbauen.

Philosophische Vertreter der Erkenntnistheorie

Die Erkenntnistheorie lässt sich in mehrere Hauptströmungen aufteilen, zum Beispiel den Empirismus und den Rationalismus. Dabei basiert der Empirismus auf der Erkenntnis durch Erfahrungen und der Rationalismus auf der Erkenntnis auf Basis der Vernunft. Eine weitere Strömung ist der Skeptizismus, welcher die Existenz der Wahrheit abstreitet und sich somit dafür einsetzt, den zuvor beschriebenen Wahrheitsbegriff gänzlich aufzugeben. Ähnlich ausgerichtet ist auch der kritische Rationalismus.

EMPIRISMUS UND RATIONALISMUS

Empirismus stammt von dem griechischen Wort empeiria ab und bedeutet Erfahrung. Dementsprechend sieht der Empirismus die Erfahrung als die wahre Quelle der Erkenntnis. Empiristen sind davon überzeugt, dass unser Wissen hauptsächlich auf Sinnes- und Selbstwahrnehmung aufgebaut wird.

Mit Selbstwahrnehmung ist in diesem Fall die Beobachtung der eigenen geistigen Tätigkeit gemeint. Ein Beispiel dafür wäre das Zweifeln. Zweifeln Sie etwa die Glaubwürdigkeit einer Person an und beobachten Ihren Geist zu diesem Zeitpunkt aktiv, so stellen Sie fest, dass Sie zweifeln können. Somit wird eine neue Erkenntnis, nämlich die des Zweifelns an sich, zu Ihren bisherigen Erkenntnissen hinzugefügt. Für Empiristen ist allerdings alles, was nicht durch die Erfahrung wahrgenommen wurde, nicht verifiziert, wie etwa alles Übernatürliche.

Die Wahrnehmungen bilden jedoch nur das Fundament der Erkenntnis. So wird der Verstand benötigt, um die Wahrnehmungen zu einem Gesamtbild zu kombinieren. Um allgemeine Ideen zu erklären, verwendet der Empirismus das Prinzip der Induktion, also die Abstraktion der Beobachtungen zu einer allgemeinen Theorie. Ein Beispiel für eine solche Induktion wäre die Aussage, dass alle Fische im Wasser leben.