0,99 €
Wie sie so wegen einer Corona Infektion im Bett liegt hat Erna Zeit zum Nachdenken. Sie sucht Antwort auf die Fragen: "Wie würde ich ab sofort leben wollen, wenn ich wüsste, dass ich nur noch sechs Monate zu leben hätte?" "Was würde ich unbedingt noch tun wollen?" Dabei kommt sie auf spannende Ideen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 187
Hugo Richard Vogel
ERNA WACH AUF!
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
ERNA WACH AUF!
Vorwort:
Kapitel 1. Erna will mehr Gesundheit und Fitness.
Kapitel 2. Erna will mehr Freizeit und Urlaub.
Kapitel 3. Erna will mehr Spaß.
Kapitel 4. Erna will mehr Respekt.
Kapitel 5. Erna will mehr Harmonie in ihren Beziehungen.
Für die weitere Recherche musste wohl die Sprache auf Englisch gewechselt werden, sonst ging es nicht in die Tiefe. Und siehe da es gibt eine Universität Waterloo in Kanada, die macht Peace and Conflict Studies. Also übersetzt: Studien zu Frieden und Konflikt.“
Kapitel 6. Erna will mehr Ordnung.
Kapitel 7. Erna will selbständiger sein.
Kapitel 7. Erna will mehr Freiheit.
Kapitel 8. Erna will mehr Freiheit.
Kapitel 9. Erna wacht auf.
Schlusswort.
Quellenangabe:
Impressum neobooks
Inhaltsangabe
Vorwort
Kapitel 1. Erna will mehr Gesundheit und Fitness.
Kapitel 2. Erna will mehr Freizeit und Urlaub.
Kapitel 3. Erna will mehr Spaß.
Kapitel 4. Erna mehr Respekt.
Kapitel 5. Erna will mehr Harmonie in Ihren Beziehungen.
Kapitel 6. Erna will mehr Ordnung.
Kapitel 7. Erna will selbständiger sein.
Kapitel 8. Erna will mehr Freiheit.
Kapitel 9. Erna wacht auf.
Schlusswort.
Quellenangabe
Die in diesem Buch beschriebenen Personen und Namen wie zum Beispiel Erna oder Herr Buntschuh sind frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit tatsächlich lebenden Personen, oder Personen die jemals gelebt haben wäre rein zufällig.
Die in diesem Buch beschriebenen Gesetzmäßigkeiten jedoch sind universeller Natur. Sie sind allgemein gültig.
Dies ist die Geschichte von Erna. Wie sie aufwacht.
Erna war eine biedere schwäbische Hausfrau gewesen. Erna brauchte man nicht zu sagen was sie tun sollte. Erna arbeitete selbständig. Erna arbeitete selbstverständlich. Erna arbeitete. Weil man eben arbeitet. Bereits die Bemerkung: „Erna der Biomüllkübel ist voll,“ genügte und Erna wusste, dass es Ihre Aufgabe war, diesen zu leeren.
Insbesondere dann, wenn sich darin eine Kolonie von Essigmücken angesiedelt hatte. Ohne Nahrung schafften es die Winzlinge nicht länger als 24 Stunden um zu überleben. Also raus damit. Je schneller der Eimer auf den Kompost gebracht wurde desto besser.
Als Schwäbische Hausfrau lebte Erna nach der Maxime: “Ich will sparen ohne auf das Notwendige zu verzichten. “Natürlich gab es da sehr viele unterschiedliche Meinungen in der Familie, was denn nun das Notwendige sei und was nicht.
Erna hatte sich angewohnt nicht zu widersprechen, wenn jemand etwas für notwendig hielt. Sie betonte stets das was sie für notwendig hielt. Ihr Standardsatz bei widersprüchlichen Meinungen war. Das kann man natürlich so sehen. Ohne dann in die Aber-Falle zu tappen und mit einem Aber weiter zu machen. Das die Ohren der Zuhörer verschließt.
Als Schwäbische Hausfrau bereitete Erna sich in Gedanken darauf vor einen Haushalt auch dann ordentlich weiter zu führen, wenn die Einkommens-Situation der Familie schwankte.
Zum Beispiel weil die Inflation plötzlich angefangen hatte zu galoppieren und die Lebensmittelpreise stiegen wie ein Heißluftballon ohne Ballast.
Oder wenn das Einkommen ihres Ehemannes Erne zusammenbrach wie eine Hütte nach einem unerwartet aufgetretenen Erdbeben. Erne war der Chef eines Speiselokales. Dann kam das Berufsverbot für die Gastronomie, auf neudeutsch Lockdown wegen Corona.
Damit hatte Erne nicht gerechnet. Er war der Meinung gewesen: „Essen wollen die Leute immer. Wir liefern Qualität. Unsere Kundschaft bleibt uns treu. Unser Einkommen ist sicher.“ Da kann man auch mal etwas weniger verdienen als die Großkopfeten.
Erna stellte sich auch Fragen wie: “Wie kann ich sicherstellen, dass alle das bekommen, was sie wirklich benötigen?“
„Wie passe ich die laufenden Ausgaben an ein schwankendes Einkommen von Erne an? Wie gelingt es mir, dass ich nicht bei einem Kredithai Geld leihen muss? Damit meinte sie Leute, die für Wucherzinsen im zweistelligen Bereich ein Leben auf Pump anbieten?“
„Wie schaffe ich dabei auch noch finanzielle Rücklagen für die Ausbildung unserer vier Kinder Ella, Alina, Mia und Matteo? Wenn sie hochbegabt sind Geld für das Studium? Wenn sie in der Schule nicht mitkommen für qualifizierte Einzelnachhilfe.
Ernas Lösung für dieses Problem hatte bisher gelautet: „Ich will mit dem auskommen was mir zur Verfügung steht.“ Grundsätzlich mehr zu wollen war ihr nicht in den Sinn gekommen.
Eines der Werkzeuge von Erna war die E>A Liste gewesen, die sie jeden Monat anfertigte. Will sagen: „Einnahmen müssen auf Dauer größer sein als Ausgaben. Komme was da wolle. “Erna war der Meinung, dass es keine Rolle spielt wie hoch das Einkommen ist. Wer auf Dauer mehr ausgibt als er einnimmt wird unweigerlich in der Armut landen.
Genauso gilt aber auch wer auf Dauer ein klein wenig mehr einnimmt als er ausgibt der kommt zu Vermögen.
Natürlich könnte man auch sagen:“ Wer ein klein wenig weniger ausgibt als er einnimmt der wird reich.“ Sie war der Meinung: „Reich wird man nicht von dem Geld das man verdient, sondern von dem was man behält.“ Das war die Devise der schwäbischen Hausfrau Erna.
Sie glaubte, ein Geringverdiener, der jeden Tag auch nur einen winzigen Betrag gut anlegt wird auf die Dauer zu Wohlstand kommen. Jemand der ein hohes Einkommen hat wird irgendwann Bankrott gehen, wenn er auch nur wenige Cent pro Tag mehr ausgibt als er einnimmt.
„Ich will mit dem auskommen, was ich zur Verfügung habe,“ das war ihr Rezept gewesen.
Dabei stellte Erna sich mit ihren eigenen Ansprüchen häufig in der Hierarchie der Wünsche an die letzte Stelle. Damit sie die, von Ihr selbst aufgestellte Vorgabe erfüllen zu konnte.
„Mach Dich nützlich Erna“ war die Maxime von Klein-Erna gewesen nach der sie erzogen worden war.
Ihr Ehemann Erne war sehr stolz darauf mit seinem Einkommen den Lebensstandard der Familie zu sichern. Diesen Stolz brachte Erne mit Sätzen zum Ausdruck wie:
“Meine Frau braucht nicht zu arbeiten, ich verdiene mehr als genug Geld für uns alle.“
Unter arbeiten verstand Erne für Geld arbeiten. Dass Erna mindestens genau so viel arbeitete wie er, das war Erne nicht bewusst. Nach seiner Sicht der Welt verdiente er das Geld. Erna verwaltete es. Damit war aus alles perfekt geregelt.
Die Geschichte der Neuordnung von Ernas Leben begann damit, dass sie infolge einer Infektion mit dem Coronavirus mit Fieber im Bett lag.
Wie Erna nun so dalag und sich buchstäblich einmal überhaupt nicht nützlich machen konnte, hatte sie plötzlich viel Zeit, um über Ihr Leben nachzudenken. Diese Zeit hatte Erna sich vorher nicht genommen.
Obwohl Erna dreimal geimpft war mit drei verschiedenen Impfstoffen hatte sie es diesmal doch erwischt.
Zwei Striche auf dem Corona-Test eindeutig positiv also.
Positiv was den Test betraf. Gefühlt absolut negativ.
In Ihrer misslichen Lage stellte sich Erna plötzlich neue Fragen. Diese neuen Fragen waren die Ursache für den Wunsch nach Neuordnung ihres Lebens.
Das war der Moment in dem Erna aufwachte.
Diese neuen Fragen lauteten:
„Wie würde ich ab sofort leben wollen, wenn ich wüsste, dass ich nur noch sechs Monate zu leben hätte?“
„Was würde ich unbedingt noch tun wollen?“
„Was würde ich unbedingt noch erleben wollen?“ „Was würde ich gerne noch haben wollen?“
Und nicht zuletzt:“ Welches Gefühl wollte ich in diesem Fall unbedingt noch fühlen wollen?“
Niemand von uns weiß letzten Endes wie lange er noch leben wird. Also haben diese Fragen nicht nur Bedeutung für Erna, sondern grundsätzlich für jeden von uns.
Zu diesem Zeitpunkt kannte sie ein wesentliches Prinzip noch nicht. Mit dieser Vorgehensweise sind Veränderungen leichter zu erreichen. Aber sie ist im Laufe des Buches darauf gekommen.
Wie Erna da so im Bett lag war es nahe liegend, dass sie sich gewünscht hat wieder gesund und fit zu sein. Also Stellte sie den Wunsch gesünder und fitter zu sein an erste Stelle ihrer Wunschliste. Um Vergnügen zu erleben und glücklicher zu sein ist es wichtig, dass man gesund ist.
Sie stellte sich also phantasiereich vor wie sie Waldspaziergänge machte, Wanderungen im Hochgebirge auf Klettersteigen und wie sie im Meer schwimmen ging.
Der Phantast in Ihrem Kopf imaginierte sogar das Windsurfen an einem Surfpoint. Mit hohen Wellen. Im Zustand der grenzenlosen Phantasie stellte Erna sich begeistert vor wie sie mit dem Wind in den Händen über das Meer glitt. Die Wellenkronen blitzten ihr entgegen. Sie stellte sich vor wie das Wasser schäumte und das Surfbrett über die Wellen schwebte.
Kaum hatte sie damit begonnen meldete sich in Ihrem Bewusstsein aber auch schon der Logikdenker. Mit Fragen: „Wie willst Du das denn schaffen? Zum Windsurfen brauchst Du ein Surfbrett und alle möglichen Ausrüstungsgegenstände. Du brauchst ein Segel oder sogar mehrere Segel für verschiedene Windstärken und ein Rigg und einen Neoprenanzug und Neoprenschuhe und eine Schwimmweste. Das hast Du alles nicht.
Du kannst auch nicht so einfach anfangen zu surfen. Um in Deutschland ein Brett auszuleihen brauchst Du einen Internationalen Surfschein. Da musst Du eine Ausbildung machen. Da musst Du auf eine Prüfung lernen. Da musst Du eine theoretische und praktische Prüfung bestehen.
Im Ausland irgendwo auf der Welt darfst Du ohne Schwimmweste und ohne Ausbildung ins Meer aber am Schwäbischen Meer bestimmt nicht. Auf irgendeiner Urlaubsinsel da heißt es dann zwar: „Today the wind is strong good vor practising.“ Dann geht´s los auch wenn der Wind so stark ist, dass Du die Auto-Türe Deines Mietwagens nur mit äußerster Anstrengung gegen den Wind wieder zu bekommst. Aber in Deutschland. Da kriegst Du auch bei Windstille kein Board geliehen.
Und als ob das noch nicht genug wäre kam da auch noch ihr Innerer Kritiker zu Wort mit abfälligen Bemerkungen wie: „Da musst Du aber einige Balance Übungen vorher auf dem Trockenen machen. Und Übungen auf einem Simulator. Vielleicht fängst Du erst mal mit ein paar Liegestützen an. Wie viele würdest Du denn im Moment schaffen, ohne ins Keuchen zu kommen. Vielleicht drei?“ Vielleicht trainierst Du erst einmal mit einem Besenstiel in der Hand auf dem Balkon wie man einen Gabelbaum hält.
Aber Erna ließ sich nicht ins Bockshorn jagen. Sie begann damit positive Selbstgespräche zu führen. Laut und in Gedanken. „Ich habe große Ausdauer.“ “Ich komme an meinem Ziel an.“ „Ich starte jetzt voll durch.““ Ich mache jetzt Nägel mit Köpfen.“ “Ich kann das schaffen“. So motivierte sie sich selbst.
Erna war nach der Devise erzogen worden: „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“ Oft hatte das dazu geführt, dass nach der Arbeit keine Zeit und keine Kraft mehr für das Vergnügen da war.
Auch keine Kraft und keine Zeit mehr für sportliche Betätigungen zur Steigerung der Fitness.
Und so beschloss Erna an diesem Tag ihr Leben neu zu ordnen und fasste den Vorsatz: “Ich werde mein Leben neu ordnen und diese Devise umkehren und sagen: “Erst das Vergnügen und dann die Arbeit.“
Und so entschied sie sich dafür in Zukunft fitter und gesünder zu sein. Und mehr Sport zu treiben, um fitter zu werden.
Sie wollte das, weil ihr in ihrem momentanen Gesundheitszustand bewusst wurde wie wichtig Gesundheit ist. So wie es eben vorkommt, dass man erst bemerkt, dass etwas sehr wichtig ist, wenn man es nicht mehr hat.
Und sie überlegte sich, wie sie das erreichen könnte. „Was könnte ich tun um meine Gesundheit in Zukunft zu verbessern?
Dass es für Sie eine effektivere Methode gab um herauszufinden was sie tun könnte, das war Erna zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst. Aber sie sollte im Laufe des Buches noch daraufkommen.
„Ich könnte jeden Tag einen Spaziergang an der frischen Luft machen, kam ihr der Gedanke. So wie es die Leute machen, die einen Hund haben. Die müssen einfach bei jedem Wetter raus mit dem Hund. So ein Haustier kann sehr überzeugend sein.
Aber sich deswegen einen Hund anschaffen? Das war sicher auch wieder mit viel Arbeit und weniger Freizeit verbunden. Das wäre nur wieder eine neue Verpflichtung gewesen. Verpflichtungen aber hatte Erna in der Vergangenheit genügend erfüllt.
Erna kam deshalb auf die Idee sich einen „virtuellen Hund“ anzuschaffen. Will sagen, sie nahm sich vor jedes Mal, wenn ihr irgendeine Ausrede in den Kopf kommen würde sich vorzustellen, dass sie einen Hund hätte.
Der würde unter dem Tisch winseln und damit drohen, dass er unter den Tisch pinkelt, wenn sie jetzt nicht mit ihm wenigstens ein bisschen Gassiegehen wird.
Erna schaute an die weiß getünchte Decke Ihres Schlafzimmers hinauf. Jedes Teil an der Decke fiel ihr auf. Auch die Stelle, an der der Maler ein Stück aus der Raufasertapete herausgeschnitten und durch ein anderes Stück Raufasertapete ersetzt hatte, um nicht die ganze Decke neu tapezieren zu müssen, sondern nur das beschädigte Teil. Dieses Stück war durch das Legen einer neuen Elektroleitung beschädigt worden. So hatte Erna an jedem Eck wo sie konnte gespart.
Langsam erwachte der Tag in Ernas Schlafzimmer nach einer fiebrigen Nacht. Der Himmel wurde blau und dann wurde es langsam hell. Auf einmal hörte sie ein sonderbares Ticken. “Was ist denn das?“ dachte sich Erna. „Mein Wecker tickt doch nicht. Mein Smartphone, das ich als Wecker benutze sowieso nicht. Hat der Stress der Coronainfektion dazu geführt, dass ich jetzt einen Tinnitus im Ohr habe der tickt?“ Fuhr der Schrecken durch Ihren Kopf.
Mühselig wälzte sie sich zur Seite, um nachzusehen woher das Ticken kam. Dabei verwickelte sie sich in ein Gewurstel von Decke und darüber gelegtem Schlafsack. Den hatte Erna über die Decke gelegt. Damit man im Schlafzimmer nicht heizen muss. Um Gas fürs heizen zu sparen hatte sie das gemacht. Aber dann erblickte Erna woher das Ticken kam und atmete tief erleichtert auf.
Da stand ein kleiner grüner solarbetriebener Wackelfrosch auf der Kommode. Genau an der Stelle an die das Licht jetzt hinfiel. Vom Licht angetrieben machte er Schaukelbewegungen und das tickte.
Erna war beruhigt. Sie drehte sich wieder zurück wobei der Schlafsack aus dem Bett rutschte, weil er so glatt war. Dann fiel er auf den Boden. Natürlich hätte sie sich ein Steppbett kaufen können, aber der Schlafsack war nun schon mal da und kostete nichts zusätzlich. Also hatte sie ihn zweckentfremdet.
„Ich will unbedingt gut hören können,“ beschloss Erna. Wenn ich nur noch sechs Monate zu leben hätte. „Ich will das Gezwitscher der Vögel im Garten gut hören können. Wenn ich das nächste Mal den Rasen mit dem Rasenmäher mähe, dann setze ich einen Gehörschutz auf.“ Damit schütze ich mein Gehör.
Da - plötzlich huschten Lichtblitze durch den Raum. „Was ist denn das nun schon wieder stöhnte Erna erschrocken? Habe ich Halluzinationen?“ überlegte sie sich beunruhigt.
„Kommt das jetzt vom Fieber?“ Dann bewegte sich ein runder gelblicher Kringel langsam am Vorhang entlang. Gewann an Tempo. Mit einem Ruck verschwand er schließlich aus dem Zimmer. So als hätte ein Fußballer gegen einen Ball getreten. „Was ist das bloß? Ist da etwas im Zimmer oder kann es sein, dass das von draußen reinkommt?“ Erna stützte sich auf die Ellenbogen. Das war gar nicht so leicht vom Liegen im Bett hatten sich ihre Muskeln und ihr Rücken verspannt. Dann warf sie einen zögerlichen Blick hinaus in den Garten. Das war auch nicht so ganz so easy. Sie musste durch den Schlitz zwischen den beiden Vorhangstreifen peilen, um hinaus zu sehen. Der hing vor dem Schlafzimmerfenster, um neugierige Blicke von potentiellen Spannern abzuhalten.
Entwarnung - jetzt sah sie woher die Lichterscheinung gekommen war. Es gab eine völlig natürliche Erklärung. Es waren keine Trugbilder, die Ihr Gehirn produziert hatte. Auch in diesem Fall war es ganz einfach zu erklären.
Sie hatte an einem Baum eine CD aufgehängt. Man hatte ihr gesagt, dass diese, weil sie spiegelte die Vögel davon abhalten würde ihre Saatkörner aufzufuttern. Sie hatte Lauchzwiebeln, Karotten und Physalis im Garten gesät.
Das war ihre eigene Vogelscheuche. Die hatte jetzt nicht den Vögeln sondern Ihr einen Schrecken eingejagt.
„Wer anderen eine Grube gräbt fällt selbst hinein, hatte Klein Erna als Kind schon gelernt. Wie wahr. Sie wollte die Vögel erschrecken.
Jetzt war sie selber erschreckt worden.
Die Karotten und die Lauchzwiebeln waren zwar längst geerntet und die Physalis im Winterquartier auf der Fensterbank. Aber die CD drehte sich immer noch im Wind und reflektierte das Sonnenlicht bei dem niedrigen Sonnenstand im Winter genau in Ihr Schlafzimmer. Eine völlig natürliche Erklärung also keine Halluzinationen. Alles gut.
„Ich will gut sehen können, wenn ich nur noch sechs Monate zu leben hätte“, sagte sich Erna. „Ich will die winzigen Mücken im Garten geigen sehen.“ Geigen war der Ausdruck für das ständige auf und ab der kleinen Mücken. Das hatte Klein Erna von Ihrer Großmutter Amalia gelernt. Die hatte immer gesagt: “Wenn die Mücken im Februar geigen, dann müssen sie im Märzen schweigen.“ Ich will in Nah und Fern scharf sehen können. Ich will bunt sehen können. Ich will räumlich sehen können.“ Ich werde in der Küche eine Schutzbrille aufsetzen, wenn die Gefahr auftritt, dass Fettspritzer beim Fett-Läutern in meine Augen treffen könnten, um meine Augen zu schützen“ beschloss Erna. Auch wenn die anderen sich darüber lustig machen. Ich werde es tun.
„War es richtig, dass ich mich habe dreimal mit drei verschiedenen Impfstoffen impfen lassen? „Fragte sich Erna in Gedanken in der Stille ihres Schlafzimmers. „Jetzt habe ich doch Corona bekommen. “Und dann auch noch zusätzlich die Mehrfachimpfung gegen gleich vier Krankheiten: Tetanus, Diphterie, Polio und Pertussis auf einmal.“
Viel hilft viel oder vielleicht doch nicht wenn es zu viel ist?
„Vielleicht war das doch etwas zu viel des Guten gewesen“, überlegte sich Erna. Aber es wurde ihr dringend angeraten, weil sie ja unbedingt verreisen wollte nach Ägypten, um dort Kindermädchen für Ihren Enkelsohn Liam zu sein.
Auch im Urlaub wollte sich Erna für Ihre Schwiegertochter Anette nützlich machen. Die Reise um diese Jahreszeit war einfach ein Schnäppchen gewesen. Nicht in der roten Saison, wenn Schulferien sind.
„Haben die Impfungen meine Gesundheit wirklich geschützt?“ Grübelte sie noch einmal nach. „Nun ich weiß ja nicht wie es ausgegangen wäre, wenn ich mich nicht hätte impfen lassen. Vielleicht wäre ich dann in einer Intensivstation im Krankenhaus mit einem schweren Verlauf von Covid 19 an einer Beatmungsmaschine gelandet“, sinnierte Erna.
„Nach meiner ersten Impfung hatte ich eine Nacht lang Fieber. Ich konnte auf der Seite an der ich die Spritze bekommen hatte nicht liegen, weil es weh tat. Bei den beiden anderen Impfungen fühlte ich mich eine Woche lang danach schlapp. Vielleicht war es ja doch so, dass ich durch die vielen Impftermine meinem Körper mehr geschlaucht als genutzt hatte. Niemand kennt schließlich bis heute die Langzeitwirkungen der modernen Impfungen. Vielleicht hatten die Impfgegner doch recht gehabt.“
Ein Freund von ihr, der Herr Dr. Buntstiefel, hatte deshalb sogar seine Anstellung als Arzt in einer Klinik verloren, weil er sich strikt geweigert hatte sich impfen zu lassen. Und das obwohl er Arzt war. Oder vielleicht gerade deshalb? Vielleicht hatte er etwas gewusst was sie nicht wusste. Vielleicht hatten die Impfgegner doch recht gehabt mit der Behauptung, dass das alles ein großer Schwindel der Pharmazeutischen Industrie gewesen war, die einzig und allein dem Zweck diente Umsatz zu generieren.
Und so überlegte sich Erna noch einmal warum sie sich überhaupt mit Covid-19-Impfstoff hatte impfen lassen. Warum eigentlich? Und auch warum sie sich hatte als Vorbereitung für die Reise nach Ägypten hatte eine Mehrfachimpfung verpassen lassen.
„Es ist doch so“, hatte sie sich gesagt, „wie wenn eine Lehrerin einen Schulausflug machen möchte. Dazu plant sie eine Bootsfahrt auf dem Bodensee. Damit alle wieder gesund von der Reise zurückkommen, empfiehlt die Lehrerin den Eltern im Elternabend ihre Kinder freiwillig zu einem Schwimmkurs anzumelden.“Damit sie sicher schwimmen können, falls jemand vom Boot ins Wasser fällt.Sie sollen im flachen Wasser, im bewachten Pool üben, damit sie dann im tiefen Wasser schwimmen können.
Diese Empfehlung könnte man mit den Empfehlungen von Virologen und Politikern in den Medien vergleichen. Dort wurde nahezu im Gleichklang für Impfungen geworben. Bis an den Rand der Nötigung wurden vor allem ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen zu Impfungen gedrängt.
Aber nicht alle ließen sich überzeugen es gab auch die Impfgegner für die kein Argument stichhaltig genug war.
Um beim Vergleich zu bleiben:
Einige Eltern melden ihr Kind einmal zu einem Wassergewöhnungskurs an. Manche schicken ihr Kind zweimal hin zum Wassergewöhnungskurs und danach in den Sportverein für ein Seepferdchen auf dem Badedress.Wenigen ist selbst das noch nicht genug, sie schicken Ihre Kinder sogar dreimal zur Schwimm – Ausbildung. Sie melden ihr Kind zum Wassergewöhnungskurs, Seepferdchen und dann zusätzlich noch bei der DLRG zur Rettungsschwimmerausbildung an.Es sind aber auch welche dabei, die machen einfach überhaupt nichts. Das sind die Schwimmen-Lernen-Verweigerer.„Was soll jetzt die Lehrerin in so einem Fall machen?“ Hatte sich Erna überlegt. „Soll sie den Nichtschwimmern die Teilnahme am Ausflug verbieten? Soll sie riskieren, dass ein Kind das nicht schwimmen kann ins Wasser fällt und ertrinkt. Soll sie dem Kind das nicht schwimmen kann zur Pflicht machen, dass es jedes Mal, wenn es in die Nähe von Wasser kommt eine Schwimmweste trägt und es damit zum Außenseiter stempeln? Wer soll die Kosten für die Schwimmwesten bezahlen? Die Schule oder die Eltern selber?Soll das Kind ganz vom Ausflug ausgeschlossen werden, weil die Lehrerin und ihre Begleitpersonen die Verantwortung nicht übernehmen wollen?“„Ist es überhaupt die Pflicht einer Lehrerin vor dem Ausflug zu prüfen wer schwimmen gelernt hat und wer nicht?“ Darf sie das überhaupt fragen?
Im übertragenen Sinne:
Darf der Staat überhaupt fragen, wer geimpft ist und wer nicht? Ist das nicht ein unerlaubter Eingriff in die Persönlichkeitsrechte einer Person? Fällt das nicht unter den Datenschutz. Was ist mit dem Arztgeheimnis.„Eine Impfung ist für das Immunsystem wie eine Ausbildung, hatte Erna sich gesagt. Üben im flachen Wasser, sozusagen, so dass das Immunsystem geübt reagieren kann, wenn die hohen Wellen, will sagen der echte Erreger dann kommt.“Ihre Idee war, die Vorteile des Schwimmen- Lernens eindeutig darzulegen. Dann aber musste es ihrer Ansicht nach den Eltern überlassen werden, ob Sie Ihre Kinder zum Schwimmkurs schicken oder nicht. Letzten Endes haben ja die Eltern die Verantwortung für ihre Kinder.Ausschließen darf man Ernas Meinung nach niemanden. Wer schwimmen kann oder bereit ist jedes Mal seine Schwimmweste zu tragen der darf mit ins Boot. „Ich liebe es gesund zu bleiben“, hatte sich Erna gesagt.“ Ich will so gesund wie möglich bleiben „. Deshalb hatte sie sich für die vollständige Impfung und das Boostern entschieden. Und die Vierfach- Impfung.
Ihr sind aber auch ganz andere Ansichten zu Ohr gekommen.
Man kann da auch völlig anderer Meinung sein.
Frau Buntrock z.B. hat Erna erzählt, dass es Ihr nach der letzten Impfung sehr schlecht ging und sie sich deshalb nicht mehr impfen lassen möchte.Um beim Vergleich zu bleiben.Ein Kind hat im Schwimmkurs ein paar Mal Wasser geschluckt und weigert sich noch mal da hin zu gehen.„Was passiert, wenn es nicht mehr hingeht und dann vom Boot aus ins Wasser fällt?“„Was passiert, wenn sich Frau Buntrock mit dem wirklichen Virus ansteckt, wie schlecht geht es ihr dann, wenn es Ihr schon nach der ersten Impfung dermaßen schlecht ging?“