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Wer freiberuflich arbeiten will, hat plötzlich viele Fragen: Ist Selbstständigkeit überhaupt das richtige für mich? Welche Formalitäten muss ich beachten? Muss ich eine Buchhaltung führen? Wie komme ich an Aufträge? Wie positioniere ich mich am Markt? Dieses Buch gibt einen wunderbaren Überblick über all das, was Sie als Freiberufler wissen müssen, egal ob Sie ein klassischer Freiberufler, ein 520-Euro-Jobber, ein Ein-Mann-Unternehmer oder ein Freelancer sind. Hilfreiche Checklisten zum Buch sind als Download verfügbar.
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Seitenzahl: 425
Freiberufler für Dummies
Drei wichtige Fragen zum Markt
Wie groß ist Ihr Markt?Welchen Einflussfaktoren unterliegt Ihr Markt?Wie groß ist das Umsatzpotenzial Ihrer Agentur, Ihrer Praxis oder Ihrer Kanzlei?Drei Fragen zum Kunden
Wer könnten Ihre Kunden sein?Wie groß ist Ihre Zielgruppe?Warum sollten Kunden Geld für Ihre Dienstleistung oder Ihr Produkt ausgeben?Drei Fragen zur Konkurrenz
Wie groß ist Ihre Konkurrenz?Wer ist überhaupt ein Konkurrent?Wo liegt Ihr Alleinstellungsmerkmal im Markt?Welche Fakten Ihr Businessplan unbedingt enthalten muss:
Was bieten Sie an?Wem bieten Sie das an?Mit welchen Argumenten (USP)?Zu welchen Konditionen (Preis)?Wo befindet sich Ihr Büro, Ihre Praxis, Ihre Agentur (Standort)?Sind Sie allein oder gibt es einen Partner oder ein Team?Wie organisieren Sie Ihren Alltag?Welche Ziele verfolgt Ihr Unternehmen (Finanzplanung)?Freiberufler für Dummies
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
3. Auflage 2024
© 2024 Wiley-VCH GmbH, Boschstraße 12, 69469 Weinheim, Germany
Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.
Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.
Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.
Print ISBN: 978-3-527-72046-0ePub ISBN: 978-3-527-84158-5
Coverfoto: © Hanna - stock.adobe.comProjektmanagement und Lektorat: Evelyn Boos-Körner, boos for books, Schondorf am Ammersee
Steffi Sammet beschäftigte sich viele Jahre mit den Themen Freiberufler und Existenzgründung – in sicherer Position als Wirtschaftsredakteurin für das Nachrichtenmagazin Focus. Zu ihren weiteren Themengebieten zählten Karriere und Arbeitsmarkt, aber auch Spezialmärkte wie Spielwaren und Sportartikelhersteller. Das Interesse an Adidas, Puma und Co. stammt vor allem aus ihrer Zeit als Leistungssportlerin – Steffi Sammet spielte lange Zeit in der höchsten deutschen Tennis-Liga und gewann mit bayerischen Auswahlmannschaften mehrere deutsche Meisterschaftstitel.
Seit 2005 ist Steffi Sammet erfolgreich ihr eigener Chef. Als freie Autorin betreibt sie ein Medienbüro. 2008 war sie als Korrespondentin in China tätig. Neben Artikeln für Magazine und renommierte Tageszeitungen verfasst die studierte Germanistin unter anderem ausführliche Unternehmensporträts. Außerdem analysiert sie für ihre Kunden Trends in verschiedenen Branchen, um ihnen strategische Entscheidungen zu erleichtern.
»Freiberufler für Dummies« ist Steffi Sammets viertes Buch; neben »Existenzgründung für Dummies« das zweite in der »… für Dummies«-Reihe.
Stefan Schwartz ist seit 2007 Freiberufler und kann jedem nur raten, ebenfalls den Schritt in eine freie Tätigkeit zu wagen. Er berät insbesondere Mittelständler, Unternehmensberater und Private-Equity-Gesellschaften in Kommunikationsfragen und erstellt für diese Texte jeder Art – vom Namensbeitrag in Zeitschriften bis hin zum kompletten Geschäftsbericht. Trotz einer zum Teil hohen Arbeitsbelastung schätzt er die Vorzüge des Freiberuflerlebens sehr; dazu zählt die freie Zeiteinteilung ebenso wie das selbstständige Arbeiten sowie die Chance, sich in neuen Projekten für Kunden ständig weiterzuentwickeln; 2008/2009 lernte er so beispielsweise eine Menge über die Möglichkeiten sozialer Netzwerke.
Das notwendige Rüstzeug für seine heutige Tätigkeit erwarb sich der Volkswirt sieben Jahre lang als Wirtschaftsredakteur beim Nachrichtenmagazin Focus. Im Jahr 2000 gründete er gemeinsam mit einer Kollegin eine Agentur für Finanzkommunikation, die er Ende 2004 erfolgreich verkaufte. Nach zwei Jahren als Angestellter eines großen Agenturnetzwerkes entschloss er sich 2007, in die Selbstständigkeit zurückzukehren – und zwar als Freiberufler.
»Freiberufler für Dummies« ist Stefan Schwartz fünftes Buch und das zweite in der »… für Dummies«-Reihe.
Cover
Titelblatt
Impressum
Über die Autoren
Einführung
Über dieses Buch
Konventionen in diesem Buch
Was Sie nicht lesen müssen
Törichte Annahmen über den Leser
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Teil I: Gute Zeiten für Freiberufler
Teil II: Inspiration, Innovation, Disziplin – was den Freiberufler auszeichnen sollte
Teil III: Vom Traum zum ersten Auftrag
Teil IV: Frei arbeiten heißt arbeiten
Teil V: Alles über Zahlen: Umsatz, Steuern, Versicherungen
Teil VI: Der Top-Ten-Teil
Symbole, die in diesem Buch verwendet werden
Wie es weitergeht
Teil I: Gute Zeiten für Freiberufler
Kapitel 1: Ich bin dann mal mein eigener Chef!
Die Basis Ihrer Entscheidung
Recherchieren für den Erfolg: Ist mein neuer Weg tatsächlich lukrativ?
Pflicht und Kür jedes Freiberuflers
Unentbehrliche Zahlenspiele
Mittendrin statt nur dabei
Kapitel 2: Der Freiberufler – Ass und Joker zugleich
Der Abschied vom altbekannten Arbeitsmarkt
Vorteil Freiberufler – Noch mehr gute Gründe für freie Experten
Kapitel 3: Frei oder nicht frei – Wer gilt eigentlich als Freiberufler?
Wen der Staat als Freiberufler akzeptiert
Und was bin ich?
Wo Freiberuflern Grenzen gesetzt sind
Teil II: Inspiration, Innovation, Disziplin – Was den Freiberufler auszeichnen sollte
Kapitel 4: Ich bin frei – ein Traum, den fast jeder verwirklichen kann
Beweggründe, frei zu arbeiten
Und täglich lockt der Traum
So geht's los
Kapitel 5: Schritt für Schritt in die berufliche Freiheit
Das Pflichtprogramm für jeden Freien
Her mit der Kohle: Wer den Start in die Selbstständigkeit finanziert
Die große Sinnfrage: Was will ich?
Die Zielvereinbarung mit sich selbst
Die Königsdisziplin: Leben mit der Unsicherheit
Teil III: Vom Traum zum ersten Auftrag
Kapitel 6: Potenziale und Honorare – Die Geheimnisse des Marktes
Pure Recherche: So analysieren Sie den Markt im Detail
Stagnation oder Expansion: Was verspricht die Branche für die Zukunft?
Hören und Sehen: Werden Sie wirklich gebraucht?
Reine Zahlenspiele: Die Grundlage Ihrer Existenz
Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG)
Kapitel 7: Ein Kunde allein ist nicht genug
Definieren Sie Ihre potenziellen Kunden
Das erste Mal ist gar nicht so schwer
Verführen und binden Sie Ihre Kunden
Das Dilemma mit der Scheinselbstständigkeit
Kapitel 8: Die leidige Konkurrenz
Wettbewerber erkennen
Kontern im Konkurrenzkampf
Teil IV: Frei arbeiten heißt arbeiten
Kapitel 9: Ohne Plan läuft nichts
Am Anfang steht … der Businessplan
Businessplan light – So viel Plan muss mindestens sein
Der rote Faden für die Zukunft
Kapitel 10: Fleißarbeit ist Pflicht
Nomen est omen: Die Namenswahl
Firma oder nicht – Das ist die nächste Frage
Der Wissensdurst der Behörden
Großes Tamtam für den eigenen Auftritt
Kapitel 11: Planung ist das halbe Leben
Der Tag hat 24 Stunden: Wann mache ich was?
Zwei hohe Künste: Negieren und Delegieren
Work-Life-Balance: Auf der Suche nach dem heiligen Gral
Kapitel 12: Das eigene Büro – Kein Ort für Stubenhocker
Der Standort Ihres Arbeitsplatzes
Die Ausstattung Ihres Arbeitsplatzes
Daheim und doch unterwegs: Die Kunst des virtuellen Netzwerkens
Raus aus dem Büro: Netzwerken im richtigen Leben
Kapitel 13: Die eigene Praxis oder Kanzlei – Das kleine Einmaleins für klassische Freiberufler
Die ideale Finanzierung für einen perfekten Start
Der erste Mitarbeiter – Auf dem Weg zum Unternehmer
Kapitel 14: Gemeinsam stark – Wie Freiberufler große Projekte stemmen
Die Kunst des Projektmanagements – die Bewältigung von Großaufträgen
Die hohe Kunst des Projektmanagements: Die Arbeit im Team
Mehr Power ohne feste Bindung: Partnerschaften für Freiberufler
Projekt Unternehmen: Was Freiberufler als Arbeitgeber beachten müssen
Teil V: Alles über Zahlen: Umsatz, Steuern, Versicherungen
Kapitel 15: Der Werkzeugkasten für den finanziellen Erfolg
Haben oder nicht haben: Soll-Ist-Vergleich
Was am Ende übrig bleibt: Hilfsmittel zur Erfolgskontrolle
Strenger als jeder Bankangestellte: Die Sicherheitskontrolle
Wenn's nicht rundläuft: Der finanzielle Engpass
Kapitel 16: Wenn der Fiskus die Hand aufhält
Wo der Fiskus zuschlägt
Virtuell oder persönlich: Hier finden Sie Unterstützung
Kapitel 17: Lieber auf Nummer sicher gehen
Was für die gesetzliche Versicherung spricht
Und was private Versicherer bieten
Krank für den Rest des Lebens – die Berufsunfähigkeit
Ein Leben nach dem Beruf – die Altersvorsorge
Eine Versicherung für Ihr Leben
Glücklich, wer Künstler ist
Oft freiwillig, manchmal nicht – Was Genossenschaften und Versorgungswerke fordern
Und wenn es im Job schiefläuft – die Berufshaftpflicht
Teil VI: Der Top-Ten-Teil
Kapitel 18: Zehn Punkte, die Freiberufler beachten müssen
Prüfen Sie Ihre Arbeitsqualität
Achten Sie auf ein spannendes, ausgewogenes Kundenportfolio
Halten Sie engen Kontakt zu Ihren Kunden
Beobachten Sie den Markt und reagieren Sie auf Veränderungen
Kontrollieren Sie, ob Sie Ihre Ziele erreichen
Legen Sie schöpferische Pausen ein
Suchen Sie immer wieder neue Herausforderungen
Bleiben Sie im Gespräch
Behalten Sie alle wesentlichen Zahlen im Blick
Nehmen Sie rechtzeitig Partner ins Boot
Kapitel 19: Zehn Fallen, vor denen Freiberufler sich hüten müssen
Selbstzufriedenheit: Ausruhen, wenn die Auftragsbücher voll sind
Abhängigkeit: Nur auf einen Kunden setzen
Bequemlichkeit: Den ganzen Tag im Büro sitzen
Überheblichkeit: Konkurrenz missachten
Passivität: Sich auf die bisherigen Qualifikationen verlassen
Ignoranz: Kundenwünsche nicht berücksichtigen
Disziplinlosigkeit: Ohne festgelegtes Tagespensum arbeiten
Sorglosigkeit: Budgetcheck vernachlässigen
Sturheit: An Ideen und Plänen krampfhaft festhalten
Taubheit: Kritiker ignorieren
Kapitel 20: Die zehn wichtigsten Internetadressen für Freiberufler
www.freie-berufe.de
www.ifb-gruendung.de
www.kfw.de
www.fuer-gruender.de
www.foerderdatenbank.de
www.bmwk.de
www.ihk.de
www.foerderland.de
www.xing.de
www.123recht.net
Abbildungsverzeichnis
Stichwortverzeichnis
End User License Agreement
Kapitel 3
Tabelle 3.1: Checkliste: Bin ich ein Freiberufler? Teil I
Kapitel 4
Tabelle 4.1: Checkliste: So bewahren Sie den Überblick über Ihren Weg in die beru...
Kapitel 5
Tabelle 5.1: Checkliste: Habe ich das Zeug zum Freiberufler?
Tabelle 5.2: Checkliste: Sind Sie bereit für den Mehrverdienst?
Kapitel 6
Tabelle 6.1: Durchschnittliche Honorare ausgewählter Freiberufler
Tabelle 6.2: Gebührenvorgaben für Mediziner für erbrachte Leistungen nach GOÄ
Tabelle 6.3: Gebührentabelle laut RVG
Kapitel 7
Tabelle 7.1: Checkliste: So sichern Sie sich die Aufmerksamkeit potenzieller Kun...
Kapitel 9
Tabelle 9.1: Checkliste: Inhalte Businessplan
Tabelle 9.2: Checkliste: Ist mein Businessplan wirklich vollständig?
Tabelle 9.3: Beispiel Kostenaufstellung
Tabelle 9.4: Beispiel Gewinnplan
Tabelle 9.5: Checkliste: Inhalte Businessplan in Kurzform
Kapitel 10
Tabelle 10.1: Checkliste: Das brauchen Sie für Ihren ersten Schritt in die Selbs...
Kapitel 11
Tabelle 11.1: So teilen Sie Ihre Zeit ideal ein
Kapitel 12
Tabelle 12.1: Checkliste: Sind Sie reif fürs Homeoffice?
Tabelle 12.2: Welche Kriterien bei der Auswahl Ihrer Netzwerke wichtig sind
Kapitel 13
Tabelle 13.1: Auf diesen Wegen machen sich Mediziner in Deutschland selbstständi...
Tabelle 13.2: Wie viel Startkapital Mediziner in etwa brauchen; eigene Recherche
Tabelle 13.3: Kapital- und Finanzierungsarten
Tabelle 13.4: Checkliste: Startkapital und Ausgabenkontrolle
Kapitel 14
Tabelle 14.1: Checkliste: Vorsicht bei der Partnerwahl
Kapitel 15
Tabelle 15.1: Checkliste: Erfolgreiche Liquiditätsplanung
Tabelle 15.2: Checkliste: Ermittlung Ihres Budgets
Tabelle 15.3: Beispiel: Gewinn- und Verlustrechnung
Tabelle 15.4: So sieht eine klassische Bilanz aus
Tabelle 15.5: Checkliste: grob vereinfachte Cashflow-Berechnung
Tabelle 15.6: Checkliste: Private Ausgaben
Tabelle 15.7: Die betriebswirtschaftliche Auswertung
Tabelle 15.8: Checkliste: Alarmsignale für sinkenden Gewinne
Tabelle 15.9: Zeitlicher Ablauf eines gerichtlichen Mahnwesens
Kapitel 16
Tabelle 16.1: So viel Umsatzsteuer ist fällig
Kapitel 2
Abbildung 2.1: So entwickelt sich die Zahl der Selbstständigen in D...
Abbildung 2.2: So verteilen sich die Erwerbstätigen auf die verschiedenen Wirtsch...
Kapitel 3
Abbildung 3.1: Prüfschema: Bin ich ein Freiberufler? Teil II (Quelle: Institut fü...
Kapitel 14
Abbildung 14.1: So managen Sie Ihre Zeit souverän
Kapitel 15
Abbildung 15.1: Beispiel: Zahlungserinnerung
Kapitel 16
Abbildung 16.1: Ihre persönliche Steuertabelle auf einen Blick
Cover
Titelblatt
Impressum
Über die Autoren
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Fangen Sie an zu lesen
Abbildungsverzeichnis
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End User License Agreement
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Wie oft haben Sie schon mit Ihrer Familie oder Ihren Freunden abends bei einer guten Flasche Rotwein darüber philosophiert, wie es wohl wäre, sich als Freiberufler selbstständig zu machen? Möglicherweise schlummert die Idee aber auch schon seit Jahren unausgesprochen in Ihrem Inneren oder aber Sie hatten erst vor Kurzem die Eingebung, vielleicht Ihr eigener Chef zu werden.
Ganz egal, wie lang Sie sich schon damit beschäftigen, Ihr Glück als Freiberufler oder klassisches Ein-Mann-Unternehmen zu versuchen: Dieses Buch wird Ihnen helfen, Ihre beruflichen Träume zu verwirklichen.
Vor lauter Euphorie, möglicherweise bald nicht mehr in das alte, muffige Büro gehen oder nie mehr die cholerischen Wutanfälle Ihres Vorgesetzten ertragen zu müssen, sollten Sie jedoch nicht vergessen, sich tatsächlich bewusst zu machen, was es bedeutet, Freiberufler zu sein. Es werden immer wieder neue Herausforderungen, harte Arbeit und schwierige Themen auf Sie zukommen. Denn wer sein eigener Chef sein will, muss
detaillierte Fachkenntnisse mitbringen
Organisationstalent besitzen
Disziplin haben
Zeitmanagement betreiben
Netzwerke pflegen
Werbung machen
Rechtsfragen meistern
Strategien entwickeln
Konflikte bewältigen
Falls Sie sich jetzt zweifelnd fragen, ob Sie tatsächlich so ein Tausendsassa sind, lesen Sie erst dieses Buch, bevor Sie sich eine Antwort geben. Denn zu all diesen Herausforderungen finden Sie hier viele wertvolle Tipps, Hinweise und Checklisten. Beispiele von erfolgreichen Freiberuflern zeigen Ihnen, welche Schritte wichtig sind und worauf Sie als Selbstständiger unbedingt achten müssen.
Nach der Lektüre dieses Buches werden Sie sich bestimmt keine Sorgen mehr machen, ob Sie all diese Aufgaben meistern können; nach dieser Lektüre werden Sie gar keine Zeit mehr haben, Zweifel zu hegen; nach dieser Lektüre werden Sie sich nämlich umgehend daran machen, Ihren Traum von der Selbstständigkeit schnellstmöglich in die Tat umzusetzen.
Alle Checklisten aus dem Buch sowie eine Reihe von Musterverträgen finden Sie als Download im Internet unter www.downloads.fuer-dummies.de. Sie liegen im Word-Format vor, sodass Sie sie ganz einfach abwandeln können, wenn Sie mögen.
Auf seinen mehr als 300 Seiten informiert Sie Freiberufler für Dummies über alles Wissenswerte rund um das Thema Freiberufler und freiberufliches Ein-Mann-Unternehmen: Sie erfahren, welche Vorteile es bringt, selbstständig zu sein und wie Ihnen der Start in die berufliche Freiheit glückt. Am Ende des Buches wissen Sie, wie Sie Markt und Kunden analysieren, welche Daten und Fakten für Sie unverzichtbar sind und wie Sie sich und Ihre Familie vor Rückschlägen im Job finanziell absichern.
Natürlich enthält das Buch viele Informationen, die Sie bereits kennen. An der einen oder anderen Stelle stoßen Sie aber bestimmt auf Hinweise oder Tipps, mit denen Sie sich noch nicht beschäftigt haben. Möglicherweise helfen Ihnen auch die Beispiele von erfolgreichen Freiberuflern, den idealen Weg zu finden beziehungsweise klassische Anfängerfehler zu vermeiden.
Freiberufler für Dummies hilft Ihnen aber auch dann weiter, wenn Sie schon längst im Alltagsstress Ihrer eigenen Werbeagentur oder Schreinerwerkstatt den Überblick zu verlieren oder als Anwalt zwischen Aktenbergen zu versinken drohen. In solchen Fällen sind beispielsweise die Tipps für ein striktes Zeitmanagement oder ein funktionierendes Ablagesystem in der Praxis sehr nützlich.
In seinem Zauberberg hat Thomas Mann über Hunderte von Seiten Buchstabe an Buchstabe gereiht: Zwischenüberschriften, Hervorhebungen oder gar Symbole waren dem Literaten fremd. Damit Sie sich in diesem Buch leichter zurechtfinden als im Zauberberg, finden Sie wie in allen anderen Für Dummies-Büchern bestimmte Konventionen:
Fettdruck
wird verwendet, um die wichtigen Elemente bei Schritt-für-Schritt-Anleitungen oder Aufzählungen hervorzuheben.
Kursiv
werden neue Wörter oder Begriffe geschrieben.
In dieser Schriftart
werden Internetadressen und Formeln dargestellt.
In unregelmäßigen Abständen finden Sie in diesem Buch grau hinterlegte Textkästen. Die können Sie ebenso überspringen wie die Passagen, die Ihnen möglicherweise nichts Neues bieten. Sie müssen Freiberufler für Dummies keinesfalls von A bis Z durcharbeiten – Sie können ungehindert an jeder erdenklichen Stelle des Buches ein– und wieder aussteigen.
Wir wissen nicht, ob Sie eine Vorliebe für schwarze, schnelle Autos oder großräumige Vans haben. Natürlich wissen wir auch nicht, ob Sie gern in die Oper oder lieber auf ein Heavy- Metal-Konzert gehen. Wir tappen also ziemlich im Dunkeln, sind uns aber dennoch sicher, ein paar wesentliche Gedanken, die Sie derzeit beschäftigen, zu kennen:
Sie überlegen, sich als Freiberufler selbstständig zu machen, um Ihr eigener Chef zu werden.
Sie wollen sich über alles Wesentliche und Wissenswerte dazu informieren.
Sie möchten erfahren, welche Hilfsmittel und Strategien Selbstständigen helfen, den Sprung in die berufliche Unabhängigkeit zu meistern.
Sie wollen nichts dem Zufall überlassen und sammeln Wissen über den klassischen Alltag eines Freiberuflers.
Sie nicken? Prima! Dann haben wir Ihre Situation ja genau richtig eingeschätzt. Um Ihnen den Schritt in die Freiberuflichkeit zu erleichtern, haben wir alle wichtigen Informationen für Sie gesammelt und aufbereitet. Auch wenn wir Ihnen den Erfolg als Freiberufler nicht garantieren können – mit dem Rüstzeug, das wir Ihnen bieten, sind Sie bestens für Ihre beruflichen Pläne präpariert.
Freiberufler für Dummies besteht aus sechs Teilen. Je nachdem, wie intensiv Sie sich schon mit dem Thema Freiberufler beschäftigt haben, können einige Kapitel für Sie wichtiger als andere sein. Eine feste Reihenfolge müssen Sie beim Lesen ja ohnehin nicht einhalten.
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort: Wer derzeit darüber nachdenkt, sich als Freiberufler selbstständig zu machen, fragt sich möglicherweise, ob der Zeitpunkt der Richtige ist. Nun, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Eines steht aber sicher fest: Haben Sie Ihr Geschäftsmodell gut durchdacht und bringen die richtige Leidenschaft mit, ist immer der optimale Zeitpunkt, um sich selbstständig zu machen. Hinzukommt, dass Sie je nach Geschäftsidee von dem nachhaltigen Trend in Deutschlands Unternehmen profitieren können, Arbeiten und Dienstleistungen extern erledigen zu lassen. Teil I von Freiberufler für Dummies gibt Ihnen einen ersten Überblick über die wesentlichen Aspekte der Selbstständigkeit, informiert Sie über den Abschied vom festen Arbeitsplatz und den Siegeszug der Freiberufler und klärt natürlich auch die Frage, wen der Staat überhaupt als Freiberufler akzeptiert.
Um erfolgreich ihr eigener Chef zu werden, müssen Freiberufler eine gewisse Persönlichkeit und bestimmte Qualitäten mitbringen. In Teil II erfahren Sie, welche Besonderheiten Sie auszeichnen sollten, wenn Sie sich selbstständig machen wollen. Zugleich zeigt Ihnen Teil II auch all die Wege, auf denen Sie Ihren Traum von der Selbstständigkeit verwirklichen können. Aber auch über Zielsetzungen und Pflichten eines Freiberuflers finden sich viele wertvolle Informationen in Teil II.
Wer als Freiberufler sein Geld verdienen will, muss sich detailliert mit seinem Markt, seinen Kunden und seinen Konkurrenten auseinandersetzen. Um den erhofften Erfolg zu erzielen, sollten Freiberufler ihre Stärken betonen und im Konkurrenzkampf kontern können. Beachten Freiberufler einige wesentliche Grundregeln in all diesen Bereichen, wird der erste lukrative Auftrag nicht lange auf sich warten lassen.
Die Basis für den Erfolg eines Freiberuflers liefert der Businessplan. Weithin gilt: Ihre Geschäftsidee ist nur so gut wie Ihr Businessplan. Er legt den roten Faden für Ihren zukünftigen beruflichen Erfolg fest. Teil IV zeigt Ihnen auch, welche Fleißarbeiten Sie erledigen müssen, ehe Sie als eigener Chef Geld verdienen – vom Aufbau der eigenen Internetseite bis hin zu einem effektiven Zeitmanagement, das es Ihnen ermöglicht, alle anfallenden Aufgaben perfekt zu erledigen. Und außerdem zeigen wir Ihnen, warum klassische Freiberufler wie Ärzte auch als Manager gefordert sind, wenn sie eine Praxis eröffnen.
In diesem Teil erfahren Sie, wie Sie den Überblick über alle wesentlichen Zahlen und Fakten Ihres Unternehmens bewahren. Von wichtigen Kontrollinstrumenten für Ihre Finanzen über die Forderungen des Fiskus bis hin zur idealen Absicherung finden Sie in Teil V viele wichtige und informative Details.
In Teil VI haben wir für Sie alle Hinweise, Tipps und Stolperfallen zusammengestellt, die Sie als Freiberufler berücksichtigen sollten. Hier dreht sich alles um Ihr kleines, selbstständiges Unternehmen. Diesen Teil lesen Sie am besten immer dann, wenn Sie das Gefühl haben, sich zu verzetteln und wieder den Überblick gewinnen wollen.
Neben dem Text finden Sie ab und zu Symbole, die Folgendes bedeuten:
Dieses Symbol kennzeichnet Tipps, mit denen Sie Ihr Unternehmen voranbringen.
Dieses Symbol soll Ihre Aufmerksamkeit auf Beispiele aus der Praxis lenken.
Vorsicht: Sie können sich die Finger verbrennen, wenn Sie die Warnung nicht beachten.
Diese Tipps sollten Sie stets im Hinterkopf behalten.
Checklisten, Musterverträge etc., die Sie im Internet als Download finden, sind so gekennzeichnet.
Da wir nicht wissen, welche Informationen Ihnen rund um das Thema Freiberufler bereits zur Verfügung stehen, können wir Ihnen natürlich nicht sagen, wie und wo Sie am besten anfangen, Freiberufler für Dummies zu lesen. Wir raten Ihnen jedoch, sich Zeit zu nehmen und das Buch in aller Ruhe durchzublättern. Bestimmt finden Sie dann schon ein oder zwei Kapitel, die Sie besonders interessieren. Möglicherweise wollen Sie aber Ihr Wissen, das Sie bereits haben, vertiefen und lesen ein Kapitel zu diesem Themenbereich. Ganz Wagemutige starten nicht irgendwo in der Mitte, sondern fangen tatsächlich am Anfang an …
Um sich ideal zu orientieren beziehungsweise die für Sie interessanten Kapitel zu finden, sollten Sie das Inhaltverzeichnis nicht vergessen. Eine weitere hilfreiche Stütze ist der Index, mit dem Sie ebenfalls schnell bestimmte Themen oder Stichworte entdecken können.
Teil I
IN DIESEM TEIL …
Den Traum, ihr eigener Chef zu werden, haben in Deutschland Hunderttausende. In diesem Teil geben wir Ihnen zunächst einen Überblick über alle Aspekte der Selbstständigkeit, also sozusagen eine Zusammenfassung dessen, was Sie im Verlauf des Buches detailliert erfahren werden. Zugleich zeigen wir Ihnen, warum Sie gerade jetzt beste Voraussetzungen vorflnden, um als Freiberufler Ihr Glück zu versuchen – auch wenn nach wie vor ein wenig Mut dazu gehört. Zugleich erfahren Sie in Teil I, wen der Staat eigentlich als Freiberufler akzeptiert und wo selbst eigenen Chefs bindende Grenzen gesetzt sind.
Kapitel 1
IN DIESEM KAPITEL
Ein erster Überblick über das Dasein als FreiberuflerSchritt für Schritt sein eigener Chef werdenWas Ihnen dieses Buch bietetWohin man auch schaut, es gibt sie überall: die Freiberufler! Ob selbstständig tätige Krankenpfleger, Apotheker, Grafiker, Steuerberater oder Ärzte – auch Sie haben in Ihrem Leben bestimmt immer wieder Kontakt mit freiberuflichen Dienstleistern und Beratern. Und denken Sie einmal nach, wer in Ihrem Umfeld sein berufliches Glück als Freiberufler macht!
Sie alle haben vermutlich klein angefangen – so wie Sie jetzt! Um sich früher oder später beruflich ebenso erfolgreich wie Ihr Anwalt oder Ihr Fitnesscoach zu etablieren, sollten Sie sich sowohl für den Start als auch für Ihr zukünftiges Leben als Freiberufler ideal vorbereiten – und dabei hilft Ihnen Freiberufler für Dummies. Das Buch könnte in Zukunft Ihr täglicher Begleiter, Ihr kritischer Berater und auch Ihr tröstender Seelsorger werden, wenn es gerade mal nicht rundläuft.
Dieses erste Kapitel zeigt Ihnen, wie Sie Ihre Pläne als Freiberufler Schritt für Schritt realisieren. Sie lernen, dass Sie erst
eine Geschäftsidee/ein Geschäftsmodell brauchen
anschließend Marktforschung betreiben müssen
dann einen detaillierten Businessplan benötigen
und Ihren Arbeitsalltag strukturieren sollten
Wenn Sie sich nach der Lektüre dieses Kapitels fragen, ob dies alles wirklich notwendig beziehungsweise ein Garant für den beruflichen Erfolg ist oder gleich vor den scheinbar unzähligen Aufgaben kapituliert, sollten Sie sich die vielen Vorteile bewusst machen, die ein Freiberufler genießt – wenn er denn seine Träume realisiert: Die Liste reicht je nach Neigung und Laune von A wie »auf eigene Rechnung« bis Z wie »Zeiteinteilung nach eigenem Gusto«.
In Deutschland gibt es schätzungsweise 1,7 Millionen Freiberufler. Es gibt viele gute Gründe, warum Menschen sich selbstständig machen und als Freiberufler ihren eigenen Weg gehen wollen. Und keine Sorge, Sie müssen dafür nicht einmal das Rad neu erfinden.
In Deutschland ist es längst nicht mehr üblich, über Jahrzehnte hinweg an ein und demselben Arbeitsplatz für einen Arbeitgeber zu malochen. Die Lebensläufe vieler Berufstätiger lesen sich inzwischen wie ein spannender Roman, der an vier, fünf oder sechs verschiedenen Orten spielt. Auch die Vielfältigkeit der Aufgaben nimmt deutlich zu.
Der Schritt vom gesicherten Angestelltenverhältnis zum Freiberufler ist daher oft auch gar nicht mehr weit. Dennoch lassen sich nach wie vor ganz typische Entscheidungsfaktoren für die freiberufliche Selbstständigkeit finden. Sie wollen freiberuflich arbeiten, weil
Ihre Geschäftsidee vielversprechend ist
Sie Ihre bisherigen beruflichen Erfahrungen endlich voll ausschöpfen wollen
Sie Ihr eigener Chef sein wollen
Sie Ihren Chef satthaben
Ihr Job Sie langweilt
Sie Ihre Zeit frei einteilen wollen
Ihr Job bald wegrationalisiert werden wird
Ihr Job keine Perspektiven bietet
Wir behaupten keinesfalls, dass wir alle Gründe genannt haben, die Sie in die Freiberuflichkeit locken. Letztendlich belegen aber auch Umfragen immer wieder, dass es vor allem drei Argumente sind, die Menschen antreiben, frei zu arbeiten:
Die Chance, eigenverantwortlich und selbstständig zu handeln
Die Chance, seine Zeit nahezu selbstbestimmt einteilen zu können
Die Chance, jederzeit neue Herausforderungen zu finden
Mag sein, dass es am Anfang nur ein Hirngespinst war. Möglicherweise war Ihre Geschäftsidee aber auch ein Traum, dem Sie seit Jahren nachhängen. Oder Sie sind erst gestern durch die Fußgängerzone Ihrer Stadt gelaufen und dabei ist Ihnen die perfekte Idee für Ihre Selbstständigkeit gekommen. Wie und wann Sie auf Ihre Geschäftsidee gestoßen sind, ist völlig unerheblich.
Unter Umständen haben Sie aber noch gar keine Idee, sondern suchen händeringend nach einem guten Einfall – und das, obwohl Sie sich unbedingt als Freiberufler selbstständig machen wollen, um endlich Ihre Arbeitszeit frei einteilen zu können. Vielleicht hatten Sie bisher einfach nicht die Ruhe und Muße, über potenzielle Ideen nachzudenken; nehmen Sie sich also ein wenig Zeit und überlegen Sie,
welche Talente Sie auszeichnen
wann Sie das letzte Mal gedacht haben, dieses oder jenes müsste man besser machen
welche Serviceleistung oder welches Angebot aus Ihrem Umfeld Sie begeistert
welche witzige, unterhaltsame oder hilfreiche Dienstleistung Sie während Ihres letzten Urlaubs genutzt haben
Bestimmt gibt es noch jede Menge weiterer Ansätze, um auf eine passende Geschäftsidee zu kommen. Möglicherweise können Sie sich all diese Arbeit aber auch sparen: Prüfen Sie doch mal die vorhandenen Angebote am Markt. Vielleicht sind Sie ja Physiotherapeut und in Ihrer Stadt gibt es nur ein oder zwei Anlaufstellen für Rückenleidende? Oder Sie sind Ingenieur und ein Blick ins Branchenbuch zeigt Ihnen, dass es in Ihrer Region an beratenden Ingenieuren mangelt? Manchmal reicht es auch, einfach nur zu registrieren, was sich gerade um einen herum tut.
Vom DAX-Konzern bis zum Ein-Mann-Betrieb: Alle Unternehmen, gleich welcher Größenordnung, verfolgen bestimmte Ziele für ihr Geschäft:
Steigerung des Umsatzes
Steigerung des Gewinns
Europa- oder weltweite Expansion
Erhöhung des Bekanntheitsgrads
Verbesserung der Produkte
Maßgeschneiderte Beratung
Erweiterung des Kundenportfolios
Und, und, und … – die Liste könnten wir beliebig fortsetzen. Was für Betriebe aller Art gängig ist, gilt auch für Freiberufler. Ob freiberuflich tätiger Anwalt, Journalist oder Unternehmensberater: Wer sich seinen Traum vom Freiberuflerdasein erfüllt, sollte immer Ziele für sein Geschäft festlegen – die ganz oder teilweise mit den Zielen großer Unternehmen identisch sein können. In jedem Fall sollten Sie darauf achten, dass Ihre Ziele ehrgeizig sind, gleichzeitig aber erreichbar bleiben, sonst droht schnell Frust!
Wenn Sie eine spruchreife Idee realisieren wollen, gilt es, weitere Hausaufgaben zu erledigen: Sie stehen vor der großen Aufgabe herauszufinden, ob Sie der Gesetzgeber als Freiberufler akzeptiert oder nicht. Um diese – zugegeben oft äußerst knifflige Frage – zu beantworten, können Sie komplizierte Gesetzestexte wälzen oder seitenlange Listen mit Berufsbezeichnungen durchwühlen. Wertvolle Informationen finden Sie allerdings auch
im Internet
in der Fachliteratur
bei Fachverbänden
in
Kapitel 3
dieses Buches
Und warum das Ganze? Nun, als Freiberufler müssen Sie keine Gewerbesteuer bezahlen und das macht ein Geschäftsmodell als freiberuflich Selbstständiger sehr attraktiv.
Klar, Sie schweben auf Wolke sieben, weil die Realisierung Ihres beruflichen Traums in greifbarer Nähe ist: endlich frei und ungebunden! Allerdings stehen Sie jetzt auch vor einem wahren Härtetest: Wie ein Bergsteiger, der nach dem langweiligen Forstweg vor dem Einstieg in die Steilwand steht, müssen Sie prüfen, was Ihre Idee in der Praxis tatsächlich taugt. Dabei ist es wichtig, dass Sie sich dazu zwingen, diese Frage so ehrlich wie möglich zu beantworten – selbst wenn das Ergebnis bitter sein sollte! Wer zu viel riskiert, zahlt spätestens bei der Umsetzung seiner Idee in die Praxis bitteres Lehrgeld. Zum Trost: Ein sicherheitsbewusster Bergsteiger dreht auch um, wenn auf seiner Route ein Gewitter aufzieht.
Sie könnten an dieser Stelle jetzt muntere Zahlenspielchen treiben: In Deutschland leben etwa 80 Millionen Menschen, die in Summe weit mehr als zwei Billionen Euro erwirtschaften. Wenn Sie davon nur ein Millionstel erwischen würden, hätten Sie einen Umsatz von zwei Millionen Euro!
Klingt toll, doch leider sind Milchmädchenrechnungen dieser Art für die Analyse Ihres Marktes völlig untauglich. Vielmehr müssen Sie sich darauf konzentrieren, welche schlüssigen Daten über Ihren Markt präsentiert werden. Hierbei unterscheidet man
die primäre Marktforschung
die sekundäre Marktforschung
Hinter der hochtrabenden Bezeichnung primäre Marktforschung verstecken sich traditionelle und altbekannte Methoden wie
Kundenbefragungen
Kundenmeinungen
Kundenanalysen
Die sekundäre Marktforschung dagegen befasst sich mit der Auswertung von Datenmaterial aus bestehenden Quellen. Um an diese Ergebnisse zu kommen, gibt es in Deutschland ein paar perfekte Anlaufstellen:
die Kammern und Innungen Ihrer Branche
die Arbeitgeber- und Branchenverbände Ihrer Branche
die Statistischen Landesämter
das Statistische Bundesamt
örtliche Medien
örtliche Finanzinstitute
Wer mit seiner Ausbeute jetzt immer noch nicht glücklich ist, kann sein Glück im Internet versuchen. Hier tummelt sich inzwischen eine Vielzahl an kleineren und größeren Anbietern von Datenmaterial, die oft gute und aussagekräftige Informationen bieten.
Mehr zur Marktforschung finden Sie in Kapitel 6.
Klar, Sie machen sich als Freiberufler möglicherweise selbstständig, weil Sie Ihre Zeit frei einteilen, über die Art und Weise Ihrer Arbeitsabläufe selbst entscheiden oder partout Ihr eigener Chef sein wollen. Eines dürfen Sie angesichts all dieser Verlockungen dennoch nicht vergessen: Der Kunde ist König!
Damit stehen Sie vor zwei Herausforderungen:
Wie finde ich potenzielle Kunden?
Wie binde ich sie an mich?
Sie sollten Ihre Gedanken stets um Ihre Kunden kreisen lassen und sich immer fragen: Warum könnten potenzielle Kunden bereit sein, Geld auszugeben, um mir oder meiner Firma einen Auftrag zu erteilen? Um diese Schlüsselfrage, die für den Erfolg Ihrer Kanzlei, Ihrer Agentur oder Ihrer Praxis entscheidend ist, zu beantworten, müssen Sie sich noch ein paar weitere Fragen stellen:
Was mache nur ich?
Was mache ich besser als meine Wettbewerber?
Was unterscheidet mich von meiner Konkurrenz?
Die Antworten auf diese Fragen fallen Ihnen leicht, wenn Sie eine Unique Selling Proposition (USP) haben. Unique steht für einzigartig, Selling fürs Verkaufen und Proposition für die Aufstellung Ihres Betriebs, Ihres Geschäftsmodells. Sprich: Sobald es Ihnen gelingt, sich von Ihrer Konkurrenz abzuheben und Ihren Kunden zu zeigen, warum sie bei Ihnen perfekt aufgehoben sind haben Sie eine ideale Basis dafür geschaffen, dass die Ausgaben Ihrer Kunden in Ihre Kasse fließen.
Kapitel 7 beschäftigt sich mit der Kundengewinnung und -bindung.
Viele Freiberufler finden Nischen, in denen es kaum Konkurrenten zu geben scheint: Da sucht ein Unternehmen einen freiberuflichen Ingenieur, der über sein Metier lesbare Texte schreiben kann. Dort benötigt ein Investor-Relations-Manager einen erfahrenen Berater, um nicht betriebsblind zu werden. Und ganz woanders kommt eine Frau auf die Idee, im eigenen Dorf ein Yoga-Studio zu eröffnen, anstatt tagtäglich in die Stadt zu pendeln, um dort als angestellte Yoga-Lehrerin zu arbeiten.
Doch selbst, wenn Sie den Vorteil genießen, vor Ort konkurrenzlos zu bleiben, müssen Sie sich immer wieder mit Ihren Konkurrenten auseinandersetzen. Und an dieser Stelle taucht dann auch schon die erste wesentliche Frage auf: Wer ist denn überhaupt ein Wettbewerber? Um Ihre Konkurrenz zu definieren, helfen Ihnen die folgenden Kriterien weiter:
Wer agiert in meiner Region? Sprich: Welche Betriebe aus meiner Branche, meinem Tätigkeitszweig gibt es in meiner Stadt, meinem Landkreis usw.?
Welche Kunden decken sie ab? Sprich: Erreichen sie beispielsweise Konsumenten mit einem durchschnittlichen Monatseinkommen oder Auftraggeber mit üppigen Budgets?
Welche Bedürfnisse erfüllen sie ihren Kunden? Sprich: Bieten sie ihnen beispielsweise nur speziell zugeschnittene Dienstleistungen und Produkte an oder decken sie ein ganzes Segment ab?
Sobald Sie diese Fragen geklärt haben, können Sie die Preispolitik der Konkurrenz genauer unter die Lupe nehmen:
Liegen die Wettbewerber mit ihren Preisen unter oder über dem von Ihnen angestrebten Preisniveau?
Welche Leistungen beinhalten diese Preise?
Für welche Extras verlangen Ihre Wettbewerber ein Extra-Honorar?
Wer in dieser Situation seine USP ganz genau kennt, kann seine eigene Preisgestaltung durchsetzen und muss sich nicht zwingend den möglicherweise recht niedrigen Preisen der Konkurrenz anpassen.
In Kapitel 8Die leidige Konkurrenz können Sie mehr über die Wettbewerbsanalyse erfahren.
Sie wissen also jetzt bereits, was Sie für wen machen wollen und wie Sie sich von Ihrer Konkurrenz absetzen? Wunderbar! Denn dann können Sie jetzt all die Dinge erledigen, die für den Erfolg Ihres Geschäftsmodells Voraussetzung sind.
Ohne Wenn und Aber: Um sicherzustellen, dass sich Ihre Idee realisieren lässt und sich auch für Sie rechnet, müssen Sie einen Businessplan schreiben. Wie solch ein Dokument aussieht, können Sie in Kapitel 9Ohne Plan läuft nichts nachlesen.
Auch wenn Sie nur eine Ein-Mann-Beratung oder ein Eine-Frau-Grafikerbüro betreiben wollen: Auf die Erstellung eines Businessplans sollten Sie nie verzichten! Denn dieses Dokument schützt Sie – wenn Sie nur kritisch genug alle Fakten durchleuchtet haben – vor bösen finanziellen Überraschungen. Gleichzeitig ist solch ein Businessplan meist die entscheidende Hilfe, um für den Start in das Freiberuflerdasein das notwendige Startkapital von einem der zahlreichen Förderprogramme von Bund und Ländern für Freie Berufe zu ergattern.
Folgendes sollte Ihr Businessplan auf alle Fälle enthalten:
die Beschreibung Ihrer Dienstleistung/Ihres Produkts
Ihr Alleinstellungsmerkmal
Informationen über den Markt, den Wettbewerb und die Kunden
Informationen über das Marketing beziehungsweise die Kundenakquise
Informationen über die Chancen und Risiken
Ihre Finanzierungspläne
Einnahmen und Ausgaben der ersten ein bis drei Jahre
Falls Sie bisher noch die Sitzbank in einem Hörsaal gedrückt oder sich an Ihrem bisherigen Arbeitsplatz nur um genau zwei oder drei Aufgaben gekümmert haben, sollten Sie sich eines klarmachen: Damit ist es jetzt ein für allemal vorbei! Als Freiberufler sind Sie nicht nur Experte für diese oder jene Aufgabe. Nein, ab sofort müssen Sie sich auch auf vielen anderen Gebieten bewähren. Als Freiberufler kümmern Sie sich um
Ihr Zeitmanagement
Ihre Mitarbeiter
Ihre Umsätze
Ihre Steuerangelegenheiten
Ihre Kundenakquise
Ihre Wettbewerber
den Markt
Ihre Netzwerke
die Einrichtung Ihres Büros, Ihrer Kanzlei oder Ihrer Praxis
Ab sofort sind Sie also als Tausendsassa unterwegs! Als Generalist verhandeln Sie morgens mit einem potenziellen Kunden über eine Zusammenarbeit, gehen mittags mit einem Branchenexperten essen, leiten nachmittags die Teamsitzung und diskutieren abends mit Ihrem Steuerberater über Ihren Monatsabschluss.
Und all diese Aufgaben verschlingen Zeit, gehören aber zum beruflichen Alltag eines jeden Freiberuflers – denn ohne sie könnte wohl keiner die Leistungen bringen, die der Kunde von ihm erwartet. Die Kapitel 10,11 und 12 enthalten viele wertvolle Informationen, die Ihnen helfen, diese Fleißarbeiten zu meistern.
Viel zu viele Freiberufler schrecken vor dem Schritt in die Selbstständigkeit zurück, weil sie glauben, nicht mit Zahlen umgehen zu können. Gehören Sie auch dazu? Ein Irrglaube, denn mit ein wenig Geduld können Sie sich das nötige Rüstzeug binnen Tagen aneignen. Und schon das reicht aus, um sich nicht im Zahlendschungel der Finanzen zu verirren oder sich sogar plötzlich mit einem leeren Konto konfrontiert zu sehen.
Vor allem in Teil V finden Sie eine Fülle von Hinweisen, wie Sie sich einen möglichst aussagekräftigen und detaillierten Überblick über Ihre finanzielle Situation verschaffen können.
Beim Jonglieren mit allen relevanten Zahlen können Sie letztendlich drei Dokumenten vertrauen, die Ihnen schnell, übersichtlich und deutlich verraten, ob Ihre Kalkulationen beziehungsweise Einnahmen und Ausgaben passen:
der Soll-Ist-Vergleich
der private Haushaltsplan
die betriebswirtschaftliche Auswertung – kurz BWA
Stoßen Sie auf Ungereimtheiten oder stellt das Ergebnis Ihrer Rechnungen Sie am Ende nicht zufrieden, müssen Sie sich die drei Dokumente genau vorknöpfen und gegebenenfalls ein wenig an dem einen oder anderen Rädchen drehen.
Kennen Sie das Buch Der dritte Mann von Graham Greene? Während Greenes Hauptakteur Harry Lime regelmäßig in den dunkelsten Ecken Wiens in den Untergrund verschwand, taucht der Fiskus bei Freiberuflern oft aus dem Nichts auf! Er kassiert von ihnen vor allem
Umsatzsteuer
Einkommensteuer
Um die monatliche beziehungsweise quartalsweise Zahlung Ihrer Umsatzsteuer kommen Sie in der Regel nicht herum, es sei denn, Sie sind von der Umsatzsteuer befreit. Während Sie sich vielleicht gerade noch über Ihre glänzenden Einnahmen des Vorjahres freuen, steht möglicherweise das Finanzamt schon vor der Tür und fordert angesichts Ihres Einkommens üppige Vorauszahlungen ab dem nächsten Quartal.
Da die Finanzbeamten in der Regel keine Gnade kennen, sollten Sie stets genügend Geld auf der hohen Kante haben – auch für das nächste, übernächste und überübernächste Quartal.
Was der Fiskus sonst noch von Ihnen fordert beziehungsweise erwartet, finden Sie in Kapitel 16Wenn der Fiskus die Hand aufhält wieder.
Viele Freiberufler starten aus einem Angestelltenverhältnis heraus in ihre Selbstständigkeit. Während sie dort durch ihren Arbeitgeber bei den staatlichen Sozialkassen versichert waren, endet dieser Zwang mit dem Wechsel ihres beruflichen Status. Idealerweise zwingen sich Freiberufler dann aber, die gesparten Beiträge für ihren Mindestschutz einzusetzen.
Gleich mehrere Risiken sollten Sie unbedingt absichern:
Krankheit
Berufsunfähigkeit
Altersvorsorge
Todesfall (falls Sie eine Familie haben)
Natürlich liegt es nahe, die ersten drei Punkte ohne Wenn und Aber abzusichern. Und je nachdem, in welcher Lebenssituation Sie sich befinden und wie alt Sie sind, sollten Sie auch eine entsprechende Altersvorsorge betreiben. Wer gar Ehepartner und Kind(er) zu versorgen hat, muss zudem für den Worst Case gewappnet sein.
Grundsätzlich gilt: Vorsorgen ist besser als ärgern – auch wenn die Versicherer immer detailliertere Informationen von ihren Kunden verlangen. Wer ausreichend versichert beziehungsweise abgesichert ist, kann sich gelassen seiner Arbeit widmen.
Ihre Agentur, Praxis oder Kanzlei läuft, immer mehr Kunden klopfen an, die Umsätze steigen und unter dem Strich bleibt ein üppiger Gewinn? Glückwunsch, dann haben Sie vor und nach dem Schritt in Ihre freiberufliche Tätigkeit alles richtig gemacht! Wer sich jetzt aber entspannt zurücklehnen will, den müssen wir enttäuschen: Je nachdem, welche Pläne und Ziele Sie verfolgen, müssen Sie weiter dranbleiben!
Das heißt jetzt nicht, dass Sie sich nie Urlaub oder Freizeit gönnen dürfen und jeden Kundenauftrag annehmen müssen. Grundsätzlich aber sollten Sie konsequent Ihre Geschäftsidee weiterentwickeln und expandieren, mit Mitarbeitern, Partnern oder innerhalb Ihres Netzwerkes.
Egal, ob Sie als Einzelkämpfer oder mit einem Team arbeiten: Es gibt etliche Themen, die unbedingt Chefsache bleiben sollten. Dazu zählen
Kontakt zu Schlüsselkunden
Kontakt zu Multiplikatoren
Mitarbeiterführung
Zeitmanagement
Strategie
Qualitätskontrolle
Früher oder später läuft jeder Freiberufler – wie übrigens jeder andere Unternehmer auch – Gefahr, nachlässig zu werden. Wer gar nicht erst in solch einen Strudel geraten will, nimmt sich fest vor, regelmäßig mit kritischem Blick zu kontrollieren, ob er alle wesentlichen Punkte seines Betriebs noch fest im Griff hat und ob die Qualität noch stimmt.
Last but not least wollen wir Ihnen noch einen wertvollen Tipp mit auf den Weg in Ihre freiberufliche Selbstständigkeit geben. Auch wenn alles bestens klappt und Sie mit den Resultaten Ihres Betriebs vollauf zufrieden sind: Behalten Sie die klassischen Fallen im Hinterkopf, die Freiberufler ebenso wie Existenzgründer schon des Öfteren schwer in Bedrängnis gebracht haben. Woran Sie stets denken und wovor Sie sich immer hüten sollten, lesen Sie in Kapitel 19.
So gerüstet, können Sie jetzt direkt Ihre freiberufliche Karriere starten. Und denken Sie daran: Auch wenn dieses Buch hauptsächlich von Herausforderungen und unerlässlichen Arbeiten handelt, bietet ein Leben als Freiberufler vor allem und zuallererst fantastische Möglichkeiten, seine eigenen Ziele im Beruf zu verwirklichen und zugleich selbstbestimmt eine Balance zwischen Arbeit, Familie und Freunden zu finden. Es lohnt sich!
Kapitel 2
IN DIESEM KAPITEL
Neue Chancen in einer grundlegend veränderten ArbeitsweltDas Internet als Auftragsmotor für FreiberuflerWarum Unternehmen Externe beschäftigenSchule, Lehre, Beruf – und danach 40 Jahre von 8 bis 17 Uhr beim selben Arbeitgeber. Dieses Karrieremuster des 20. Jahrhunderts ist schon lange passé. Die vergangenen 20 Jahre haben in der Arbeitswelt Umbrüche hervorgebracht wie zuletzt die Industrielle Revolution. Zu den großen Gewinnern zählen: die Freiberufler! Die rasante Entwicklung der Informations- und Telekommunikationstechnologien und die Globalisierung der Wirtschaft, gepaart mit einem höheren Bedarf an Flexibilität und einem geschärften Kostenbewusstsein, haben Freiberufler in vielen Bereichen der Wirtschaft zu einer wichtigen Ergänzung und Alternative für fest angestellte Mitarbeiter gemacht. Es bremst Sie also kaum etwas.
Früher war alles besser! Diesen Spruch kennen Sie möglicherweise noch von Ihren Großeltern, Tanten oder Onkeln. Wir können Ihnen nicht sagen, ob früher tatsächlich alles besser war, aber sicher bestätigen wir Ihnen, dass heute in der Tat vieles anders ist – speziell auf dem Arbeitsmarkt und vor allem nach der Corona-Pandemie.
Wohl kaum ein Ereignis in Deutschland hat zu so vielen Veränderungen im Jobbereich geführt wie dieser kleine fiese Virus, der über zwei, drei Jahre die Welt so fest im Griff hatte. Viele Arbeitnehmer haben sich während der Pandemie intensiv mit ihrer beruflichen Situation auseinandergesetzt. Dabei ist bei vielen die Sinnfrage stark in den Mittelpunkt gerückt. Teilweise vom Krisenmanagement ihrer Arbeitgeber enttäuscht, zog so mancher seine Konsequenzen.
Abbildung 2.1: So entwickelt sich die Zahl der Selbstständigen in Deutschland (Quelle: Statista)
Mit dem Resultat, dass sich der eine oder andere gar nicht mehr als fest angestellten Arbeitnehmer gesehen hat. Während manche einen Branchenwechsel wagten, entschieden sich andere dafür, sich als Freiberufler selbstständig zu machen. Plötzlich war wieder der Mut da, als Quereinsteiger einen beruflichen Neuanfang zu wagen – oft genug als Freiberufler.
Zu den etwa 3,6 Millionen Selbstständigen in Deutschland zählen selbstverständlich nicht nur Freiberufler. Das Spektrum reicht von den führenden Unternehmern dieser Republik bis zum Kioskbesitzer mit Gewerbeschein. Doch Schätzungen gehen davon aus, dass zumindest die Hälfte dieser Personengruppe Freiberufler sind. Mehr über die Unterschiede von Freiberuflern und Gewerbetreibenden erfahren Sie in Kapitel 3.
Ach ja, und um das Ganze richtig kompliziert zu machen, verdingen sich obendrein Teilzeitkräfte nebenher noch als freie Mitarbeiter. Wenn Sie gut sind und das nötige Quäntchen Glück haben, kann sich auch daraus früher oder später eine voll ausgewachsene freie Tätigkeit entwickeln.
Noch ist es zu früh, eine Prognose zu wagen: Doch möglicherweise hat die Corona-Pandemie im Jahr 2022 eine Trendwende eingeleitet. War die Zahl der Selbstständigen in Deutschland seit dem Jahr 2012 kontinuierlich gesunken, stieg sie im Jahr 2022 erstmals wieder an. Und das hat Gründe, die
aus grundlegenden Veränderungen der Wirtschaft resultieren
auf der veränderten Arbeitswelt beruhen
Lassen Sie uns ein wenig zurückblicken: Im 20. Jahrhundert war die Wirtschaft durch große Organisationen geprägt. Unternehmen beschäftigten nicht nur Menschen, um ein bestimmtes Produkt herzustellen und zu verkaufen, sondern zugleich Heerscharen interner Dienstleister: Juristen, Wachleute, Lkw-Fahrer, Steuerexperten, auch Köche für die Kantine, Parkwächter für die firmeneigenen Abstellplätze, Betriebsärzte und Krankenschwestern oder sogar Bademeister für das Firmenschwimmbad.
Nach dem Ende des Wirtschaftswunders setzte sich nach und nach die Erkenntnis durch, dass die Beschäftigung einer solch großen Zahl unterschiedlicher Berufsgruppen weder effizient noch wertsteigernd ist. Konzentration auf Kernkompetenzen – so lautete das neue Mantra. Und dieses forcierte den Wandel unserer Gesellschaft von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft. Heute arbeitet nur noch knapp ein Prozent aller Erwerbstätigen im produzierenden Gewerbe – der weitaus größte Teil dient.
Eine Übersicht, wie viele Selbstständige in den einzelnen Branchen arbeitet, zeigt Abbildung 2.2.
Abbildung 2.2: So verteilen sich die Erwerbstätigen auf die verschiedenen Wirtschaftssektoren. (Datenbasis: Erwerbstätigenrechnung)
Das Erstaunliche dabei: Deutschland produziert heute nicht weniger Güter als früher, sondern mehr – dies aber wesentlich effizienter. Und dafür sorgen Heerscharen von Dienstleistern. Zu dieser Gruppe zählen zwar unverändert auch traditionelle Dienstleister wie Banken und Versicherungen, aber eben auch eine beeindruckende Zahl von Freiberuflern. Erst die Spezialisierung der Wirtschaft und die Bereitschaft, mit externen Dienstleistern zusammenzuarbeiten, verschafften diesen die Möglichkeit, als Klein- oder Kleinstunternehmer eine Nische am Markt zu finden. Während es natürlich undenkbar ist, ein Auto in Eigenregie zu fertigen, so ist es hingegen heute gang und gäbe, Entwürfe für einzelne Modelle von verschiedenen Freiberuflern planen und zeichnen zu lassen.
Sie sehen: Dienstleistungen für Unternehmen sind ein perfektes Einsatzgebiet für Sie als Freiberufler, da Sie dazu »nur« eine gute Ausbildung, entsprechende Fertigkeiten und ein passendes Netzwerk für Ihre Akquise benötigen. Ok, ein leistungsstarker Rechner und ein Internetanschluss helfen Ihnen sicherlich auch noch weiter.
Lassen Sie uns noch mal ein Vierteljahrhundert zurückblicken. Den Jüngeren mag es schwerfallen sich das vorzustellen, aber ja: Es gab eine Welt vor dem World Wide Web. In dieser Welt erhielt man einmal am Tag Post, und Büroboten sorgten dafür, dass die richtigen Akten zur richtigen Zeit zum richtigen Ort kamen – und das klappte auch meist. Schreibbüros und Sekretärinnen waren tagein, tagaus damit beschäftigt, die Korrespondenz mit der Außenwelt zu erledigen und so zu archivieren, dass man sie wieder fand.