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Konditorlehrling Tom will endlich seine Unschuld verlieren, doch der hübsche Achtzehnjährige ist ungeoutet und schüchtern. Zahlreiche Anbeter stehen bereits stramm, um den knusprigen Azubi zu vernaschen. Und dann ist da noch David in Australien, Toms erste – platonische – Liebe. Voller Sehnsucht bricht Tom nach Down Under auf, um den Freund zu suchen. Ob David sich überhaupt noch an ihn erinnert? Außerdem gibt es im Outback etliche andere Kerle, die Appetit auf eine frisch gebackene Sahneschnitte haben … - Leseprobe auf der Webseite von Tilman Janus!
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Veröffentlichungsjahr: 2024
Inhaltsverzeichnis
1. Latte macchiato
2. Wildes Spiel auf der Wiese
3. Die verbotene Schlucht
4. Ein langer, schlanker Finger
5. Sauereien
6. Zarte Teile
7. Doktorspiele
8. Das Meisterstück
9. Ganz tief hinein
10. Ein scharfer Dingo jagt das Lamm
11. Die Schafscherer
12. Sahne satt
13. Im Land der Regenbogenschlange
14. Heiß wie die Wüste
15. Sex on the Beach
16. Schwarze Schwäne
Impressum
Vorbemerkung
Konditorlehrling Tom will endlich seine Unschuld verlieren, doch der hübsche Achtzehnjährige ist ungeoutet und schüchtern. Zahlreiche Anbeter stehen bereits stramm, um den knusprigen Azubi zu vernaschen. Und dann ist da noch David in Australien, Toms erste – platonische – Liebe. Voller Sehnsucht bricht Tom nach Down Under auf, um den Freund zu suchen. Ob David sich überhaupt noch an ihn erinnert? Außerdem gibt es im Outback etliche andere Kerle, die Appetit auf eine frisch gebackene Sahneschnitte haben …
Handlung, Namen und Personen sind frei erfunden. Sollte es Ähnlichkeiten mit realen Menschen geben, wäre es reiner Zufall.
Copyright © 2019 by Tilman Janus
www.tilmanjanus.de
Text: Alle Rechte beim Autor
Coverfoto: © Mikhail Lukyanov – Fotolia
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Sonntag, 24. Juni
Ich lag in der Badewanne. Das warme Wasser streichelte meinen nackten Körper. Meine glatten, schlanken Schenkel schienen zu schweben. Ich ließ die Hände über meine samtige Haut gleiten, fuhr durch mein kurz getrimmtes, blondes Schwanzhaar und umfasste mit Genuss meinen Steifen. Er klopfte erwartungsfroh.
Wie oft ich ihn wohl schon abgewichst habe? Bestimmt hunderttausendmal – obwohl ich erst achtzehn bin. Und immer wieder ist es schön. Wichsen ist das Schönste überhaupt. Es ist das einzig wirklich Gute, was ich habe.
Meine Finger glitten über die Kuppe. Ein geiler Schauer lief vom Schwanz durch den Unterbauch über den Hintern bis zur Wirbelsäule hinauf. Ich zog die Vorhaut weit zurück, schob sie langsam wieder vor und fühlte, wie mein Harter stärker klopfte. Jetzt ein bisschen schneller wichsen … noch schneller …
»Wer in der Wanne wichst, spült sein Hirn in den Abfluss!«, schrie jemand vor der verschlossenen Badezimmertür. Justin! Mein hassgeliebter Bruder!
Ich antwortete nicht. Aber die schöne Stimmung war natürlich dahin.
»Wenn du nicht sofort aufmachst, piss ich mir in die Hose!«, kündigte Justin an.
>Na und?<, dachte ich schadenfroh.
»Justin! Nicht diese vulgären Wörter!« Unsere Mutter! Sie versucht immer wieder vergeblich, uns zu erziehen. »Und du, Tom, was machst du da drin so lange?«, schimpfte sie durch die Tür. »Badest du etwa? Hundertmal hab ich dir gesagt, du sollst nur duschen! Es kostet ein Vermögen, die große Wanne mit heißem Wasser zu füllen. Tom? Antworte gefälligst!«
Ich hielt meinen großen Schwanz immer noch in der Hand und stellte mir vor, wie Mutters wütende Miene sich in Entsetzen auflösen würde, wenn der achtzehnjährige Justin sich tatsächlich in die Hose pinkeln würde wie ein Dreijähriger.
Jetzt hämmerte mein Bruder mit den Fäusten gegen die Tür.
»Mach endlich auf, du blöder Wichser!«, brüllte er.
Ich seufzte und erhob mich aus dem warmen Wasser. Es hatte keinen Zweck, diese Familie versaute mir alles. Ich hüllte mich in ein großes, weißes Badetuch, zog den Stöpsel aus der Wanne und öffnete den Riegel.
Justin stürmte herein und schubste mich beiseite. Er riss sich den Hosenstall auf, holte seinen Pissriemen raus und hielt ihn übers Klobecken. Sofort pisste er los wie eine Gießkanne.
»Pinkeln im Stehen hat Mutter verboten!«, belehrte ich ihn mit hämischem Grinsen. »Hoffentlich putzt du deine Pisse hinterher auch weg.«
»Halt bloß die Fresse!«, fauchte er. Dabei schoss sein Gesicht zu mir herum, seine grauen Augen sprühten vor Wut. Natürlich ging durch die Drehbewegung eine Menge Pisse daneben.
Ich schritt in meiner Frottee-Toga in die Diele hinaus wie ein König.
»Müsst ihr denn immer streiten?«, jammerte Mutter. »Als ob nicht alles schon schwer genug ist!«
Ich hob die Schultern. War ich etwa daran schuld?
»Sag das Justin!«, schlug ich vor.
»Also Tom! Es ist doch einer wie der andere von euch beiden. Na ja!« Sie seufzte tief. »Da fehlt eben ein Vater, der euch zeigen könnte, wo's lang geht.«
Ich ging in mein Zimmer und trocknete mich ab. Dabei betrachtete ich meinen schlanken, haarfreien Körper im schmalen Spiegel am Kleiderschrank.
Im Gegensatz zum mittelblonden Justin bin ich richtig naturblond, und meine Augen leuchten tiefblau. Also, ich finde mich nicht supertoll, aber gegen den dürren Justin sehe ich schon besser aus, das ist mal sicher. Er ist zwar vier Zentimeter größer als ich, doch meine 1,76 Meter sind okay. Justin und ich sind Zwillinge – zum Glück keine eineiigen. Das fehlt mir noch, dass ein Doppelgänger von mir herumlaufen würde! Oder dass ich so wäre wie er! Wir ähneln uns nicht mehr als gewöhnliche Geschwister, eher weniger. Vor allem ticken wir total unterschiedlich. Justin gibt sich als vernunftbegabter Streber, während ich eher das Leben genieße – soweit möglich. Er büffelt fürs Abitur und will später mal Arzt werden. Hoffentlich wird er mich nie als Patienten behandeln! Leider hält Mutter mich für schrecklich faul und präsentiert mir Justin immer als Vorbild. Dabei benimmt der sich wie ein Arschloch.
Mein nackter Schwanz zuckte noch halb steif. Ich schaute ihn mir im Spiegel an und streichelte ihn liebevoll.
Der ist übrigens ganz schön groß, auf alle Fälle größer als der von Justin, und das freut mich besonders. Auch mein Sack sieht fetter aus als seiner. Wahrscheinlich lässt mein Bruder deshalb immer den Fiesling raushängen – aus reinem Neid!
Mutter und Justin wissen nicht, dass ich auf Jungs stehe. Ich weiß das schon sehr lange. Und weil ich einfach mal darüber »reden« muss, schreibe ich von heute an meine Gedanken und Erlebnisse auf, natürlich als passwortgeschützte Datei. Mutter und Justin würden in Ohnmacht fallen, wenn sie wüssten, dass ich schwul bin. Dabei hab ich in Wirklichkeit noch gar nichts erlebt … Immer nur Träume … und Pornos im Netz angucken! Ich trau mich nicht, einen anderen Jungen anzumachen, und einen richtigen Mann schon gar nicht. Manchmal denke ich, dass es außer mir keine Schwulen auf der Welt gibt. Ich weiß natürlich, dass das Quatsch ist. Es gibt ja schwule Minister und Schauspieler und Sänger und ganz durchschnittliche schwule Menschen … gab es schon immer. Aber von denen hilft mir keiner … Mutter und Justin reden sehr abfällig über Schwule und nennen sie nur »die vom anderen Ufer«. So was Blödes!
Zu meinem Bedauern musste ich heute Vormittag das Wichsen auf später verschieben und mich anziehen, denn ich hatte im Café zur Sonntagsschicht anzutanzen. Entsprechend schlecht war meine Laune.
Ich arbeite in einer kleinen Konditorei im Stadtzentrum von Iserlohn als Konditor-Azubi. Angeschlossen ist ein gemütliches Café. Samstag und Sonntag kommen da natürlich viele Gäste, an den Tagen muss ich beim Bedienen helfen. Dafür hab ich dann Montag und Dienstag frei, auch nicht schlecht. Trotzdem doof, am Wochenende und besonders über den ganzen Sommer arbeiten zu müssen. Viel Geld gibt es für Azubis auch nicht, ich bekomme im Monat 400 Euro, obwohl ich bereits zwei Lehrjahre geschafft habe, und von den 400 muss ich 200 als Haushaltsgeld abgeben. Justin verdient gar nichts und muss auch nichts zahlen. Mutter sagt, wenn ich das Gymnasium nicht geschmissen hätte und studieren würde, brauchte ich auch kein Geld abzugeben.
»Du warst doch nicht schlechter in der Schule als Justin«, sagt sie immer. »Warum du das hingeworfen hast, ist mir schleierhaft.«
Schule! Da wird mir schon speiübel, wenn ich nur dran denke! Die wussten gar nicht, dass ich schwul bin, aber sie haben mich trotzdem so genannt. Ich hatte keine Freunde da, wirklich nicht!
Das Backen hat mich schon als Kind interessiert, immer hab ich Mutter zugeguckt und mit zwölf meinen ersten Marmorkuchen zustande gebracht. Zum Glück werde ich nicht dicker, auch wenn ich noch so viel Sahne und Zucker esse. Jedenfalls habe ich den Konditormeister beim Vorstellungsgespräch damit beeindruckt, dass ich viele Tortenrezepte auswendig wusste, mit sechzehn! Da hat er mich genommen. Sahne schlagen ist immer noch besser als Schule. Okay, lieber würde ich nur faul dasitzen, Pornos gucken, wichsen und die Ausbildung auch in die Tonne treten. Aber das kann ich Mutter nicht antun. Immerhin versucht sie, uns beiden Jungs ein einigermaßen anständiges Zuhause zu bieten. Sie schuftet als Krankenschwester und rackert sich mit Nachtschichten ab, um uns über die Runden zu bringen.
Unser Vater heißt Craig und lebt am anderen Ende der Welt, in Perth, Südwestaustralien. Also, er hat jetzt nicht wegen uns das Weite gesucht, sondern er ist tatsächlich Australier. Vor neunzehn Jahren hat er als Ingenieur im Ruhrgebiet gearbeitet und ist in der Nähe von Iserlohn in einen Autounfall verwickelt worden. Im Krankenhaus hat er sich in »Schwester Christina« verknallt, also in meine Mutter. Da war sie gerade achtzehn. Es soll die große Liebe gewesen sein, das hat mir Tante Lea erzählt, die Cousine von Mutter. Jedenfalls nahm Craig »seine Christina« mit nach Australien. So groß war die Liebe vermutlich gar nicht, denn er hielt es nicht für nötig, sie zu heiraten. Es ging ihm bestimmt nur ums Ficken. Als Justin und ich dann in Perth zur Welt kamen, fing er schon mit anderen Weibern an. Sagt Tante Lea. Und später hatte er – außer ein paar losen Fickverhältnissen – noch zwei feste Freundinnen nebenbei und verlangte von Mutter, dass sie das alles akzeptieren sollte. Mutter drohte damit, ihn zu verlassen, aber er meinte, ohne Geld und mit Zwillingen käme sie nicht weit. Schließlich pfiff sie aufs Geld, packte ihre Koffer und ging nach Iserlohn zurück. Wir Jungs mussten natürlich mit, da waren wir neun Jahre alt. Craig hat nie etwas an »seine Christina« gezahlt, obwohl er nicht unter Armut litt. Verständlich, dass Mutter auf ihn sauer ist.
Wenn ich an Australien denke, werde ich immer ganz traurig. Es war so schön da, so frei, herrliches Wetter, der Indische Ozean, weiße, einsame Strände, der Schwanenfluss … einfach ganz anders. Hier in Iserlohn im Sauerland ist alles so provinziell und eng. Sogar unsere Wohnung ist eng und niedrig. In Perth lebten wir in Craigs großem, schönen Haus etwas außerhalb der Stadt. In der Nähe leuchteten die Weinfelder hellgrün in der Sonne. Am Swan River haben wir die Schwarzen Schwäne gefüttert. Wir … das waren David und ich.
David war mein Schulfreund, nur ein halbes Jahr älter als ich. Ja, in Australien hatte ich einen Freund. Da war Schule noch erträglich. Wir haben alles zusammen gemacht, gespielt, geredet, gelernt und gelacht – und Geheimnisse geteilt. David war sehr hübsch, hatte dunkelbraunes Haar und wunderschöne, braune Augen. Damals dachte ich, David ist mein bester Freund. Heute weiß ich, dass er meine erste Liebe war. Eigentlich meine einzige Liebe, denn ich hab ja keinen sonst.
Aber Mutter nahm ihre Söhne mit nach Deutschland, für mich ein ganz fremdes Land. Sie sprach nach zehn Jahren Australien gut Englisch, sie hätte doch in Perth bleiben und da als Krankenschwester arbeiten können. Aber sie hatte so eine Wut auf Craig. Das hab ich sogar schon mit neun Jahren gemerkt. Noch heute darf man Craig in ihrer Gegenwart nicht erwähnen. War ja auch fies von ihm, sie so zu behandeln. Trotzdem … ich wäre so gerne in Australien geblieben. Am liebsten würde ich nach Down Under auswandern. Mutter hat das streng verboten, sie erlaubt nicht mal eine Ferienreise dahin. Australien ist ihr rotes Tuch. Und mir fehlt das Geld dafür. Ich will wenigstens die Gesellenprüfung machen, damit ich eine abgeschlossene Ausbildung hab, sonst nehmen die mich sowieso nicht in Down Under.
Justin ist ganz anders. Er findet es toll in Iserlohn. Hat schon eine Menge Mädchen »aufgerissen«, wie er sagt. Anscheinend ähnelt er nicht nur im Aussehen unserem Vater, sondern auch in der Wesensart. Er weint Australien keine Träne nach. Für mich ist Perth meine Heimat. Sicher auch wegen David. Was er wohl inzwischen macht? Sieht er immer noch so hübsch aus? Ob er ein Mädchen liebt? Hoffentlich nicht!
Seine Eltern hatten ein Weingut am Swan River. Ich war oft da, dann haben wir uns in einem kleinen Pavillon zwischen den Rebenfeldern versteckt und stundenlang gespielt und zusammen geträumt. Nein, nichts weiter. Nicht mal gegenseitig die Pimmel verglichen. Wir waren so unschuldig … Aber ich wusste damals schon, dass David der wichtigste Mensch für mich war. Und dann mussten wir uns trennen. Da soll man nicht traurig werden …
Leider rief die Sonntagsarbeit. Ich fuhr also mit meinem Fahrrad in die Iserlohner Innenstadt zur Konditorei. Der Meister hatte schon seit vier Uhr früh gebacken und Torten dekoriert. Flynn, sein Geselle, hatte ihm geholfen. Der war aber inzwischen in den Feierabend entschwunden.
Eine Meisterin gibt es nicht, kein Wunder, der Mann hat ja nie Zeit! Der ist mehr als vierzehn Stunden jeden Tag in seiner Konditorei. Flynn ist seine rechte Hand. Dann gibt es noch ein paar Kuchenverkäuferinnen und Hilfskräfte. Ich komme mit allen gut aus. Der Meister – er heißt Wolfgang Baum – ist schon uralt, so etwa 45, trotzdem ziemlich nett. Manchmal ist er auch streng, bis jetzt aber nicht zu mir. Er stammt aus einem kleinen Dorf im Sauerland. In seiner weißen Bäckerhose trägt er ein ganz schön dickes Kaliber mit sich herum. Da schau ich schon manchmal hin! Flynn, der Geselle, kommt hier aus Iserlohn. Er sieht nicht besonders aufregend aus, aber das ist ja nicht so wichtig. Jedenfalls hat er mir schon vieles beigebracht. Ich meine, übers Backen und über die Konditor-Arbeit. In meinem Job habe ich mich auch nicht geoutet. Geht die ja nichts an!
Als ich im Café eintraf, zog ich rasch meine weißen Hosen und das weiße T-Shirt an und band meine Kellnerschürze um. Der Laden wirkt eher familiär, nicht so vornehm. Zum Glück muss ich also kein Jackett tragen, wenn ich serviere.
Es war ein warmer Sommertag, die Schiebefenster der Konditorei standen offen. Ich wäre lieber zum Seilersee schwimmen gegangen, als hier zu schuften. Aber – siehe oben!
Manchmal kommen Touristen aus dem Ausland, mit denen kann ich dann Englisch reden. Das gefällt dem Meister natürlich. Genauso wie Justin spreche ich Deutsch und Englisch fließend – logisch! Neun Jahre Australien, neun Jahre Deutschland!
»Dein Stammgast ist wieder da, Tom!«, erzählte der Meister mir sofort.
»Stammgast?«, fragte ich betont gleichgültig.
»Na, der Mann, der immer Teilchen bestellt.«
»Ach, der!«, gab ich lässig zurück. Ich wusste schon, wen er meinte. Der Typ sieht gut aus, dunkelbraune Haare, braune Augen – ein ganz kleines bisschen wie David … vielleicht. Bestimmt ist er noch unter 25. Ich vermute, dass er Lehrer oder so was Ähnliches ist, denn oft sitzt er im Café und liest in Schulbüchern. Lehrer! Oh Mann! Er gibt mir trotzdem immer gutes Trinkgeld. Außerdem habe ich längst gemerkt, dass er möglichst nur bei mir bestellt. Er guckt mich oft so an … wie eigentlich? Ob er auch schwul ist? Manchmal frage ich mich, ob man mir das ansieht. Kann doch eigentlich nicht sein …
»Schön' guten Tag, was darf ich Ihnen bringen?«, fragte ich höflich.
Der Lehrertyp schaute von der Speisekarte auf und sah mich an. Hübsch, seine dunklen Augen!
»Ich hätte gerne einen Latte macchiato und ein Teilchen«, sagte er mit einem Lächeln. Wozu er sich jedes Mal in die Karte vertieft, wo er doch sowieso immer das Gleiche bestellt, weiß ich nicht. Wahrscheinlich, damit keine von meinen Kolleginnen ihn anspricht. »Teilchen« sagt man übrigens hier in Nordrhein-Westfalen zu allen möglichen kleinen Gebäckstücken.
»Mit Sahne?«, fragte ich routinemäßig.
»Ja, bitte mit Sahne!« Er lächelte mir wieder zu. Ziemlich verdächtig! Bestellte er »Latte« und »Teilchen mit Sahne« etwa meinetwegen?
Ich bongte die Bestellung ein und ging zum nächsten Tisch. Ganz Iserlohn schien Kaffeedurst zu haben. Von der Theke her schleppte ich Tabletts voller Kaffeekännchen und Espressotassen zu den Tischen, verteilte Tortenstücke und Blechkuchen mit Sahne, balancierte hochgetürmte Eiskugeln in riesigen Glasbechern und erfreute die Kinder der Gäste mit bunten Marzipanfiguren und Schokoladenkeksen.
Gegen sechs Uhr abends ließ der Betrieb endlich nach. Da wusste ich dann auch, was ich getan hatte. Eigentlich hätte der Meister meine Schuhsohlen bezahlen müssen, so viel musste ich laufen.
Der Lehrer – oder was er nun ist – saß immer noch an dem kleinen Bistro-Tisch und las. Jedes Mal, wenn ich vorbeiging, schaute er zu mir auf. Etwas nervig! Doch er gab wieder viel Trinkgeld.
Um halb sieben wurde das Café geschlossen. Die Helferinnen räumten die Kuchenreste und das Geschirr weg. Ich hatte mich noch um die Abrechnung zu kümmern. Der Meister vertraut mir, das finde ich gut.
»Hat sich dein Stammgast schon mit dir verabredet?«, erkundigte er sich mit einem freundlichen Grinsen.
»Äh … wieso?« Ich war verunsichert. Was ahnte Herr Baum? Zum Glück hörte uns niemand anderes zu.
Er lachte. »Der ist doch ganz wild nach dir, Tom!«
Ich wurde rot. »Na und?«, murmelte ich verlegen.
Baum hob die Hände. »Oh, ich wollte dir nicht zu nahe treten, Tom. War nur so mein Eindruck. Du bist ja auch ein sehr hübscher Bursche.«
Ich wurde wahrscheinlich noch röter, übergab dem Meister schnell die Einnahmen und lief zum Hinterzimmer, in dem wir uns alle immer umzogen. Fünf Minuten danach saß ich auf meinem Rad und wollte nach Hause. Dann überlegte ich es mir anders und fuhr zum Freibad. Das hat bis acht Uhr abends geöffnet. Mit meiner Dauerkarte würde es sich auch für eine knappe Stunde lohnen.
Kurze Zeit später lag ich in Unterhose auf dem Rasen. Meine Boxershorts sahen fast aus wie Schwimmshorts, das fiel gar nicht auf. Ich blinzelte in die Abendsonne und träumte vor mich hin.
>Ob der Meister keine Meisterin hat, weil er auf Männer steht?<, fragte ich mich im Stillen. >Und ob der Lehrer wirklich scharf auf mich ist? Ich kann doch nicht einfach mit einem fremden Kerl … und überhaupt … In den Pornos geht alles immer ganz leicht. Aber in Wirklichkeit … Bestimmt tut das schrecklich weh … also, das Ficken … Und einen fremden Schwanz in den Mund nehmen? In echt? Ich weiß nicht …<
Ich merkte, wie mein Teil härter und härter wurde, und das mitten im Freibad. Schnell sprang ich ins kühle Wasser und schwamm ein paar Runden. Aber meine Latte ging nicht weg.
>Latte macchiato …<, dachte ich. >Ob der Lehrer doch interessant wäre? Irgendwann müsste man ja mal anfangen mit dem echten Sex …<
Ich konnte mich nach dem Schwimmen nicht einfach anziehen, weil meine Unterhose nun triefend nass war. Der Stoff klebte über meinem dicken Teil, bestimmt sahen alle, dass ich geil war. Also ging ich mit meinen Klamotten in eine Umkleidekabine. Als ich die nassen Boxershorts vom Körper streifte, federte mein Steifer bis hoch an meine Bauchdecke. Ich war unglaublich heiß. Mit einem leisen Stöhnen ließ ich mich auf die schmale Bank nieder. Mein nackter Hintern drückte sich feucht auf das glatte Holz. Ich packte meinen Steifen, gab etwas Spucke auf meine Eichel und wichste los. Das hatte ich ja schon am Vormittag tun wollen, kein Wunder, dass mein Wichsfreund sich jetzt nicht mehr vertrösten ließ.
Mit geschlossenen Augen bearbeitete ich meinen Harten und träumte mich dabei nach Australien. Wir standen am Ufer des Swan River, nackt, umgeben von vielen Schwarzen Schwänen, die uns zuschauten. Ich sah David, seine schönen, dunklen Augen, sein hübsches Gesicht. Jetzt war er erwachsen, achtzehn, so wie ich. Er umarmte mich, sein Körper war warm und anschmiegsam. Nun sah ich seinen Schwanz vor mir, groß, lang und dick, obwohl ich ihn ja so nie wirklich gesehen hatte. Sein Steifer drückte sich an meinen. Er nahm meinen in die Hand, zusammen mit seinem. Ich spürte seine Hand genau, ich konnte sogar seinen Duft wahrnehmen.
»David! Ich liebe dich!«
Meine Hand flog hin und her, dicke Honigtropfen quollen aus meinem Pinkelschlitz und liefen auf den Kabinenboden. Meine großen Eier legten sich eng an die Schwanzwurzel. Mein Po-Loch kribbelte. Ich fühlte mit der anderen Hand nach dem kleinen, ringförmigen Muskel und strich sanft darüber. Würde da jemals einer seine Latte reinstecken? Wie würde das sein?
Immer schneller glitt meine Rechte hin und her. Meine Vorhaut glitschte über meine Kuppe, nass von Spucke und Vorsaft. Ich streckte die Beine weit aus. Hitze lief durch meinen ganzen Körper. Gleich …
Ich hielt kurz inne. Noch nicht!
Mein Ständer zuckte und bockte. Er wollte jetzt nicht aufhören.
»Warte!«, flüsterte ich ihm zu. »Warte, du! Dann ist es noch schöner!« Ich atmete tief durch. Dann riss mich die Geilheit wieder mit. Die Finger griffen fester zu, mein Rohr spannte sich noch härter an. Ich ließ die Linke über meine festen Eier gleiten und drückte sie leicht. Da musste ich nach Luft schnappen, weil es so schön war. Die Fingerkuppen pressten meinen Damm. Mein Inneres schien zu kochen. Was war da in mir, das so unglaublich heiß und geil war?
Ich atmete stoßweise. Mein Kolben ließ sich nicht mehr auf Pausen ein. Ich wichste härter und schneller. In meinem Unterbauch löste sich etwas, zerfloss, drängte raus aus mir.
»Ja!«, ächzte ich. Ein wildes Vibrieren ging durch meinen Körper. Dann kam die Explosion. Ich spürte die Sekunden voller Glück, das heiße Spritzen, öffnete die Augen, sah, wie meine Sahne aus der Eichel schoss, und ließ mich danach in eine wundervolle Entspannung fallen.
>Irgendwann muss ich mit dem echten Sex anfangen<, dachte ich wieder, als ich etwas später meine Jeans über dem nackten Schwanz zuknöpfte. Wann? Mit wem? :-/
Montag, 2. Juli
Jetzt gibt es den Supergau! Mutter hat schon immer gemeckert, dass das Geld nicht reicht. Und gestern rief Tante Lea an und hatte die »geniale« Idee, dass sie ihren Sohn André zu uns in Pension geben könnte. Der Typ will in Iserlohn studieren, Maschinenbau, an der »Fachhochschule Südwestfalen«. Dazu muss man wissen, dass Tante Lea mit ihrer Familie in Wildewiese wohnt, das ist ein Neunzig-Einwohner-Kaff in einem sauerländischen Feriengebiet circa 38 Straßenkilometer südöstlich von Iserlohn. Neunzig Einwohner! Das muss man sich mal vorstellen! Eine Straße, knapp dreißig Häuser! Lea und ihr Mann führen da ein Hotel und haben genug Knete, um Mutter ein schönes Zusatzeinkommen zu ermöglichen, wenn sie André bei uns wohnen lässt. Schwarze Kasse natürlich! So weit, so gut. Der Knackpunkt ist: Ich soll aus meinem Zimmer ausziehen! Da soll dieser blöde André wohnen! Und – noch schrecklicher – ich soll bei Justin einziehen! Ich soll mir mit diesem Arsch von Bruder ein Zimmer teilen! Ich glaub, ich wandere doch noch nach Australien aus, auch ohne Gesellenprüfung! >:-o
Dienstag, 10. Juli
Gestern ist dieser bescheuerte André wirklich bei uns eingezogen. Dabei sind noch Semesterferien. Er will sich »schon mal einleben in Iserlohn«, meinte er. Ich könnte aus dem Fenster springen! Aber das würde ich überleben, weil wir im ersten Stock wohnen und das kleine Mietshaus am Caller Weg so niedrig ist. Also zwecklos!
André ist zwanzig, rothaarig und hat blaue Augen. Er hat etwa die Größe von Justin. Zugegeben, er sieht nicht schlecht aus, scheint sportlich und ziemlich muskelstark zu sein, aber das geht mir total am Arsch vorbei. Fakt ist, dass er sich jetzt in meinem Zimmer breitmacht, mit uns am großen Esstisch in der Küche sitzt und – klar! – auch noch das einzige Badezimmer besetzt. Vier Personen in einer Dreizimmerwohnung! Eine Wanne, ein einziges Klo! Mutter schläft sowieso schon auf einer Klappcouch im Wohnzimmer, damit wir Jungs jeder ein eigenes Zimmer haben – so war es gedacht. Aber das ist ja nun vorbei.
André! Ich könnte ihn erdrosseln! Gleich gestern, an seinem ersten Tag bei uns, laberte er über seine Pläne, wie toll er alles organisiert hat, wie aktiv er ist, wie schlau … Nicht zum Aushalten!
»Und du, Tom?«, fragte er herablassend am Abendbrottisch, während Justin und Mutter noch dabeisaßen. »Was machst du eigentlich? Abitur?«
>Blödmann!<, dachte ich. »Nein, Abitur ist mir zu öde«, gab ich kühl zurück. »Das ist nur was für Streber. Ich mache eine Ausbildung, was Nützliches.«
»Ach ja?« André grinste dämlich. »Also ich finde, Maschinenbau ist auch sehr nützlich.«
»Tom lernt Bäcker!«, trompetete Justin hämisch dazwischen.
»Echt? Bäcker?« André prustete, er konnte sich gar nicht mehr einkriegen.
»Konditor!«, korrigierte ich kalt. Innerlich kochte ich vor Wut.
»Ist das nicht dasselbe?«, erwiderte André glucksend.
»Nein! Konditor ist etwas ganz Besonderes. Es gibt sehr berühmte Konditoren und Patissiers, zum Beispiel Gaston Lenôtre. Aber den kennst du sicher nicht«, meinte ich in arrogantem Ton.
»Ich finde, Tom hat sich einen sehr schönen Beruf ausgesucht«, mischte Mutter sich ein. Das war anständig von ihr, dass sie mir beistand. Sozusagen Verteidigung des Familienrudels gegen Fremde. Zu mir allein hatte sie das jedenfalls noch nie gesagt.
»Schon okay!« André bemühte sich um Höflichkeit.
Dann ging das Gespräch mit anderen Themen weiter. Schließlich erhob sich Mutter und griff nach ihrer Handtasche.
»Ich muss zur Nachtschicht«, sagte sie. »Schlaft alle schön – und räumt noch den Tisch ab, bitte!«
Na ja, wer musste das Geschirr abwaschen und die Küche aufräumen? Ich natürlich! André und Justin gingen ins Wohnzimmer und sahen sich zusammen eine Serie von einem Streamingdienst an. Ich bin ja bloß der Dienstbolzen hier! Aber wenigstens hatte ich meine Ruhe und musste mir nicht deren Gelaber anhören.
Als ich fertig war, schaute ich in mein – ehemaliges – Zimmer. Es wirkte schon total fremd und uneinladend. Sogar Andrés Geruch hing bereits in der Luft. Also ging ich hinüber in Justins Zimmer. Das wirkte genauso uneinladend. Es roch nach Justin. Die Ecke, die er für mein Bett und meine Sachen freigeräumt hatte, war viel kleiner als sein eigener Bereich.
Seufzend warf ich mich auf meine Bettdecke und holte meinen Schwanz raus. Schnell die Augen zu und loswichsen, solange Justin im Wohnzimmer beschäftigt war!
Wieder einmal tauchte mein imaginärer David vor mir auf, wunderschön, zärtlich, süß und geil. Ich schob meine Lippen vor, um ihn zu küssen, ließ meine Zunge hinausgleiten, zwischen seine Lippen, spürte seine Zunge …
»Sag mal, denkst du an nichts anderes als ans Onanieren?