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Dieses Buch ist ein liebevoller und informativer Begleiter in die Reiche der Natur. Es zeigt die verschiedensten Wege und Möglichkeiten auf, wie wir mit den Wesen der Natur in Verbindung treten und zu den verschiedenen Reichen und Welten Kontakt aufnehmen können. Zudem bietet es ein ausführliches Lexikon der Naturwesen.
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Seitenzahl: 550
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JEANNE RULAND ist Mutter von drei Kindern, Flugbegleiterin, Buchautorin mit langjähriger schamanischer und metaphysischer Ausbildung sowie anerkannte Heilerin im Dachverband Geistiges Heilen. Mittlerweile kann sie auf einen reichen Erfahrungsschatz im Umgang mit den geistigen Kräften zurückgreifen, die im Kern alle zur Einheit, zu Gott, zur Quelle führen. Weitere Informationen unter: www.shantila.de
Dieses Buch ist ein liebevoller und informativer Begleiter in die Reiche der Natur. Es zeigt die verschiedensten Wege und Möglichkeiten auf, wie wir mit den Wesen der Natur in Kontakt treten können.
Einst waren die Menschen, die Naturreiche und die Lichtreiche miteinander verbunden. Der Mensch ist aber auch heute noch ein Mittler zwischen den verschiedenen Welten und hat die Möglichkeit, mit den verschiedenen Reichen und Welten Verbindung aufzunehmen. Das Wissen darum kommt nun erneut hervor, denn die Zeit ist reif. Viele Menschen machen sich auf, weil sie den Herzschlag (Ruf) der Mutter Erde in sich hören. Doch sie wissen noch nicht, wie sie diese Verbindung wiederherstellen können. Diesen Menschen, aber auch allen, welche die Freunde aus der Fantasiewelt ihrer Kindheit wiedertreffen wollen, ist dieses Buch eine wertvolle Hilfe.
Jeanne Ruland
Feen, Elfen, Gnome
Das große Buch der Naturgeister
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Die abgebildeten Fotos und Zeichnungen stammen von:
Breiner, Tobias; Dallmann-Trubarac, Sabine & Gianni; Dirford, Karin; Graulich, Ruth; Hartjenstein, Renate & Dirk; Hückel, Brigitte; Karaçay, Bülent; Karaçay, Murat; Leckler, Daniela; Leckler, Jule; Leckler, Lina; Muhn, Ursula; Ostheimer, Silva; Ruland, Jeanne; Vetters, Pauline; Zeiss, Gabriele
© 2010 Schirner Verlag, Darmstadt
Alle Rechte vorbehalten
ISBN 978-3-8434-6048-1
Umschlaggestaltung: Murat Karaçay, Schirner, unter Verwendung der Bilder 2317635 und 6983176; www.fotolia.de
Satz: Elke Truckses, Schirner
E-Book-Erstellung: Zeilenwert GmbH, Rudolstadt, Germany
www.schirner.com
Danksagung
Vorwort
Die Natur
Die Wesen in der Natur
Zeichnungen und Fotos
Einleitung
Die Anderswelt
Die Welt der Natur- und Elementarwesen
Die Andersreiche
Die Doppelgängernatur des Seins
Die große Weltenordnung
Yggdrasil
Die Welt der Kelten und Druiden
Die Anderswelt in anderen Kulturen
Bekannte Orte der Anderswelt
Nachklang zu den Anderswelten
Die Elemente
Die Elementarwesen
Das Feuerreich
Das Wasserreich
Das Erdreich
Das Luftreich
Das Ätherreich
Die Reiche unserer Erde
Die Wesen der Erde
Das Stein- und Mineralreich
Das Erz- und Metallreich
Das Pflanzenreich
Das Tierreich
Das Reich der Naturwesen
Das Menschenreich
Das Energiereich
Die verwobenen Welten
Alles ist eins
Meister Lemuel
Aufgabe und Botschaft von Lemuel
Was die Weiße Bruderschaft zu den Andersreichen sagt
Praktischer Teil
Der richtige Zeitpunkt
Wochentage
Tageszeiten
Die Rauhnächte
Die Jahresfeste
Günstige Bedingungen
Naturwesen rufen
Die rechte Hilfe
Vorbereitung auf die Begegnung
Der Altar
Den Blick öffnen
Der Kreis
Die Spirale
Die Tattwas
Die Tattwa-Reisen
Weitere magische Symbole
Die dunklen Kräfte
Übungen zur Erkennung der Energie an einem Platz
Mit dunklen Kräften in der Natur umgehen
Erdheilungen
Lexikon der Naturwesen
Anhang
Glossar
Kaiserlich-königlicher Koboldbericht
Texte von Laurin
Himmel und Erde
Über die Heilung
Quellennachweis
Ich möchte an dieser Stelle all den Menschen danken, die mich bei diesem Projekt so rege unterstützt haben.
Hier wären zu nennen Markus und Heidi Schirner, die Verleger des Projektes, die mich dazu inspirierten und dabei unterstützen. Ein großes Dankeschön an euch. Kirsten Glück, Beraterin und liebste Freundin, mit der dieses Projekt in guter Teamarbeit geschaffen, geschliffen und in Form gebracht wurde; mein Partner und liebster Freund Murat Karaçay, der mit mir die Fotos gemacht, in nächtelanger Arbeit dieses Buch gestaltet und gesetzt sowie viele Bilder dazu beigesteuert hat. Von Herzen vielen Dank an dich. Weiter danke ich unseren Kindern Silva und Samy für ihre Lebendigkeit, ihre lebhafte Beteiligung und ihr Verständnis. Vielen Dank, Silva, für die Bilder, die du für dieses Buch gemalt hast. Sie sind wunderbar.
Dann wären anzuführen meine Freunde Roland Scholz und Ulla Schmidt-Scholz sowie der Eifelkreis, denen ich auf allen Ebenen danken möchte für die Naturerfahrungen der Jahreskreisfeste, Schwitzhütten, Trommelreisen etc. In diesem Zusammenhang möchte ich auch Ben Cloud und Katja erwähnen, welche die Kraft des Herzens und die Verbundenheit mit den Spirits, den Wesen und Kräften der Erde, und den Menschen wirklich leben. Dir, Roland, noch einen besonderen Dank: Du hast mir durch dein Buch »Tore zur Anderswelt« noch einige Tore mehr geöffnet. Des Weiteren möchte ich mich bei Antara Reiman, Peter Telen und Raphael bedanken. Dir, Antara, ein herzliches Dankeschön für die ersten Naturwesenseminare, die wir miteinander geleitet haben und für die du mir den rechten »Kick« gegeben hast. Sie sind zu wunderbaren Erinnerungen geworden. Dank auch für die Fürsorge deiner Familie.
Ein weiteres großes Dankeschön gilt meiner Herzensfreundin Uschi Muhn und ihrer Familie. Mit der Lichtbildfotografie zeigt sie die Energie in Menschen und an Plätzen. Sie ist eins mit dem Herzen der Natur. Sie setzt sich mit ihrer ganzen Kraft und Liebe für Menschen, Tiere und ganz besonders für Bäume und Pflanzen ein und hat damit schon einiges bewirkt. Sie verbindet alles über das Herz miteinander. Es ist so gut, dass es dich gibt! Vielen Dank für deine wunderbare Unterstützung.
Bei Iris Merlino und ihrem Mann Guiseppe möchte ich mich für den regen Austausch und die Freundschaft bedanken. Auch Anja Hertwig möchte ich danken, die mich mit dem Kreis der Tiere in einer neuen Weise in Berührung gebracht hat. Danke von Herzen, Anja. Weiter möchte ich mich bei Renate Hartjenstein für die Freundschaft und den wunderbaren Austausch bedanken. Du hast mir Island nahegebracht, dazu viele Blumen, viele schöne Bilder, viel Lachen und schöne Stunden geschenkt. Von Herzen danke dafür. Bei Gabriele Zeiss möchte ich mich für die vielen wundervollen Bilder und Erkenntnisse bedanken. Danke für deine rege Beteiligung. Auch bei Margarete Winnecken möchte ich mich bedanken; sie hat mir geholfen, mich mit den Botschaften von Laurin (siehe Anhang) dem Außen zu öffnen. Vielen Dank, Margarete, dass du mit deiner Liebe den Kreis geöffnet hast, sodass dies passieren konnte. Dir, Sabrina, ein herzliches Dankeschön für die Verbindung zu Holztiger, der seine Erfahrungen im kaiserlich-königlichen Koboldbericht (siehe Anhang) hier mit eingebracht hat. Christian, auch dir vielen Dank für den beweglichen Kobold in diesem Buch. Ein großes Danke gilt meiner langjährigen Freundin Tine und ihrer Familie, welche die Natur sehr lieben. Schön, dass es euch gibt. Ein weiteres Dankeschön an Gianni und Sabine, in Freundschaft. Dir, Sabine, noch ein herzliches Dankeschön für den Platz, den du für die Naturfeste im Jahreskreis zur Verfügung gestellt hast, für deine Fürsorge, deine gute Unterstützung und aktive Mitgestaltung.
Auch allen anderen guten Freunden möchte ich hiermit danken für ihre unterstützenden Worte, ihr reges Interesse und den guten Austausch. Dazu gehören meine Schwester Daniela und ihre Familie, danke, Lina und Jule, für eure schönen Bilder, Bülent, Serpil und Turgut, Tobi und Nicole mit Felix und Jonas, Anja mit Pauline und Celia, Jens und Ilona, Ellen, Christine. Des Weiteren danke ich den Menschen, die über die Natur in mein Leben gekommen sind, wie Conny und Familie, Beate, Olivia, Michaela und Ori.
Auch möchte ich mich bei all den Menschen bedanken, die bereit waren, ihr Wissen und ihre Erfahrungen über die Natur durch Bücher in die Welt zu bringen. Sie haben damit ein Tor geöffnet und geweitet, andere ermutigt und inspiriert.
Es ist schön, Menschen der unterschiedlichsten Wesensart zu begegnen und sich auszutauschen, dabei jeden so zu nehmen, wie er ist, sich gegenseitig zu unterstützen, in der Vielfalt und Andersartigkeit die Möglichkeiten und den Reichtum zu entdecken. Denn jeder Mensch ist ein eigenes Universum, einzigartig in seinem Sein, und bringt eine besondere Energie und Kraft mit. Jede Begegnung ist ein besonderes Geschenk der Liebe und hat eine einzigartige besondere Qualität, die unnachahmlich und unersetzlich für mich ist. Vielen Dank.
Ich möchte hier all den Wesen, Plätzen und Orten der Natur danken, die wieder bereit sind, sich den Menschen zu öffnen und zu zeigen. Denn so wird Heilung geschehen. Ich möchte mich ganz besonders und aus tiefstem Herzen bei Laurin aus dem Volk der alten Zwerge vom Berge und den Wesen der Natur bedanken für die Erkenntnisse, Erfahrungen, Einweisungen, die Führung, Fügung, Leitung… eben alles, was ich durch sie erfuhr. Hab ich Laurin in meinem Sein, wird mir gekrümmt kein Härelein. Aus tiefstem Herzen danke schön.
Im Anhang findet sich ein Quellenverzeichnis. Vielen Dank euch allen für die Fotos. Besonders möchte ich Birgit Hückel erwähnen, die mir aus Irland das wunderbare Bild mit dem Zwerg im Baum gebracht hat. Das war für mich ein wunderbares Zeichen.
Aus tiefstem Herzen danke.
Jeanne Ruland
Die heiligen Schriften der Natur
Die Anweisungen des Schöpfers
sind niedergeschrieben in unseren Herzen und Gedanken,
in den heiligen Schriften der Natur,
die jeder für sich selbst lesen kann
tagtäglich in den kleinen Geschöpfen,
in den Gräsern und Bäumen,
in den wachsenden Dingen,
im Wind, Donner und Regen,
in den Meeren, Seen, Flüssen,
in Gebirgen, Felsen und Sand,
in der gegenwärtigen Kraft der Sonne,
dem Zauber von Großmutter Mond,
in den Geheimnissen der Sterne.
All diese spirituellen Dinge sind unsere Lehrer.
Auch wir haben spirituelle Wesen in uns.
Sie können uns die Weisheit unserer Herzen lehren.
Der Schöpfer hat uns das Wissen
von Schönheit und Liebe, Freude und Frieden in unsere Herzen gegeben.
Mit diesem Schatz in uns können wir uns
den Wesen aller Dinge öffnen,
damit sie uns lehren und uns auf den wahren Pfad
des Lebens führen.
(Quelle unbekannt)
Bevor ich beginne, das weiterzugeben, was ich erfahren und recherchiert habe, möchte ich etwas von mir erzählen:
Als Kinder waren wir sehr viel draußen und uns allein überlassen. So konnte ich ungestört mein Verhältnis mit der Natur aufbauen und vertiefen. Als Jugendliche trafen wir uns oft in Cliquen und übernachteten viel und oft in Zelten draußen, verbrachten viel Zeit in der Natur. Im frühen Erwachsenenalter begann ich zu reisen: Indien, Nepal, Kanada, Australien, Neuseeland, Amerika, Afrika, Thailand… Oft unternahm ich diese Reisen allein, manchmal mit noch einer anderen Person. Da ich/wir immer nur die Flugtickets hatten, blieb der Rest offen. So konnten sich die Ereignisse frei entfalten und gestalten und der Fluss mich/uns führen. So kam es nicht selten vor, dass ich draußen allein übernachtete, ab und zu sogar mehrere Nächte. Manchmal war ich froh, einfach die Nacht überstanden zu haben, weil mich die Angst geplagt hatte, manchmal genoss ich die Dunkelheit der Nacht in der Natur und schlief irgendwann selig ein, manchmal feierte ich die Nacht in der Natur, fühlte mich unendlich geborgen und gut aufgehoben. Ich hatte wunderbare, unglaubliche Erlebnisse, Begegnungen, Träume, machte tiefe Erfahrungen – je nach eigener Verfassung, den Umständen, dem Platz und den Wesen dort und auch den Menschen, mit denen ich mich dort aufhielt. Das, so stellte ich im Laufe der Zeit fest, hat jedoch immer etwas mit innerer Resonanz zu tun: Keiner gelangt je rein zufällig an einen bestimmten Platz und erlebt dort ganz zufällig bestimmte Dinge – immer ist es ein Spiegel des inneren Zustands.
Was ich jedoch in der Natur erlebt und gefunden habe, ist ein tiefes religiöses Gefühl. Ich fühlte, dass ich Teil von etwas viel Größerem bin. Ich fühlte mich »all-eins«. Wenn ich nachts stundenlang in den Sternenhimmel sah, begriff ich, dass die Erde in einem unendlichen Universum ein winzig kleiner Planet ist, der sich um seine eigene Achse dreht und mit anderen Planeten um die Sonne kreist, und vor allem, dass wir mit allen anderen Sternen verbunden sind. Am Äquator und in Nepal wirkten die Sterne zum Pflücken nah, in Deutschland hingegen waren sie oft so weit weg.
Ich erfuhr und begriff, dass die Natur größer und gewaltiger ist, als wir es uns vorstellen können, und dass alles seinen Platz, seine Zeit und seine spezielle Aufgabe hat. Wenn ich unter alten Bäumen lag, erkannte ich Tempel, Kathedralen und Heiligtümer in einem Ausmaß und in einer Größe, die ich in der von den Menschen geschaffenen Welt in dieser Form nicht zu finden vermochte. Manchmal packte mich eine tiefe Ehrfurcht, erfuhr ich eine Heiligkeit und erfasste mich eine Liebe zu diesem Planeten, seinen Wesen, seinen Landschaften und seiner Natur, die nicht von dieser Welt waren. Ich fühlte mich gesegnet, geschützt, reich beschenkt, verbunden, geborgen und gut aufgehoben. Viele heilige Schriften, Weisheiten und Botschaften der Meister habe ich erst durch die Natur verstehen können. Denn sie verbindet alles. Wir alle wandeln auf und in ihr.
In der Natur gibt es keine Trennung, keine Unterscheidung, keine Bewertung. Jeder kann sein Glück machen – oder auch nicht. Es wirken allein die kosmischen Gesetze. Manchmal werden wir aus der Quelle gespeist und finden uns im Paradies wieder, manchmal wandern wir durch Wüste, manchmal müssen wir nach einem Aufstieg wieder den Abstieg antreten, doch wo die Nacht zu Ende geht, wird es wieder Tag. Manchmal ist sie bitter kalt und bedrohlich, dann wieder sanft, warm und Geborgenheit schenkend. Wir können das Wasser teilen und hindurchgehen, anstatt in ihm zu versinken. Natur ist innerlich, äußerlich und überall. Die Natur ist für mich eine große Lehrmeisterin und eine lebendige heilige Schrift.
Wir gehören zum Kreis der Menschen, aber außer uns gibt es in der Natur noch viele und weit ältere Kreise. Wenn ich Kahlschläge in den Bergen sehe, wenn ich sehe, wie Menschen miteinander und mit älteren Kreisen umgehen, wenn ich Geröllwüsten sehe, wenn ich die begradigten Flüsse sehe, die Menschen in ihrem Wahn geschaffen haben, wenn ich von weltweiten Atomversuchen höre, wenn ich Edelsteinplatten sehe, die sägte man auseinander, statt sie im Tempel der Natur zu belassen, wo man sie in ihrer Reinheit aufsuchen könnte, und all das motiviert von Gier und Macht, so tut mir das weh. Es ist der Schmerz der Menschheit. Klimaveränderungen, Überflutungen, Erdrutsche, Erdbeben sind keine Racheakte von Mutter Erde, sie sind vielmehr die Folgen menschlichen Handelns. Mutter Erde versorgt und führt uns, wenn wir uns vorbereiten, mit ihr Verbindung aufnehmen, auf ihren Rat hören, ihre Zeichen erkennen, ihre Wesen achten und in Liebe auf ihr wandeln. Das ist die Erfahrung, die ich bis jetzt machen durfte. Ich glaube an die Natur, denn sie ist größer und gewaltiger, als wir ahnen können. Ihre Selbstheilungskräfte sind unglaublich. Man kann sie verletzen, aber nicht zerstören. So ist es auch mit unserer Seele. Menschen, die in tiefer Liebe mit der Natur verbunden sind, werden immer den richtigen Weg auf allen Ebenen des Seins finden.
Soviel zu meiner bisherigen Lebenserfahrung in und mit der Natur. Märchen sind hier übrigens gute Wegweiser.
Lange bevor ich zu schreiben begann, tat sich mir ein neuer Weg tiefen Verstehens auf: Ich hatte »Wachträume«, in denen ich in einem Gletscher in Island von Naturwesen unterrichtet wurde. Ich war oft dort und erfuhr viel. Nach solchen Erlebnissen war ich immer hellwach, erfrischt und hatte das Bedürfnis, das Erlebte und Erfahrene niederzuschreiben. Was ich erlebte, unterschied sich deutlich von einem Traum, da nichts verschwommen, unklar oder vage war. Meine erste Erfahrung möchte ich hier nun beschreiben:
Ich wurde aus meinem Körper gezogen, landete auf einer Insel und wartete am Hafen, ob noch jemand für mich mit einem der Schiffe kam. Eine liebe Freundin kam kurz vorbei, doch sie war mit ihrer Familie dort und hatte keine Zeit für mich. So zogen sie an mir vorbei. Nach langem vergeblichen Warten war mir klar, dass ich hier etwas allein zu suchen hatte. Ein leicht merkwürdig aussehender Passant gab mir eine Karte. Ich studierte sie und stellte fest, dass ich mich auf Island befinden musste. In der Mitte der Karte konnte ich einen Gletscher ausmachen, der mich anblinkte. Also lief ich los.
Allmählich wurde die Gegend immer karger und einsamer, keine Menschenseele war mehr zu sehen. Ich wanderte weiter, bis ich vor einem riesigen Gletscher stand. Das Eis inmitten des Herzens von Island. Dieses tat sich plötzlich vor mir auf, und ich wurde in den Gletscher hineingesaugt. Zu meiner Verwunderung empfand ich dabei Wärme, obwohl ich Eis immer mit Kälte verbunden hatte. Die Räume, in die ich im Innern gelangte, waren aus bläulich schimmerndem Eis. Erstaunt wurde ich gewahr, dass hier das Leben brodelte. Wesen tummelten sich hier, die zwar wie Menschen aussahen, doch in unterschiedlichster Gestalt und in den merkwürdigsten Verteilungen von Größe und Umfang auftraten. Sie waren sehr ungewöhnlich und unterschiedlich gekleidet; manche trugen leichte Gewänder, manche mittelalterliche Trachten, einige waren in kunterbunte, aus den unterschiedlichsten Farben und Mustern zusammengestückelte Roben gehüllt… Etwas war anders an ihnen – es waren doch keine Menschen. Ihre Augen waren wie schwarze Seen, in denen sich nichts widerspiegelte. Auch verhielten sich manche gar wundersam: Zwinkern, Kratzen, Sätze die in der Mitte beendet wurden oder keinen Sinn ergaben, plötzlicher Kleiderwechsel, Grimassen, Faxen, Gekicher hier, Glucksen da… Eine merkwürdige Fröhlichkeit durchzog die Räume. Obwohl diese Wesen erwachsen wirkten, verhielten sie sich wie Kinder. Ich kam mir unter ihnen sehr fremd vor.
Immer noch konnte ich nicht ausmachen, womit ich es hier zu tun hatte. Ich kam in einen Raum, der voll war mit merkwürdigen Schriften, die auf Stein, Bronze, Papier und in Eis gehauen waren. Ein Wächter mit strengem Blick hütete das interessante, teils geordnete, teils ungeordnete Sammelsurium, das ich als eine Art Bibliothek erkannte. Wenn ich eine Schrift anschaute und versuchte, sie zu begreifen, wurde die Seite leer, löste sich auf unterschiedlichste Art und Weise auf, z.B. indem sie wegschmolz, oder sie ordnete sich vor meinen Augen komplett neu. Das verwirrte mich, und ich ging weiter.
Schließlich kam ich in einen heiligen Raum. Er wirkte wie eine Kirche oder eine Kathedrale. Plötzlich hatte ich ein weißes Kleid an, das wie ein Hochzeitskleid aussah. Es war jedoch kein Bräutigam zu sehen. Viele Wesen der unterschiedlichsten Gattungen waren in diesem Raum versammelt. Unruhe und diese merkwürdige Fröhlichkeit machten sich breit. Ich wusste nicht, ob ich angelacht oder ausgelacht wurde oder ob das Lachen überhaupt mir galt. Dann kam eine Art Priester auf mich zu. Er hob ein Taufbecken aus Stein mit Leichtigkeit auf und schüttete dessen gesamten Inhalt von klarem kaltem Wasser über mich. Ich war etwas verdutzt, war aber sofort wieder trocken. Der Priester schaute mich grinsend an, und plötzlich wusste ich, dass ich es mit Naturwesen zu tun hatte. Plötzlich konnte ich sie erkennen und sehen: Elfen, Feen, Zwerge, Gnomiden, Vulkanis, die Angehörigen des Kleinen Volkes. Alle lachten, winkten und kicherten mir zu. Sie haben ihre eigene unberechenbare Art, bei welcher der Sinn im Unsinn liegt.
Die Erkenntnis war wie eine kleine Erleuchtung, und ein Gefühl des Glücks erfüllte mich. Da wurde mein Blick auf eine wundervolle Rosette gezogen. Sie begann sich erst langsam und dann immer schneller zu drehen. Ich sah darin Engel, Erleuchtete, Naturwesen, Menschen und auch Dämonen. Sie drehte sich immer schneller und zersprang schließlich in tausend Teile. Ich erkannte, dass diese Teile alle Kräfte der Seele, auch meiner Seele sind. Und je mehr Teile ich in mich integrierte und je mehr ich mich wieder mit ihnen verbände, desto vollständiger würde ich werden, desto weiter mein Blick – bis ich wieder eins mit allem wäre. In diesem Augenblick verband ich mich wieder mit den Wesen der Natur, mit dem Wesen meiner wahren Natur. Genau zu diesem Zeitpunkt tat sich ein Tunnel aus Licht auf, und ehe ich‘s mich versah, wurde ich wieder zurück auf die Erdoberfläche gezogen.
Das Ganze war so lebendig, dass ich augenblicklich hellwach war. Jede Einzelheit war in mir gegenwärtig, wie in einem Tagesgeschehen; keineswegs hatte ich das Gefühl, geschlafen zu haben. Ich schrieb diese Begebenheit nieder und schloss mit der Bitte, mir ein Zeichen zu senden. Schon einen Tag später kam eine liebe Freundin vorbei, und zwar jene, welche ich am Anfang meines Erlebnisses am Hafen gesehen hatte. Sie wusste von alldem nichts, war jedoch auf das innigste mit Island verbunden.
Nach Vorlage »Hidden-World-Map« –Island
Sie brachte mir eine Karte von Island mit und meinte, ich könne sie wohl gebrauchen. Es war wirklich verblüffend: Diese Karte sah aus wie die Karte in meinem Traum! Auf ihr waren neben den Örtlichkeiten auch die Naturwesen abgebildet und beschrieben, denen ich begegnet war und die ich augenblicklich wiedererkannte. Große Freude stieg in mir auf. Dies war für mich das Zeichen, um das ich gebeten hatte. Zudem stellte ich nach diesem nächtlichen Erlebnis fest, dass sich mein Blick für die Naturgeister geweitet hatte. Ich kann sie seitdem oft mit offenen Augen sehen, ganz natürlich, in der Natur, auf Naturbildern, in den Menschen, Tieren und Pflanzen. Naturwesen haben ihre ganz eigene Art, sich zu zeigen und zu verhalten.
Seit dieser Zeit war ich viele Nächte in Wachträumen in diesem Gletscher und auch an anderen Orten der Natur. Ich habe einiges erfahren dürfen über diese wunderbaren Welten, in denen die unterschiedlichsten Wesen in der Natur leben und ihr die magische Kraft verleihen.
Die Bilder dieses Buches haben ihre eigene Geschichte. Ich male schon sehr lange, Malen öffnet die innere Tür zum Herzen und zur Seele. In der Zeit, in der Iris Merlino unsere Trilogie zu Engeln, Meistern und Naturgeistern und das Buch zu den Legemethoden illustrierte (siehe Anhang), hatte ich anfangs keinerlei Bedürfnis zu malen. Doch als die Naturgeister an die Reihe kamen, wurde ich unruhig. Diese Unruhe konnte ich mir nicht erklären. Als ich eines Tages den Keller aufräumte, fand ich Tagebücher von mir, die ich mit 13, 14Jahren geschrieben hatte. Darin waren kleine Tuschzeichnungen von Wesen, die ich in der Natur und aus der Natur gemalt oder in meiner Vorstellung entdeckt hatte. Viele Bilder sind auch später auf meinen Reisen entstanden. Mein Blick für die Naturwesen war also nie verschlossen, und meine Verbindung mit ihnen ist ungebrochen.
Wenn du den Bildern und den Wesen folgst, wirst du beginnen, diese Wesen überall zu sehen. Es sind die feinstofflichen, sichtbaren Abdrücke des einen Lichtes. Wir sind seine festeren, grobstofflichen Abdrücke. Alles ist Energie, und hier spiegelt sie sich in den festeren und zarteren Formen. So können wir erkennen, mit welcher Art von Energie wir es zu tun haben, und uns wieder mit ihr verbinden. Die Wesen der Natur sind Gestaltwandler. Sie können schön oder hässlich, grimmig oder freundlich, hilfreich oder hinterlistig sein. Immer jedoch spiegeln sie nur das Bild ihres Gegenübers wider. Denn auch sie sehen nicht nur die Form des Menschen, sondern die Energie dahinter, und diese kann sich auch schnell verändern.
Die praktische Arbeit hat mich gelehrt, dass auch die Gewänder, in denen sie sich zeigen, kein Zufall sind. Wenn Naturwesen durch Kleidung einem Menschen eine bestimmte Epoche zeigen, so hat diese etwas mit ihm zu tun. Vielleicht hat er in dieser Zeit den Kontakt zur Natur verloren, oder er hat aus dieser Zeit noch etwas aufzuarbeiten. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Die Naturwesen können uns bei der Arbeit mit ihnen führen. Wir können sie wandeln oder uns von ihnen wandeln lassen, je nachdem, was uns gezeigt wird. Hier ist viel Heilung möglich. Der Zauber, die Wunder und die Magie finden sich überall, wenn das Herz offen ist und das Licht einströmen kann.
Noch eine Anmerkung zu den Tuschzeichnungen im Lexikon der Naturgeister: Sie sind nur zum Teil aus mir heraus gemalt, ein größerer Teil ist nach alten, überlieferten Vorlagen entstanden.
Bei den Fotos haben viele Menschen mitgewirkt (siehe Bildverzeichnis im Anhang). Einige Zeichnungen im Buch entstanden schrittweise, wie hier dargestellt. Farbe und Ausdruck sind eigene Interpretationen.
»Das natürliche religiöse Gefühl des Menschen ist das All-eins-sein mit der Natur. Hier findet er Stille, Weite und die Begegnung mit der Unendlichkeit, dem Geist, der alles durchdringt.«
Jeanne
Die Naturreiche melden sich mittlerweile stärker denn je. Wer neben dem herkömmlichen Alltag wieder mit ihnen Kontakt aufnimmt, der durchschreitet damit das Tor zur uralten magischen Seele der Natur. Er verbindet sich mit dem Bewusstsein der Erde und öffnet sein Feld für eine weitere ergänzende Ebene des Seins, die auch in der alltäglichen Realität sehr hilfreich sein kann.
Die Natur ist bereits intelligent und sich ihrer selbst bewusst. Höhere Intelligenzen, die aus der Einheit und der Verbindung mit allem heraus handeln, lenken die Vorgänge in der Natur. Die Bäume und Pflanzen werden beim Gedeihen und Wachsen von einer Intelligenz gesteuert, die wie unser Gehirn alle Vorgänge regelt. Die Tiere werden von denselben Kräften geführt und angeleitet, die das für uns tun. Die Mineralien und Steine sind der versorgende Ton, der alles miteinander verbindet; sie stehen noch mit viel weiter entwickelten und höheren kosmischen Reichen in Verbindung. Das Wetter und seine Erscheinungsformen werden von den Wesen der Luft geleitet. Mit allen sind wir über unser kollektives Energiefeld aus Gedanken und Emotionen verbunden. So beeinflussen wir z.B. die Wesen der Luft, die wiederum uns beeinflussen, usw. Alles hängt zusammen und ist im großen Teppich des Lebens verwoben.
Die Form der Kommunikation und des Austauschs mit anderen Intelligenzen und Wesen, ist jedoch eine andere als jene, auf welche wir uns in den letzten Jahrhunderten konzentrierten. Die Intelligenzen, die Wesen, die Welten, die mit uns auf diesem Planeten existieren, verwenden die Universelle Sprache, die Sprache der Seele: Bilder, Symbole, Klänge, Farben, Formen, Licht und Schatten, Energie… Wir können die Anwesenheit anderer Wesen spüren und wahrnehmen, indem wir uns dem Feld, in dem wir uns bewegen, mit all unseren Sinnen öffnen. Denn in Wahrheit ist alles verbunden. Alles ist eins. Nichts existiert außerhalb des einen. Wir teilen alle dieselbe Luft, dasselbe Wasser, denselben Boden, dieselbe Wärme derselben Sonne. Nichts existiert unabhängig von allem anderen. Solange wir nicht lernen, die Dimensionen und Königreiche, die zum Teil viel älter sind als die Menschheit und neben uns auf diesem wunderbaren Planeten existieren, wiederzuerkennen, wieder zu lieben und zu achten, können wir Menschen uns nicht wirklich weiterentwickeln.
Die Wesen rufen uns. Sie erinnern uns an die lebendige Natur. Sie versuchen uns auf allen Ebenen zu erreichen. Sie warten darauf, dass wir uns ihnen wieder zuwenden. So, wie wir die Wesen der für uns oft nicht sichtbaren Welten brauchen, so brauchen sie unsere Zuwendung, die Zuwendung der menschlichen Seele. Dies ist von größerer Bedeutung, als wir erahnen können. Es hat Einfluss auf den Fortbestand, die Heilung und die gesamte Entwicklung unseres Planeten und all seiner Bewohner. Wir können die neue Zeit nur in der Einheit, der Verbundenheit – die da ist, ob wir sie annehmen oder nicht – einläuten, nur so unsere wahre Kraft entfalten, mit unserer Seele auf dem richtigen Weg bleiben und die wahre Natur in uns erwecken.
Wir können diesem Ruf folgen. Wer sich auf den Pfad seiner Seele begibt und mit den Kräften der Natur zusammen wandert, wird gut beschützt, reich belohnt und erfährt in allem die Vollkommenheit des Seins, die Einheit und die Verbundenheit, immer stärker. In jeder Prüfung, in die wir geführt werden, walten stets die Kräfte der Erde und des Himmels.
Mein größter Wunsch ist es, dass sich die Herzen der Menschen wieder für die anderen Dimensionen und Königreiche öffnen; dass sich Zugänge zeigen und viele Menschen wieder den Weg in diese Reiche finden; dass der Blick sich weitet für die vielfältigen Welten des Seins auf diesem Planeten. Die Wesen der Natur sind immer und überall da. Sie zeigen sich oft in unerwarteten und ungewöhnlichen Situationen. Ihre Antworten auf unsere Fragen sind oft sehr ungewöhnlich, entspringen jedoch der ewigen wahren Quelle.
»Betrachtet die Welt wieder mit Kinderaugen.«
Auch die Medien spiegeln die neue Entwicklung. Populäre Bücher und Filme wie »Der Herr der Ringe« oder »Harry Potter« öffnen die Herzen und lassen damit die Liebe in uns für diese anderen Welten wieder fließen, auch wenn wir noch nicht bereit sind, sie als eine andere, parallele Wirklichkeit anzuerkennen. Wenn die Liebe zu den Naturwesen entsteht, so weitet sich der Türspalt im Innern langsam wieder. Die Liebe und der Glaube sind der Schlüssel für den Kontakt und die Erfahrungen mit diesen Reichen, aus denen irgendwann Verständnis, Wissen und Weisheit erwächst.
Wer nicht lieben und nicht glauben kann, dem bleiben die Türen weitgehend verschlossen, obwohl sie immer offen stehen. Nicht weil andere Welten nicht existieren, sondern weil die eigene innere Tür zu ihnen zugestellt ist; weil der Mensch sich in einem bestimmten abgespaltenen Erfahrungsraum aufhalten möchte, da er z.B. Angst vor seinen eigenen verborgenen Schatten hat. Doch auch hier ist zu beobachten, dass nicht alles hoffnungslos ist. Viele Menschen haben in der letzten Zeit sogenannte Schlüsselerlebnisse. Das heißt, sie machen plötzliche einschlägige Erfahrungen mit anderen Realitäten, die sie nicht mehr so leicht in die Welten der Fantasie verbannen können und die ihr Leben und ihre Sicht für immer verändern. Die Welten der Seele sind groß, weit und alles ist in ihnen möglich. »Gibt’s nicht, gibt’s hier nicht«, würden die Angehörigen des Kleinen Volks sagen und sich dabei kichernd auf die Schenkel hauen. Zack!, und schon wären sie wieder weg, und du fragst dich: War das wahr, oder war es ein Gag? So komm und folge mir zu den Erzählungen und Beschreibungen, zu den Eingängen und Zugängen.
Die Geste
»Jede Geste ist eine Kraft, die in den verschiedenen Welten wirkt. Sie entspricht Strömen, Farben und Schwingungen und wird eine Vielzahl von Wesen in unserer Umgebung erreichen.«
Omraam Mikhael Aivanhov (Weiser/Gelehrter, 1900–1986)
Wir sind von unzähligen Reichen und Dimensionen umgeben und durchdrungen. Wenn wir uns Tag für Tag durch unsere Welt bewegen, so tun wir das oft nur in einen ziemlich begrenzten Wahrnehmungsbereich. Wir sind in Gedanken, oft nicht ganz da, begegnen den Anforderungen des Alltags und gehen unseren Angelegenheiten nach. Dies ist dann auch der Bereich, der in unser Bewusstsein eingedrungen ist. Wir leben in der Welt der Materie mit all ihren Gesetzen, denen wir als Mensch in einer gewissen Weise zweifelsohne unterstehen. Hier gibt es Zeit, Raum, Entfernung, Anfang und Ende, Schwerkraft, Zyklen, Rhythmen, polare Strukturen wie plus und minus, Tag und Nacht, oben und unten… In der Welt der Materie unterstehen wir den physikalischen Gesetzen; hier zählt nur das, was wir sehen, messen, anfassen, belegen usw. können.
Die geistigen Reiche haben jedoch ihre eigenen Gesetze. Dort betreten wir den Raum der Unbegrenztheit. Um diese Welten zu betreten, ist der erste Schritt, umzudenken und neue Wege zu gehen, kreativ zu werden und sich auf neue Wahrnehmungsweisen einzulassen, welche die Tore dorthin öffnen.
In den geistigen Welten und Dimensionen sind die Wesen nicht an Zeit und Raum gebunden. Die Gesetzmäßigkeiten sind dort oft denen der physischen Welt entgegengesetzt. Entfernungen gibt es nicht. Hier existiert keine Schwerkraft. Materielle Formen stellen für die dort lebenden Wesen kein Hindernis dar. Sie können durch Materie hindurchgehen, sich darin aufhalten, sie mit der Kraft und dem Licht des Kosmos beleben, sie aufladen und wieder verlassen. Sie können sich zeigen und wieder auflösen. Oben kann für sie unten sein und dunkel hell. Sie können ihre Gestalt beliebig verändern, denn sie sind reine Energie. Energie ist nicht zerstörbar, sie wandelt sich immer nur in andere Zustände. Die Bewohner dieser Reiche unterstehen allein den göttlichen Gesetzen, den Gesetzen von Ursache und Wirkung, von Schwingung, Entsprechung, Rhythmus etc.
Naturwesen haben unterschiedliche Fähigkeiten. Elementarwesen z.B. können sich nur in dem Element aufhalten, dem sie entstammen und das sie versorgen, hüten, aufbauen, leiten und lenken. Die Naturwesen schließen die Elementarwesen mit ein, können sich jedoch in zwei oder mehreren Elementen aufhalten. Es gibt auch Wesen, die aus den Lichtströmen der Engel und den Intelligenzen der oberen Welten hervorgegangen sind, andere, die von Menschen geschaffen und/oder in allen Facetten durch sie geprägt wurden, und noch andere, die dem Dunkel anheimgefallen sind und nun versuchen, Menschen und andere Wesen mit hineinzuziehen.
Sich den Elementar- und Naturwelten zu öffnen bedeutet, einem Teil seiner Seele zu begegnen. In diesen Welten erlangen auch der Magier, der Druide und die weise Frau ihre magischen Fähigkeiten, der Held seine unglaublichen, übernatürlichen Kräfte, der Mensch auf dem Weg der Prüfung und Einweihung seine Erkenntnisse. Indem wir uns diesen Welten öffnen, werden uns neue Kräfte, neues Wissen und neue Fähigkeiten zugänglich, die unseren Alltag bereichern, erleichtern und ihn uns mit all seinen Schwierigkeiten und Hindernissen mühelos meistern lassen. Außerdem wird dadurch unsere Liebe zum Leben, zur Schöpfung und zur lebendigen Erde erweckt, wodurch sich unser Verhalten gegenüber der Natur unwiderruflich verändert. Wir können hier den großen Schatz unserer Seele, den heiligen Gral und das Wasser der Verjüngung und Unsterblichkeit finden. Doch bis dahin liegen viele Hindernisse, Aufgaben und Prüfungen vor uns.
Die Wesen der Natur führen uns ein in die geistige Dimension der Erde. Doch Vorsicht: Wer das Reich betritt, muss darauf achten, dass er auch wieder zurückkommt. Denn hier lösen sich Zeit und Raum auf, Vergessen kann einsetzen und der Traum zur Wirklichkeit werden. Wenn man erwacht, ist nichts mehr, wie es einst war.
»Die Welt in der Welt. Wir stehen vor einem Berg. Da legt sich der Wind. Es öffnet sich eine Tür. Ein fremdes Wesen schaut hervor. Es dreht sich um. Wir schauen dumm. Es gibt uns ein Zeichen für neue Weichen. Der Wind kommt auf. Da ist der Berg wieder. Nichts ist mehr zu sehen, so kann es gehen. Wir stehen stumm, schauen uns um. Was ist das gewesen? Haben wir geträumt, geschaut, wieder auf unsere Einbildung gebaut? Keiner kann es uns sagen, wir können nur unsere eigenen Schritte dazu wagen. Das kann uns führen zu neuen und zu alten Türen, wenn wir uns lassen davon berühren.«
Botschaft der Naturwesen
Die Mythologien dieser Erde beschreiben die unterschiedlichsten Weltbilder. Ein solches Bild umreißt im Allgemeinen die Räume, in denen sich eine Wirklichkeit abspielt. Hier finden sich auch die Einteilungen der Bereiche und die Zuordnung der Wesen sowie die Beschreibung sichtbarer oder unsichtbarer, stofflicher oder feinstofflicher Dimensionen. Für diese gibt es zwar die unterschiedlichsten Bezeichnungen, doch wenn man die Mythologien unter dem Gesichtspunkt übergreifender Gemeinsamkeiten betrachtet, kann man Ähnlichkeiten in vielen Kulturen, bei zahlreichen Völkern überall auf der Welt finden. Zum Beispiel die Aufteilung in die drei großen Sphären (Himmelswelt, Erdwelt, Unterwelt), die jeweils noch einmal in zwei bis sieben und manchmal noch mehr Ebenen aufgeteilt sind. Diese Ebenen und Räume bergen jede Energie und alle Kraft, die hier auf der Erde gewoben wird. Dort sind auch die Reiche der Naturwesen, Himmelswesen, Natur- und Erdgötter, Meister und Meisterinnen. Diese Welträume bestehen entweder seit Ewigkeiten, oder sie sind in der Urzeit von selbst entstanden. Die Verschiebungen der Räume jedoch, die einst eine Einheit bildeten (ebenfalls weit verbreitet ist die Vorstellung von einem Paradies), sind sämtlich durch den Fall der Menschheit entstanden, wodurch die Trennung und Abspaltung der verschiedenen Räume verursacht wurden. Die Endzeit verspricht wiederum, die Ebenen durch gewaltige und gewaltvolle Verschiebungen wieder zusammenzufügen und so eine neue, einheitliche Welt des Friedens, ein goldenes Zeitalter entstehen zu lassen.
Gemeinsam ist vielen Mythologien auch die Kenntnis von den Eingängen in die Andersreiche. Sie befinden sich überall, wenn man zu schauen weiß, und nirgendwo, wenn ein Unwissender sie sucht. Höhlen, Seen und Quellen dienen häufig als Eingang, aber öfter genügt schon ein Wind, ein Nebel, eine Wasserfläche, und schon schlägt die eine in die andere Welt um. Megalithhügel, natürliche und besondere Erhebungen, vor allem wenn sie unvermittelt aus einer Ebene aufragen, Inselgruppen, Felsformierungen, besondere Baumgruppierungen, weite Ebenen, abgeschiedene Gegenden und Bergtäler sind bevorzugte Stätten der Anderswelten.
Das Wissen über die feinstofflichen Welten und Dimensionen ist sehr vielfältig. Man findet Beschreibungen der anderen Reiche in vielen Formen überall auf der Erde. Lass dich jetzt hier Schritt für Schritt einführen in eine umfassendere Sicht der Welt, der Andersreiche und parallelen Dimensionen.
Ursprung und Sinn von Glauben und Religion ist, die Kluft zwischen der verstandesregierten, eroberten und beherrschten, begrenzten Welt und der unbegrenzten, weiten, sich in die Unendlichkeit ausdehnenden Welt zu überbrücken. In früheren Zeiten war dieser Brückenschlag mühelos, denn das irdische, rationale Bild der sichtbaren Welt wurde ergänzt durch die unsichtbare, unendliche Welt, die Andersreiche, die Dimension der Geister, Wesen und Boten. Diese Ebenen waren damals nicht getrennt voneinander. Dadurch war ein breites Spektrum an Möglichkeiten für die Menschen gegeben, die sich in neue Räume wagen wollten. Das stufenweise Vorstoßen in die Unendlichkeit wird besonders deutlich, wenn man von mehreren Dimensionen, Weltschichten, über und unter der irdischen und gleichzeitig von mehreren Weltzeitaltern vor und nach dem gegenwärtigen ausgeht. Hier haben wir eine Ausdehnung in den unendlichen Raum.
Es gibt eine Wirklichkeit, die in diesem Augenblick, in dieser Epoche, in diesem Raum, mit diesen Wesen und Gegenständen existiert, und eine andere, die sich unbegrenzt und parallel in die Weite, in alte und neue, höhere und niedere Bereiche bewegen kann. Es gibt also in räumlicher und zeitlicher Hinsicht einen Doppelgänger der irdischen Welt. Doch nicht nur die Welt hat ihren Doppelgänger, sondern auch jeder Mensch, jedes Tier, jede Blume, jedes Wesen und jeder Gegenstand hat ein geistiges Abbild. Diese Doppelgängernatur ermöglicht es uns, aus der selbstgeschaffenen Isolation des rational beschränkten Weltbilds und dessen Vorstellungsrahmen herauszukommen. So können wir uns langsam und stufenweise zu dem entwickeln, was wir eigentlich schon sind – in der Verbindung mit allem.
Auch der Doppelgängergedanke findet sich in vielen alten Erzählungen und Weisheitslehren überall auf der Welt. Die Eskimos nennen diese Doppelgängernatur Inua. Die Asba am Niger glauben, dass jeder Mensch ein Gegenstück in der Geistwelt besitzt. Bei den Persern haben Götter und Menschen einen jenseitigen Doppelgänger, der Fravashi genannt wird. Andere Lehren beschreiben zum Beispiel ein Land unter der Erde, das als Spiegelbild der oberen Erde angelegt ist. Danach wird der Mensch zuerst in der geistigen Welt geboren, wandert dann auf mühevollen Pfaden aus der Seelenheimat in die sichtbare Welt, wo er sich dann unter Irrungen und Wirrungen wieder zurück zu seiner Seelenheimat durchschlägt – und ein Kreis schließt sich. Diese Doppelgängernatur ermöglicht es uns, den begrenzten Raum zu öffnen und in den unbegrenzten einzutreten. Überall finden sich die Öffnungen von der einen in die andere Welt und die meisten in unseren Herzen. Von hier können wir das Tor in die geistige Welt öffnen.
Anderswelten– Andersreiche
Die Kelten und Germanen sahen die Anderswelt nicht von der realen Welt getrennt. Für sie war sie keine abgesonderte Sphäre unter der Erde oder in himmlischen Gefilden, sondern unmittelbar mit dem Hier und Jetzt verwoben. Tore in die Anderswelt waren bevorzugt Inseln im Meer, da das Element Wasser in diesen Kulturen heilig war. Aber auch Höhlen, Brunnen, Löcher, Hügel, Berge, weite Täler und Landschaften, Gräben, Strahlen können in die verschiedenen Dimensionen der Andersreiche führen. Der Schleier zwischen der Alltagswelt und der Anderswelt kann aber auch von einem Moment zum anderen zerrissen werden, ein Schritt zwischen die Welten, und man ist woanders.
In ihren alten Geschichten und Sagen ist die Anderswelt überall und nirgendwo. Sie entspricht der physischen Wirklichkeit bis in jede Einzelheit. Alles dort hat eine besondere Ordnung und Struktur, die sich allerdings jederzeit unvermittelt verändern kann. Sie ist eine Welt des Friedens und der Harmonie, der Künste, der schönen Wesen, aber gleichzeitig halten sich Ungeheuer, Gespenster, Hexen, grausame, verschlagene Wesen mit magischen Kräften darin auf. Diese Widersprüchlichkeiten halten sich gegenseitig in Schach. Die Anderswelt ist nicht zeitlos, doch richtet sich die Zeit dort nicht nach irdischen Maßstäben: Eine Sekunde kann eine Ewigkeit umspannen, in zwei Minuten können Jahre vergehen. In den Andersreichen finden sich die wahren Spiegel der Macht. Dort werden auch die Schicksalsweichen für das Leben der Menschen auf der materiellen Ebene gestellt, wird der Lebensfaden gesponnen und mit den Ereignissen und Umständen verwoben.
Die Menschen lebten einst völlig selbstverständlich mit den Wesen der Andersreiche, auch wenn sie diese mit ihren physischen Augen nicht wahrnehmen konnten. Es gab verschiedene Rituale und Festlichkeiten, mit denen ein Raum für alle geschaffen wurde, in dem die Wesen der verschiedenen Ebenen miteinander kommunizieren konnten. Dort erhielten die Menschen die Zeichen und Botschaften für aktuelle und kommende Zeiten. Dies geschah z.B. bei den Feiern zu den acht Jahresfesten, den Feiern der Sonne und der Erde (siehe Kapitel Jahresfeste). Doch auch bei allen anderen Gelegenheiten zu Festlichkeiten, wie Hochzeiten, Todesfälle, Geburten, Ehrungen, Ernennungen, wurden die Wesen der Andersreiche mit eingeladen. Es gab Botschafter, die zwischen den Welten vermittelten und in ständigem Kontakt und Austausch mit beiden Welten standen, die sogenannten Zauberer, Druiden, Magiere, Hexen, Heilerinnen… Helden, Heilige und Führer der Menschen suchten die Anderswelten auf, um von ihnen eingeweiht und unterrichtet zu werden (wie das geschah, finden wir z.B. in der Artussage beschrieben). Es gibt dort die unterschiedlichsten Ebenen und Bereiche, deren Beschreibung in den unterschiedlichsten Kulturen ähnlich ist. Meist sind es neun bis zehn Reiche, die in die übergeordneten Ebenen Oberwelt, Mittelwelt, Unterwelt aufgeteilt sind und in ein unsichtbares, eigentlich nichtexistentes Reich.
Diesseits und Jenseits
In der späteren Entwicklung wurden die verschiedenen Wirklichkeiten zu Diesseits und Jenseits. Dies machte die Trennung der Reiche deutlicher. Das Diesseits ist die räumliche, feste, sichtbare Erdenwelt, die Wohnstätte der Menschen bis zu deren Tod. Es ist der Aufenthaltsort aller Natur- und Erdgötter/göttinnen, der Erd-, Elementar- und Naturgeister, die in beiden Dimensionen zu Hause sind. Einst zeigten sie sich den Menschen oft, jetzt allerdings nur noch selten. Das Leben im Diesseits ist zeitlich begrenzt, der Tod bildet die Schwelle zum Jenseits, die Grenze zwischen beiden Reichen.
Das Jenseits ist die allgemeine Bezeichnung der außer-, unter- und überirdischen Dimensionen. Es ist der Aufenthaltsort der Götter und Göttinnen, der Meister, Engel, Geister und Seelen Verstorbener. Es ist der Raum, den man nur erkennen, erfühlen, erahnen kann, wenn man seine Wahrnehmung entsprechend schult.
In den Mythen und Legenden ist das Diesseits vom Jenseits getrennt. Um zwischen ihnen zu wechseln, muss man durch einen Fluss, über einen See oder Meeresarm waten oder eine Brücke, einen Tunnel, ein Tor durchschreiten. Bei Einweihungen, Ritualen, Prüfungen berühren sich die Welten oder verschmelzen kurzzeitig miteinander.
Schamanismus und die anderen Welten
Urzeit und Endzeit bestimmen den Raum, der dazwischen liegt. Die Urzeit ist die Geburtsstunde der verschiedenen Welten und Dimensionen, die Endzeit vereint diese verschiedenen Welten und Dimensionen wieder. Hinter beiden wirkt die Ewigkeit, die Nichtzeit.
Ein Schamane ist ein Mensch, der die Verbindung zwischen den verschiedenen Welten und Dimensionen herstellen kann. Er versteht die inneren und äußeren Zusammenhänge der Einheit allen Seins. Als Vermittler zwischen den verschiedenen Welten und Dimensionen übersetzt er die Botschaften von Göttern, Ahnen, Geistwesen, Tieren, Pflanzen, Steinen, Dämonen usw. Meist im Herzschlag der Trommel bereist er den Weltenbaum mit seinen verschiedenen Ebenen und kann so mit den Göttern, Naturwesen, Lichtwesen, Ahnengeistern, Tieren, Pflanzen, Steinen, Dämonen in Kontakt treten, um eine umfassendere Sicht des Ganzen zu erlangen und aus dieser erweiterten Sicht heraus zu handeln. Er kann dadurch erweiterte Zusammenhänge erklären, heilen, das Schicksal ablesen etc.
Schamanismus gibt es überall auf der Welt, in den verschiedensten Formen. Wie in den Mythologien teilen die Schamanen die Welt in drei Ebenen, die Obere Welt, die Mittlere Welt und die Untere Welt. Wenn ein Schamane die Kraft dieser Reiche verstanden hat, kann er die weiteren Räume der drei Welten betreten: die Welt der Ahnen, die Welt der Toten, die Welt der Elemente und die Welt der alten Reiche.
Nachfolgend werden die drei Begriffe Obere Welt, Mittlere Welt und Untere Welt erklärt. Die Welt der Elemente und die weiteren Reiche dieser Erde sind in diesem Buch in dem jeweiligen Kapitel beschrieben.
Die Obere Welt
Überwelt– Lichtwelten – Himmel– Sonnenstadt – Sommerland
Als Über- oder Obere Welt wird im Allgemeinen ein Raum bezeichnet, der im oberen Teil des Weltbildes eingeordnet wird. Es sind die Wohnorte und Reiche der überirdischen Wesen, der Götter und Göttinnen, der Meister, der Engel und Lichtelfen, der Natur- und Erdgötter (z.B. Pan, Neptun, Poseidon, Frau Holle), der kosmischen Wesen und der lichtvollen Seelen der aufgestiegenen liebevollen Menschenwesen. Die Obere Welt umfasst die Licht- oder Sonnenreiche. In der Entsprechung verkörpert sie das höhere Selbst. Hier finden wir Lehren, Weisheiten, Inspiration, Anregungen und Hilfe, außerdem unsere/n Lehrer/in, unsere/n Heiler/in, unsere/n Führer/in… Dieses Lichtreich ist mit dem Reich der Menschen meist über eine lichtgleißende Regenbogenbrücke der Hoffnung verbunden. Die Obere Welt ist grenzenlos, weit, voller Harmonie, Farben und Klang.
Die Obere Welt in anderen Kulturen:
Ägyptisch:Earu, das bedeutet »Binsengefilde«. Es ist das ägyptische Jenseitsland am östlichen Himmel, das lichte Totenreich, das der Mensch nach positiver Beurteilung im Jenseitsgericht betreten darf. Hier kann er all seine irdischen Tätigkeiten fortsetzen.
Aztekisch:Omeyocan, der Ort der Zweiheit. Bei den Azteken ist dies der höchste von 13Himmeln und Wohnort der Elterngottheiten Ometeotl (Zeugungsgott, Urschöpfer) und Omecihuatl (Ur- und Schöpfergöttin). Aus diesem Himmel steigen die Seelen mit dem für sie bestimmten Schicksal auf die Erde herab, um als Sterbliche geboren zu werden.
Buddhistisch: Abhirati, Jodo und Sukhavati Abhirati ist Sanskrit und bedeutet »Reich der Freude«. Es ist ein buddhistisches Zwischenparadies, das im Osten des Universums liegt und über das Buddha Akshobhya mit der Friedensgöttin Locana herrscht. Jodo ist das Buddha-Land oder Buddha-Paradies, das Land der Erleuchteten, über das ein transzendenter Buddha herrscht. Es ist eine Vorstufe zum Nirwana, dem Endziel buddhistischer Bestrebung, der endgültigen Befreiung. Sukhavati ist das glückvolle Paradies, das erfüllt ist von unermesslichem Lichterglanz, und alle nur erdenklichen spirituellen Wonnen bietet. Es gilt als »Reines Land« und liegt im Westen des Universums, sein Herrscher ist Buddha Amitabha. Durch das von tiefem Glauben erfüllte Wiederholen seines Namens kann jeder dort wiedergeboren werden und bis zum endgültigen Eintritt ins Nirwana ein glückliches Leben führen.
Chinesisch: Ch’ung-Ming und K’un-lun Ch’ung-Ming sind die Inseln der Seligen, der Unsterblichen. Sie liegen im ostchinesischen Meer, gegenüber der Mündung des Jangtsekiang, des Gelben Flusses. Sie können von keinem Lebenden erreicht werden, denn jedes Schiff, das es versucht, wird durch Wind abgetrieben, kentert, oder die Inseln versinken vor den Augen der Schiffsbesatzung. K’un-lun ist das im Westen gelegene chinesische Weltengebirge. Es gilt als Stätte des Glücks und als Aufenthaltsort der Unsterblichen. Es ist drei bis neun Stockwerke hoch und hat ebenso viele Stockwerke unter der Erde. Laotse entschwand zum Beispiel im K’un-lun, als er gegen Ende seines Lebens nach Westen ritt. Die Herrscherin über dieses Reich ist Hsi Wang-Mu, die Göttin der Unsterblichkeit. Sie bewohnt einen neunstöckigen Palast aus Jade, der von einer Mauer aus purem Gold umgeben ist. Die männlichen Hsien (Unsterblichen, jene Heiligen und Weisen, die in den Himmel aufgefahren sind, z.B. Laotse und Konfuzius) wohnen im rechten Flügel des Palastes und die weiblichen Hsien im linken. Überall erklingt zauberhafte Musik, und im Palastgarten wächst ein Baum, an dem alle 6000Jahre ein Pfirsich reift, der Unsterblichkeit verleiht.
Germanisch: siehe Kapitel Yggdrasil
Griechisch: Olympos/Olymp und Elysion/Elysium Das Elysium ist ein paradiesisches Gefilde, eine Insel der Seligen, auf der ewiger Frühling herrscht. Dieser Ort befindet sich im äußersten Westen der Erde und wird vom Fluss des Vergessens umflossen. Dort halten sich die Seligen auf, die durch die Gunst der Götter die Unsterblichkeit erlangt haben. Er ist ein Teil des Olymps, des Wohnorts der Götter und Göttinnen.
Hinduistisch: Loka, Glolka Die hinduistischen Himmelswelten sind der Wohnort der Gottheiten. Im Triloka, den drei großen Sphären Himmel, Erde, Unterwelt, gibt es acht Himmelsregionen: Bhurloka, Bhuvarloka, Svarloka, Maharloka, Janarloka, Tapoloka, Satyaloka, die unter dem Oberbegriff Loka zusammengefasst werden, sowie Glolka, welche die höchste von ihnen ist. Sie ist Wohnsitz des hinduistischen Gottes Krishna, der mit Radha auf ewig vereint hier lebt, und von Vishnu, dem Licht- und Sonnengott und Erhalter der kosmischen Ordnung.
Inka: Hanan Pacha und Tlalocan Paradiesischer Jenseitsbereich der Inka, in den die verstorbenen Seelen über eine aus Haaren geflochtene Brücke gelangen, sofern sie nicht in die Unterwelt (Ucu Pacha) müssen.
Islam: Djanna (arab. für »Garten«, »Paradies«) Nach dem letzten Gericht ist es der Aufenthaltsort der Auserwählten und Guten. Man stellt ihn sich als Pyramide oder Kegel mit acht Stockwerken und acht Türen vor. Im obersten Stockwerk wächst der Grenzlotus, dessen Zweige alles überschatten. Der Garten ist ein Land, in dem Wein und Honig, Milch und Wasser fließen. Kostbare Teppiche und Sessel bedecken den Boden. Die Seligen werden von Huris, weisen Jungfrauen, bedient. Von ihnen gibt es zwei Arten, menschenartige und djinnartige (siehe Lexikon, Djinn), sie sind aus Ambra, Kampfer, Safran und Moschus geschaffen und so zart und durchsichtig, dass das Mark ihrer Beine selbst durch siebzig seidene Gewänder scheint. Sie heißen jeden, der in das Paradies eintritt, willkommen und verwöhnen ihn für seine guten Taten.
Jüdisch: Shamajim (hebr. für »Himmel«) Am zweiten Tag seines sechstägigen Schöpfungswerkes schuf Gott das Firmament, den sichtbaren Teil des Himmels, als Gewölbe und Scheidewand zwischen dem Regenwasser und dem Wasser der Meere, der Flüsse und des Grundes. Von dort wird er kommen, zu richten die Toten und die Lebenden. Der Himmel ist die Wohnstätte der Frommen und Seligen und der Aufenthaltsort der Engel, die Gott schauen.
Keltisch: Annwyn (irisch/keltisch: Emain ablach) Die walisische Nichtwelt. Das Feenreich, die jenseitige Welt, die Insel der Seligen. Hier werden die Verstorbenen von Licht und Farben, Tanz und Musik, Essen und Trinken und den Armen einer/eines Liebsten empfangen.
Litauisch:Dausos Das Land der Seligen. Dorthin gelangen die Seelen der Verstorbenen, indem sie immer der Milchstraße folgen – sofern sie nicht in Bäumen fortleben müssen, um dort zu büßen.
Polynesisch/hawaiisch: Rumia, Hawaiki Rumia Himmelswelt. Der Himmel ist aus der äußeren Schale des Kosmos geschaffen. Seine Stützen kommen von der Erdenwelt, und der Zwischenraum wird von der Göttin Atea (Göttin der Himmelsweite, des Lichtes) durchdrungen.
Shintoistisch (Japan): Takama-ga-hara Hohes Himmelsgefilde. Man stellt es sich vor als weite Ebene mit Bergen und Flüssen, Bäumen und Pflanzen, vierfüßigen Tieren und Vögeln. Es ist der Wohnsitz der Gottheiten, die in einem meist trockenen Flussbett auf Steinen sitzend Rat abhalten. Mit der Erdenwelt ist Takama-ga-hara durch eine Brücke (Ama-no-uki-hashi) verbunden.
Ungarisch: Kacsalabon forgo var Eine Himmelsburg. Sie wird von einem fest auf der Erde ruhenden Entenfuß getragen und dreht sich um den Weltenbaum (Tetejetlen nagy fa), durch den mehrere Welten- und Himmelsschichten bis zur Spitze des Himmelsgewölbes reichen. Der Hügel unter Tetejetlen nagy fa ist die Spitze des Weltberges. Das Erklettern des Baumes gehört zu den Prüfungsaufgaben eines Schamanen (Talos). Im obersten Stockwerk von Kacsalabon wohnen die Isten (Schöpfer- und Hochgötter), Dämonen, Geistwesen, Heronen (Wetterdämonen) und Sarkany (Riesendrache).
Mittlere Welt
Hier und Jetzt– Wirklichkeit – Diesseits– Mittelerde
Die Mittlere Welt ist der Raum, der zwischen der Oberen und der Unteren liegt. Hier werden die Weichen gestellt und der Lebensteppich gewoben. Im Netz von Wyrd (kosmische Energie) verbinden sich die Dimensionen miteinander, das Sonnenreich mit der lebendigen Erde in der alltäglichen Wirklichkeit, die Kräfte der Oberen Welt mit denen der Unteren Welt, das Reich der Ahnen und der Toten mit dem der Lebenden. Hier werden heimliche Zeichen und Symbole, die jemand, der die inneren Welten nicht kennt, nur schwer entschlüsseln kann, auf den Weg zu den Trägern der Energie gebracht. Ein Mensch, der Erfahrung mit den anderen Welten hat, wird zum mystischen Spurenleser seiner Seele, ebenso der Orte und Wesen um ihn herum. Nichts ist Zufall, doch oft können wir die feinen Zeichen und Spuren noch nicht lesen, die sich im Netz von Wyrd miteinander verweben und den nächsten großen Schritt ankündigen, da wir nicht mehr bewusst mit den anderen Reichen verbunden sind und uns oft selbst noch nicht genug kennen.
Die Mittlere Welt in anderen Kulturen
Buddhismus: Chakravada Die Erdenwelt, in der die Menschen und Tiere leben. In ihrer Mitte liegt der in sieben Stufen aufsteigende Weltenberg Meru, und sie wird vom Ozean umflossen. Sie liegt oberhalb der Narakas (Höllenwelt) und unterhalb von Devaloka (Himmelswelt). Nur auf ihr ist endgültige Erlösung von Samsara, dem Kreislauf von Tod und Wiedergeburt, möglich.
Germanisch: siehe Kapitel Yggdrasil
Inka: Huri Pache Bei den Inkas die Bezeichnung für die Mittlere Welt.
Hinduistisch: Jambudvipa ist die Mittelwelt bzw. die Erdenwelt der Menschen. Jambudvipa ist Sanskrit und bedeutet »Rosenapfelbaumkontinent«. Damit ist der ringförmige Zentralkontinent des hinduistischen Weltbildes gemeint. Jambudvipa wird als eine Scheibe mit sieben kreis- bzw. ringförmigen Kontinenten, ebenso vielen Ringmeeren und 6 parallel verlaufende Gebirgsstreifen dargestellt. Der in der Mitte gelegene Landstreifen wird durch zwei Gebirgszüge in drei Zonen geteilt. Die südlichste von insgesamt neun Landschaften nennt sich Bharata-varsha. Sie ist nach dem ersten Herrscher Bharata benannt. In dieser Welt lösen die vier Yugas (Weltzeitalter, die periodisch wiederkehren) einander ab. Hier wirkt das Karma (das kosmische Gesetz von Ursache und Wirkung der Handlungen über den Tod hinaus) und führt die Menschen in die Himmels- oder Unterwelt.
Jüdisch: Eres (hebr. für »Erde«, »Erdboden«) Nach dem jüdischen Weltbild ist die Erde eine runde Scheibe (Erdkreis). Sie besteht aus dem roten Ackerboden und dem weißgrauen Kalkboden der Wüstengegenden. Aus dem Ackerboden ging das Leben hervor. Die Erde ruht auf dem großen Urmeer (Tehom) und wird vom salzigen Meer umspült. Dieses ist mit dem Süßwasser unter der Erde verbunden, aus der die Quellen entspringen. Die Erde ist die Wohnstätte der Menschheit. Anfangs war sie wüst und leer, bevor sie von Jahwe-Elohim (Name des Einzigen Gottes) in seinem sechstägigen Schöpfungswerk ausgestattet wurde. Er schuf die Gestirne, die Elemente, die Pflanzen, Tiere und letztlich die Menschen. Der Himmel bildet Gottes Thron, und die Erde ist sein Schemel. Sie ist unvollkommen und vorläufig. Was auf der Erde geschieht, ist wertlos, wenn es nicht vom Himmel bestätigt wird. Am Ende der Tage wird eine neue Erde erschaffen, ohne Alter, Schmerzen und Ungerechtigkeit.
Polynesisch: Ta Taron Die Erdenwelt wurde von dem Schöpfergott Ta Taron erschaffen. Er lebte ganz allein in der Finsternis einer Schale, bis er dem Ei einen Stoß gab, sodass es zerbrach, und er ausschlüpfte. Er besann sich und machte den mittleren Teil der Schale zur Erde und den äußeren zum Himmel. Zunächst erschuf er die Götter, dann schüttelte er seine Federn, woraus die Pflanzen, Tiere und weitere Geschöpfe entstanden. Die Erdenwelt besteht aus Te Tumu (der Quelle) und Te Papa (Felsen), geschaffen aus der inneren Schale.
Untere Welt
Unterwelt– Hölle – Jenseits– Totenreich
Im Schamanismus ist die Untere Welt die Ebene der Erdreiche. Wie der Name sagt, liegt sie unter der Erdoberfläche. Der Eingang zu ihr ist meist im Westen gelegen, wo die Sonne untergeht. Sie teilt sich in viele Welten auf, darunter das Steinreich, Mineralreich, Feuerreich, Wasserreich, Erdreich, Luftreich, Metallreich, Pflanzenreich, Tierreich, weitere sind die Totenreiche, die Naturgeisterreiche und die Ahnenreiche, die später als Hölle bezeichnet wurden.
Für die Schamanen ist es die Heimat der Kräfte, der Medizin und der Heilung. Sie ist die Welt der Wurzeln, der Nebel, der wandelbaren Energien, des Unterbewussten, auch der eigenen Schatten und der verdrängten Taten, die nicht nach göttlichen Gesetzen begangen wurden. Auf dieser Ebene ist alles möglich, auch das Unmögliche. Dort werden Tapferkeit, Mut, Herzenskraft und die wahren Absichten eines Menschen geprüft. Aus Sicht eines Schamanen ist die Untere Welt auf keinen Fall düster und tot. Dort kann er Kontakt zu den Geistern aufnehmen, zu den Hütern der Tiere, Bäume und Pflanzen… Denn die Untere Welt ist mit der Oberen auf geheimnisvolle Weise verbunden. Der Mensch kann dort die Energien wandeln und erlösen, seinen Schatten begegnen und seine Kraft entdecken. Auch die Medizin für die verschiedensten Arten der Heilung lässt sich auf dieser Ebene finden; so kann z.B. ein Tier Medizin für uns sein.
Da der Höllenbereich den Menschen am schwerwiegendsten und am meisten betrifft, wurde er oft zum Schwerpunkt der Betrachtung. Er stellt jedoch nur einen Teil der Unteren Welt dar. Es ist die Heimat der »Spiegel unserer Schatten«, des Karma, des Totengerichts und dessen, was erlöst werden will, bevor man die diesseitige Welt wieder verlässt. Hier kann der Mensch seinen Auftrag erfüllen und wandeln statt zu leugnen.
Die Untere Welt in anderen Kulturen
Ägyptisch: Duat Bezeichnung für die Unterwelt, das Jenseitsland, das dunkle Totenreich westlich des Nils. Die unterirdische und die himmlische Duat berühren sich im Osten und im Westen. Im unteren Teil der Duat findet das Totengericht statt, bei dem die Herzen gewogen werden. Wer die Prüfung besteht, kann seine Reise nach Earu, der Oberen Welt, fortsetzen. In der Unteren Welt werden die Grundelemente Himmel, Erde, Wasser und Berg genannt. In die Duat versinkt das Tagesgestirn der Sonne, um sie des Nachts zu durchwandern. Die Hieroglyphe für die Duat ist ein Stern.
Akkadisch: Aralu Dort herrscht Nergal (Kriegsgott, der in seiner Erscheinung als Gott der Oberwelt die glühende Sonnenhitze verkörpert und die Schilfbrände verursacht) zusammen mit seiner Gattin Allatu (Königin der Unterwelt). Der Aufenthaltsort der Toten ist eine weite, von sieben Mauern umgebene, dunkle Höhle inmitten der Erde.
Aztekisch: Mictlan Reich der Toten, das im Norden liegt, es entspricht dem Mitnal bei den Maya. In Mictlan herrschen Mictlecacihuatl (Herrin des Totenreichs, die mit schwarzer Körperbemalung, Totenschädel und Knochen dargestellt wird) und Mictlancihuatl (Herr des Totenreichs, der als Kalender- und Zeitgott gilt; er wird als Skelett mit herausstehenden Zähnen und einem Steinmesser als Nase abgebildet; die ihm zugeordneten Tiere sind die Fledermaus, die Eule und die Spinne). Alle Toten müssen in dieses Reich hinabsteigen, ausgenommen die im Krieg gefallenen und die im Kindbett gestorbenen. Sie haben hier einen neunarmigen Fluss zu überqueren. Da bei den Azteken ein Hund als Totenbegleiter fungiert, wurde ein solcher als Grabbeigabe mitgegeben.
Buddhistisch: Naraka (Sanskrit für Höllenwelt) Eine Ebene bestehend aus 7 bis 8Haupthöllen und ca. 16 bis 128Nebenhöllen, in denen die Menschen aufgrund böser Taten in früheren Existenzen je nach Art ihrer Vergehen unterschiedliche Qualen erleiden.
Chinesisch: Huang-ch’üan (chin. für »gelbe Quelle«) Dorthin kehren alle Seelen der Menschen zurück, die nicht Hsien (Heilige, Meister, Weise) geworden sind, und werden gewandelt und gereinigt. Die »Gelbe Quelle« liegt im Norden, deswegen werden die Toten im Norden einer Stadt und mit dem Kopf nach Norden bestattet. Huang Fei-hu, der gelbe fliegende Tiger, ist der Totenrichter der Seelen, die sich in seinem Berg einfinden. Er wird auch oft als einäugiger Bulle mit einem Schlangenschwanz dargestellt.
Germanisch: siehe Kapitel Yggdrasil
Griechisch: Hades Unterwelt im Westen der Erdscheibe und nahe dem Ozean gelegen. Sie ist ein finsteres Reich gleich unter der Erdoberfläche, über das der gleichnamige Gott und seine Gattin Persephone (Unterweltsgöttin und Göttin der Fruchtbarkeit, die im Frühling erblüht und im Winter wieder stirbt) herrschen. Die Eingänge zum Hades sind im Peloponnes, am Schwarzen Meer und im Avernersee zu finden. Hermes, der griechische Götterbote, geleitet die Seelen der Toten durch die eherne Pforte. Der Fährmann Charon setzt sie über den Totenfluss. Dahinter wacht der Hund Kerberos, der jeden einlässt, aber keinen hinaus. Je nach Ausgang des Totengerichts dürfen die Gerechten nach Elysion, die anderen müssen in den Tartaros, welcher der Hölle gleicht.
Inka: Ucu Pacha Im Mittelpunkt der Erde gelegen und ein Ort der Kälte und des Hungers.
Jüdisch: Abaddon 4.Abteilung der Unterwelt neben She ol und Ge Hinnom. Sie wird beschrieben als ein Ort des Verderbens, der Vertilgung und des Untergangs, an dem die Totengeister wirken.
Lappländisch: Pohjola (entspricht Nordheim, dem finnischen Totenreich) Es ist ein Ort der Dunkelheit und der Kälte, der im äußersten Norden liegt, wo das Himmelsgewölbe den Erdhorizont berührt. Die Herrscherin dort ist Louhi. Die Toten müssen einen breiten Strom mit einem feurigen Strudel überqueren und den eisglatten Weltberg mithilfe ihrer im Leben abgeschnittenen Fingernägel erklimmen, bevor sie in dieses Reich gelangen können.
Maya: Mitnal, Xibalba Totenreiche. Mitual ist eine dunkle und freudlose Welt, in das die Seelen der Menschen eingehen, die böse und dunkel waren. Hunahau, der Totengott, herrscht über dieses Reich. Xibalba ist ein anderes Totenreich, über das Came (Held der Maya) herrscht. Zu ihm gelangt man über sehr steile Stufen, reißende Flüsse, durch enge Schluchten mit zahllosen Stachelbäumen. Hier kreuzen sich vier Wege, ein roter, ein schwarzer, ein weißer und ein gelber.
Polynesisch: Po Land der Finsternis, in das die Seelen zurückkehren, wenn sie nicht nach Hawaiki (Insel der Seligen) gelangen können. Po wird beschrieben als sehr weit, schwarz, düster und niemals endend. Dort herrscht Miru, der Gott der Unterwelt. Er fängt die Seelen der einfachen Menschen, der Verbrecher, der Übeltäter und aller Unglücklichen in seinem Netz ein und wirft sie dann in seine Öfen, deren Feuer nicht quälen, sondern auslöschen.
Römisch: Orcus Toten- und Schattenreich. Orcus ist auch der Gott der Unterwelt und Herr des Totenreichs, der das Leben dahinrafft und verderben lässt. Orcus entspricht dem griechischen Hades.
Shintoistisch: Yomi-no-kuni Wird in Japan als Land der Nacht bezeichnet. Es ist das Land der Toten, das unter der Erdenwelt gelegen ist. Dort herrscht die Göttin Izanagi als Erste unter den Verstorbenen.
Die neun Andersreiche der germanisch-nordischen Mythologie