Freispiel-Impulse: Werkstatt - Michael Fink - E-Book

Freispiel-Impulse: Werkstatt E-Book

Michael Fink

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Beschreibung

Freispiel beim Werken – geht das? Und was gibt es noch außer dem Einhämmern von Nägeln in Holz? Dieses Buch präsentiert Werk-Ideen mit Holz, Pappe, Draht, Alu, Schaumstoff oder Plastik – und kinderleichte Verbindungstechniken. Ideal für Kinder, die werkeln wollen – und für alle pädagogischen Fachkräfte, die auf der Suche nach Inspiration sind!

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Seitenzahl: 36

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© Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2023

Alle Rechte vorbehalten

www.herder.de

Umschlaggestaltung: Sabine Ufer, Annett Jana Berndt

Umschlagfoto und Fotos im Innenteil: Michael Fink

Satz und Gestaltung: Sabine Ufer, Annett Jana Berndt

E-Book-Konvertierung: Newgen Publishing Europe

ISBN (Print) 978-3-451-39530-7

ISBN E-Book (PDF) 978-3-451-83141-6

ISBN E-Book (EPUB) 978-3-451-83140-9

Inhalt

Vom Werken

Die Sache mit der Sicherheit

Technik ausprobieren

Holz stecken und kleben mit Holzdübeln

Fertigteil-Baustelle

Schwemmholz, total abgebürstet

Wabenpappe, wohlverschraubt

Stanzplatz

Fliegengitter-Drahtkunst

Welten gestalten

Fahrzeugfabrik

Papp-Bauplatz

Kistchenhäuser

Tonhaus-Bauplatz

Kistchen-Kleister-Kleberei

Plastik-Puppen-Theater

Vertieft tüfteln

Aufschrauberei

Immer unter Strom

Tüten-Bügeltisch

Steckerei mit Hohlkammer-Plakaten

Grillzangen-Mechanik

Pulvermühle

Rohrisolierungs-Bauwerke

Frei basteln

Schaumstoff zu Baustoff

Silberschmiede

Zellmakulatur zum Kneten

Filigrane Papierdraht-Kunst

Drahtmännchen-Manufaktur

Das Recyclingcenter

Wichtige Werkzeuge / Dank

Vom Werken

In diesem Buch geht es um das Werken im Kindergarten. Bevor ich 25 Ideen für Freispiel-Impulse zu diesem Thema vorstelle, ist es sinnvoll, über den Begriff des Werkens nachzudenken. Im Wort steckt das Werk. Aber muss beim Tun in der Werkstatt immer ein „Werk“ herauskommen? Kleine Kinder haben die ungeheure Fähigkeit, sich sehr intensiv einer interessanten Tätigkeit zu widmen. Was man in Tun erleben, verändern, erfahren kann, ist ihnen viel wichtiger als ein Ergebnis, das man damit erzielen kann. Gute Impulse zum Thema Werken sollten Kinder also weniger anregen, ein konkretes Objekt zu bauen – wie etwa ein hübsches Vogelhaus – sondern Kindern Lust machen, ein besonderes Material, ein spannendes Werkzeug oder eine pfiffige Technik auszuprobieren.

Vielfalt ist Trumpf

Wie sieht Werken im Kindergarten aus? Viele Menschen denken dabei automatisch zuerst an Holzarbeiten. Aber es gibt unterschiedlichste Materialien, die sich bearbeiten lassen: Metalle, Plastikarten, Folien und eine Vielzahl von spannenden Verbindungsmaterialien vom Kabelbinder bis zum Gipskartondübel. Zu einer vielfältigen Werkstatt für Kinder gehört es dazu, den Kindern all diese Materialien und Werkzeuge schmackhaft zu machen.

Selbstwirksamkeit erleben

Kinder lieben es, Tätigkeiten und Werkzeuge auszuprobieren, um Dinge zu verändern. Setzt man die Feinblechschere an Alu oder die Lochzange am Fahrradschlauch an, verändern sich die Dinge durch eigene Kraft. Dass ich gut gearbeitet habe, braucht kein Erwachsener durch Lob zu bestätigen: Das Ergebnis – Stock abgesägt, Plastikbecher gelocht – beweist es klipp und klar: „Ich kann was!“

Freispiel und Werkstatt – passt das zusammen?

Bei den Freispiel-Impulsen in diesem Buch geht es nicht darum, einfach nur Material bereitzulegen und von der Außenlinie zuzuschauen, was das Kind damit macht. Stattdessen sind Sie bei den ersten Malen gefragt, um den Kindern zu zeigen: So geht das! Hier ist es gut, wenn ihr euch helft, wie ich jetzt dir! Schau mal, damit kann man so etwas machen! Und: Achtung, hier musst du aufpassen! Wichtig ist auch die Ermunterung, denn viele der vorgestellten Techniken lernen Kinder nicht beim ersten Ausprobieren, sondern nach mehrmaligem Scheitern und Dranbleiben: Noch mal, dann klappt es perfekt!

Die wohl wichtigste Arbeit leisten PädagogInnen jedoch vor jedem Freispiel: Es ist die bewusste Auswahl der bereitgestellten Materialien. Die Idee bei den hier vorgestellten Freispiel-Impulsen ist es, jeweils Materialien zusammentreffen zu lassen, mit denen es sich auf bestmögliche Weise werken lässt. Wenn eine für Kinderhände passende Zange auf ein dünnes Blech trifft, wenn ein Akkubohrer mit Holzbohrspitze auf weiches Holz trifft, erfahren die Kinder, was man beim Werken bewirken kann.

Die Sache mit der Sicherheit

Sicherheit entsteht durch Erfahrung

„Huch, die Kinder dürfen bei euch schon mit Akkubohrer arbeiten?“ Solche Fragen sind kaum vermeidbar, wenn man Kindern in der Werkstatt viel zutraut. Die Antwort könnte lauten: „Sie dürfen es, damit sie es immer besser können. Ich ermögliche den Kindern hier, unter meiner Aufsicht, den richtigen Umgang mit Werkzeugen, damit sie lernen können, gefährliche und zugleich spannende Tätigkeiten auszuführen.“ Denn eigentlich weiß jeder: Wenn man Kinder von alltäglichen Gefahren fernhält, lernen sie den Umgang damit nicht.

Sicherheit entsteht durch Übersicht und Klarheit

Aufsichtspflicht heißt gerade in der Werkstatt: Man muss für jedes Kind entscheiden, was man ihm schon zutrauen kann. Wie aber lässt sich da gerade in Freispielphasen Übersicht bewahren? Indem die Kinder „Führerscheine“ ablegen, am besten sogar mit einzelnen Stempeln: „Den Sägestempel hast du schon, super. Wollen wir heute mal schauen, ob du auch den für den Standbohrer kriegst?“

Solche Führerscheine machen es den Kindern transparent, was man können und beachten muss, um etwas „gefährlichere“ Dinge zu tun.

Sicherheit entsteht durch gute Qualität

Viele Verletzungen entstehen, wenn die Kinder mit viel Kraft arbeiten: Die Säge kommt nicht durchs Holz, dann drücke ich eben stärker! Schuld ist in Kinderwerkstätten oft die schlechte