Fahrprüfung und andere Umwege - Ava Meier - E-Book

Fahrprüfung und andere Umwege E-Book

Ava Meier

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Beschreibung

Bist du bereit, Viktoria Siegenthaler in ihr Abenteuer zu begleiten? Der verflixt gutaussehende Prüfungsexperte ist nicht der Einzige, der Viktorias Welt durcheinanderwirbelt. Nein, auch ein Einbrecher macht ihr das Leben schwer. Zu alledem kommt auch noch hinzu, dass sie lernen muss, sich auf sich selbst zu verlassen, ganz ohne Manager, der ihr sagt, was sie tun soll. Wird es ihr gelingen? Achtung die Geschichte ist mit 60 Seiten eine sehr kurze Geschichte.

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 1

Okay, jetzt wurde es ernst. Ich atmete einmal tief durch und setzte dann den Blinker nach links. Kurz den Verkehr checken, bevor ich mich in den Verkehr eingliedern würde. Langsam liess ich die Bremse los und nichts passierte.

Wieso rollte das Auto nicht an? Ich liess meinen Blick so unauffällig wie möglich im Auto umherschweifen. Und da sah ich es. Mist, ich hatte den Gang noch nicht von P zu D gewechselt und die Handbremse war angezogen. Ich spürte, wie meine Wangen rot anliefen. Jetzt merkte er bestimmt, dass mir ein Fehler unterlaufen war.

Ich richtete mich auf und legte so selbstbewusst, wie es nur ging, den Gang ein.

Langsam fuhr ich auf die Strasse.

«Heute ist nicht viel Verkehr», sagte der Prüfungsexperte.

«Hm», war das Einzige, was ich als Antwort herauspressen konnte. Trotz meiner schwitzigen Hände, hatte ich das Lenkrad voll im Griff.

Eine rote Ampel tauchte am Strassenende auf und ich trat langsam auf die Bremse. Trotzdem hielt ich viel zu weit von der Ampel entfernt.

Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe. Sollte ich nun noch ein bisschen nach vorne rollen?

Aus dem Augenwinkel sah ich, wie mich der Prüfer anblickte.

Mist, rollen oder nicht?

Ich schaute langsam zu ihm hinüber. Sein warmes Lächeln, das sich auf seinem Gesicht abzeichnete, nahm mir ein wenig die Angst.

«Sie kommen mir so bekannt vor», sagte er.

«Das höre ich öfters», antwortete ich und sah dabei starr wieder das Lichtsignal an, in der Hoffnung, das Gespräch so beenden zu können. Denn leider hörte ich dies wirklich öfters. Was wohl daran lag, dass ich im Alter von sechs Monaten bis zu meinem siebten Lebensjahr in einer äusserst erfolgreichen Fernsehserie mitgespielt hatte und auch danach war ich immer mal wieder in Filmen und Serien zu sehen gewesen.

Mein Ablenkungsmanöver schien zu funktionieren, denn er fragte nicht weiter nach.

Als die Ampel auf Grün schaltete und ich langsam losfuhr, sah ich das Autobahnschild. Er wollte doch nicht jetzt schon auf die Autobahn?

Immerhin waren wir eben erst losgefahren. Mein Herz begann, schneller zu schlagen, und mein Mund wurde trocken.

Als ich die Autobahneinfahrt hochfuhr, ging ich die Theorie im Kopf noch einmal durch.

Beschleunigen, blinken, schauen und einfädeln.

Ich sah, dass die Autobahn fast leer war. So konnte ich problemlos auffahren.

Eine gefühlte Ewigkeit fuhren wir auf der Autobahn, bis er endlich sagte, dass wir die nächste Ausfahrt nehmen würden.

Wie viele Meter vor der Ausfahrt sollte man noch einmal den Blinker setzen?

Da mir die Antwort nicht einfallen wollte, setzte ich ihn mal. Viel zu lange fuhr ich dann noch mit gesetztem Blinker weiter, bis die Ausfahrt kam und ich viel zu fest auf die Bremse trat. Auf der Ausfahrt kamen wir deshalb fast zum Stehen. Es lief heute einfach nicht gut. Der Gesichtsausdruck des Prüfers verriet nichts, als ich ihn ansah und leicht aufs Gas trat.

«Alles okay?», fragte er. Er musste meinen Blick bemerkt haben.

«Ja, alles gut.» Schnell schaute ich wieder auf die Strasse.

«Hier vorne können Sie in die Strasse einbiegen», sagte er.

Ich folgte seiner Aufforderung. Aber halt! Was war das für ein Schild? Schnell trat ich auf die Bremse und das Auto kam abrupt zum Stehen. Ich sah mir das Schild genauer an. Es war ein Fahrverbotsschild für Lastwagen. Ups. Mein Blick wanderte langsam zum Prüfungsexperten. Diesmal war seine Miene nicht mehr neutral, sondern er hatte seine Stirn in Falten gelegt.

«Hopsala», rutschte es mir heraus.

«Wieso haben Sie so abrupt gebremst?»

Zuerst überlegte ich, ob ich mir eine Ausrede einfallen lassen sollte. Aber wie redet man sich da heraus?

«Ich wollte das Schild genauer anschauen», antwortete ich deshalb wahrheitsgemäss.

«Warum?»

«Einfach so», sagte ich mit leiser Stimme.

«Hm.»

Breitete sich da ein Lächeln auf seinem Gesicht aus?

«Da vorne gibt es Parkplätze. Parken Sie bitte das Auto.»

Grossartig, es waren Seitwärtsparkplätze. Wenn ich etwas wirklich nicht mochte, dann war es Seitwärtsparken. Es kam, wie es kommen musste.

Ich kam auch nach dem sechsten Versuch nicht richtig in die Parklücke. Ich beschloss, dass ich das Auto nicht besser in den Parkplatz reinbekommen würde, und legte daher den P Gang ein.

«Würden Sie das Auto so stehen lassen?»

Ich sah aus dem Fenster. Das Auto stand diagonal in der Parklücke und das Hinterrad stand auf dem Gehweg. Ich hatte keine Wahl. Ich wusste, dass ich durchgefallen war. Weshalb sich dann also noch die Mühe machen?

«Ja», antwortete ich.

Wir schauten uns direkt in die Augen. Er legte seinen Kopf schief und lächelte. Amüsierte er sich über mich? Aber sein Blick strahlte Wärme aus.

Trotz der Situation fühlte ich mich wohl.

«Gut, die Prüfungsstunde ist auch schon vorbei.

Wir fahren nun zurück.»

Der Weg verlief, Gott sei Dank, ohne weitere Zwischenfälle.

Als ich das Auto schief auf dem Prüfungsgelände geparkt und den Motor ausgeschaltet hatte, trat eine unangenehme Stille ein.

«Ich hoffe, Sie hatten keine Angst», durchbrach ich die Stille.

«Nein, aber ich denke, sie haben auch gemerkt, dass es nicht gereicht hat, um Sie durch die Prüfung kommen zu lassen.»

«Ja, damit habe ich gerechnet», antwortete ich.

Dies war nur ein weiterer Beweis dafür, dass ich mich nicht auf mich verlassen konnte. Wenn es darauf ankam und ich allein zeigen sollte, was ich draufhatte, versagte ich immer.

«Sie können Auto fahren. Nehmen Sie noch ein paar Fahrstunden und melden Sie sich wieder an.»

«Das werde ich. Danke.»

«Sie können im Auto warten oder aussteigen. Ich werde mich noch kurz mit Ihrem Fahrlehrer unterhalten und die Papiere fertig machen. Dort hebe ich noch einmal alle Punkte hervor, an denen Sie noch arbeiten sollten.»

Er stieg aus und ging in das Gebäude. Zuerst wartete ich im Auto, entschloss mich dann aber, doch auszusteigen. Für eine ganze Weile stand ich an das Auto gelehnt. Die Sonne blendete mich, als ich zur Tür des Gebäudes sah, um zu sehen, ob der Prüfer oder zumindest mein Fahrlehrer endlich herauskamen.

Das Summen meines Handys liess mich das Gerät aus meiner Tasche fischen. Ich sah auf das Display. Dieses zeigte an, dass mein Bruder anrief.

Ich hatte überhaupt keine Lust, mich mit jemandem zu unterhalten. Ich wusste aber, dass ich um die Unterhaltung nicht herumkommen würde, und so nahm ich das Gespräch an.

«Hey, Schwesterherz. Kann man gratulieren? Muss ich in Zukunft nun immer zweimal schauen, wenn ich die Strasse überquere?»

In diesem Moment sah ich, wie der Prüfer und mein Fahrlehrer das Gebäude verliessen und zu mir herüberkamen.

«Leider habe ich nicht bestanden», antwortete ich.

«Lass den Kopf nicht hängen, viele bestehen nicht beim ersten Mal. Sorgen machen wir uns erst, wenn du noch einmal durchfällst, okay?»

«Mhm», antwortete ich, da ich nicht wollte, dass der Prüfer und mein Fahrlehrer die Unterhaltung mitbekamen.

«Ich meine es ernst, lass dich nicht unterkriegen. Ich brauche dich heute Abend. Es haben so viele Promis und Presse zugesagt wie noch nie. Das wird episch heute Abend …»

«Ich werde da sein, versprochen, aber nun muss ich aufhängen», unterbrach ich ihn.