Faktoren, die das energiesparende Verhalten beeinflussen - Tanja Engelmann - E-Book

Faktoren, die das energiesparende Verhalten beeinflussen E-Book

Tanja Engelmann

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Beschreibung

Abstract The importance of energy-saving behavior has become crucial due to recent negative events. The current empirical study investigates the factors that influence such behaviour. Hypotheses based on the revised theory of planned behaviour (vgl. Ajzen, 2020: 314f.) were formulated to examine the relationships between different influencing factors. An online questionnaire was used to gather data from 158 participants. The results widely confirmed the assumptions of the revised theory of planned behaviour. Among other results, the study showed that attitude towards energy-saving behaviour and the subjective norm significantly predict the intention to save energy. In addition, this intention explains energy-saving behaviour. Kurzfassung Die Bedeutung von energiesparendem Verhalten hat aufgrund der jüngsten negativen Ereignisse an Bedeutung gewonnen. Die vorliegende empirische Studie untersucht die Faktoren, die ein solches Verhalten beeinflussen. Auf der Grundlage der revidierten Theorie des geplanten Verhaltens (vgl. Ajzen, 2020: 314f.) wurden Hypothesen formuliert, um die Beziehungen zwischen verschiedenen Einflussfaktoren zu untersuchen. Mittels eines Online-Fragebogens wurden Daten von 158 Teilnehmern erhoben. Die Ergebnisse bestätigten weitgehend die Annahmen der überarbeiteten Theorie des geplanten Verhaltens. Unter anderem zeigte die Studie, dass die Einstellung zum energiesparenden Verhalten und die subjektive Norm die Absicht, Energie zu sparen, signifikant vorhersagen. Darüber hinaus erklärt diese Absicht das Energiesparverhalten.

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Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abstract

1

Einleitung

2

Theoretischer Teil

2.1

Notwendigkeit zur Energieeinsparung

2.2

Revidierte Theorie des geplanten Verhaltens von Ajzen (2020: 314‐324)

3

Empirische Studie

3.1

Hypothesen

3.2

Entwicklung und Beschreibung des Erhebungsinstruments

3.3

Beschreibung des Ablaufs der Datenerhebung

3.4

Auswahl und Beschreibung der Stichprobe

4

Auswertung und Ergebnisse

4.1

Berechnung der Konstrukte

4.2

Prüfung der Hypothesen

5

Explorative Ergebnisse

6

Diskussion

6.1

Diskussion der Methodik

6.2

Diskussion der Ergebnisse

7

Fazit und Implikationen

Literaturverzeichnis

Anhang

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1:Revidierte Theorie des geplanten Verhaltens

Abbildung 2:Interaktionsdiagramm zum Moderator wahrgenommene Verhaltenskontrolle (zWVK: eine SD über bzw. unter dem Mittelwert) des Zusammenhangs zwischen subjektiver Norm und Absicht

Abbildung 3:Interaktionsdiagramm zum Moderator wahrgenommene Verhaltenskontrolle (zWVK: eine SD über bzw. unter dem Mittelwert) des Zusammenhangs zwischen Absicht und Verhalten

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1:Cronbachs Alphas der Konstrukte

Tabelle 2:Korrelationsmatrix der Konstrukte

Tabelle 3:Ergebnis der multiplen linearen Regression mit den Regressoren Einstellung und subjektiver Norm und dem Regressanden Absicht

Tabelle 4:Ergebnis der hierarchischen Regression zur Erklärung der Absicht durch die Variablen Einstellung, wahrgenommene Verhaltenskontrolle und Interaktionsterm aus Einstellung und wahrgenommener Verhaltenskontrolle

Tabelle 5:Ergebnis der hierarchischen Regression zur Erklärung der Absicht durch die Variablen subjektive Norm, wahrgenommene Verhaltenskontrolle und Interaktionsterm aus subjektiver Norm und wahrgenommener Verhaltensko

Tabelle 6:Ergebnis der einfachen linearen Regression zur Berechnung der Vorhersage des energiesparenden Verhaltens durch die Absicht, sich energiesparend zu verhalten

Tabelle 7:Ergebnis der hierarchischen Regression zur Erklärung des Verhaltens durch die Variablen Absicht, wahrgenommene Verhaltenskontrolle und Interaktionsterm aus Absicht und wahrgenommener Verhaltenskontrolle

Tabelle 8:Ergebnis der multiplen linearen Regression mit den Regressoren Geschlecht und Alter und

Tabelle 9:Ergebnis der multiplen linearen Regression mit den Regressoren Geschlecht

Abstract

The importance of energy‐saving behaviour has become crucial due to recent negative events. The current empirical study investigates the factors that influence such behaviour. Hypotheses based on the revised theory of planned behaviour (Ajzen, 2020: 314f.) were formulated to examine the relationships between different influencing factors. An online questionnaire was used to gather data from 158 participants. The results widely confirmed the assumptions of the revised theory of planned behaviour. Among other results, the study showed that attitude towards energy‐saving behaviour and the subjective norm significantly predict the intention to save energy. In addition, this intention explains energy‐saving behaviour.

1 Einleitung

Das Thema „energiesparendes Verhalten“ beschäftigt die Gesellschaft zurzeit mehr denn je. Durch den starken Anstieg der Weltbevölkerung und durch den gestiegenen Lebensstandard in vielen Ländern (vgl. Statista Research Department, 2024) – um nur einige Aspekte zu nennen – ist der weltweite Energieverbrauch gestiegen: Dieser hat sich seit dem Jahr 1985 von 303,5 Exajoule bis zum Jahr 2022 auf rund 604,04 Exajoule verdoppelt (vgl. Energy Institute, 2023). Jedoch sind viele Energieressourcen limitiert oder deren Zugang z.B. durch Kriege beeinträchtigt. Die Knappheit an Energie und die damit einhergehenden Preisanstiege zwingen nun auch private Haushalte in Deutschland dazu, ihren Energieverbrauch zu reduzieren und ihr Verhalten in Bezug auf Energiesparen grundlegend zu überdenken (vgl. Statista Research Department, 2024).

Des Weiteren ist energiesparendes Verhalten nicht allein von ökonomischem Nutzen, sondern spielt eine maßgebliche Rolle im Umweltschutz und bei der Bekämpfung des Klimawandels. Insbesondere die Thematik der Nachhaltigkeit ist durch das private Konsumverhalten eng mit dem Energieverbrauch verflochten (vgl. Attari et al., 2010: 16054‐16059).

Energiesparen in deutschen Haushalten bezieht sich auf die gezielte Reduzierung des Energieverbrauchs in Wohnungen und Häusern durch verschiedene Maßnahmen. Dies kann durch effizientere Nutzung von Energie, Vermeidung von unnötigem Energieverbrauch, Einsatz von energieeffizienten Technologien und Verhaltensänderungen erreicht werden. Energiesparen trägt zur Ressourcenschonung, zum Umweltschutz und zur Kosteneinsparung bei (vgl. Umweltbundesamt, 2013: 5‐41).

Das Umweltbundesamt weist darauf hin, dass die Bevölkerung noch viel mehr Energie einsparen könnte als bisher und dass Maßnahmen zu Verhaltensänderungen bislang ungenutzte Potenziale zum Energiesparen bieten (vgl. Fischer et al., 2020: 55‐58).

Ziel der vorliegenden Studie ist es zu analysieren, welche Aspekte das Energiesparen im privaten Kontext beeinflussen. Die vorliegende Studie liefert hiermit einen wichtigen Beitrag, um energiesparendes Verhalten zu fördern, indem sie Ansatzpunkte für entsprechende Maßnahmen aufzeigt, die von politischen Entscheidungsträgern umgesetzt werden können. Zudem liefert diese Studie einen relevanten Beitrag für die wissenschaftliche Erforschung dieses Themenfelds, indem das Thema energiesparendes Verhalten auf Basis der revidierten Theorie des geplanten Verhaltens von Ajzen (2020: 314‐324) analysiert wird, so dass diese Studie zur weiteren Validierung dieser Theorie beiträgt. Darüber hinaus dient diese Studie dazu, ein Bewusstsein für energiesparendes Verhalten in der Gesellschaft zu schaffen und zu verankern.

Die Forschungsfrage der Studie lautet: Welche Faktoren beeinflussen das energiesparende Verhalten im privaten Kontext?

In diesem Kapitel wurde zunächst die Relevanz des Themas Energieeinsparung dargestellt. In dem darauffolgenden Kapitel wird die revidierte Theorie des geplanten Verhaltens von Ajzen (2020: 314‐316) erläutert, die als theoretische Basis der empirischen Studie genutzt wird. Anschließend werden die Methodik und die Durchführung der empirischen Studie beschrieben. Darauf folgt die Präsentation der Ergebnisse sowie deren Interpretation und Diskussion. Der Artikel endet mit einem Fazit und dem Aufzeigen von Implikationen.

2 Theoretischer Teil

2.1 Notwendigkeit zur Energieeinsparung

Die aktuelle Notwendigkeit zur Energieeinsparung hat viele Gründe:

Der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland begann im Jahre 2013 und spitzte sich immer weiter zu. Am 24. Februar 2022 kam es dann zum Höhepunkt: Russland begann den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine (vgl. Welfens, 2022: 25‐48). Die ohnehin schon angeschlagene Beziehung zwischen Russland und dem Westen wurde dadurch noch weiter zerrüttet. Infolgedessen verhängten die EU, Australien, Neuseeland, Japan, Taiwan, Südkorea, Kanada und die Vereinigten Staaten harte Sanktionen gegen Russland (vgl. Gelowicz, 2022: 1). Zudem wurde der Import von russischem Öl gestoppt (vgl. Pietsch, 2023: 51). Erdgas ist der wichtigste fossile Energieträger Deutschlands und wurde zu einem großen Teil aus Russland importiert. Deutschland reduzierte immer weiter den Import, bis im September 2022 komplett auf Erdgas aus Russland verzichtet wurde (vgl. Pietsch, 2023: 55). Dies hatte zur Folge, dass Deutschland seitdem Energie aus anderen Ländern importieren muss. Folglich stiegen die Gaspreise immens an, da das russische Gas deutlich billiger war (vgl. BAFA, 2022: 1). Der gestiegene Gaspreis zwingt viele deutsche Bürgerinnen und Bürger dazu, Energie einzusparen, da ihnen finanzielle Mittel fehlen (vgl. Verband der Privaten Bausparkassen, 2022: 1).

Neben Russland ist auch die Klimakrise für die Notwendigkeit zur Energieeinsparung verantwortlich: Aufgrund des menschengemachten Klimawandels heizt sich die Atmosphäre auf, Ozeane werden wärmer und der Meeresspiegel steigt (vgl. Böhm, 2024: 63‐65; Neckel, 2024: 29‐40). Ein wesentlicher Anteil dieses menschengemachten Klimawandels ist auf die Verbrennung fossiler Brennstoffe zurückzuführen, durch die die CO2