Erst ich ein Stück, dann du - Linus und sein mutiger Drache - Patricia Schröder - E-Book
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Erst ich ein Stück, dann du - Linus und sein mutiger Drache E-Book

Patricia Schröder

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Beschreibung

Die erfolgreiche Kinderbuchreihe mit bewährtem Konzept für das gemeinsame Lesenlernen und –üben

Unsere drachenstarke Freundschaftsgeschichte im Doppelband: »Ein Drachenfreund für Linus« & »Linus und der Drachen-Wettkampf«
Fumo, der kleine Drache, schämt sich fürchterlich: Er kann kein Feuer spucken. Nicht das kleinste Rauchwölkchen kringelt sich aus seinen Nüstern, als er den großen Drachen seine Künste vorführen soll. Untröstlich flieht Fumo und läuft dabei Linus in die Arme. Linus kann auch kein Feuer spucken, denn Linus ist ein Menschenjunge. Bald sind die beiden dicke Freunde und Fumo muss Linus mehr als einmal aus der Klemme helfen ...

Wenn das Lesen für Leseanfänger noch mühsam ist, heißt es in vielen Familien: »Lass uns gemeinsam lesen. Erst ich ein Stück, dann du. Wir wechseln uns ab.« Deswegen ist unsere beliebte Erstleser-Reihe »Erst ich ein Stück, dann du« speziell für das gemeinsame Lesen konzipiert:

* Leseabschnitte für die erfahrenen Vorleser und die Leseanfänger wechseln sich ab
* längere Passagen für Vorleser in kleiner Schrift
* kurze Texte für Leseanfänger in Fibelschrift

So macht gemeinsames Leselernen Spaß!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 80

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Linus und sein mutiger Drache

Patricia Schröder

Mit Illustrationen von Ute Krause

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

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© 2017 cbj Kinder- und Jugendbuchverlagin der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,Neumarkter Str. 28, 81673 MünchenAlle Rechte vorbehaltenBuchidee und Konzept: Patricia Schröder© 2007 „Erst ich ein Stück, dann du – Ein Drachenfreund für Linus“© 2012 „Erst ich ein Stück, dann du – Linus und der Drachen-Wettkampf“Umschlagbild und Innenillustrationen: Ute KrauseIllustration Serienlogo: Ute KrauseUmschlaggestaltung: Anette Beckmann, Berlincl ∙ Herstellung: UKReproduktion: Lorenz & Zeller, Inning a.A.ISBN 978-3-641-22078-5V004

www.cbj-verlag.de

Inhalt

Ein Drachenfreund für Linus

Linus und der Drachen-Wettkampf

Ein Drachenfreund für Linus

Das Gipfelabschmelzen

Als Fumo an diesem Morgen die Augen aufschlug, hätte er sich am liebsten noch ein Stück tiefer in sein Erdloch gegraben und so getan, als ob es ihn gar nicht gäbe. Es war der letzte Wintertag im Drachenland. Der Frühling stand vor der Tür, aber auf den gezackten Gipfeln des Siebenfelsgebirges lag immer noch Schnee. Fumo wusste, was das bedeutete: Ihm stand die größte Blamage seines Lebens bevor.

Er war in diesem Winter sieben Jahre alt geworden und durfte nun zum ersten Mal beim Gipfelabschmelzen mitmachen. Das war das größte Ereignis des Jahres und alle freuten sich darauf.

Alle außer Fumo.

Plötzlich polterte eine Stimme durch die Höhle.„Willst du nicht endlich aufstehen?“Oje! Das war Mama.Hastig klappte Fumo die Augen wieder zu.Er atmete ganz leise. Aber das half nichts.

„Ich weiß genau, dass du nicht mehr schläfst“, sagte Mama und rüttelte ihn an der Schulter.

Fumo blinzelte.

„Ich glaube, ich bin krank“, murmelte er. „Mir ist kalt und meine Ohren tun schrecklich weh. Außerdem ist mein Hals ganz kratzig und …“

„Papperlapapp“, sagte Mama. „Jeder Junge, der älter ist als sechs Jahre, hat an diesem Tag einen kratzigen Hals. Das ist schon seit Jahrtausenden so und wird auch immer so bleiben. Also hopp-hopp aus der Kuhle!“

Widerwillig setzte Fumo sich auf.

„Ist Papa schon wach?“

„Natürlich“, sagte Mama. „Er hilft bei den Vorbereitungen. Das weißt du doch.“

Klar, das wusste Fumo.Er gähnte und räkelte sich gründlich.Er wartete, bis Mama um die Ecke verschwunden war.Erst dann stand er aus seiner Erdkuhle auf.Fumo holte einmal tief Luft. Er blähte seine Nüstern und pustete mit aller Kraft.Aber es kam kein Feuer.Es kam wieder nur diese komische rote Soße.Sie tropfte aus Fumos Nasenlöchern, platsch-platsch, auf den Boden.Sie war auch nicht heiß, sondern bloß lauwarm.

Seufzend ließ Fumo sich auf die Erde plumpsen. Eine dicke Träne kullerte über die schorfige grüne Drachenhaut. Er hatte schon so oft versucht, Feuer zu speien, aber bisher war immer nur diese schreckliche Soße aus seinen Nüstern geflossen.

Damit würde er – und das war so sicher, wie Drachenpaste brodelte – nie und nimmer einen Gipfel abschmelzen können.

Ein einziges Mal, vor drei oder vier Jahren, hatte er mit Papa darüber geredet.

„Weißt du“, hatte der gesagt und Fumo dabei über den Kopf getätschelt. „Du bist eben jemand ganz Besonderer. Feuer speien können alle. Aber Soße spucken, das kannst wirklich nur du.“

Klar, damit hatte er Fumo trösten wollen. Und vielleicht hatte Papa es sogar ehrlich gemeint. Das Problem war nur, dass es dem kleinen Drachen überhaupt nichts nützte. Fumo legte nicht den geringsten Wert darauf, besonders zu sein – nein, er wünschte sich nichts sehnlicher, als ganz genau so zu sein wie alle anderen Drachenjungen und -mädchen auch.

„Ich kann da nicht mitmachen“, murmelte Fumo.„Die lachen sich ja schrott!“Total schrott.Doch es half nichts. Mama bestand darauf, dass er hinausging. Hinaus zu Fluxa, Findor, Fucha und Fauchur.

Die waren alle gerade sieben Jahre alt geworden. Genau wie Fumo. Vor den Älteren hatte er nicht so viel Angst. Die kümmerten sich sowieso nur um sich selbst.

Aber Fauchur, dieser Angeber! Wenn der die rote Soße sah. – Höllenfeuer!

Das mochte Fumo sich lieber gar nicht vorstellen.

Im Tal

Unterdessen rieb sich weit unten im Tal ein Junge den Schlaf aus den Augen. Linus streckte Arme und Beine aus und gähnte herzhaft. Dann schlug er die Felldecke zurück und schlüpfte in seine Sandalen.

Die Sonne blinzelte durch den Vorhangspalt und kitzelte Linus auf der Nase, so als ob sie ihn aus dem Zimmer hinaus an die frische Frühlingsluft locken wollte.

„Ich komm ja schon“, murmelte Linus.

Er wusch sich das Gesicht in der Wassertonne und streifte sich seine Sachen über. Es war Samstag und am Wochenende schlief er immer etwas länger.

Genau wie seine Eltern auch.Linus wuselte sich durch die Haare.Er stellte Teller und Becher, Früchte, Brot und den Milchkrug auf den schweren Holztisch.„Aufstehen!“, rief er.Er flitzte zum Bett der Eltern und zog die Decke zurück.„Frühstück ist fertig!“

Linus wollte heute unbedingt zum See. Er lief in den Schuppen und kramte Papas Angelzeug aus der großen Holzkiste.

„Was hast du denn vor?“, fragte Mama.

Sie schnitt das Brot in Stücke und schenkte Milch aus dem großen Krug in die Becher.

„Angeln“, sagte Linus.

„Aber Papa hat heute doch gar keine Zeit“, erwiderte Mama. „Er muss zum Fluss hinunter. Das weißt du doch genau.“

Klar wusste Linus das. In jedem Frühjahr, wenn die ersten warmen Tage anbrachen, gingen sein Vater und die anderen Männer des Dorfes zum Fluss. Denn sobald der Schnee von den Gipfeln der umliegenden Berge zu schmelzen drohte, trat der Fluss über das Ufer. Manchmal führte er so viel Wasser heran, dass es bis in die Häuser strömte und die Dorfbewohner kaum noch Zeit hatten, ihre Habseligkeiten in Sicherheit zu bringen. Deshalb karrten die Männer nun in jedem Frühjahr Sandsäcke zum Fluss und verteilten sie am Ufer. Manchmal konnten sie so verhindern, dass das Wasser ihre Häuser überschwemmte.

„Dann helf ich eben“, sagte Linus. Er ließ die Angel sinken. „Ich kann auch morgen noch fischen.“Doch Mama schüttelte den Kopf.„Nein“, sagte sie. „Die Sandsäcke sind viel zu schwer für dich.“„Pah!“, schnaubte Linus. „Sind sie nicht.“Immerhin war er acht Jahre alt. Er war viel stärker, als Mama dachte.

Aber Mama blieb bei ihrem Nein. „Und geangelt wird heute auch nicht“, sagte sie.

„Und wieso nicht?“, fragte Linus.

„Weil es zu gefährlich ist.“

„Pah!“, schnaubte Linus. Er ließ sich auf seinen Hocker sinken und guckte sehr wütend.

Linus aß nur ein Brot und die Milch trank er auch nicht ganz aus.

„Bist du schon satt?“, fragte Mama und strich ihm durch die Haare.

Linus antwortete nicht, sondern starrte mit muffeligem Gesicht auf den Honigtopf, der gleich vor ihm auf dem Tisch stand.

„Lass ihn doch“, meinte Papa. Er wischte sich die Krümel aus den Mundwinkeln und leerte seinen Becher. „Auch Kinder haben manchmal keinen Appetit.“

„Ich glaube, er ist ein eingeschnappt“, sagte Mama. „Weil ich ihm das Angeln verboten habe.“

„Hm“, machte Papa.

Hoffnungsvoll blickte Linus zu ihm hin. Vielleicht bekam er ja von Papa die Erlaubnis. Sozusagen von Mann zu Mann. Aber leider hoffte er vergeblich.

„Deine Mutter hat ganz recht“, sagte Papa. „So kurz vor der Schneeschmelze ist das Angeln viel zu gefährlich. Manchmal kommt so viel Wasser von den Bergen herunter, dass der See innerhalb kürzester Zeit über die Ufer tritt. Nein, nein …“ Er schüttelte energisch den Kopf. „Ich möchte auf keinen Fall, dass du zum See gehst. In den nächsten Tagen wirst du dich im Dorf aufhalten und mit den anderen spielen.“

Mit den anderen? – Pah!

Linus ballte vor Wut die Fäuste unter dem Tisch.

Schließlich wusste Papa ganz genau, dass die zu alt für ihn waren. Die wollten gar nichts mit ihm zu tun haben. Allen voran Hannos, der am Ende des Dorfes wohnte! Der hielt sich für besonders groß und stark. Er hatte sogar schon mal mit einem echten Wolf gekämpft. Manche behaupteten zwar, dass es ein krankes und schwaches Tier gewesen sei, aber davon wollte Hannos nichts wissen. Er war der Anführer der Dorfkinder, und er allein bestimmte, was sie unternahmen und wer dabei sein durfte.

Linus hatte noch nie bei irgendetwas mitmachen dürfen.

„Du bist doch viel zu klein“, höhnte Hannos immer. „Du würdest sogar vor der kleinsten Maus davonlaufen.“

Ihr könnt mir gar nichts verbieten, dachte Linus. Er wartete, bis Mama Papa zur Tür brachte.Das war die Gelegenheit!Lautlos schnappte Linus sich die Angel.Auf Zehenspitzen huschte er in die Küche und öffnete leise das Fenster.Linus kletterte auf das Sims. Er ließ die Angel ins Beet fallen und sprang hastig hinterher.Das Fenster drückte er wieder zu.Mama würde bestimmt nichts merken.

Flink wie ein Wiesel durchquerte Linus den Garten. Im Schatten der großen Eiche warf er die Angel über die Mauer. Sie war ein ganzes Stück höher als er selbst. Und bisher hatte er es noch nie geschafft, sie zu überwinden.

Aber heute war er wütend. Heute wollte er Mama und Papa beweisen, dass er ein richtiger Kerl war.

Und wenn man so richtig wütend war, dann hatte man auch richtig Kraft.

Fieberhaft ließ Linus seine Finger über die rauen Mauersteine gleiten. Endlich fand er einen Vorsprung, der seinen Füßen Halt geben konnte.