Erst ich ein Stück, dann du - Die schönsten Tiergeschichten - Patricia Schröder - E-Book

Erst ich ein Stück, dann du - Die schönsten Tiergeschichten E-Book

Patricia Schröder

0,0
3,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Die erfolgreiche Kinderbuchreihe mit bewährtem Konzept für das gemeinsame Lesenlernen und –üben

Hund Camillo und Katze Minnie spüren es bis in die Schwanzspitzen: Auf sie warten großartige Abenteuer! Während Camillo mit seiner Familie ans Meer reist und grasgrüne Krokodile verjagen muss, kommt Detektivin Minnie einem gemeinen Katzendieb auf die Schliche ...

Wenn das Lesen für Leseanfänger noch mühsam ist, heißt es in vielen Familien: »Lass uns gemeinsam lesen. Erst ich ein Stück, dann du. Wir wechseln uns ab.« Deswegen ist unsere beliebte Erstleser-Reihe »Erst ich ein Stück, dann du« speziell für das gemeinsame Lesen konzipiert:

* Leseabschnitte für die erfahrenen Vorleser und die Leseanfänger wechseln sich ab
* längere Passagen für Vorleser in kleiner Schrift
* kurze Texte für Leseanfänger in Fibelschrift

So macht gemeinsames Leselernen Spaß!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 83

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

Der Verlag weist ausdrücklich darauf hin, dass im Text enthaltene externe Links vom Verlag nur bis zum Zeitpunkt der Buchveröffentlichung eingesehen werden konnten. Auf spätere Veränderungen hat der Verlag keinerlei Einfluss. Eine Haftung des Verlags ist daher ausgeschlossen.

1. Auflage 2016Veränderte Neuausgabe des Titels „Die schönsten Tiergeschichten“© 2012 cbj Kinder- und Jugendbuchverlagin der Verlagsgruppe Random House GmbHNeumarkter Str. 28, 81673 MünchenAlle Rechte vorbehaltenBuchidee und Konzept: Patricia Schröder© 2008 „Erst ich ein Stück, dann du – Camillo, ein Hund macht Ferien“ von Patricia Schröder mit Illustrationen von Marina Rachner© 2010 „Erst ich ein Stück, dann du – Minnie, Detektivin auf vier Pfoten“ von Patricia Schröder mit Illustrationen von Dunja SchnabelUmschlagbild: Dagmar HenzeIllustration Serienlogo: Ute KrauseUmschlaggestaltung: Atelier Gute Gründe, Berlincr · Herstellung: UKReproduktion: Lorenz & Zelle, Inning a.A.ISBN 978-3-641-20307-8V002

www.cbj-verlag.de

Inhalt

Camillo, ein Hund macht Ferien

Minnie, Detektivin auf vier Pfoten

Camillo, ein Hundmacht Ferien

Patricia SchröderMit Illustrationen von Marina Rachner

Schreck im Morgengrauen

Als ich an diesem Morgen die Augen aufschlage, bin ich total irritiert. Irgendwas ist anders. Zwar liege ich, so wie eigentlich immer, auf der kuscheligen kleinen Felldecke in meinem Körbchen unter der Treppe im Flur. Doch hinter der großen Wohnzimmerscheibe ist es noch ungewöhnlich dämmerig. Dafür ist es im Haus umso heller – und vor allem laut.

Aus der Küche gegenüber ertönt das Zischen und Brabbeln der Kaffeemaschine und hektisches Geschirrklappern.

„Hannes?“, höre ich Frauchens Stimme rufen. „Hannes, bist du schon auf?“

Ich spitze die Ohren.

„Warum soll Herrchen denn auf sein?“,

wuffe ich.

„Was ist hier überhaupt los?“

Ich gähne

und strecke mich.

Dann wackle ich mit dem Hintern

und springe mit einem Satz

aus dem Körbchen.

Schwanz wedelnd tapse ich in die Küche, um Frauchen zu begrüßen und nebenbei einen Blick auf meine Futternäpfe zu werfen. Doch – Huch! Oh, Schreck! – Sie sind verschwunden!

Ich bleibe wie angewurzelt stehen und starre auf das leere Stückchen Fußboden neben der Tür zum Vorratsraum.

„Herrgott, Camillo!“, sagt Frauchen ungeduldig. „Was willst du denn schon hier?“

Dasselbe könnte ich dich fragen, denke ich, tue es dann aber doch nicht, weil meine Leute mir sowieso fast nie zuhören.

Wahrscheinlich liegt es daran, dass Menschen nicht in der Lage sind, den kniffligen Gedankengängen eines Hundes zu folgen. Meiner Erfahrung nach verstehen sie einfache Zeichensprache immer noch am besten. Und so setze ich mich kurz entschlossen mitten auf die Stelle, an der eigentlich meine Näpfe stehen müssten, und blicke Frauchen treudoof mit schief geneigtem Kopf an. Normalerweise verfehlt das seine Wirkung nicht.

„Ist er nicht süß!“, ruft sie dann immer vor lauter Entzücken und klatscht sich auf die Oberschenkel. „Ja, was willst du denn, mein Dicker?“

Aber heute macht Frauchen das nicht.

„Sitz da nicht rum“, sagt sie ungeduldig.

„Geh wieder in dein Körbchen.“

„Ich habe Hunger“, belle ich

und versuche, abgemagert auszusehen.

Doch Frauchen schüttelt den Kopf.

„Es gibt jetzt nichts zu fressen“, sagt sie.

„Oh!“, wuffe ich.

„Du hast mich verstanden!“

Das ist ja eine echte Sensation!

Ich vergesse glatt meinen Hunger, erhebe mich und wedle freudig mit dem Schwanz. Praktischerweise staube ich nebenbei das unterste Brett des Küchenregals mitsamt allen darauf befindlichen Brattöpfen, Krügen und Kochbüchern ab. Leider dankt Frauchen es mir nicht.

„Herrgott noch mal!“, ruft sie wütend. „Jetzt geh endlich aus dem Weg.“

„Warum?“, jaule ich zerknirscht.

„Ich habe doch nichts verbrochen.“

„Es gibt nichts zu fressen“, sagt Frauchen.

„Kapierst du das nicht?“

„Nein“, fiepe ich.

Bisher habe ich doch jeden Morgen

etwas bekommen.

„Ich habe deine Näpfe schon eingepackt“, erklärt Frauchen mir. Sie beugt sich zu mir runter und krault mich hinter den Ohren.

Ich schließe die Augen, lehne mich genüsslich gegen Frauchens Hand – und falle ins Leere.

„He, was soll das!“, belle ich erschrocken und paddle wie wild mit den Beinen, damit ich wieder auf die Pfoten komme.

Doch Frauchen hört mich nicht, weil sie bereits in den Flur hinausgetreten ist. „Hannes? Hannes, stehst du bitte auf!“, brüllt sie die Treppe hinauf.

„Lass Herrchen doch schlafen“, wuffe ich und stupse meine Nase gegen ihre Wade. „Pack lieber meine Näpfe wieder aus.“ –

Moment mal! Wieso sind die überhaupt eingepackt? Wollen Herrchen und Frauchen mich etwa loswerden?

Aber wieso?

Ich bin doch immer brav gewesen.

Womöglich ist ihnen das Geld ausgegangen, überlege ich. Und nun können sie sich das Futter für mich nicht mehr leisten.

„Dann werde ich eben hungern“, winsle ich.

Ich bedauere mich zwei Sekunden, dann flitze ich hinter Frauchen her in den Flur und stupse sie noch einmal gegen die Wade. „Hörst du?“, kläffe ich sie an. „Ich brauche nichts! Keine Bello-Rinderdosenmahlzeit mit köstlicher Soße, keine super saftigen Knackwürstchen, keine Leckerlis, nicht einmal ein Stück hart getrocknete Käserinde …“

Mmmh, mjam mjam!

Mir läuft das Wasser im Maul zusammen.

Es sammelt sich auf meiner Zunge

und tropft auf den Teppichboden.

„Himmel noch mal!“, schimpft Frauchen und deutet auf die Tür. „Kannst du diese feuchte Angelegenheit bitte draußen erledigen?“

Ich sehe sie entsetzt an.

„Raus!“, ruft Frauchen laut.

Oje, oje! Ich habe es verpatzt.

Jetzt ist sie erst recht sauer.

Bestimmt ist sie froh,

dass sie mich nun bald los ist.

Aber ich will nicht!

Ich muss mich verstecken!

Das ist meine einzige Chance.

Eine missglückte Flucht

Wie eine Rakete rase ich den Flur entlang, nehme die beiden Stufen vor der Haustür im Flug, lege dann allerdings eine wenig elegante Landung auf dem Plattenweg hin.

Hastig rapple ich mich wieder auf die Pfoten und gehe unter einer besonders dicht bewachsenen Stelle der Buchsbaumhecke in Deckung.

„He, was ist denn mit dir los?“, höre ich Joschi rufen. „Hat dich eine Wespe in den Hintern gestochen?“

Vorsichtig schiebe ich meine Schnauze unter der Hecke hervor und linse zum Hauseingang. Joschi und Jule, die beiden Kinder des Hauses und meine liebsten Spielkameraden, hocken nebeneinander auf den Stufen. Sie sehen ziemlich blass und müde aus.

Komisch, dass ich sie während meines Vorbeiflugs gar nicht bemerkt habe!

Jule presst sich ihren zotteligen Plüsch-Orang-Utan gegen die Brust und gähnt. „Camillo hat ’ne Meise“, sagt sie zu ihrem älteren Bruder. „Das weißt du doch.“

Was redet die denn für einen Blödsinn!

Meisen sitzen in Hecken, auf Bäumen oder kreisen lustig in der Luft herum. Jule hat wirklich keine Ahnung! Die einzigen Vögel, die man haben kann, sind Wellensittiche, Zierfinken oder Kanarienvögel. Und die hocken normalerweise in Käfigen.

Ich habe allerdings nicht vor, mir einen Vogel anzuschaffen.

Was ich jetzt brauche,

ist einen Plan.

Und zwar einen echten Hunderettungsplan.

Geräuschlos ziehe ich meine Schnauze

in die Hecke zurück.

Ich drehe mich um,

damit ich die Straße besser

überblicken kann.

Es ist nicht viel los.

Herr Wunderlich von gegenüber

geht mit Gloria Gassi.

Ein Stück weiter weg schlägt eine Autotür.

Und dann sehe ich ihn:

Herrchens roten Kombi!

Er parkt nur wenige Meter entfernt und seine Kofferraumklappe steht sperrangelweit offen. Ich sehe zu Gloria hinüber und schnuppere. Sie hat so wunderbares, puschelweiches weißes Fell und strömt einen betörenden Duft aus. Einen Augenblick lang bin ich total abgelenkt. Am liebsten würde ich sofort zu Gloria hinüberstürzen und ihr auf den

Rücken springen, doch zum Glück hält mich mein glasklarer Verstand davon ab. Camillo, sage ich mir, reiß dich zusammen. Es gibt noch hunderttausend andere hübsche Hundedamen auf dieser Welt, mit denen du dich amüsieren kannst. – Später! Im Moment hast du wirklich andere Probleme.

Ich warte also, geduldig vor mich hinschmachtend, bis Gloria außer Geruchsweite ist, dann schieße ich tief geduckt unter der Hecke hervor und flitze auf den Kombi zu.

Mit einem Satz bin ich im Kofferraum.

Hektisch sehe ich mich um

und entdecke lauter unnützen Kram:

Koffer, Taschen, Decken,

Joschis Rucksack und Jules Spielekoffer.

Was mache ich nur?

Soll ich mich hinter den Spielekoffer quetschen oder doch lieber gleich im Proviantkorb Platz nehmen? Darin riecht es nämlich verführerisch nach diesen kleinen scharfen Salamiwürstchen, die ich schon immer mal kosten wollte.

Plötzlich ertönt Herrchens Stimme. „Los, Kinder, setzt euch ins Auto. Mama und ich sind gleich so weit. Wir holen nur noch die Koffer.“

Ich höre, wie seine Schritte auf dem Pflaster immer näher kommen.

Mir bleibt keine Zeit zum Überlegen.

Ich muss mich entscheiden.

Sofort!

Kurz entschlossen hüpfe

ich in den Proviantkorb.

Doch der ist leider nach oben hin offen.

Mein halber Kopf guckt raus

und Herrchens Schritte sind schon

ganz nah.

Ich fackle nicht lange und setze alles auf eine Karte. Blitzschnell springe ich aus dem Korb und verschwinde hinter dem Spielekoffer. Dort mache ich es mir auf einem Haufen platter Schwimmreifen und Badematratzen so bequem wie irgend möglich.

Nur einen Sekundenbruchteil später schiebt sich Herrchens Schatten in den Kofferraum. Seine Schattenhaare berühren meine rechte Vorderpforte. Doch zum Glück sind Herrchens Schattenaugen blind.

Im nächsten Moment kommt Frauchens riesiger harter Koffer angeflogen und landet – KLONK! – direkt vor meiner Nase.

Erschrocken ziehe ich meinen Kopf zurück.

Gerade eben rechtzeitig, denn nun saust auch noch – KLATSCH! – eine Reisetasche heran. Darauf stapelt sich – RATSCH! – noch eine zweite. Und dann – BONK-TONK! –

landen weitere Koffer auf der Ladefläche.

„Darüber legen wir die Wolldecken, die dicken Jacken und Jules Kuscheltiere!“, ruft Herrchen.

Aus dem Wageninneren klingen die aufgeregten Stimmen von Joschi und Jule zu mir herüber.

„Wo ist denn der Hund?“, erkundigt sich Frauchen. „Nicht dass wir ihn vergessen!“

„Der sitzt im Kofferraum!“, ruft Joschi.

„Hinter Jules Spielekoffer!“

Waaas?

Wenn ich mehr Platz hätte, würde ich jetzt glatt in Ohnmacht fallen. Spionage!, denke ich empört. Dieser kleine Furzer von einem Menschenjungen hat mich also beobachtet! Vor Wut schlägt mein Herz ganz laut. Ich blecke die Lippen. Na warte, Freundchen, komm du mir nur zwischen die Zähne!

Plötzlich macht es noch einmal KLONK! Das Schloss der Kofferraumklappe schnappt ein und dann ist es stockduster um mich herum.

Der Kombi schaukelt wie ein Paddelboot.

Dann brummt der Motor los

und der Wagen setzt sich in Bewegung.

Ich sitze in der Falle!

Fahrt ins Ungewisse