Fersenschmerzen - Patrick Hofer - E-Book

Fersenschmerzen E-Book

Patrick Hofer

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Beschreibung

Fersenschmerzen stehen in der Liste der häufigsten Fussprobleme ganz oben. Sehr viele Menschen leiden einmal in ihrem Leben an Fersenschmerzen, zum Beispiel durch einen Fersensporn. Immer öfter kommt es zu lang anhaltenden und störenden Schmerzzuständen. Die Fragen nach dem Weshalb, und wie man diese teils chronischen Beschwerden wieder los wird, sind deshalb zunehmend zu hören. In seiner langjährigen Tätigkeit als Orthopädietechniker ist Patrick Hofer mit Hunderten verschiedener Fersensymptomatiken konfrontiert worden und konnte in dieser Zeit die Behandlungsmethoden laufend verfeinern. In diesem Buch erklärt er die Entstehung von Fersenschmerzen und fasst, aufgrund seiner Erfahrungen, die wirkungsvollsten Therapieformen zusammen. Mit vielen einfach verständlichen Tipps eröffnet er dem Betroffenen einen praktischen Weg aus der verzwickten Situation. Damit bringt er Ordnung in die verworrene Vielzahl von unterschiedlichen und teils widersprüchlichen Empfehlungen und Ratschläge.

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Seitenzahl: 95

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Wer vor seinen Schwierigkeiten davonzulaufen versucht, dem heften sie sich lautlos an die Fersen.

Peter E. Schumacher (1941 – 2013), Aphorismensammler und Publizist

Inhalt

Vorwort

Einführung

Wie kommt es zu Schmerzen

Gesundheit beginnt im Kopf

Die Ferse

Untere (plantare) Fersenschmerzen

Fersensporn

Entzündung der Plantarfaszie (Fasciitis plantaris)

Oberen (kraniale) Fersenschmerzen

Achillessehnenbeschwerden (Achilodynie)

Schleimbeutelentzündung (Achillobursitis)

Haglund-Syndrom (Haglundferse)

Risikofaktoren

Behandlung

Andere Krankheitsbilder

Wann Sie zum Arzt gehen sollten

Barfuss gehen

Ernährung

Dehnen

Schuheinlagen nach Mass

Hekla-Lava

Schüsslersalze

Rhododendron cp-Salbe

Stosswellentherapie

Silikonfersenkissen

Massage

Fussbäder

Eis

Bandagen

Kinesiotaping

Grossmutters Hausmittel

Weiche Schuhe

Schuhe mit Absätzen

Nachtschienen

Iontophorese

Medikamente

Ultraschall

Bestrahlung

Operation

Häufige Fehler

Fazit

Vorwort

Liebe Leser

Dies ist das Vorwort eines alten Allgemeinpraktikers:

Fersenschmerzen begegnen uns Hausärzten immer wieder. Wenn Patienten klagen, sie litten schon länger unter solchen Belastungsproblemen, weiss ich, dass ich da als Mediziner wohl nicht so rasch Heilung versprechen kann. Die Ursachen sind nicht immer klar. Eine Sehnenentzündung ist oft ein chronisches Leiden, das viel Geduld und - wie in diesem Buch beschrieben - verschiedene Behandlungsansätze benötigt. Die Prognose ist zwar immer gut, doch "Wunder" brauchen manchmal ihre Zeit...

Ich wünsche den Lesern, dass sie dank diesem und jenem Ratschlag ihre Beschwerden rascher wieder loswerden. Einlagen sind wohl neben Dehnübungen die am besten dokumentierten Massnahmen - gute Besserung!

Dr. med. Ruedi Baumann

Ruedi Bume, wie er sich selber nennt, ist bekannt für seine unkonventionelle und menschliche Art, Patienten zu helfen. Er begleitete, mit seinem aussergewöhnlichen medizinischen Sachverstand, das ehemalige Bauerndorf Hirzel, über dem Zürichsee, während mehr als dreissig Jahren zu einer modernen Gemeinde mit einer fortschrittlichen Gruppenpraxis.

Einführung

"Als ich eines Morgens, vor etwa drei Monaten aufgestanden bin, wurde ich von einem unvermittelt stechendem Schmerz unterhalb der rechten Ferse überrascht. Zunächst habe ich das Problem nicht ernst genommen und an "ein Aufstehen mit dem falschen Fuss" gedacht, zumal sich der Schmerz nach wenigen Schritten abgeflacht hatte. Bis zum Mittag vergass ich den Vorfall vom Morgen, doch als ich nach dem Mittagessen wieder aufstehen wollte, wurden ich aufs Neue unversehens daran erinnert. Der Schmerz war abermals bei jedem Schritt da und ich begann, mir Sorgen zu machen."

Dies ist ein Szenario, wie es oft beschrieben wird und ich selber schon erlebt habe. Mit der Zeit gewöhnt man sich an dieses Auf und Ab von Anlaufschmerzen und Abklingen und es gibt auch Tage, an denen man kaum etwas verspürt und von einer raschen, spontanen Heilung ausgeht. Sport, Wanderungen oder dauerhafte stehende Tätigkeiten können aber die Situation neuerlich verschlechtern und die Hoffnung auf Besserung wieder nehmen.

Was nun? Mit Tipps von Freunden und aus dem Internet kommt man nur beschränkt weiter, zumal sich diese des Öfteren widersprechen. Das Beunruhigendste ist der Sachverhalt, nicht recht zu wissen, woran man leidet und woher es kommt. Fersenschmerzen gehören zu den häufigsten Fussbeschwerden überhaupt, man ist also damit keine Ausnahme.

Ich möchte Ihnen mit dem vorliegenden Buch eine Möglichkeit bieten, Fersenschmerzen besser zu verstehen und selber etwas dagegen bewirken zu können. All die Fragen, die sich in Zusammenhang mit Schmerzen unter und hinter der Ferse stellen, werden in diesem Buch auf verständliche und zugleich ausführliche Art beantwortet. Praktische Tipps werden gründlich erklärt und bieten Ihnen die Möglichkeit, das Problem wirkungsvoll aus verschiedenen Richtungen zu behandeln. Ihnen wird aufgezeigt, was zumeist die Ursachen für Fersenschmerzen sind und wann Sie zum Arzt gehen sollten. Es wird veranschaulicht, was Sie selber dagegen tun können, Übungen werden aufgezeigt, alternative Heilmittel werden vorgestellt, Sie lernen, wie man selber eine einfache Salbe zubereitet und wie Sie sich am geeignetsten verhalten, wenn sie unter Fersenschmerzen leiden.

Wichtig: Der Inhalt des vorliegenden Buches beruht auf meinen jahrelangen, eigenen Erfahrungen und dient ausschliesslich Ihrer Information. Es ist weder wissenschaftlich fundiert noch ersetzt es die Diagnose oder Behandlung durch einen Arzt. Verlässliche Entscheidungsgrundlage für die Anwendung von Hilfsmitteln oder Therapien kann nur die entsprechende Diagnose durch einen Arzt sein. Trotz sorgfältiger Recherchen, kann ich keine Gewährleistung für die Vollständigkeit, Richtigkeit, Genauigkeit und Aktualität sämtlicher Informationen in diesem Buch geben. Die Anwendung der vorgestellten Massnahmen erfolgt prinzipiell auf eigene Gefahr. Haftungsansprüche in jeglicher Form und Weise, die sich durch die Anwendung und Umsetzung von Informationen aus diesem Buch ergeben könnten, sind grundsätzlich ausgeschlossen. Über Risiken und Nebenwirkungen der angegebenen Heilmittel und der Verträglichkeit in Ihrem persönlichen Fall, befragen sie bitte Ihren Art oder Apotheker. Ich freue mich über die Zusendung Ihrer eigenen Erfahrungen und Anregungen.

Trauen Sie niemandem der behauptet alles zu wissen, seien Sie kritisch und vertrauen Sie Ihrer Intuition.

Ich wünsche Ihnen viel Spass beim Lesen!

Wie kommt es zu Schmerzen

Wie ich in meinem ersten Buch "Füsse, Fussprobleme erkennen und behandeln" schon ausführlich beschrieben habe, entstehen körperliche Beschwerden dann, wenn unser Organismus Mängel oder Defizite nicht mehr ausreichend selber kompensieren kann. In der Medizin spricht man hier von "Dekompensation". Ungünstige Voraussetzungen, wie zum Beispiel ein Überbein oder übermässige Hohlfüsse können über Jahre unbemerkt bleiben, weil sie keinerlei Beschwerden verursachen. Der Körper gleicht solche Mängel laufend aus, und erst wenn dies nicht mehr ausreichend gelingt, etwa wenn wir älter werden, meldet sich die betroffene Stelle in Form eines Schmerzreizes und macht unser Bewusstsein darauf aufmerksam. Eine derartige Dekompensation äussert sich meistens durch eine Überbelastung von einzelnen Strukturen wie Sehnen oder Knochenhaut, die mit der Kompensierung überfordert sind. Eine solche Überbelastung resultiert aus einem Ungleichgewicht zwischen Belastung und Belastbarkeit. Heftige Gewalteinwirkungen im Rahmen einer Verunfallung können Prellungen und Zerrungen verursachen, die der Körper natürlich auch nicht sofort kompensieren kann. Die darauf folgenden Schmerzen erwachsen aus einer Entzündung, mit welcher der Körper auf die Reizung reagiert.

„Im Prinzip sind Entzündungen ein Frühwarnsystem des Körpers“.

Unter einer Entzündung versteht man die lokale Reaktion des Körpers auf einen inneren oder äusseren Reiz, der die physiologischen Abläufe gefährdet. Das Ziel der Entzündung ist es, den schädigenden Reiz zu beseitigen und die Voraussetzungen für Reparaturvorgänge (Heilung) zu schaffen. Die Entzündung ist damit ein Ausdruck der Immunreaktion des Organismus.

Wussten Sie, dass Sehnenerkrankungen, so genannte Tendopathien, zu den häufigsten Ursachen für Beschwerden am Bewegungsapparat zählen?

Verschiedene Faktoren begünstigen Entzündungsreaktionen und führen, leider immer häufiger, zu besorgniserregenden chronischen Entzündungen, bei denen sich der Körper nicht gegen das Dauerfeuer von Entzündungsstoffen auf Organe und Gewebe wehren kann.

Statistiken belegen, dass die Anzahl chronisch-entzündlicher Erkrankungen in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen hat und die Tendenz weiter steigend ist. Auffällig ist dieser Trend vor allem in Industrieländern, sodass chronische Entzündungen von Experten mittlerweile sogar als Zivilisationsphänomen bezeichnet werden. Erklären lässt sich dies, meiner Meinung nach, anhand des modernen Lebensstils, der geprägt durch ein ungesundes Ess- und Bewegungsverhalten sowie Stressfaktoren den entzündlichen Prozessen im Körper Vorschub leistet.

Wenn diese Abwehrleistung des Organismus zu einem Dauerzustand wird, also chronisch, dann schädigen Entzündungen gesunde Organe und werden zum Nährboden für zum Teil schwere Folgeerkrankungen im gesamten Körper. Inzwischen bestätigt sich der Verdacht, dass die chronische Entzündung für Krankheiten wie Alzheimer, Arteriosklerose, Arthritis, Asthma, Demenz, Diabetes, Herzinfarkt, Krebs, Morbus Crohn, Multiple Sklerose, Neurodermitis, Parkinson, Schlaganfall und Schuppenflechte mitverantwortlich sein kann. Denn mit der Entzündung mobilisiert das Immunsystem Botenstoffe, die nicht nur Nützliches bewirken, sondern immer häufiger auch gesundes Gewebe angreifen. Zudem sind immunologische Signalstrukturen für die Alterungsprozesse bedeutsam, sodass Alterskrankheiten, aber auch das vorzeitige Altern selbst, von Wissenschaftlern oft als "Entzündungsgeschehen" interpretiert werden.

Wenn wir nicht angemessen auf Schmerzen reagieren, ist der Körper gezwungen, die entzündliche Reaktion und damit die Schmerzen zu verstärken, um uns unmissverständlich davon abzuhalten, die überbelasteten Stellen weiter zu beanspruchen. Durch dieses Mittel will der Organismus dauerhafte Schäden an den Strukturen, wie zum Beispiel der Ferse, verhindern. Denn ohne Schmerzimpuls könnte eine fortwährend überforderte Achillessehne ohne bedeutenden Anlass unbemerkt reissen.

Bei lang anhaltenden Sehnenentzündungen kommt es zu einer Fehlheilung der Sehne und damit zur Desorganisation der Sehnenstruktur. Aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass bei chronischen Sehnenproblemen weniger die entzündlichen, sondern vielmehr die strukturellen Veränderungen des Sehnengewebes im Vordergrund stehen und deshalb die Ausheilung nur sehr schwer erfolgen kann.

Gesundheit beginnt im Kopf

"Wissen ist besser als leiden".

Unsere Vorfahren gingen erst zum Arzt, wenn sie sich selber nicht mehr helfen konnten. Dies liegt sicherlich daran, dass früher nicht bei jedem Schnupfen ein Arzt konsultiert werden konnte, weil die medizinische Grundversorgung durch Arztpraxen und Krankenhausambulanzen nicht derart flächendeckend geregelt war wie heute und oft auch das Geld fehlte. Inzwischen verlassen wir uns auf Fachleute, denen wir die Verantwortung für unsere Gesundheit gern überlassen, was dazu führt, dass wir gar nicht mehr auf die Idee kommen, kleine Leiden selber zu behandeln. Wir warten oft untätig ab und gehen sehr bald zum Arzt, wenn wir uns nicht mehr zu helfen wissen.

Dadurch geht das wertvolle Wissen über einfache Hausmittel allmählich verloren. Unser Körper soll funktionieren und Störungen kommen stets ungelegen. Wir fragen uns dann nicht, woher das Leiden kommen könnte und was unserem Körper wohl fehlen mag, sondern gehen zum Arzt mit der Erwartung, dass er die Schmerzen schon wegbringt. Nicht selten führt diese Einstellung zu Enttäuschung und Hilflosigkeit, wenn die ärztliche Behandlung im Anschluss die Erwartungen nicht erfüllt.

Untersuchungen beweisen jedoch, dass wer sich zu helfen weiss, viel prompter wieder gesund wird. Dies liegt nicht nur an der raschen Einflussnahme, sondern auch an der Zuversicht und dem Vertrauen in den eigenen Körper und dessen Selbstheilungskräfte, welche damit einhergehen. Dazu kommt die Zuwendung, die man sich gönnt und das gute Gefühl, welches man zum Beispiel bei einem entspannenden Fusswickel verspürt.

Diese "Wellness für Körper und Seele" stimuliert die Selbstheilungskräfte in einem nicht zu unterschätzenden Masse und Sie wissen ja, jede Heilung ist letztlich eine Selbstheilung.

Die Ferse

Im vorliegenden Buch werden Sie in erster Linie drei Protagonisten gegenüberstellt, lassen Sie mich Ihnen diese kurz vorstellen.

Die Achillessehne

"Nennen Sie mir einen griechischen Dichter!" wird eine Klasse aufgefordert. "Achilles, Herr Lehrer." - "Aber Achilles war doch ein Krieger und kein Dichter!" - "Ja, aber er ist durch seine Ferse berühmt geworden."

Die Namen Achillesferse und Achillessehne stammen aus der griechischen Mythologie. Der griechische Held Achilles wurde als Kind von seiner Mutter Thetis in den Unterweltfluss Styx getaucht und dadurch unverwundbar gemacht. Nur die Ferse, an der seine Mutter Achilles festhielt, wurde vom Wasser nicht benetzt und blieb deshalb ungeschützt. Vor Troja war Achilles der schnellste und stärkste Held der Griechen. Erst Paris gelang es, Achilles durch einen Pfeilschuss in die Ferse zu töten.

Wie viel Wahrheit in dieser Geschichte steckt, ist fraglich, jedoch will sie uns vor allem zwei Botschaften vermitteln:

Auch Helden und Halbgötter sind verwundbar.

Die Achillessehne stellt eine Schwachstelle des menschlichen Körpers dar.

Der griechische Halbgott und Held Achilles mit Pfeil in der Ferse