7,99 €
Storysammlung über den Dunkelelf
Drizzt Do’Urden ist ein Dunkelelf und der berühmteste Held der Rollenspielreihe »Forgotten Realms«. Die Romane über ihn, die der Bestsellerautor Robert A. Salvatore schrieb, verkauften sich allein in Deutschland fast 1,5 Millionen Mal. Diese Story-Sammlung vertieft die beliebten Charaktere der Serie und beantwortet bislang ungeklärte Fragen. Kein Leser der Legende von Drizzt wird auf dieses Buch verzichten wollen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 472
Die Legende von Drizzt bei Blanvalet:
Die Dunkelelfen (26754) · Die Rache der Dunkelelfen (26755) · Der Fluch der Dunkelelfen (26756) · Der gesprungene Kristall (24549) · Die verschlungenen Pfade (24550) · Die silbernen Ströme (24551) · Das Tal der Dunkelheit (24552) · Der magische Stein (24553) · Das Vermächtnis (24663) · Nacht ohne Sterne (24664) · Brüder des Dunkels (24706) · Kristall der Finsternis (24931) · Schattenzeit (24973) · Der schwarze Zauber (24168) ·Die Rückkehr der Hoffnung (24227) · Der Hexenkönig (24402) ·Die Drachen der Blutsteinlande (24458) · Die Invasion der Orks (24284) · Kampf der Kreaturen (24299) · Der König der Orks (26580) · Der Piratenkönig (26618) · Der König der Geister (26619) · Gauntlgrym (26851) · Niewinter (26878) · Erzählungen vom Dunkelelf (26915)
Außerdem von R. A. Salvatore:
Star Wars: Episode I-III. Die dunkle Bedrohung – Angriff der Klonkrieger – Die Rache der Sith (37630) · Der Speer des Kriegers / Der Dolch des Drachen / Die Rückkehr des Drachenjägers. Drei Romane in einem Band! (24314)
Weitere Titel in Vorbereitung
R. A. Salvatore
Erzählungen vom Dunkelelf
Die Legende von Drizzt
Roman
Aus dem Englischen von Imke Brodersen
Die amerikanische Originalausgabe erschien unter dem Titel »The Legend of Drizzt® Anthology – The Collected Stories« bei Wizards of the Coast, Renton, USA.
1. AuflageApril 2013 bei Blanvalet, einem Unternehmen der Verlagsgruppe Random House GmbH, München.Original title:The Legend of Drizzt® Anthology – The Collected Stories © 2011 Wizards of the Coast LLC.»FORGOTTEN REALMS, WIZARDS OF THE COAST, their respective logos, and THE LEGEND OF DRIZZT are trademarks of Wizards of the Coast LLC in the U.S.A. and other countries. © 2011 Wizards of the Coast LLC. Licensed by Hasbro.Published in the Federal Republic of Germanyby Blanvalet Verlag, MünchenDeutschsprachige Rechte bei der Verlagsgruppe Random House GmbH, MünchenUmschlaggestaltung: Isabelle Hirtz, MünchenDas Cover wurde erstellt von Raymond Swanland © Wizards of the Coast, LLCRedaktion: Angela SchillingHK · Herstellung: samSatz: Uhl + Massopust, AalenISBN: 978-3-641-10378-1
www.blanvalet.de
Die erste Kerbe
Erstveröffentlichung im DRAGON® MAGAZINE Nr. 152TSR, Dezember 1989
Die erste Kerbe war meine erste veröffentlichte Kurzgeschichte und entstand im Rausch meiner ersten Erfolge als professioneller Schriftsteller. Damals arbeitete ich noch in der Finanzabteilung eines Hightechunternehmens. Die ersten beiden Drizzt-Romane, Der Gesprungene Kristall und Die Silbernen Ströme, verkauften sich gut, und ich schrieb bereits am dritten Band der Serie, als das Angebot kam, eine Kurzgeschichte für das Dragon®-Magazine zu verfassen. Natürlich sagte ich sofort zu, denn ich liebte das Dragon®-Magazine und wollte unbedingt mit dem damaligen Herausgeber, Barb Young, zusammenarbeiten. Außerdem war ich ein junger Autor, der endlich all seine Geschichten aus sich heraussprudeln lassen durfte. Ehrlich gesagt war ich damals im Schreibrausch!
Und darum ging es letztlich auch bei Die erste Kerbe. Ich sollte eine Geschichte über Bruenor schreiben, der mir zwar ans Herz gewachsen war, aber in den Romanen gegenüber Drizzt zunehmend in den Hintergrund rückte. Besonders verlockend war die willkommene Gelegenheit, meine Leser zu foppen. Am Ende von Silberne Ströme hatte Bruenor scheinbar das Zeitliche gesegnet, und diese Geschichte wirkte deshalb (absichtlich) wie ein Tribut an den verlorenen Freund.
Ein weiterer Anreiz war meine Begeisterung für die Kultur der Zwerge. Diese Geschichte bot mir Gelegenheit zum Fabulieren. Alles dreht sich um Zwerge, wie sie auf ihre unnachahmliche Art und Weise reden, zanken oder jubeln.
Abgesehen davon kommt die wichtigste Aussage der Geschichte ziemlich am Ende: »Ehre geht vor Zorn.« Damals war mir das noch nicht bewusst, aber mit der Zeit wurde dieser Kernsatz zum zentralen Bestandteil des Charakters Bruenor in den Legend of Drizzt-Büchern, besonders beim Vertrag von Garumns Schlucht und dem vernunftgesteuerten Umgang mit König Obould, zu dem Bruenor damals gezwungen war. Ehre geht vor Zorn, Pragmatismus vor Leidenschaft – zumindest wenn es um seinen geliebten Clan ging. Wenn ich die Geschichte heute wieder lese, staune ich, wie tief die individuellen Eigenschaften dieser Gefährten der Halle in meinem Unterbewusstsein verankert sind, denn sie haben sich über zwanzig Jahre hindurch erhalten.
»Habt ihr alles?«, fragte der stämmige junge Zwerg. Seine Hand strich über Wangen und Kinn, die noch haarlos waren.
Die beiden kleineren Zwerge, Khardrin und Yorik, nickten und setzten scheppernd ihre Säcke auf dem Steinboden ab. Das Geräusch hallte durch die Stille der tiefen Höhlen.
»Seid doch leise!«, fauchte Feldegar, das vierte Mitglied der Verschwörung. »Garumn würde euren Kopf fordern, wenn er davon wüsste!«
»Garumn wird es schon noch erfahren, wenn wir es geschafft haben«, sagte Bruenor, der stämmige Zwerg, mit einem Augenzwinkern und einem Lächeln, das die plötzliche Spannung entschärfte. »Dann seht jetzt alles durch. Wir haben keine Zeit zu verlieren.«
Khardrin und Yorik durchwühlten die Rüstungsteile und Waffen in den Säcken. »Ich hab deinen Bierkrug«, sagte Khardrin stolz und reichte Bruenor einen glänzenden Schild.
»Von meinem Vater!«, lachte Bruenor. Seine kleinen Vettern waren wirklich erstaunlich gewieft. Er schob den schweren Schild über seinen Arm und hob die erst vor Kurzem geschmiedete Axt hoch, die er mitgebracht hatte. Dabei fragte er sich plötzlich ernsthaft, ob er des Schildes mit dem schäumenden Bierkrug, dem Wappen der Sippe Heldenhammer, tatsächlich würdig war. Denn obwohl er inzwischen auf die dreißig zuging, fühlte er sich aufgrund der Tatsache, dass ihm immer noch kein einziges Barthaar wuchs, in Wahrheit noch wie ein Kind. Er wandte das Gesicht ab, um die Schamröte zu verbergen.
»Vier Rüstungen«, stellte Feldegar beim Anblick der Teile fest. »Oh, nein! Ihr zwei bleibt hier. Ihr seid für solche Kämpfe noch zu jung!«
Khardrin und Yorik sahen Bruenor Hilfe suchend an.
Feldegars Feststellung war durchaus angebracht, wie Bruenor wusste, aber die niedergeschlagenen Mienen seiner jüngeren Vettern waren ebenso wenig zu übersehen wie die enorme Mühe, welche die beiden sich gegeben hatten, um sie alle so weit zu bringen. »Wir brauchen vier Rüstungen«, meinte er schließlich. Feldegar warf ihm einen erbosten Blick zu.
»Yorik begleitet uns«, sagte Bruenor und hielt dem Blick stand. »Aber für Khardrin habe ich eine wichtigere Aufgabe.« Er zwinkerte dem kleinsten Zwerg zu. »Jemand muss hinter uns die Tür schließen und verriegeln«, erklärte er. »Wir brauchen eine Wache, die sie schnell wieder öffnen kann und ein noch schnelleres Mundwerk hat. Du bist der Einzige von uns, der pfiffig genug ist, jedem, der zufällig hier vorbeikommt, auf alle Fragen eine ausweichende Antwort zu geben. Glaubst du, dass du das schaffst?«
Khardrin nickte mit aller Begeisterung, die er aufbringen konnte, weil er sich jetzt wieder wichtiger fühlte – auch wenn er natürlich viel lieber mitgekommen wäre.
Nur Feldegar war noch nicht zufrieden. »Yorik ist zu jung«, knurrte er Bruenor an.
»Aus deiner Sicht, nicht aus meiner«, gab dieser zurück.
»Ich bin der Anführer!«, sagte Feldegar.
»Bruenor ist der Anführer«, widersprachen Yorik und Khardrin wie aus einem Mund. Feldegar kniff drohend die Augen zusammen.
»Sein Großvater ist der König«, gab Khardrin zu bedenken.
Feldegar schob das Kinn vor. »Seht ihr das hier?«, fragte er und zeigte auf die haarigen Flecken auf seinem Gesicht. »Ein Bart! Ich bin der Anführer!«
»Pah, du bist genauso alt wie Bruenor«, sagte Yorik. »Und er ist ein Heldenhammer und Zweiter der Thronfolge. Und in Mithril-Halle regieren nun mal die Heldenhammers!«
»Der Tunnel hier gehört noch nicht dazu«, stellte Feldegar trocken fest. »Er liegt außerhalb von Mithril-Halle und Garumns Reich. Darum ist der mit dem Bart der Anführer!«
Trotz des erneuten Seitenhiebs auf sein bartloses Gesicht zuckte Bruenor nur mit den Achseln. Er war sich der Gefahren bewusst, die ihr Abenteuer mit sich brachte, und wollte nicht alles wegen eines Titels verderben, der ohnehin wenig zu bedeuten hatte, sobald der Kampf begann. »Du hast recht, Feldegar«, lenkte er ein, obwohl Khardrin und Yorik enttäuschte Gesichter machten. »Im Tunnel bist du der Anführer. Aber momentan sind wir noch in Mithril-Halle, und da zählt mein Wort. Khardrin bewacht die Tür, und Yorik kommt mit.«
Trotz seiner Großspurigkeit war Feldegar klug genug, Zugeständnisse zu machen, wenn er etwas dafür bekam. Er konnte schnauben und poltern und seinen Bart präsentieren, soviel er wollte – wenn Bruenor sich gegen ihn stellte, würden die anderen zwei ihm nicht folgen. »Dann also an die Arbeit«, knurrte er und hob den Eisenriegel an der schweren Steintür hoch.
Bruenor griff nach dem eisernen Ring an der Tür und dachte zum wiederholten Male an den Weg, der vor ihm lag. Von den fünf erwachsenen Zwergen, die vor Kurzem versucht hatten, diesen Tunnel zu erforschen, war nur einer zurückgekehrt, und bei dessen Geschichte war es selbst den hartgesottensten Kriegern der Heldenhammersippe kalt über den Rücken gelaufen.
Und nun hatten Bruenor und seine Freunde, von denen keiner alt genug war, um als echter Krieger zu gelten, sich vorgenommen, diesen Tunnel zu säubern und ihre Sippe zu rächen.
Knurrend überwand Bruenor sein Schaudern und zog die Tür auf, wodurch ein Schwall abgestandener Luft freigesetzt wurde. Vor ihnen gähnte tiefe Finsternis. Sie hatten ihr ganzes Leben unter der Erde verbracht und waren in Tunneln zu Hause, aber dieser hier wirkte besonders schwarz, und die schale Luft machte ihnen zu schaffen.
Feldegar nahm eine Fackel aus einer Wandhalterung, doch das Licht konnte die Düsternis kaum erhellen. »Warte, bis du uns nicht mehr siehst«, wies er Khardrin an, »und dann verriegelst du die Tür! Wir klopfen erst dreimal, dann zweimal – das ist unser Zeichen.« Er straffte sich und ging voran.
Zum ersten Mal war Khardrin ziemlich froh, dass man ihn zurückließ.
Das Fackellicht wirkte in der Tat kläglich, als sich die Steintür dröhnend hinter ihnen schloss. Sie stolperten über Steine, mussten über Felsen klettern, von der niedrigen Decke her drohten die Stalaktiten, und immer wieder bildeten Felsnasen blinde Winkel, hinter denen ein Monster lauern konnte.
Yorik hatte etliche Fackeln mitgebracht, doch nachdem die zweite erloschen war und auch die dritte schon herunterbrannte, begann die Anspannung sich auf ihre Entschlossenheit auszuwirken. An einem flachen Stein, der als Sitzbank dienen konnte, machten sie die erste Pause.
»Bei meinem Bart, was für ein Herumgestolpere!«, knurrte Feldegar und rieb sich den angeschlagenen Fuß. »Drei Stunden und keine Spur von dem verfluchten Biest! Da fragt man sich doch, ob an der ganzen Geschichte überhaupt etwas dran ist.«
»Da fragt man sich eher, ob du langsam den Verstand verlierst«, sagte Yorik. »Es war ein Ettin, der die vier erwischt hat, so viel steht fest!«
»Zankt euch gefälligst leiser«, schimpfte Bruenor. »Als wenn das Fackellicht nicht hell genug wäre! Jetzt müsst ihr auch noch Echos erzeugen!«
»Pah!«, fauchte Feldegar. »Wenn dein Vater ein echter Prinz wäre, wäre er losgezogen und hätte dem Biest den Garaus gemacht!«
Bruenor kniff ergrimmt die Augen zusammen. Dann aber schüttelte er den Kopf und ging ein paar Schritte weiter, weil er sich nicht auf solche Sticheleien einlassen wollte. Nicht hier, nicht jetzt.
»Bangor hat versprochen, dem Biest die Köpfe abzuschlagen«, widersprach Yorik. »Aber erst wenn die Händler aus Siedelstein abgezogen sind und die Sache gründlich geplant werden kann.«
»Und wenn der Ettin dann wieder weg ist?«
In den Hallen hätte Feldegar diese Frechheit mit einigen Zähnen bezahlt, aber hier ließ Bruenor es ihm durchgehen. Er wusste, dass sein Vater, Bangor, und König Garumn das Richtige getan hatten. Sie hatten den Tunnel mit der schweren Tür verschlossen, bis sie sich voll darauf konzentrieren konnten, den Ettin zu bekämpfen. Schließlich war ein Ettin ein gefährlicher Gegner, und diese zweiköpfigen Riesen fühlten sich in der Dunkelheit noch mehr in ihrem Element als die Zwerge. Man ging nicht einfach mal schnell auf die Jagd nach einem Ettin.
Dennoch stand er jetzt hier, mit nur zwei Begleitern, und keiner von ihnen hatte je einen echten Kampf ausgefochten.
Wieder musste Bruenor seine Angst bezwingen, indem er sich daran erinnerte, dass er ein Zwergenprinz war. Er und seine Freunde hatten unzählige Stunden Kampftraining hinter sich. Ihre jungen Hände wussten mit der Waffe umzugehen, und sie kannten jede Taktik. »Kommt, gehen wir weiter«, knurrte Bruenor stur und griff zur Fackel.
»Ich sage, wann wir gehen«, widersprach Feldegar. »Ich bin der Anführer.«
Bruenor warf ihm die Fackel zu. »Dann führe uns!«
»Zwerge! Zwerge!«, quiekte Sniglet hämisch. »Drei Stück!«
»Schsch!« Krötenmaul schlug ihn kurzerhand zu Boden. »Fünf zu drei. Und wir sehen sie, aber sie uns nicht.« Ein böses Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des großen Goblins aus. Er war aus der Goblin-Stadt in diesen dunklen Tunnel herabgestiegen, um die Höhle des Ettin zu plündern, auch wenn die Aussicht, auch nur in dessen Nähe zu kommen, Krötenmaul keineswegs begeisterte. Von mindestens jeder zweiten derartigen Expedition kehrte kein einziger Goblin zurück. Aber vielleicht hatte Krötenmaul gerade einen Ausweg gefunden. Wäre der Goblin-König nicht überglücklich, wenn er ihm statt des Ettin drei Köpfe der verhassten Zwerge präsentieren würde?
Noch war die Fackel nur ein heller Punkt weit hinten im Tunnel, aber jetzt bewegte sie sich wieder. Krötenmaul gab dem größten Goblin einen Wink. »Der Seitentunnel«, befahl er. »Schnapp sie dir, wenn sie vorbeikommen. Wir anderen kommen von vorn.«
Auf leisen Sohlen schlichen die Goblins los. Alle fanden es sehr praktisch, dass Zwerge Fackeln verwendeten.
Im Gegensatz zu Goblins.
Der Tunnel war breiter geworden; hier konnten zehn Mann nebeneinander marschieren, und auch die Decke war höher als zuvor. »Hoch genug für einen Riesen«, stellte Bruenor finster fest.
Die drei hatten die klassische Jagdformation der Zwerge eingenommen. In der Mitte des Gangs lief Feldegar mit der Fackel, während Bruenor und Yorik auf beiden Seiten an der Wand von Schatten zu Schatten huschten. Feldegar gab das Tempo vor, und die beiden anderen bewegten sich mit dem Rücken zur Wand, wobei sie kaum darauf achteten, wohin es ging. In dieser Formation war Bruenor für Yorik verantwortlich und Yorik für Bruenor, denn beide nutzten den Vorteil des größeren Blickwinkels, um jeweils die Wand vor dem Kameraden abzusuchen.
Damit war es Bruenor, der links von Feldegar als Erster den Gang bemerkte, der in der rechten Wand nach der Seite abging. Mit einem Handzeichen machte er seine Gefährten darauf aufmerksam und wartete dann mit Feldegar, bis Yorik vor der Einmündung des Seitengangs einen guten Platz hinter einem Felsvorsprung gefunden hatte.
Danach bewegten sich Bruenor und Feldegar wieder den Hauptgang entlang, scheinbar ohne den neuen Tunnel zu beachten.
Der erwartete Hinterhalt kam, noch ehe sie den Tunnel auch nur halb passiert hatten.
Yorik stellte dem großen Goblin, der aus dem Tunnel hervorsprang, ein Bein, warf sich dann hinter ihn und verpasste seinem Gegner mit dem Hammer einen Schlag auf den Hinterkopf, als dieser wieder aufstehen wollte.
Weiter vorn stürmten die übrigen Goblins unter lautem Geheul herbei und schleuderten Speere nach den Zwergen.
Auch Bruenor war losgelaufen und hatte hinter Feldegar den Gang überquert. Im Schein der Fackel sah er den ersten Speer auf seinen kleinen Vetter zufliegen und hechtete kopfüber vor Yorik, um das Geschoss mit seinem gehämmerten Schild abzulenken. Dann brachte er sich eilig hinter dem Felsvorsprung neben dem Seitentunnel in Sicherheit.
Feldegar zögerte nicht. Nachdem er begriffen hatte, dass die Hauptgefahr von vorn kam, schleuderte er seine Fackel nach vorn und zückte die Armbrust.
Die Goblins kreischten angesichts des entlarvenden Lichts entsetzt auf und verzogen sich hastig ins Dunkle, indem sie hinter Felsen und Stalagmiten Deckung suchten.
Einen traf Feldegars Bolzen ins Herz.
»Zwergenpack«, flüsterte Sniglet, als er zu Krötenmaul geschlichen kam. »Die wussten, dass wir da sind.«
Krötenmaul warf den kleinen Goblin hinter sich auf den Boden und dachte über ihre Lage nach.
»Weglaufen?«, fragte Sniglet.
Krötenmaul schüttelte verärgert den Kopf. Normalerweise wäre zwar jetzt ein Rückzug ratsam gewesen, aber er wusste, dass dieser Ausweg nicht zur Wahl stand. »Der König beißt uns den Kopf ab, wenn wir mit leeren Händen kommen«, zischte er dem Kleinen zu.
»Wie sieht’s aus?«, flüsterte Feldegar, der hinter einem Felsvorsprung auf der anderen Seite des Tunnels Stellung bezogen hatte, Bruenor zu.
»Yorik hat einen erwischt«, gab Bruenor zurück.
Stöhnend schleppte sich Yorik zu Bruenor hinter den Felsen. Ein zweiter Speer hatte den jungen Zwerg an der Hüfte getroffen.
»Aber ihn hat’s auch erwischt!«, fügte Bruenor so leise hinzu, dass es hoffentlich nur Feldegar hören konnte.
»Ich kann kämpfen«, beharrte Yorik laut.
»Na, wunderbar«, murmelte Feldegar, der daran dachte, wie er sich gegen die Teilnahme des jungen Zwergs ausgesprochen hatte. Doch sein Sarkasmus hielt nicht lange an, denn er erinnerte sich auch daran, dass Yorik den Hinterhalt der Goblins vereitelt und ihm selbst vermutlich das Leben gerettet hatte.
»Wie viele hast du gesehen?«, fragte Bruenor.
»Vier vor uns«, antwortete Feldegar. »Aber einer hat Fersengeld gegeben«, fügte er hämisch hinzu.
»Drei gegen drei also, ihr miesen Zwerge!«, schrie Krötenmaul ihnen zu.
Feldegar feuerte einen zweiten Bolzen in die Richtung ab, aus der der Ruf gekommen war, und lächelte, als dieser knapp vor der Nase des großen Goblins blitzend auf einem Stein aufschlug.
»Zwergenpack!«
Bruenor verband seinem kleinen Vetter die hässliche Wunde, während der tapfere Yorik mit seinem Zunderkästchen einige Fackeln anzündete und nach vorn warf, damit die Goblins sich nicht so leicht in der Dunkelheit verschanzen konnten.
Und dann warteten sie lange Minuten, während beide Seiten überlegten, wie sie das Patt brechen und zu ihren Gegnern vordringen konnten.
»Heb noch ein paar Fackeln auf«, flüsterte Bruenor Yorik zu.
»Kann sein, dass wir noch ein Weilchen hier sind.« Bruenor wusste, dass die Zeit den Goblins in die Hände spielte. Zwerge fanden sich im Dunkeln zwar zurecht, doch ihre Tunnel und Räume waren in der Regel von Fackeln beleuchtet. Goblins hingegen kannten nur die absolute Finsternis. Sobald die Fackeln heruntergebrannt waren, würden ihre Feinde zuschlagen.
»Wie viele hässliche Lichter habt ihr denn, Zwergenpack?«, höhnte Krötenmaul, dem das offenbar auch bewusst war.
»Halt die Klappe!«, brüllte Feldegar und schoss einen neuen Bolzen ab, um seine Worte zu unterstreichen.
Bruenor warf einen Blick auf seinen jungen Vetter und erwog einen Rückzug. Aber dieser Ausweg schien unmöglich, denn Yorik konnte auf keinen Fall rennen. Und selbst wenn es ihnen gelingen würde, sich unbemerkt davonzuschleichen, würden die Goblins sie bald einholen. Bruenor sah nur eine kleine Chance: Vielleicht war er weit genug vom Licht entfernt. Wenn er um die Felsnase herumschleichen und um die Ecke in den Seitentunnel huschen konnte, könnte er im Schutz der Dunkelheit bis direkt vor die Stellung der Goblins schleichen, wo sie keine Speere mehr schleudern konnten.
»Warte hier und halte dich bereit«, flüsterte er Yorik zu.
Der junge Zwerg nickte und umklammerte seinen Hammer. Das unverletzte Bein zog er unter sich, um sich damit abstoßen zu können, falls er sich in den Kampf stürzen musste.
Bruenor robbte über den harten Boden, erstarrte jedoch, als Krötenmaul wieder das Wort ergriff.
»Das Licht lässt nach, Zwergenpack«, geiferte der Goblin in der Hoffnung, die Zwerge zum Weglaufen zu bewegen. Das Ausräumen des Ettin-Lagers war bestimmt weniger gefährlich als ein Kampf gegen die Zwerge.
Bruenor seufzte erleichtert auf. Sie hatten ihn nicht bemerkt. Er schob sich aus dem Hauptgang in die Einmündung des Seitentunnels. So weit, so gut.
Nach wenigen Schritten fiel dieser zweite Tunnel steil nach unten ab. Hier ging es in eine riesige schwarze Höhle, deren Ausmaße Bruenor nur erahnen konnte. Allerdings verstand er, was sie zu bedeuten hatte, denn plötzlich fiel ihm ein, dass der Überlebende der ersten Expedition in seiner Schreckensgeschichte einen Seitengang erwähnt hatte. Und wenn die Goblins im Haupttunnel von der einen Seite gekommen waren und er und seine Freunde von der anderen …
»Zeit zum …«, brummte es aus den Tiefen des Seitentunnels.
»Essen«, antwortete eine zweite Stimme.
»Verdammt!«, fluchte Bruenor und zog sich eilends wieder zu Yorik zurück.
»Ettin?« Das war eine rhetorische Frage, denn auch Yorik hatte die Stimmen gehört.
»Worauf wartest du, Bruenor?«, rief Feldegar leise herüber. »Die Fackeln brennen herunter.«
»Mahl…«, antwortete der eine Riesenkopf an Bruenors Stelle.
»…zeit!«, knurrte der andere.
»Verdammt«, erklang Krötenmauls Stimme von der anderen Seite des Gangs.
Bruenor wusste, dass der Kampf mit den Goblins vorüber war. Wenn der Ettin kam, würden sie fliehen, und er und seine Begleiter wären gut beraten, dasselbe zu tun. Aber was war mit Yorik? Da kam ihm ein verzweifelter Gedanke. »Halte deine Armbrust bereit«, rief er Feldegar zu. »Genau wie Yorik und ich«, log er, denn er und Yorik hatten keine Armbrüste dabei. »Die Goblins werden vor dem Ettin weglaufen. Schieß ihnen in den Rücken, wenn sie fliehen!«
Feldegar verstand, worauf er hinauswollte. »Oh, ich habe meinen im Visier!«, lachte er auf, denn er wusste, dass sein bisheriges Ziel der Anführer war. Er wollte, dass der große Goblin verstand, in welcher Gefahr er schwebte.
»Licht ich sehe!«, dröhnte der Ettin.
»Licht sie sind!«, antwortete er sich selbst.
»Wartet, Zwergenpack!«, schrie Krötenmaul. »Zwerge können nicht gegen Zweikopf kämpfen.«
»Wie wär’s mit einem Abkommen?«, bot Bruenor an.
»Sag schon«, antwortete Krötenmaul.
»Waffenstillstand.«
»Und weglaufen?«
»Nicht weglaufen«, knurrte Bruenor. »Kämpfen!«
»Zweikopf?!«, kreischte Krötenmaul.
»Wer rennt, hat meinen Bolzen im Rücken!«, erinnerte Feldegar den Goblin.
Krötenmaul saß in der Falle. Vorsichtig trat er hinter seiner Deckung hervor und näherte sich der Ecke am Seitengang gegenüber von Bruenor und Yorik. Bruenor kam ebenfalls heraus und stellte sich vor den Goblin.
»Wir zwei bringen ihn zu Fall«, flüsterte der Zwerg dem Goblin zu. »Lock ihn an«, rief er Feldegar gedämpft zu. Dieser hatte den Plan verstanden und war bereits in Bewegung. Mit dem Rücken zur Wand wartete er gegenüber der Einmündung des Seitengangs auf das nahende Monster.
Krötenmaul gab seinen Männern ein entsprechendes Zeichen, worauf Sniglet sich kläglich neben Feldegar schob. Der dritte Goblin war jedoch so in Panik, dass er in dem dunklen Gang davonflitzte.
Erbost hob Feldegar seine Armbrust.
»Halt!«, sagte Bruenor. »Lass die feige Ratte laufen. Wir haben einen größeren Gegner!«
Feldegar knurrte wieder und warf Sniglet einen so wütenden Blick zu, dass dieser zurückschrak. »Bleib, wo du bist!«, fauchte der Zwerg. Er richtete die Spitze des Goblin-Speers auf den Seitengang aus. »Und sieh zu, dass du triffst!«
»Linkes Bein, rechtes Bein?«, schlug Bruenor Krötenmaul vor. Der große Goblin nickte, obwohl er sich über links und rechts nicht ganz im Klaren war.
Aus dem Gang ertönte das Stapfen eines schweren Fußes, dann noch eines. Bruenor erstarrte. Er hielt den Atem an.
In diesem Teil von Faerûn wurden Ettins ziemlich groß, und der hier war selbst dafür ungewöhnlich groß. Er maß volle fünfzehn Fuß und füllte mit seinem Umfang fast den ganzen Gang aus. Selbst der furchtlose Feldegar holte bei seinem Anblick erschrocken Luft, besonders als er die gefährliche Stachelkeule in den Händen des Riesen bemerkte.
»Goblin!«, schrie der eine Ettin-Kopf.
»Zwergenfleisch!«, brüllte der andere.
»Goblin!«, hielt der erste dagegen.
»Goblin, immer Goblin!«, meuterte der andere. »Ich will Zwergenfleisch!« Der Ettin zögerte einen kurzen Moment, was Feldegar Gelegenheit verschaffte, den törichten Streit beizulegen.
Seine Armbrust klickte, und schon bohrte sich der spitze Bolzen zwischen die Rippen des Ettin. Der hungrige Riese starrte den unverschämten Winzling an. Diesmal grinsten beide Köpfe. »Zwergenfleisch!«, brüllten sie einstimmig, und der Riese stürmte los. Mit einem langen Schritt erreichte er den Hauptgang.
Jetzt kam Krötenmaul. Er sprang auf das Bein des Ettin, biss zu und stach mit seinem Kurzschwert auf die dicken Oberschenkelmuskeln ein. Einer der Köpfe warf ihm einen neugierigen, geradezu belustigten Blick zu.
Die flache Seite von Bruenors Axt schlug zu, als das zweite Bein in den Hauptgang folgte. Der Zwerg hatte perfekt gezielt, und seine Schlagkraft reichte, um dem Ettin die Kniescheibe zu zertrümmern.
Der Riese heulte auf und knickte nach vorn ein. Plötzlich war das Ganze kein Spiel mehr.
Als er vorbeistolperte, brachte Bruenor sein geschicktes Manöver zu Ende. Er fasste die Axt neu, wirbelte sie einmal um sich herum und trieb dem Riesen die rasiermesserscharfe Schneide von hinten ins Bein, genau dort, wo die Achillessehne ansetzte. Das Bein knickte weg, und der Ettin fiel vornüber, wobei er Krötenmaul unter sich begrub.
Sofort feuerte Feldegar einen neuen Bolzen ab, und Sniglet warf einen seiner Speere.
Der Ettin war jedoch noch keineswegs erledigt und brüllte mehr vor Wut als vor Schmerzen, als er sich auf den dicken Armen aufstützte.
Jetzt schnellte Yorik aus seinem Versteck an Bruenor vorbei und schwang dabei seinen Hammer, um seinen Beitrag zu leisten. Aber noch ehe er nahe genug war, um einen guten Treffer zu landen, knickte sein Bein unter ihm weg, und der Ettin, der sich umschaute, wem er sein zerschmettertes Knie zu verdanken hatte, sah ihn kommen. Mit einer schnellen Bewegung schlug der Riese Yoriks kleinen Hammer beiseite und hob seine Keule zu einem Schlag, der den am Boden liegenden Zwerg zweifellos zerschmettert hätte.
Wäre Bruenor nicht gewesen.
Der wackere junge Heldenhammer erwies sich seiner Vorväter würdig, denn er zögerte keine Sekunde. Er rannte den Rücken des niedergestreckten Riesen hinauf und hieb dem Ettin mit aller Kraft seine Axt in den Hinterkopf. Die Waffe zitterte, als sie den dicken Schädel durchdrang. Bruenors Arme prickelten und wurden taub. Ein grässliches Knacken hallte durch die Tunnel.
Yorik stieß einen hörbaren Seufzer der Erleichterung aus, als die Augen des Ettin zu schielen begannen und die Zunge schlaff aus seinem Mund sackte.
Die Hälfte des Riesen war tot.
Die andere Hälfte jedoch kämpfte voller Ingrimm, und diesmal gelang dem Ettin der erste Treffer. Er zog das unverletzte Bein unter sich (wodurch er den armen Krötenmaul vom Boden kratzte), stieß sich mit Macht nach vorn ab und holte mit seiner Keule in weitem Bogen aus, um nach Feldegar und Sniglet zu schlagen.
Der Zwerg rettete dem kleinen Goblin das Leben (auch wenn Feldegar das bis ans Ende seiner Tage bestreiten würde), denn er packte Sniglet an der Schulter und warf ihn nach vorn, auf den Ettin zu und in dessen Bewegungsradius hinein. Dann hechtete Feldegar zur Seite. Die Ettin-Keule erwischte ihn an der Schulter, doch er rollte in der Schlagrichtung weiter.
Sniglet war flach auf dem Rücken gelandet. Er schloss die Augen und stemmte seinen Speer mit dem Schaft gegen den Boden. Der Ettin nahm den kleinen Goblin kaum wahr. Seine ganze Aufmerksamkeit galt Feldegar. Der Zwerg war auf die Knie gerollt und hatte die Armbrust zum nächsten Schuss erhoben. Als die Sehne vibrierte, senkte der Ettin instinktiv den Kopf …
… und spießte sich mit dem Auge auf Sniglets Speer auf.
Sniglet kreischte vor Entsetzen und krabbelte eilig davon, aber der Kampf war vorüber. Der Ettin erbebte ein letztes Mal, dann blieb er tot liegen.
Ziemlich mitgenommen quälte sich Krötenmaul unter dem Bein des Riesen hervor. Feldegar eilte zu Yorik hinüber, und Bruenor, der sich die ganze Zeit auf dem Rücken des Ettin festgeklammert hatte, stand jetzt auf dem toten Riesen und staunte immer noch über die schiere Wucht seines Schlages. Ungläubig betrachtete er die erste Kerbe in der Schneide seiner neuen Axt.
Schließlich fanden sie sich wieder zusammen, die Zwerge auf der einen Seite des Ettin, die Goblins auf der anderen. »Zwergenpack!«, zischte Sniglet in der irrtümlichen Annahme, dass Feldegar ihn dem Ettin zum Fraß vorgeworfen hatte. Erst als Feldegars Armbrust auf seine Nase zielte, trollte er sich stillschweigend zu seinem Anführer.
Bruenor funkelte seinen Kameraden wütend an. »Waffenstillstand«, erinnerte er Feldegar streng.
Feldegar hätte die Sache mit den armseligen Goblins nur zu gern zu Ende gebracht, musste allerdings einlenken. Er hatte Bruenors erstaunlichen Treffer gesehen und wollte den jungen Thronerben von Mithril-Halle nicht gegen sich aufbringen.
Bruenor und Krötenmaul starrten einander zweifelnd an. Aus der Not heraus waren sie ein Zweckbündnis eingegangen, doch der Hass zwischen Zwergen und Goblins war tief in ihnen verwurzelt. Ganz sicher würde aus diesem Bund hier weder Vertrauen noch Freundschaft erwachsen.
»Wir lassen euch gehen«, sagte Krötenmaul schließlich mit aller Würde, zu der er noch fähig war. Er wollte ohnehin nichts mehr von den Zwergen. Es stand drei gegen zwei, und inzwischen wusste er, wozu der bartlose Zwerg fähig war.
Bruenors Lächeln verhieß Tod. In diesem Augenblick sehnte er sich nur noch danach, über den Ettin zu setzen und den dreckigen Goblin für immer zum Schweigen zu bringen. Doch eines Tages sollte er die Heldenhammersippe regieren, und sein Vater hatte ihm seine Pflichten gründlich eingetrichtert.
Ehre geht vor Zorn.
»Wir teilen die Trophäen und gehen?«, bot er Krötenmaul an.
Der Goblin erwog den Vorschlag. Ein Ettin-Kopf und die Neuigkeiten über die Zwerge waren in seinen Augen zwei ausgezeichnete Geschenke an den Goblin-König. Schließlich wusste er nicht, dass der Goblin-König über die Zwerge längst Bescheid wusste und hochzufrieden war, dass ein Ettin hier unwissentlich Wache stand.
»Linker Kopf, rechter Kopf?«, sagte Bruenor.
Krötenmaul nickte, obwohl er immer noch nicht wusste, welcher nun welcher war.
Die dunkle Seite
Erstveröffentlichung in Realms of Valor, TSR, 1993
Aus der Sicht meiner Entwicklung als Autor halte ich »Die dunkle Seite« für eines meiner wichtigsten Werke. Hilfreich war, dass ich dabei mit Jim Lowder zusammenarbeiten durfte, einem der anspruchsvollsten und sorgfältigsten Lektoren in diesem Bereich. Jim lässt keinem Autor eine oberflächliche Geschichte durchgehen. Immer lautet seine Frage: »Warum?«
Als ich diese Geschichte schrieb, war die anfängliche Euphorie des Erfolgs ebenso abgeflaut wie der Schreibwahn, in den ich aus reiner Panik verfallen war, nachdem ich 1990 mein Angestelltenverhältnis gekündigt hatte. Mein Entschluss, an dieser Anthologie mitzuarbeiten, entsprang in erster Linie dem Wunsch, mich persönlich weiterzuentwickeln, und ich schrieb die Geschichte, um einem paradoxen Phänomen auf die Spur zu kommen, das sich im Laufe der Saga vom Dunkelelf entwickelt hatte. Ich erhielt damals sehr viele Leserbriefe zum Thema Rassismus in den Dunkelelf-Büchern, und das, was Drizzt durchmachte, ließ mich immer tiefer in dieses Thema und die Rhetorik des Rassismus eintauchen. Die Analogien zur realen Welt waren unverkennbar, und ich wollte ihnen auch gar nicht aus dem Weg gehen.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!