Freigeistige Fragmente - Andreas Zumbrock - E-Book

Freigeistige Fragmente E-Book

Andreas Zumbrock

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Beschreibung

Das Leben ist ein einziges großes Rätsel: Wir werden in eine wunderschöne Welt geboren, treiben eine begrenzte Zeit durch den unbegrenzten Raum und verschwinden dann ebenso plötzlich wieder, wie wir gekommen sind. Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Warum leben wir eigentlich? Welchen Sinn hat unser Leben? Hat uns das tausendjährige Philosophieren einer Lösung dieser grundlegenden Fragen näher gebracht? Die freigeistigen Fragmente bilden mit einem Mosaik aus Erkenntnissen und Weisheiten eine Weltanschauung, die dazu einlädt, die sich im Licht brechenden Farben der Mosaiksteine zu bestaunen.

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Seitenzahl: 61

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INHALT

Das große Rätsel

Mut zum eigenen Verstand

Das Endliche im Unendlichen

Woher wir kommen

Wohin wir gehen

Der Sinn des Lebens

Der objektive Sinn

Der subjektive Sinn

Fragezeichen in der Finsternis

Was war vor dem Urknall?

Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Wo endet der Raum?

Was weiß das Unterbewusstsein?

Sein oder Nichtsein

In der Nähe des Todes leben

Vom Dasein zum Selbstsein

Gott ist tot

Die Macht der Religionen

Ehrfurcht vor dem Leben

Die kosmische Unsterblichkeit

Das verlorene Paradies

Der Zustand unseres Planeten

Verweigern ist nicht Verzichten

Führen und Wachsen lassen

Die Welt verändern

Lernziel leben

Zeit oder Geld

Der wahre Reichtum

Ein breiter Rand am Leben

Das Leben als Kunstwerk

Den eigenen Weg gehen

Die Stimme des großen Geheimnisses

Mit dem Herzen sehen

Der Weg zur tiefsten Freude

Stolzes Sterben

Talisman

Vorwort

Die in diesem kleinen Weisheitsbüchlein enthaltenen großen Erkenntnisse, Gedanken und Aphorismen habe ich im Laufe von drei Jahrzehnten aus der Endlosigkeit des Gedruckten herausgefischt. Bei diesen Fundstücken handelt es sich um sinngemäß übernommene Quellen, die von mir im Laufe der Zeit zudem vielfältige Umformulierungen erfuhren. Die Grenze zwischen eigenem und fremdem Gedankengut verschwamm dabei zusehends, so dass mir ein exaktes Zitieren nicht mehr möglich ist. Doch es handelt sich hier auch nicht um einen wissenschaftlichen Text, sondern um einen zutiefst existenziellen. Sein schöpferischer Akt liegt darin, weise Worte auszuwählen, durch sich selbst zu filtern und zu FREIGEISTIGEN FRAGMENTEN zusammenzufügen. Wenn der interessierte Leser sich intensiver mit den Quellen beschäftigen möchte, sei ihm die in jedem Fall lesenswerte Lektüre der Werke meiner auf S. 70 erwähnten Seelenverwandten empfohlen.

Das große Rätsel

Das Leben ist ein einziges großes Rätsel: Wir werden in eine Zeit geboren, die human oder menschenverachtend sein kann. In ein Land, das friedlich oder kriegerisch sein kann. An einem Ort, der wunderschön oder hässlich sein kann. In eine Familie, die reich oder arm sein kann. Mit Eltern, die uns behüten oder vernachlässigen können. All das können wir uns nicht aussuchen.

Und so treiben wir eine begrenzte Zeit mit 7 Milliarden Schicksalsgefährten auf unserem Heimatplaneten durch den unendlichen Raum. Wir treffen einige unserer Zeitgenossen, stellen uns einander vor und gehen ein Stück des Weges gemeinsam. Dann verlieren wir uns wieder aus den Augen und früher oder später, nach einigen Umkreisungen mit der Erde um die Sonne, verschwinden wir ebenso plötzlich und unerklärlich, wie wir gekommen sind.

Unser Leben ist eine Reise von einem Unbekannten zum anderen. Ob ich geboren wurde oder gestorben bin, wissen die meisten Menschen gar nicht. In jeder Sekunde werden eine Handvoll Menschen geboren und ebenso viele sterben.

Bevor wir da waren, fehlte der Welt nichts. Und wenn es uns nicht mehr gibt, wird ihr auch nichts fehlen. Die blaue Perle dreht sich unbeirrt weiter um die warme Sonne und treibt gemeinsam mit ihr weiter durch den dunklen, kalten Weltenraum…

Woher kommen wir und wohin gehen wir?Warum leben wir eigentlich? Hat unser Leben einen Sinn?Welche Kräfte lenken den Weltenlauf?Gibt es ein Schicksal?Was ist das Wichtigste im Leben? Gibt es ein Leben nach dem Tod?

Sobald für einen heiligen Augenblick solche grundlegenden Fragen des Lebens auftauchen, die über den Tellerrand unseres alltäglichen Daseins hinausgehen, müssen wir ehrlicherweise feststellen, dass wir trotz tausendjährigen Philosophierens noch nicht wirklich weit vorangekommen sind.

Von den ersten Mythen der frühen Hochkulturen über die Philosophien des Altertums und die Religionen des Mittelalters bis hin zur Metaphysik der Neuzeit vollzogen sich große Erkenntnisfortschritte und kulturelle Wandlungen.

Doch wenn es um diese grundlegenden Fragen unserer Existenz geht, gleichen alle Erklärungsversuche einer Suche in einem schwarzen Zimmer nach einer schwarzen Katze, die nicht drin ist. Sie sind Verkleidungen des Nichts. Das Absurde des Lebens entsteht aus der Gegenüberstellung des Menschen, der fragt, und der Welt, die schweigt.

Wir Menschen sind alle Darsteller von Nebenrollen, ohne allzu viel vom Stück zu wissen. Wir sind wie Mäuse, die in etlichen Löchern eines unermesslich großen Gebäudes nisten, und die nicht wissen, ob es ewig ist, oder wer der Baumeister ist, oder weshalb er es gebaut hat. Nicht zu wissen, wozu er auf die Welt gekommen ist, ist die große und ewige Qual des Menschen.

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Was ist das Leben?Es ist der Hauch eines Büffels im Winter.Es ist der kleine Schatten, der über das Gras huschtund sich im Sonnenuntergang verliert.(INDIANISCH)

Mut zum eigenen Verstand

Wir leben in einer Welt, in der unsere Vernunft nur das Unmögliche, das Unlösliche und das Unbegreifliche trifft. Es gibt keinen schärferen Stachel, als den des Unerklärlichen. Ein unüberwindlicher Instinkt treibt den Mensch an, die Lösung des großen Rätsels zu suchen. Und findet er keine Antworten auf die großen Fragen, so erfindet er sie.

Verschiedene Religionen und Ideologien liefern uns fertige Antworten. Sie erklären uns jeweils aus ihrer Sicht den Zusammenhang der Dinge und die Stellung des Menschen in dieser Welt. Sie liefern uns perfekte Weltanschauungen und versorgen uns mit komfortablen Lebenströstungen. Die Erklärungsversuche reichen von willkürlichen Behauptungen über unbegründete Dogmen und komplizierte Denkakrobatik bis hin zum absurdesten Aberglauben. Allen gemeinsam ist das Verlangen, die ungeheure Leere auszufüllen und dieses abgrundtiefe Nichts zu beleben. Das Bekenntnis des Unerkennbaren wird in einer Flut von Worten ertränkt, die Leere wird mit einer Lehre gefüllt.

Werte und Ideale einer jeden Lehre verführen deren Anhänger zu einem herdenmäßigen Handeln fremdbestimmter Marionetten. Diese genormten Lebenshaltungen werden im Laufe der Zeit zu Traditionen, dieses mechanische Denken und Verhalten wird zur gesellschaftlichen Konvention.

Mein Stolz und meine Würde lassen es nicht zu, mein eigenes Urteilsvermögen abzutreten. Lieber schaue ich dem Absurden ins Gesicht und bediene mich meines eigenen Verstandes. Den Erklärungsversuchen setze ich in allen wesentlichen Punkten zunächst einmal ein unüberwindbares Nichtwissen entgegen.

Zur Beurteilung des Weltganzen haben wir nur winzige Gedankensplitter zur Verfügung. Was immer wir wissen ist nur ein Lichtkegel unserer Auslegung in die Wirklichkeit. Alles andere außerhalb dieses kleinen Ausschnitts, und das heißt fast alles, ist unserem Bewusstsein verschlossen. Ich bin überzeugt, dass es im Unerkennbaren Dinge gibt, die unserem Verstand für immer verschlossen bleiben. Wir können es nicht nur nicht sehen und denken, sondern wir ahnen nicht einmal, was es sein könnte. Es gibt in unserem Gehirn gewisse Grenzen, die kein Gedanke jemals überschreiten wird.

Das ist wenig, wenn man die Illusion liebt, aber es ist viel, wenn man die Wahrheit vorzieht. Wahrhaftige Worte sind selten angenehm und angenehme Worte sind selten wahrhaftig. Der Weise versucht lieber das zu begreifen, was ist, als das zu glauben, was er wünscht. Auf das sichere Fundament des ungeheuren Nichtwissens gründe ich meine eigene Weltanschauung.