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Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,7, Universität Mannheim (Germanistische Linguistik), Veranstaltung: Erstspracherwerb, Sprache: Deutsch, Abstract: Relativsätze sind eine der komplexesten Satzstrukturen der deutschen Sprache und deswegen sehr schwer zu erlernen. Sie verlangen von sprachlernenden Kindern, dass sie die Satzstellung so ändern, dass das Verb am Ende des Satzes steht, und nicht, wie in normalen Sätzen, an der zweiten Position nach dem Subjekt. Außerdem muss das Verb aufgrund seiner Stellung im Satz anders konjugiert werden. Viele Kinder haben damit Schwierigkeiten und es dauert seine Zeit, bis sie Relativsätze erlernen können. Üblicherweise beginnen sie damit im Alter von 2 Jahren. Bevor der Forschungsgegenstand erläutert wird, soll erst einmal geklärt werden, wie ein Relativsatz genau aufgebaut ist. Um einem Satz den Titel Relativsatz geben zu können, müssen folgende Merkmale zutreffen: Der Satz muss – Ein Nebensatz sein – Ein Relativpronomen, zum Beispiel der, die oder das, besitzen – Mit einem Komma abgetrennt sein – Sich auf jedes Satzglied oder auch auf den kompletten Satz beziehen Um zu erforschen, welche Faktoren eine Rolle für den Erwerb von Relativsätzen spielen, werden drei Hauptthesen aufgestellt: (1) Der Erwerb hängt von der Ähnlichkeit zu normalen Sätzen ab. Das heißt, je ähnlicher die Relativsätze zu normalen Sätzen sind, umso besser können sie erlernt und angewendet werden. Hierbei spielt auch die Art der Relativsätze eine Rolle; da Subjektrelativsätze ähnlich zu normalen Sätzen sind, sollten sie am einfachsten sein. Genitivrelativsätze hingegen sind am unähnlichsten und somit am schwersten. Weiterhin wird die These (2) aufgestellt, dass die meisten Relativsätze ein pronominales Subjekt und einen unbelebten Head haben. Das pronominale Subjekt steht zumeist in der ersten oder in der zweiten Person und der Head ist zumeist ein Gegenstand, zum Beispiel eine Eisenbahn, und keine Person, zum Beispiel mein Vater etc. Die dritte These (3) besagt, dass Kinder Relativsätze aus einfachen Sätzen mit Verbzweitstellung (V2 Sätze) lernen. Diese sind relativ ähnlich zu Relativsätzen, sie unterscheiden sich nur aufgrund der Stellung des Verbs. Kinder beginnen mit V2 Sätzen und fangen dann an, komplexere Satzstrukturen wie Relativsätze zu bilden. Um diese Thesen zu überprüfen werden Daten des Kindes Leo im Alter von zwei bis fünf Jahren ausgewertet und analysiert. Zuvor werden die Thesen anhand von verschiedenen Studien und Forschungen erläutert und an Beispielen veranschaulicht.
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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Faktoren des Erwerbs von Relativsätzen
2.1 Ähnlichkeit und Frequenz
2.2 Belebtheit
2.3 Access
2.4 Satzstruktur
2.5 Verbstellung
3. Leos Sprachaufzeichnungen
4. Leos Relativsätze
5. Zusammenfassung
6. Literaturverzeichnis
Relativsätze sind eine der komplexesten Satzstrukturen der deutschen Sprache und deswegen sehr schwer zu erlernen. Sie verlangen von sprachlernenden Kindern, dass sie die Satzstellung so ändern, dass das Verb am Ende des Satzes steht, und nicht, wie in normalen Sätzen, an der zweiten Position nach dem Subjekt. Außerdem muss das Verb aufgrund seiner Stellung im Satz anders konjugiert werden. Viele Kinder haben damit Schwierigkeiten und es dauert seine Zeit, bis sie Relativsätze erlernen können. Üblicherweise beginnen sie damit im Alter von 2 Jahren.
Bevor der Forschungsgegenstand erläutert wird, soll erst einmal geklärt werden, wie ein Relativsatz genau aufgebaut ist. Um einem Satz den Titel Relativsatz geben zu können, müssen folgende Merkmale zutreffen:
Der Satz muss
Ein Nebensatz sein
Ein Relativpronomen, zum Beispiel der, die oder das, besitzen
Mit einem Komma abgetrennt sein
Sich auf jedes Satzglied oder auch auf den kompletten Satz beziehen
Um zu erforschen, welche Faktoren eine Rolle für den Erwerb von Relativsätzen spielen, werden drei Hauptthesen aufgestellt: (1) Der Erwerb hängt von der Ähnlichkeit zu normalen Sätzen ab. Das heißt, je ähnlicher die Relativsätze zu normalen Sätzen sind, umso besser können sie erlernt und angewendet werden. Hierbei spielt auch die Art der Relativsätze eine Rolle; da Subjektrelativsätze ähnlich zu normalen Sätzen sind, sollten sie am einfachsten sein. Genitivrelativsätze hingegen sind am unähnlichsten und somit am schwersten. Weiterhin wird die These (2) aufgestellt, dass die meisten Relativsätze ein pronominales Subjekt und einen unbelebten Head haben. Das pronominale Subjekt steht zumeist in der ersten oder in der zweiten Person und der Head ist zumeist ein Gegenstand, zum Beispiel eine Eisenbahn, und keine Person, zum Beispiel mein Vater etc. Die dritte These (3) besagt, dass Kinder Relativsätze aus einfachen Sätzen mit Verbzweitstellung (V2 Sätze) lernen. Diese sind relativ ähnlich zu Relativsätzen, sie unterscheiden sich nur aufgrund der Stellung des Verbs. Kinder beginnen mit V2 Sätzen und fangen dann an, komplexere Satzstrukturen wie Relativsätze zu bilden.