15,99 €
Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2008 im Fachbereich BWL - Unternehmensethik, Wirtschaftsethik, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die verstärkte Wahrnehmung negativer Effekte wirtschaftlichen Handelns im unternehmerischen und globalen Bereich, die Debatten um ethische Grundlagen der Globalisierung sowie die Diskussionen um die soziale Verantwortung von Unternehmen in der Welt haben die Betriebe zunehmend unter Druck gesetzt, ethische Grundprinzipien für eine erfolgreiche Unternehmensführung zu entwickeln und auch umzusetzen. In diesem Zusammenhang steht auch die Frage, ob es Teil der Unternehmensaufgaben ist, soziale Verantwortung gegenüber Mitarbeitern und der Gesellschaft zu übernehmen, die im Widerspruch zu den wirtschaftlichen Leistungen stehen oder über diese hinausgehen. Ansatzpunkte dieser Arbeit ist dabei die analytische Betrachtung der unterschiedlichen Positionen zu den Fragen der Unternehmensethik und den daraus resultierenden unternehmensethischen Konzeptionen. In der Arbeit soll auch eine Definition von der Implementierung der Ethik in das Management entwickelt werden, die über die klassische Definition der Managementaufgaben hinausgehen muss. Der Schwerpunkt der Arbeit soll eine Analyse der Instrumente der Unternehmensethik und deren praktische Umsetzung zum Inhalt haben, um zu klären, ob sich Aspekte der ethischen Betrachtung der Wirtschaft in der unternehmensstrategischen Ausrichtung z.B. in der Planung, Kontrolle oder der Unternehmensphilosophie wieder finden. Im Rahmen der Arbeit sollen weitere mögliche Einflussfaktoren und Spannungsfelder zwischen der Unternehmensführung und der Umsetzung von unternehmensethischen Maßnahmen identifiziert werden.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Ethik als Managementaufgabe
Gliederung
1. Problemstellung und Verlauf der Arbeit
2. Begriffbestimmungen
2.1 Unternehmensethik
2.2 Unternehmensmanagement: Aufgaben und Ziele
3. Unternehmensethik
3.1 Historische Entwicklung der Ethikdiskussion
3.2 Grundkonflikte der Unternehmensethik: Die Vereinbarkeit von Ökonomie und Ethik
3.3 Ansätze und Methoden der Unternehmensethik
4. Die Implementierung von Ethik in den Managementprozess
4.1 Ethik als Teil der Managementstrategie
4.2 Anforderungen an das Management bei der Umsetzung ethischer Grundsätze
4.3 Integrative Unternehmensethik als Grundlage des strategischen Handelns
4.4 Ansatzpunkte zur Umsetzung einer ethischen Unternehmensführung
4.5 Praktische Instrumente der Umsetzung
4.6 Potential und Grenzen der Implementierungsinstrumente
4.7 Probleme einer strategischen Einbindung ethischer Grundpositionen in
5. Resümee und Forschungsperspektive
Literatur
Die verstärkte Wahrnehmung negativer Effekte wirtschaftlichen Handelns im unternehmerischen und globalen Bereich, die Debatten um ethische Grundlagen der Globalisierung sowie die Diskussionen um die soziale Verantwortung von Unternehmen in der Welt haben die Betriebe zunehmend unter Druck gesetzt, ethische Grundprinzipien für eine erfolgreiche Unternehmensführung zu entwickeln und auch umzusetzen. In diesem Zusammenhang steht auch die Frage, ob es Teil der Unternehmensaufgaben ist, soziale Verantwortung gegenüber Mitarbeitern und der Gesellschaft zu übernehmen, die im Widerspruch zu den wirtschaftlichen Leistungen stehen oder über diese hinausgehen. Ansatzpunkte dieser Arbeit ist dabei die analytische Betrachtung der unterschiedlichen Positionen zu den Fragen der Unternehmensethik und den daraus resultierenden unternehmensethischen Konzeptionen. In der Arbeit soll auch eine Definition von der Implementierung der Ethik in das Management entwickelt werden, die über die klassische Definition der Managementaufgaben hinausgehen muss. Der Schwerpunkt der Arbeit soll eine Analyse der Instrumente der Unternehmensethik und deren praktische Umsetzung zum Inhalt haben, um zu klären, ob sich Aspekte der ethischen Betrachtung der Wirtschaft in der unternehmensstrategischen Ausrichtung z.B. in der Planung, Kontrolle oder der Unternehmensphilosophie wieder finden. Im Rahmen der Arbeit sollen weitere mögliche Einflussfaktoren und Spannungsfelder zwischen der Unternehmensführung und der Umsetzung von unternehmensethischen Maßnahmen identifiziert werden.
Der Begriff der Unternehmensethik lässt viel Interpretationsspielraum offen, dies resultiert aus einer umfassenden Definition des Begriffes von Seitens der Ethik und der gleichzeitige Anspruch der Betriebswirtschaft, diese philosophischen Konzepte auch umzusetzen: „Von einigen Vertretern der wirtschaftsethischen Disziplin wird versucht, ein entwickeltes philosophisches oder wirtschaftswissenschaftliches Modell in dem anderen Bereich anzuwenden. Da die Philosophie vom prinzipiellen handelt, die Betriebswirtschaftslehre jedoch von einem konkreten, ist es nicht möglich jene Modelle in den Bereich der Philosophie zu übertragen.“[1]. Unternehmensethik bewegt sich folglich nicht nur im Spannungsfeld von ökonomischer Theorie einerseits und philosophischer Ethik andererseits, sondern auch im Konflikt zwischen den theoretischen ethischen Ansprüchen und betriebswirtschaftlichen Erwartungen der Praxis.
Zentrale Annahme ist folglich die These, dass rein deskriptive, nur auf die konkrete Unternehmenspraxis bezogene wirtschaftsethische Problemlösestrategien gerade wegen ihrer unzureichenden theoretischen Fundierung letztlich an der betrieblichen Umsetzung bzw. Implementierung scheitern werden: „Die ethische Sensibilisierung der Unternehmung erfordert im Lichte dieser begrifflichen Erörterungen, dass die Effizienzorientierung aller Managementfunktionen immer wieder unter ethischen Gesichtspunkten hinterfragt wird…dieses Begriffsmerkmal verweißt darauf, dass es in arbeiteiligen Unternehmen nicht nur auf (extern konsensfähige) Sachziele ankommt, sondern dass auch die Ausgestaltung der Management- und Sachfunktionen nach innen legitimationsbedürftig sind.“[2]
Hierdurch wird insbesondere deutlich, dass der Anwendungsbezug einer modernen Unternehmensethik nicht in einer vordergründigen Entwicklung von Ethikprogrammen im Sinne von Handlungsanweisungen und Handlungsempfehlungen bestehen kann. Dies bedeutet jedoch nicht, dass eine ethische Reflexion sich nicht der Praxis in Form von Diskussionen über Wertentscheidungen oder unternehmerischer Weltbilder öffnen kann. Unternehmensethik wird jedoch nicht als bloße wissenschaftliche Diskurse verstanden, durch die beliebigen Inhalte und Themen zugänglich gemacht werden, sondern als eine systematische Lehre von Konfliktlöseverfahren in Dialogprozessen, die dann relevant werden, wenn das betriebswirtschaftliche und rechtliche Handeln mehr in der Lage ist, Konflikte zu lösen: „Das erkenntnisleitende Interesse der integrativen Unternehmensethik besteht gerade in der kritischen Reflexion der ethischen Vorraussetzungen legitimen Gewinnstrebens ohne Refelxionsstop vor normativ vorausgesetzten Richtigkeitsvermutungen oder empirisch gegebenen Sachzwängen…Unternehmensethik wird so als Vernunftethik des unternehmerischen Wirtschaftens im Ganzen konzipiert.“[3]
Eine effiziente und gleichzeitig ethisch gerechte Gestaltung des Managements gehört zu den großen Herausforderungen des modernen Unternehmens. Dabei geraten immer mehr die klassischen Aufgaben des Managements, die Planung, Kontrolle, Organisation und Führung in den Fokus der Diskussion um ethische Unternehmensgestaltung. Dieses Kapitel greift diesen Themenkomplex auf, sucht nach Konzeptbausteinen einer sozial verantwortlichen Ethik und bringt sie mit den wichtigen klassischen Aufgaben des Managements in Verbindung.
Neben den klassischen Aufgaben des Managements, der Planung, der Kontrolle, der Organisation und der Führungen stellt vor allem die Qualität der Führung der Unternehmens einen wichtigen Aufgabenbereich des Managements dar, da die Führung des Unternehmens zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit rückt: „Die Führungsqualität in einem Unternehmen wird immer mehr zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor…Unsere Wirtschaft ist auf dem Weg von der Quantität der materiellen Güterproduktion zur Qualität einer Dienstleistungsgesellschaft verbunden mit einer starken Kundenorientierung. Damit wachsen die kulturellen Erwartungen an die firmen, die ohnehin durch die seit Jahren steigende Qualifikation der Menschen zunehmen.“[4]. Eine ethische unternehmerische Führung kann daher die Verlagerung von Managementaufgaben und unternehmerischen Risiken in der globalisierten Wirtschaft unterstützen. Sie flankiert den Übergang von der bloßen Durchführung der Managementaufgaben zur Ergebniskontrolle der Aufgaben, indem sie Reflexionsprozesse über komplexe Leistungen anstößt.