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MeToo-Bewegung, Gender-Pay-Gap, Manspreading, Catcalling -diese Begriffe hört man heutzutage immer öfter, und sie alle drehen sich um ein Thema: Feminismus. Feminismus betrifft uns alle und gerade aktuell ist ein fundiertes Grundwissen unerlässlich. In diesem Buch erfahren Sie, was all diese Begriffe bedeuten und inwiefern sie mit Feminismus zu tun haben. Doch was ist Feminismus eigentlich? Sind wir nicht längst alle gleichberechtigt? In welchen Bereichen ist Feminismus nötig? Hilft der Feminismus auch Männern? Und was kann ich für den Feminismus tun? Diese Fragen werden Ihnen in diesem Buch beantwortet. Wenn Sie verstanden haben, wie Sexismus funktioniert, wie er sich äußert und wie Feminismus dagegen hilft, können auch Sie dazu beitragen, eine moderne Welt ohne Diskriminierung anhand des Geschlechts zu schaffen. Das erwartet Sie: -Was ist Feminismus? -Die Geschichte des Feminismus -Ziele des Feminismus -Warum ist Feminismus wichtig? -Was kann man für den Feminismus tun? -und vieles mehr ...
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Seitenzahl: 56
Veröffentlichungsjahr: 2021
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Das erwartet Sie in diesem Buch
Feminismus verstehen
Was ist Feminismus?
Gibt es „den“ Feminismus?
Ziele des Feminismus
Die Geschichte des Feminismus
Warum ist Feminismus wichtig?
Alltagsleben
Bildung
Berufsleben
Gesundheit
Design
Körperpolitik
Gewalt
Sprache
Ist Feminismus auch für Männer?
Was kann ich für den Feminismus tun?
MeToo-Bewegung, Gender-Pay-Gap, Manspreading, Catcalling – diese Begriffe hört man heutzutage immer öfter, und sie alle drehen sich um ein Thema: Feminismus. Feminismus betrifft uns alle und gerade aktuell ist ein fundiertes Grundwissen unerlässlich. In diesem Buch erfahren Sie, was all diese Begriffe bedeuten und inwiefern sie mit Feminismus zu tun haben. Doch was ist Feminismus eigentlich? Sind wir nicht längst alle gleichberechtigt? Grundsätzlich strebt
Feminismus nach gleichen Rechten und gleichen Chancen ungeachtet des Geschlechts. In Ländern wie Pakistan, Tschad oder dem Iran werden Frauen heute noch wie Menschen zweiter Klasse ohne Rechte behandelt. Viele werden zwangsverheiratet, dürfen nicht zur Schule oder arbeiten gehen und das Haus nur verschleiert und in Begleitung ihres Ehemannes verlassen.
In Deutschland ist die Situation zwar fortgeschrittener, doch die Unterdrückung der Frau ist noch gar nicht so lange her – bis 1919 durften Frauen nicht wählen, bis 1958 kein eigenes Konto eröffnen, sie mussten ihrem Mann gehorchen und noch bis 1977 waren Frauen gesetzlich zur Haushaltsführung verpflichtet. Seither hat sich einiges getan, laut Art. 3 des Grundgesetzes sind Männer und Frauen vor dem Gesetz gleich. In der Realität jedoch lassen sich immer noch Züge des Patriarchats erkennen:
Es herrscht eine ungleiche Bezahlung auf dem Arbeitsmarkt, Frauen übernehmen immer noch den Großteil des Haushalts, haben es schwerer im Beruf, da sie als unqualifizierter als männliche Kollegen wahrgenommen werden, ihnen wird weniger Respekt entgegengebracht, der weibliche Körper wird sexualisiert und Produkte wie Medikamente und Autos sind auf den männlichen Körper zugeschnitten. Zusätzlich erlebt jede dritte Frau sexuelle Gewalt, die kaum oder keine Konsequenzen mit sich zieht und die in 98 % aller Fälle von Männern begangen wird. Dies ist nur ein Bruchteil aller Bereiche, in denen Frauen benachteiligt werden. Feminismus zeigt all diese Ungleichbehandlungen auf und tritt ihnen entgegen.
Aber gibt es „den“ einen Feminismus? In welchen Bereichen ist Feminismus nötig? Hilft der Feminismus auch Männern? Und was kann ich für den Feminismus tun? Diese Fragen werden Ihnen in diesem Buch beantwortet. Wenn Sie verstanden haben, wie Sexismus funktioniert, wie er sich äußert und wie Feminismus dagegen hilft, können auch Sie dazu beitragen, eine moderne Welt ohne Diskriminierung anhand des Geschlechts zu schaffen.
Zunächst müssen wir verstehen, was Feminismus eigentlich ist. Der Begriff tauchte zuerst im Jahr 1837 auf, als der französische Gesellschaftskritiker Charles Fourier das Wort „féminisme“ für die Selbstbestimmung von Frauen gebrauchte.
Das deutsche Wort Feminismus findet darin seinen Ursprung und leitet sich vom lateinischen Wort femina ab, das Frau bedeutet. Im Duden wird es definiert als „Richtung der Frauenbewegung, die, von den Bedürfnissen der Frau ausgehend, eine grundlegende Veränderung der gesellschaftlichen Normen (beispielsweise der traditionellen Rollenverteilung) und der patriarchalischen Kultur anstrebt.“ Da dieser Begriff jedoch so vielfältig ist und sich im Laufe der Jahre ständig wandelt, gibt es nicht die eine richtige Definition. Die amerikanische Literaturwissenschaftlerin Bell Hooks bezeichnet Feminismus etwas politischer als „eine Bewegung, die Sexismus, sexistische Ausbeutung und Unterdrückung abschaffen will.“
Die berühmte britische Schauspielerin und UN-Sonderbotschafterin Emma Watson erklärt: „Im Feminismus geht es darum, Frauen eine Wahl zu geben. Feminismus ist kein Stock, mit dem man andere Frauen schlagen kann. Es geht um Freiheit, um Befreiung und Selbstbestimmung. Wenn du für Gleichstellung bist, bist du Feminist*in.“ Und die nigerianische Schriftstellerin Chimamanda Ngozi Adichie nennt jede*n eine*n Feminist*in, der*die „an die soziale, politische und ökonomische Gleichheit der Geschlechter glaubt.“ Zumindest haben all diese Definitionen etwas gemeinsam: Feminismus strebt nach Freiheit, Selbstbestimmung, gleichen Rechten und gleichen Chancen ungeachtet des Geschlechts.
Er richtet sich gegen ein seit Jahrtausenden vorherrschendes patriarchales, sexistisches System, welches für die andauernde Unterdrückung und Benachteiligung von Frauen verantwortlich ist, denn im Patriarchat sind die Frauen den Männern untergeordnet und müssen sich nach ihren Entscheidungen richten. Solche kulturellen Auffassungen werden vom Feminismus kritisiert. Jedoch will der Feminismus nicht Frauen an die Macht bringen und dabei Männer unterdrücken; diese Gesellschaftsordnung nennt man Matriarchat. Feminismus hat auch nichts mit Männerhass zu tun; die Bezeichnung für diesen ist Misandrie. Es wird lediglich den dominanten patriarchalen Normen widersprochen. Schließlich soll eine gerechte Gesellschaft für alle geschaffen werden, in der kein Geschlecht benachteiligt oder bevorzugt wird.
Wie wir bereits festgestellt haben, ist Feminismus vielfältig. Es wird je nach Strömung ein unterschiedliches Verständnis von Geschlecht, Gesellschaft und von Ungleichheit vertreten. Daher gibt es unterschiedliche Strömungen, von denen ich Ihnen einige im Folgenden kurz vorstellen möchte.
Der liberale Feminismus setzt sich ein für die geschlechtsunabhängige Gleichheit. Jede*r soll sich selbstbestimmt entsprechend den eigenen Talenten und Ideen frei entfalten können, ohne wegen des Geschlechts, der Herkunft oder der Sexualität daran gehindert zu werden. Klischees sollen durchbrochen werden, sodass Frauen nicht mehr in die Rolle der Hausfrau und Männer nicht mehr in die Rolle des Alleinverdieners gedrängt werden, und die Chancengleichheit steht im Mittelpunkt. Jede*r soll sich individuell ausleben können.
Der differenzierende Feminismus hebt die Verschiedenheit der Geschlechter hervor. Diese wird aus den biologischen und den aufgrund der Kultur und Gesellschaft entstandenen Unterschieden zwischen den Geschlechtern hergeleitet. Die Vertreter*innen argumentieren, dass Frauen als potenzielle Mütter generell einfühlsamer, hilfsbereiter und sozialer als Männer seien, sodass sie mehr in wichtige Bereiche wie die Weltpolitik und Wirtschaft eingebracht werden müssen. Es soll sich weniger an männlichen Maßstäben orientiert und gleichzeitig typisch weibliche Eigenschaften gefördert werden, um ein friedliches Zusammenleben weltweit zu ermöglichen.
Der konservative Feminismus ähnelt der Strömung des differenzierenden Feminismus dahin gehend, dass die Geschlechterdifferenz betont wird. Frauen sollen dennoch nicht nur Hausfrau und Mutter sein müssen, sondern gleiche Chancen auch im Berufsleben, in der Wirtschaft und der Politik haben. Die Vertreter*innen begründen dies mit den weiblichen Fähigkeiten, die erhebliche Vorteile bieten können. Traditionelle Werte sollen erhalten bleiben.