Fox - Unter Feinden - Tina Folsom - E-Book

Fox - Unter Feinden E-Book

Tina Folsom

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Beschreibung

Der geniale Computerprogrammierer und Ex-Phoenix-Agent Nicholas "Fox" Young ist auf einer High-Tech Suche nach Informationen, die ihm helfen sollen, die anderen Stargate-Agenten aufzuspüren, sowie ein Licht auf die wiederkehrenden albtraumhaften Vorahnung, die seine Träume quälen, werfen könnten. Aber das Online-Katz-und-Mausspiel, das er mit der Ex-Hackerin und jetzigen CIA-Freiberuflerin Michelle Andrews spielt, wird auf ein riskantes Niveau katapultiert, als gefährliche Umstände sie zu einem zögernden Bündnis zwingen. Die kluge und feurige Michelle ist ein Rätsel, dem das kühle Computergenie nicht widerstehen kann, genauso wenig wie Nick seine Begierde für die sinnliche Frau, die ihn mehr als jede andere in Versuchung führt, unterdrücken kann. Als sich die Leidenschaft zwischen ihnen entzündet, während tödliche Feinde ihnen auflauern, stehen Nick und Michelle vor der Wahl, ein blutiges Geheimnis aufzudecken, oder der Begierde, die ihre Mission und ihrer beider Leben gefährden könnte, nachzugeben. ANMERKUNG: Dieses Buch wurde 2014 unter dem Titel Entlarvung (Phoenix Code) in Zusammenarbeit mit Lara Adrian veröffentlicht. Die neue Serie, Codename Stargate, wird nun separat von Laras Büchern (Flucht, Tarnung) weitergeführt. Über die Codename Stargate Serie Die CIA-Agenten des streng geheimen Codename Stargate Programms, das nicht einmal den Direktoren der Agentur bekannt war, verfügen über präkognitive Fähigkeiten und waren einst die besten Geheimagenten der Nation. Doch als ihr Führer von unbekannten Feinden getötet wird, müssen sie untertauchen. Sie können niemandem vertrauen – nicht einmal einander – denn die Stargate-Agenten halten den Schlüssel zur Entlarvung einer Verschwörung in der Hand, die in Machtgier und Rache geboren wurde. Um zu überleben und die drohende Katastrophe zu stoppen, müssen sie herausfinden, was hinter den wiederkehrenden Vorahnungen steckt, die immer häufiger auftreten. Codename Stargate Band 1 - Ace – Auf der Flucht Band 2 - Fox – Unter Feinden Band 3 - Yankee – Untergetaucht Band 4 – Tiger – Auf der Lauer Scanguards Vampire Band 1 - Samsons Sterbliche Geliebte Band 2 - Amaurys Hitzköpfige Rebellin Band 3 - Gabriels Gefährtin Band 4 - Yvettes Verzauberung Band 5 - Zanes Erlösung Band 6 - Quinns Unendliche Liebe Band 7 – Olivers Versuchung Band 8 – Thomas' Entscheidung Band 8 1/2 – Ewiger Biss Band 9 – Cains Geheimnis Band 10 – Luthers Rückkehr Band11 – Blakes Versprechen Band 11 1/2 – Schicksalhafter Bund Band 12 – Johns Sehnsucht Novelle – Brennender Wunsch Band 13 – Ryders Rhapsodie (Scanguards Hybriden - Band 1) Band 14 - Damians Eroberung (Scanguards Hybriden - Band 2) Band 15 - Graysons Herausforderung (Scanguards Hybriden - Band 3) Hüter der Nacht Band 1 – Geliebter Unsichtbarer Band 2 – Entfesselter Bodyguard Band 3 – Vertrauter Hexer Band 4 – Verbotener Beschützer Band 5 – Verlockender Unsterblicher Band 6 – Übersinnlicher Retter Band 7 – Unwiderstehlicher Dämon Der Clan der Vampire Der Clan der Vampire (Venedig 1 – 2) Der Clan der Vampire (Venedig 3 – 4) Der Clan der Vampire (Venedig 5) Jenseits des Olymps Band 1 - Ein Grieche für alle Fälle Band 2 - Ein Grieche zum Heiraten Band 3 - Ein Grieche im 7. Himmel Band 4 – Ein Grieche für Immer Die Code Name Stargate-Serie hat alles: Liebe auf den ersten Blick, von Freunden zum Liebespaar, Alpha-Helden, CIA Agenten, Top-Secret Mission, Brüderschaft, Jungfrau in Not, Frau in Gefahr, verborgene Identität, Seelenverwandte, erste Liebe, gequälter Held, zweite Liebeschance, Rückkehr von Totgeglaubten, Playboy, Entführungen, heimlicher Verehrer, verbotene Liebe, Partner bei der Verbrechensbekämpfung.

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FOX - UNTER FEINDEN

CODENAME STARGATE - BAND 2

TINA FOLSOM

INHALT

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Auch in dieser Serie

Andere Bücher von Tina

Über die Autorin

KURZBESCHREIBUNG

Der geniale Computerprogrammierer und Ex-Stargate-Agent Nicholas „Fox“ Young ist auf einer High-Tech Suche nach Informationen, die ihm helfen sollen, die anderen Stargate-Agenten aufzuspüren, sowie ein Licht auf die wiederkehrende alptraumhafte Vorahnung, die seine Träume quälen, werfen könnten.

Aber das Online-Katz-und-Mausspiel, das er mit der Ex-Hackerin und jetzigen CIA-Freiberuflerin Michelle Andrews spielt, wird auf ein riskantes Niveau katapultiert, als gefährliche Umstände sie zu einem zögernden Bündnis zwingen. Die kluge und feurige Michelle ist ein Rätsel, dem das kühle Computergenie nicht widerstehen kann, genauso wenig wie Nick seine Begierde für die sinnliche Frau, die ihn mehr als jede andere in Versuchung führt, unterdrücken kann.

Als sich die Leidenschaft zwischen ihnen entzündet, während tödliche Feinde ihnen auflauern, stehen Nick und Michelle vor der Wahl, ein blutiges Geheimnis aufzudecken, oder der Begierde, die ihre Mission und ihrer beider Leben gefährden könnte, nachzugeben.

ANMERKUNG: Dieses Buch wurde 2015 unter dem Titel Entlarvung (Phoenix Code) in Zusammenarbeit mit Lara Adrian veröffentlicht. Die neue Serie, Codename Stargate, wird nun separat von Laras Büchern (Flucht, Tarnung) weitergeführt.

Copyright © 2015 – 2021 Tina Folsom

1

„Erwischt!“

Nick Young stieß seine Faust in die Luft und stieß einen Triumphschrei aus, während er weiterhin in den Computerbildschirm starrte. Ein roter Punkt blinkte auf einer Karte von Washington, D.C. auf. Daneben erschien eine IP-Adresse.

„Du Bastard! Dachtest du wirklich, du könntest mich überlisten? Sieht so aus, als wäre ich doch schlauer als du.“

Der Kerl hatte einen kleinen Fehler gemacht. Ob aus Dummheit oder Faulheit, wusste Nick nicht und es interessierte ihn auch nicht. Was jetzt zählte, war, dass er endlich wusste, wo er den Typen finden konnte.

Er spürte, wie sich seine Lippen zu einem echten Lächeln hochzogen, dem ersten seit langer Zeit. Über einen Monat spielte er jetzt schon dieses Katz-und-Maus-Spiel mit einem Online-Gegner, der versuchte, ihn aus gewissen Servern herauszuhalten. Diese enthielten wichtige Daten, die Nick schon suchte, seit das streng geheime CIA-Programm, an dem er beteiligt gewesen war, vor über drei Jahren kompromittiert wurde.

Nick prägte sich die Adresse ein, auf die der Punkt zeigte, und meldete sich ab. Er klappte seinen Laptop zu und steckte ihn in seinen Rucksack. Dann zog er eine alte Tastatur aus der Schublade, steckte sie an den Dinosaurier-PC, den er zur Ablenkung benutzte, und schloss eine Maus an.

Sollte ihm jemand auf die Spur kommen und versuchen, herauszufinden, woran er arbeitete, würden die Dateien, die er auf der Festplatte des alten Secondhand-Desktops gespeichert hatte, jeglichen Verfolger in die Irre führen. Mit ein wenig Glück würde niemand nach einem zweiten Computer suchen, und er würde schon weit weg sein, bevor sie ihn aufspüren und ermorden könnten, wie sie es mit Henry Sheppard, seinem Mentor und dem Leiter des Stargate-Programms, getan hatten.

Das gleiche Schicksal würde auch ihn treffen sowie all die anderen CIA-Agenten, die nicht ihrer herausragenden körperlichen, sondern ihrer einzigartigen geistigen Fähigkeiten wegen ausgewählt worden waren. Jeder Stargate-Agent, einschließlich Henry Sheppard, besaß die Gabe der Vorahnung. Vor drei Jahren hatte jemand beschlossen, dass die Stargate-Agenten eine Gefahr darstellten und den Leiter des Programms getötet.

Als Nick damals Sheppards mentalen Aufruf empfangen hatte, war seine Welt zusammengebrochen.

„Stargate aus.“

Noch immer konnte er die Warnung in seinem Kopf widerhallen hören. Er hatte alles zurückgelassen und war untergetaucht. Doch der Drang herauszufinden, was mit Sheppard und den anderen Agenten geschehen war, hatte ihn zurück nach Washington D.C. in die Höhle des Löwen gelockt.

„Halte deine Freunde nahe und deine Feinde noch näher“, murmelte Nick sich jetzt zu. Seit Sheppards Tod war dies sein Mantra geworden.

Eine neue Identität für sich zu schaffen, war einfach gewesen. Dabei hatten sich seine Fähigkeiten als Hacker als unbezahlbar erwiesen. Seine neue Identität war gewöhnlich. Keine Familie, keine speziellen Talente, nichts Auffälliges.

Er hielt sich damit über Wasser, weltweit Webseiten für Kleinunternehmer zu designen.

Seine Wohnung befand sich in einem heruntergekommenen Gebäude, das der abwesende Besitzer nur gegen Barzahlung vermietete, vermutlich, damit er die Erträge nicht versteuern musste. Jeden Monat schickte Nick das Geld an eine Briefkastenfirma. Das war ihm recht. Im Moment war er auf die Regierung sowieso nicht gut zu sprechen.

Jahrelang hatte er seinem Land als CIA-Agent gedient, und die Regierung hatte versagt und ihn und seine Kollegen nicht beschützen können. Jetzt war er auf sich selbst gestellt, für sein Leben alleine verantwortlich und auf Vergeltung aus. Eines Tages würde er dafür sorgen, dass die Männer, die Sheppard getötet hatten, dafür bezahlten.

Und die Person am anderen Ende der IP-Adresse, die er nachverfolgt hatte, würde ihm dabei helfen, die verantwortliche Partei zu finden. Ob sie das wollte oder nicht.

Nick kannte viele Arten, jemanden dazu zu überreden, sich seinem Willen zu beugen. Sein Lieblingsspielzeug zur Erlangung solcher Kooperation war seine Glock. Das kalte Metall versagte nie dabei, seinen Gegner davon zu überzeugen, dass Loyalität überschätzt wurde und das Leben vergänglich war.

Auf den ersten Blick hin nahmen die meisten Leute an, Nick wäre bloß ein Computergeek und niemand, den man fürchten musste. Möglicherweise waren sein Typ-von-nebenan-Aussehen und seine ruhige Art für diese Fehleinschätzung verantwortlich. Aber jene Menschen, die sich die Mühe machten, ihn einer gründlicheren Musterung zu unterziehen, entdeckten, was er wirklich war: Ein Mann, der mit sich und jeder Art von Waffen umgehen konnte. Dafür hatte Sheppard gesorgt. Die Männer, die er für sein Stargate-Programm ausgewählt hatte, waren dem gleichen rigorosen Training auf der Farm unterzogen worden wie alle anderen CIA-Agenten, obwohl dieses Training im Endeffekt nicht für ihre Arbeit notwendig war. Doch möglicherweise hatte Sheppard geahnt, dass seine Protegés sich eines Tages auf diese Fähigkeiten verlassen mussten, um zu überleben.

Nick checkte seine Schusswaffe und zog die Patronenkammer heraus, um sicherzugehen, dass sie vollgeladen war, bevor er sie wieder zurück in den Griff steckte. Dann versteckte er die Waffe in dem gepolsterten Geheimfach seines Rucksacks. Er setzte seinen Fuß auf den Stuhl, zog sein Hosenbein hoch und schob ein Messer in das versteckte Etui in seinem Stiefel. Manchmal war ein kleines Messer alles, was er brauchte, um sich mit einem Gegner zu einigen. Es war weniger auffallend als eine Pistole und weniger laut, sollte er es benutzen müssen.

Viel mehr gab es nicht zu tun. Nick warf einen letzten Blick durch den Raum. Der Reißwolfbehälter war leer. Die wenige Post, die er bekam, bestand aus Werbung, die an den gegenwärtigen Bewohner adressiert war. Die restlichen Briefe, die für sein Webseitengewerbe bestimmt waren, gingen an eine Postfach-Adresse. Alles, was mit Bankkonten zu tun hatte, bekam er in elektronischer Form. Nur die Stromrechnungen kamen zum Haus, und die bezahlte er sofort und zerkleinerte sie anschließend im Reißwolf.

Nick Young existierte nicht. Doch Fox lebte noch. Während seiner Zeit als Mitglied des Stargate-Programms war das sein Codename gewesen. Die wenigen anderen Stargate-Mitglieder, denen er je begegnet war – Sheppard hatte vorgezogen, sie so viel wie möglich voneinander fernzuhalten – kannten ihn nur bei diesem Namen.

Ein gewisser Stolz hatte ihn erfüllt, als sein Mentor ihm diesen Namen gegeben hatte. Es bestätigte ihm, dass Sheppard ihn verstand. Denn Nick war wie ein Fuchs: listig und klug. Und er würde diese Fähigkeiten jetzt brauchen, um das Computergenie herauszulocken, das sich ihm online in den Weg gestellt hatte. Jetzt würde Fox den Spieß umdrehen und den Einsatz erhöhen.

Showtime.

2

Ein Parkhaus? Im Ernst? Musste dieser Kerl wirklich den Informanten Deep Throat aus dem Watergate-Skandal nachahmen?

Michelle Andrews zitterte, obwohl es in D.C. erstickend warm war. Ihr Spaghetti-Top und der kurze Rock waren perfekt für das Kaffeehaus gewesen, in dem sie den ganzen Morgen verbracht hatte, aber in der dunklen Tiefgarage war die Luft wegen der dicken Betonmauern, Böden und Decken überraschend kühl.

Mit diesem Treffen hatte sie nicht gerechnet. Als sie die SMS auf ihrem Wegwerfhandy empfangen hatte, war sie in Panik geraten. Das war auch der Grund dafür, warum sie ihren Kaffee auf dem Tisch verschüttet hatte und zur Barista geeilt war, um sich einen Lappen zum Aufwischen zu holen. Leider hatten diese paar Sekunden der Unaufmerksamkeit dazu geführt, dass sie sich viel später als geplant von der Online-Ermittlung, die sie laufen hatte, abgemeldet hatte.

Sie spielte den Vorfall nochmals in ihrem Kopf durch. War es möglich, dass der Hacker, den sie versucht hatte aufzuspüren, stattdessen sie aufgespürt hatte? Michelle schüttelte den Kopf. Nein. Niemand war besser als sie. Da sie nicht in der Lage gewesen war, ihn zu fangen, würde er auch nicht genügend Zeit gehabt haben, sie zu schnappen. Sie hatte reichlich Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um im Verborgenen zu bleiben. Allerdings hatte sie begonnen, an ihren Fähigkeiten zu zweifeln – was auch kein Wunder war, nach all dem, was in letzter Zeit in ihrem Leben geschehen war.

Nervös fummelte sie an ihrem Kettenanhänger herum. Es war eine alte Gewohnheit, die sie sich nicht abgewöhnen konnte. Das kleine Memento aus der Zeit, als sie Mitglied von Anonymous, der weltweiten Hackergesellschaft, gewesen war, verlieh ihr Stärke und erinnerte sie daran, wie sie in diese schlimme Situation hineingeschlittert war.

Trotzdem würde sie das alles überwinden, egal was der zwielichtige Deep Throat-Charakter, der dieses Treffen gefordert hatte, jetzt von ihr wollte. Ob er vom FBI, der CIA oder NSA war, wusste sie nicht. Und das war auch nicht wirklich von Bedeutung. Jede dieser Behörden hatte genügend Macht, sie für den Rest ihres Lebens einzusperren, wenn sie nicht das tat, was sie von ihr verlangten. Sie hielten alle Trumpfkarten in der Hand. Sie hatte keine einzige. Sie war nur eine Schachfigur in deren Spiel, und würde mitspielen müssen, bis sie einen Ausweg fand.

Als sie Schritte hörte, die an den kahlen Betonmauern widerhallten, machte sie Anstalten, sich umzudrehen.

„Sie wissen doch, wie die Sache läuft“, sagte der Mann.

Michelle erstarrte und blieb mit ihrem Rücken ihm zugewandt stehen. „Mr. Smith.“

Es war nicht sein richtiger Name. Als er sich das erste Mal mit ihr in Verbindung gesetzt hatte und sie ihn gefragt hatte, wer er war, hatte er lange nichts gesagt, bevor er schließlich geantwortet hatte: „Wie wäre es mit Smith? Klingt das gut?“

Sie hatte noch nie sein Gesicht gesehen, doch von seinem Dialekt und Sprachmuster her nahm sie an, dass er gebildet und mittleren Alters war. Seine Stimme klang nasal, was vor ihrem inneren Auge das Bild eines kleinen, kahlen Mannes mit Bierbauch und blasser Haut entstehen ließ. Selbstverständlich könnte sie damit völlig falsch liegen, aber wollte sich nicht jeder seine Feinde hässlich und uninteressant vorstellen?

„Ich bin sehr enttäuscht von Ihnen, Miss Andrews.“

Instinktiv zog sie ihre Schultern hoch und verkrampfte sich.

„Sie hatten einen Monat Zeit und was haben Sie bisher vorzuzeigen? Nichts. Meine Arbeitgeber sind darüber nicht sehr erfreut.“ Er seufzte. „Genauso wenig wie ich.“

Sie dachte über seine Worte nach und wählte ihre eigenen sorgfältig. „Ich habe getan, worum Sie mich gebeten haben.“ Nun ja, gebeten war nicht das richtigeWort. Gezwungen kam der Sache schon näher.

„Wirklich, Miss Andrews? Ich habe das Gefühl, dass Sie sich nicht richtig angestrengt haben. Oder muss ich Sie daran erinnern, was geschieht, wenn Sie sich nicht fügen?“

Sie benötigte keine Gedächtnisstütze. „Mr. Smith, ich habe meine Fähigkeiten verwendet –“

„Als wir Sie schnappten“, unterbrach er sie mit einer Stimme, die scharf und kalt war, „schienen Ihre Fähigkeiten viel raffinierter zu sein. Ich finde es sonderbar, dass Sie noch keine Spur von dem Hacker finden konnten, wo Sie doch so lange in gerade dieser Gemeinschaft tätig waren.“

„Es würde mir helfen, wenn Sie mir sagen würden, hinter was dieser Kerl her ist, damit ich nicht meine Energie damit verschwenden müsste, Hackern nachzujagen, an denen Sie nicht interessiert sind.“

Ein leises Knurren erklang hinter ihr und ihr wurde bewusst, dass er näher gekommen war, ohne dass sie es bemerkt hatte. Ein kalter Schauer lief ihr das Rückgrat hinab und brachte das Blut in ihren Adern zum Gefrieren.

„Sie wissen bereits zu viel, Miss Andrews.“ Er inhalierte. „Es ist gefährlich, zu viel zu wissen. Haben Sie denn nichts gelernt?“

Sie zitterte und ihre Handflächen wurden feucht.

„Sie waren schlimm. Wissen Sie noch?“

Michelle antwortete nicht und wusste, dass er auch keine Antwort von ihr erwartete.

„Sich in Server einzuhacken, die Sie nichts angehen. Und Ihre Freunde von Anonymous konnten Ihnen am Ende auch nicht helfen, nicht wahr? Denn jetzt, wo wir Sie haben, kann Ihnen niemand helfen. Sie arbeiten jetzt für uns oder Sie landen im Gefängnis. Das wäre eine Schande. Eine hübsche Frau wie Sie. Wissen Sie, was die mit Ihnen im Gefängnis anstellen?“

Sie wollte es nicht wissen. „Ich mache, was Sie von mir verlangen.“

„Machen Sie schneller. Ich werde ungeduldig. Wie schwierig kann es denn sein, einen Hacker zu finden, der versucht, in diese Server zu gelangen, wie? Sind Sie nicht die Beste? Oder war das auch eine Lüge?“

„Ich bin die Beste“, beharrte Michelle, nicht weil sie arrogant war, sondern weil zuzugeben, dass sie es nicht war, sie mit Sicherheit ihr Leben kosten würde.

„Gut, dann beweisen Sie es. Geben Sie mir etwas, mit dem ich etwas anfangen kann. Sie möchten doch Ihre Freiheit, oder etwa nicht?“

Sie nickte automatisch.

„Der Hacker gegen Ihre Freiheit. Sie wissen, dass ich nicht bluffe. Sagen Sie mir, dass Sie mich verstehen.“

„Ich verstehe.“

„Gut, dann machen Sie Folgendes: Finden Sie ihn, aber verschrecken Sie ihn nicht. Wenn er herausfindet, dass Sie ihm auf der Spur sind, wird er verschwinden. Verstehen Sie das? Sie haben zehn Tage Zeit. Wenn Sie bis dahin nicht liefern können, ist unser Abkommen nicht mehr existent und Sie werden vor Gericht gestellt. Nicht als Amerikaner, sondern als Terrorist. Sie hätten lieber zweimal darüber nachdenken sollen, sich in die Server des Verteidigungsministeriums einzuhacken. Das war ein Terrorakt.“ Er schnalzte mit seiner Zunge. „Das war sehr niederträchtig.“

„Ich habe nie –“

Seine Hand auf ihrer Schulter würgte ihr die Stimme ab. Der Drang, einen Blick auf das Gesicht ihres Peinigers zu werfen war stark, aber sie unterdrückte ihn, denn sie wusste, dass sie sich dadurch nur eine Kugel im Kopf einhandeln würde.

„Keine Ausreden mehr.“

Ihr pochendes Herz und ihr unregelmäßiger Puls donnerten in ihren Ohren. Wütend presste sie ihre Zähne zusammen. Sie war keine Terroristin, davon war sie weit entfernt. Sie und ihre Hacker-Kollegen bei Anonymous hatten nur versucht, Dokumente aufzudecken, die beweisen würden, dass die USA in einen Mittleren Osten-Konflikt involviert war und welche Gründe wirklich hinter der Unterstützung eines Regimes lagen, das seine eigenen Bürger folterte. Sie hatte der amerikanischen Öffentlichkeit die Wahrheit zeigen wollen. Das war nicht Terrorismus. Das war Redefreiheit. Sie hatte niemandem wehgetan, als sie sich in den Server der Regierung eingehackt hatte.

Dennoch musste sie jetzt dafür bezahlen. Sie hatten versucht, sie dazu zu bringen, die anderen Mitglieder von Anonymous preiszugeben, die an diesem Projekt beteiligt waren, aber sie hatte sich geweigert. Sie war kein Spitzel. Außerdem kannte Michelle die anderen sowieso nur bei ihren Nicks.

Die plötzliche Stille unterbrach ihre Gedanken. Sie lauschte, hörte jedoch nichts. Nicht einmal jemanden atmen.

„Mr. Smith?“

Keine Antwort. Michelle fuhr herum. Sie war alleine in der dunklen Tiefgarage. Alleine bis auf ein paar geparkte Autos.

Sie umklammerte ihre Kuriertasche, in der sich ihr Laptop befand, und ging in Richtung Aufzug. Sie hatte nur noch zehn Tage. Wenn sie bedachte, wie wenig sie in den letzten vier Wochen herausgefunden hatte, wurde ihr klar, dass sie den Hacker genauso wenig finden würde, wie ein Schneeball in der Hölle überleben könnte. Ohne irgendeinen Anhaltspunkt hinsichtlich dessen, was die Person wirklich wollte, konnte sie ihre Suche nicht eingrenzen. Wusste denn Smith nicht, wie viele Hacker tagtäglich Regierungsserver angriffen? Trotz dieses Hindernisses war sie zufällig auf eine Person gestoßen, die ihr Interesse geweckt hatte, obwohl sie es bisher nicht geschafft hatte, sich an deren Fersen zu heften.

Tatsächlich suchte sie nach einer Nadel im Heuhaufen, nach einer Nadel, die sie sich nicht leisten konnte, noch länger zu suchen, denn wenn sie nicht von hier verschwand, bevor die zehn Tage um waren, war sie so gut wie tot.

Es war an der Zeit, ihre Flucht zu planen. Doch währenddessen musste sie weiter vortäuschen, Smiths Anordnung zu befolgen, damit er nichts von ihren Plänen mitbekam, bevor es zu spät war.

3

Die Sache würde nicht ganz so einfach sein, wie er zuerst gedacht hatte.

Die IP-Adresse hatte Nick zur Foggy Bottom Nachbarschaft von D.C. geführt, einer Gegend, in der nicht nur die George-Washington-Universität lag, sondern auch das George-Washington-Krankenhaus sowie zahlreiche Regierungsgebäude, von der Weltbank über den Internationalen Währungsfonds bis zur US-Notenbank und dem Innenministerium.

Darüber hinaus war die Adresse kein Privathaus und nicht einmal ein Büro. Es war ein Café mit kostenlosem Internetanschluss. Jeder, der einen Laptop besaß, konnte sich in das Internet des Cafés einlinken und auf dessen IP-Adresse arbeiten. Eine außergewöhnlich sonderbare Wahl für das Computergenie, mit dem Nick schon seit ein paar Wochen im Clinch lag. Warum würde jemand riskieren, an einem offenen Internetanschluss zu arbeiten, wo andere möglicherweise in der Lage wären, mitzuhören? Oder war es absolut genial, sich in der Öffentlichkeit zu verstecken?

Nick blickte sich im Café um. Mindestens zwei Dutzend Studenten, junge Doktoren und Geschäftsleute saßen über ihre Laptops gebeugt; sie arbeiteten, surften und lasen. Auf den ersten Blick sah keiner wie ein Hacker aus, doch wer wusste schon, wie genau ein Hacker aussah? Er wusste, dass der Schein trügen konnte.

War es der vergammelte Student, der seinen Laptop auf seinen Knien balancierte, während er mit einer Hand seinen Muffin aß? Oder die junge Frau im weißen Doktorkittel mit den dunklen Ringen unter ihren Augen, Augen, die immer wieder zufielen, während sie angestrengt in ihren Computermonitor starrte? Vielleicht versuchte auch der untersetzte, schwarze Kerl in dem grauen Anzug, jeglichen Verdacht von sich zu weisen, indem er mit seinen manikürten Fingernägeln und dem modischen Haarschnitt ganz seriös dreinschaute.

Kurz gesagt – es könnte jeder sein.

Er würde etwas Zeit brauchen. Er sollte es sich bequem machen und eine Ecke finden, von der aus er alles beobachten konnte. Früher oder später würde sich sein CIA-Training bemerkbar machen und er würde die Indizien sehen, die seinen Verdächtigen verraten würden. Niemand konnte seine wahre Natur für immer verstecken, das hatte er gelernt. Insbesondere sobald sich ein Verdächtiger in Sicherheit wähnte und sich entspannte, kam das wahre Ich hervor und Nick würde da sein und darauf lauern, dass die Person einen Fehler machte. Er wartete schon drei Jahre lang, um an die Informationen zu gelangen, die er benötigte; er konnte auch noch ein paar Tage länger warten.

Hinter der Theke, wo die Baristas Bestellungen entgegennahmen und individuelle Kaffeegetränke nach Kundenwünschen vorbereiteten, ging es zu wie in einem Bienenstock. Wie eine gut geölte Maschine riefen sich die Angestellten Getränkeaufträge zu: ein Schuss Kaffee in dieses, ohne Schaum jenes, koffeinfrei das nächste. Sogar einer der Angestellten könnte der Kerl sein, den er suchte. Jeder von ihnen könnte während seiner Pausen in den Hinterraum gehen, wo die Vorräte aufbewahrt wurden, und einige Minuten an einem Computer verbringen. Die Tarnung wäre optimal. Wer würde schon eine Barista verdächtigen, die für den Mindestlohn schuftete?

„Doppelter Schuss Mokka ohne Sahne für Nick.“

Als sein Getränk aufgerufen wurde, fuhr Nick herum und schnappte sich seinen überteuerten Kaffee von der Bar.

„Autsch!“, zischte er und stellte den Becher sofort wieder ab.

„Manschette.“ Die Angestellte hinter dem Tresen zeigte auf ein Körbchen mit Pappschutzhüllen, bevor sie das nächste Getränk ausrief. „Dreifacher Schuss, großer Latte Macchiato für Michelle.“

„Danke.“ Er legte die Papphülle um den heißen Becher, nahm sein Getränk und machte auf den Fersen kehrt – um sogleich in seiner Bewegung innezuhalten.

Nur seine extrem schnelle Reaktion rettete ihn davor, mit einer jungen Frau zusammenzustoßen, die sich dem Tresen genähert hatte, um ihren Latte abzuholen. Stattdessen stolperte Nick zurück und prallte gegen die Theke. Durch den Aufprall lockerte er unwillkürlich den Griff um seinen Pappbecher. Der Plastikdeckel löste sich und der Mokka schwappte über die Kante und spritzte auf sein T-Shirt.

„Scheiße!“, fluchte er, als die heiße Flüssigkeit seine Haut berührte.

Instinktiv zuckte er zurück und kickte seinen Ellbogen nach hinten. Nick warf einen Blick über seine Schulter, gerade als der Latte, den die Barista für die nächste Kundin ausgerufen hatte, sich über dem Tresen ergoss.

„Na das passt ja mal wieder!“, brummte die Frau, mit der er fast zusammengestoßen wäre. „Den Latte hatte ich wirklich nötig.“

Ja, genauso wie er es nötig hatte, kein Spektakel zu inszenieren.

So bleibt man unauffällig, Nick!

Er stellte sein halb-verschüttetes Getränk auf dem Tresen ab und warf der Barista, die bereits dabei war, aufzuwischen, ein entschuldigendes Lächeln zu. „Es tut mir leid, ich bezahle das selbstverständlich.“

„Keine Sorge, ich mache noch einen.“ Sie schaute an ihm vorbei. „Michelle, einen kleinen Augenblick noch, ja?“

„Danke“, antwortete die Kundin, die Michelle sein musste.

Nick nickte. „Ich weiß es zu schätzen. Aber ich will wirklich dafür bezahlen.“

Er drehte sich um, um sich der Frau zu stellen, mit der die Barista gesprochen hatte und erstarrte, als er etwas Silbriges aufblitzen sah. Unwillkürlich konzentrierten sich seine Augen auf den Anhänger an ihrer Kette. Ein Scheinwerferlicht an der Decke reflektierte sich auf der glänzenden Oberfläche und hob das Objekt hervor, das Nick unter normalen Umständen wahrscheinlich nicht aufgefallen wäre. Der Anhänger war vermutlich nicht einmal aus Silber, möglicherweise nur aus Stahl oder Aluminium. Aber was er darstellte, war nicht zu leugnen: eine kleine Guy Fawkes Maske, die gleiche Maske, die die Hacker von Anonymous zum Symbol hatten.

Das konnte kein Zufall sein. Wie standen die Chancen, dass jemand in dem Café, zu dem er den Hacker verfolgt hatte, diese Art Andenken um den Hals trug? Nick war kein Glückspieler, aber er würde sein Geld auf diese Frau setzen.

Langsam hob er seinen Blick und sah sie zum ersten Mal richtig an.

Sein Atem stockte und alle Luft entwich seiner Lunge. Rote Lippen waren das erste, das er sah. Voll und prall und leicht geöffnet zeigten sie ihre tadellosen, weißen Zähne. Ihre Haut war von einem Oliventon, als ob sie vom Mittelmeer stammte. Ein sanfter goldener Schimmer von Schweiß lag auf ihrem Gesicht. Das überraschte ihn nicht, denn es war höllisch schwül in der Stadt und sogar im klimatisierten Inneren des Cafés war es drückend warm.

Die blauen Augen, die von dunklen Wimpern umgeben waren, musterten ihn fragend, abschätzend und neugierig. Doch das hielt ihn nicht davon ab, sie weiter zu studieren, denn es war nicht der Ex-CIA-Agent, der sie nun ansah, sondern der Mann in ihm, dessen Blut mit einer Geschwindigkeit zu seiner Leiste raste, die er sich nicht erklären konnte. Er wusste nur, dass diese Frau so viele Sinne in ihm ansprach, von denen keiner etwas mit seinem Beruf zu tun hatte.

Ihr Haar fiel in dunkelblonden Wellen über ihre Schultern und lenkte seine Aufmerksamkeit auf das Top mit den Spaghettiträgern. Es hatte einen integrierten BH und betonte ihre festen Brüste, die die perfekte Größe für ihre etwa ein Meter siebzig große Statur hatten. Ihr Dekolleté hatte die gleiche olivfarbige Haut wie ihr Gesicht, eine Haut, die leicht bräunte. Und möglicherweise nahtlos. Halt – seine Gedanken sollten sich nicht in diese Richtung bewegen. Schließlich war er nicht hier, um sie anzubaggern. Jedenfalls nicht aus irgendwelchen romantischen Gründen. Doch seine Mission erforderte, dass er ihr nahe kam. Wie nahe, das wusste er noch nicht.

Einen Moment lang wünschte er sich, dass diese Frau nicht der Hacker war, hinter dem er her war, sondern nur eine Stammkundin dieses niedlichen Kaffeehauses. Doch der Anhänger und die Computertasche, die sie wie ein Fahrradbote um ihren Oberkörper geschlungen hatte, deutete auf etwas anderes hin.

„Äh … sorry … ähm …“, stammelte er, sowohl um den tollpatschigen Mann zu spielen, aber auch, weil er sich beim Anblick solch körperlicher Perfektion gerade ein wenig sprachlos fühlte. „Äh, Michelle, ja?“

Sie neigte misstrauisch ihren Kopf zur Seite. „Wie –?“

Er zeigte mit dem Daumen über seine Schulter. „Die Barista rief Ihren Latte aus; den, den ich verschüttet habe. Tut mir echt leid.“

Michelle schien sich zu entspannen. „Kein Problem.“ Sie deutete auf sein Hemd. „Zumindest haben Sie Ihr Getränk über sich selbst verschüttet und nicht über mich.“

Nick schenkte ihr ein warmes Grinsen, wohlwissend, dass dies eine seiner speziellen Gaben war, die es Frauen leicht machte, sich mit ihm wohlzufühlen. „Ja, etwas unbeholfen von mir, nicht wahr?“ Er schnappte sich eine Serviette vom Tresen und versuchte, die Flecken auf seinem Hemd zu entfernen, aber diese erwiesen sich als hartnäckig. Alles, was er tun konnte, war, sie so trocken wie möglich zu tupfen. „Na, sieht ganz so aus, als wäre das Hemd ruiniert.“

Michelle kicherte. „Braun steht Ihnen gut.“

Nick blinzelte ihr zu und nützte ihre unbeschwerte Antwort, um ihr näherzukommen. „Ja, klar, machen Sie sich nur Ihren Spaß. Lachen Sie den Kerl aus, der sich gerade vor einer hübschen Frau blamiert hat.“

Die Tatsache, dass ihre Wangen sich röteten, bestätigte ihm, dass sein Charme wirkte. Den würde er jetzt benutzen, um ihr nahezukommen und herauszufinden, was sie wusste. Mit etwas Glück würde er in ein paar Tagen, maximal in einer Woche, bekommen, was er brauchte.

4

Er hatte sie hübsch genannt und das brachte sie zum Lächeln. Nach dem Tag, den Michelle hinter sich hatte, fühlte sich das Kompliment des Fremden an wie beruhigende Lotion auf einem Sonnenbrand. Ihr Treffen mit ihrem Erpresser – ja, Erpresser, denn das war er in Wirklichkeit, egal welcher geheimen Organisation er angehörte – hatte ein Nervenbündel aus ihr gemacht. Sie stand unter Druck. Entweder sie lieferte Resultate oder sie würde im Gefängnis landen, und das war ein Ort, auf den sie nicht erpicht war.

Die Gesellschaft dieses netten Fremden wäre ihr schon lieber, selbst wenn er etwas unbeholfen war. Zumindest stellte der Kerl keine Bedrohung dar. Die einzige Gefahr, die von dem braunhaarigen großen gut aussehenden Typen, der sie so nett anlächelte, ausging, war, dass sie mit Kaffee begossen werden könnte – etwas, das sie leicht überleben würde.