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Berührt geführt zu neuer Kreativität und Innovation! Wie können Führungskräfte sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter*innen und Teams sich voll entfalten können? Jörg-Peter Schröder und Natalia Blank sind sich einig: durch Reflexion der eigenen Haltung und Kraft-Ressourcen. Basierend auf dem systemischen, ressourcenorientierten und gleichsam entwicklungsfördernden Selbstführungsansatz zeigen die Autor*innen mit Anleitungen zur Selbstreflexion, pointierten Fazits und dem 8-Stufen-Plan, wie •durch Selbstreflexion und Gelassenheit Authentizität und kreative Möglichkeitsräume entstehen •die Vermittlung von Sicherheit und Verständnis Empathie, Resonanz, Eigenverantwortung und intrinsische Motivation fördert •(Kraft-)Ressourcen und Resilienz durch Achtsamkeit und Embodiment gestärkt werden können •kokreative Begeisterungskultur und echter Teamgeist in Unternehmen entfesselt werden können. Wenn Führungskräfte nicht gegen etwas kämpfen, sondern sich für eine sinnvolle Arbeit und ein gesundes Miteinander im Team einsetzen und die Führungsentscheidung treffen, an- und innezuhalten, um Dinge ganz anders zu beleuchten, kann Kreativität und Innovation ein innerer Raum und ein äußerer Rahmen gegeben werden. "Die innere Haltung ist die Voraussetzung für eine starke Führung und Kommunikation. Nur wer eine gute Verbundenheit zu sich selbst hat, kann eine gute Verbindung zu anderen entwickeln. Das 8-Schritt-Verfahren des Empowerment-Ansatzes vermittelt in einer menschlichen und berührenden Sprache nachhaltiges und spürbares Stressmanagement. Für eine echte und sinnstiftende Verbundenheit - zu sich selbst und anderen. Großartig!" Julia Steiner, Geschäftsführung, Evers GmbH, Oberhausen "Auf die innere Haltung kommt es an. Das Vorgehensmodell entfaltet Impact, stellt den Menschen in den Mittelpunkt und eröffnet neue Wachstumspotenziale. Wertvoll ist das Buch auch durch den Beitrag zum kulturellen Wandel sowie durch die Gestaltung von innerer Führung im Kontext komplexer Veränderungsprojekte." Klaus Eberhardt, Gründer und Geschäftsführer, Iteratec, München Dr. med. Jörg-Peter Schröder Arzt, Business-Coach, Mediator und Burnout-Experte Natalia Blank Systemischer Business-Coach,
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Seitenzahl: 473
Jörg-Peter Schröder
Natalia Blank
Führungsfaktor Resonanz – gelassen und stark in Führung gehen
Mit Empowerment zu einem neuen Teamspirit
Führungsfaktor Resonanz – gelassen und stark in Führung gehen
Jörg-Peter Schröder, Natalia Blank
Wissenschaftlicher Beirat Programmbereich Psychologie:
Prof. Dr. Guy Bodenmann, Zürich; Prof. Dr. Lutz Jäncke, Zürich; Prof. Dr. Astrid Schütz, Bamberg; Prof. Dr. Markus Wirtz, Freiburg i. Br.; Prof. Dr. Martina Zemp, Wien
Dr. med. Jörg-Peter Schröder
Berliner Straße 23
55268 Nieder-Olm
E-Mail: www.joergpeterschroeder.com
www.frequenzwechsel.de
Natalia Blank
Blank Consulting
Hütten 66
20355 Hamburg
E-Mail: [email protected]
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Lektorat Psychologie
Länggass-Strasse 76
3012 Bern
Schweiz
Tel. +41 31 300 45 00
www.hogrefe.ch
Lektorat: Dr. Susanne Lauri
Redaktionelle Bearbeitung: Mihrican Özdem, Landau
Herstellung: Daniel Berger
Umschlagabbildung: Ivan Bajic, GetttyImages
Umschlaggestaltung: Claude Borer, Riehen
Satz: Claudia Wild, Konstanz
Format: EPUB
1. Auflage 2022
© 2022 Hogrefe Verlag, Bern
(E-Book-ISBN_PDF 978-3-456-96131-6)
(E-Book-ISBN_EPUB 978-3-456-76131-2)
ISBN 978-3-456-86131-9
https://doi.org/10.1024/86131-000
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Gewidmet den Menschen, die ihr Potenzial gelassen und kraftvoll entfalten.
Widmung
Stimmen zum Buch
Über Risiken und Nebenwirkungen dieses Buches
Einleitung
Reset – spielerisch mit Möglichkeiten experimentieren
Empowerment auf drei Ebenen
Journaling als Reflexionshilfe
Der 8-Stufen-Plan – Drehbuch statt Rezeptblock
1 Stufe 1: Start von innen – authentisch und sinnhaft klar sein
1.1 Time-out-Ritual
1.2 Reflexion von Haltung, Verhalten und Verhältnissen
1.3 Innerer Kompass und Einflussfähigkeit
1.4 Vom Verstehen zum Verständnis
1.5 Purpose driven – intrinsische Motivation und Berufung
1.6 Innere Stimmigkeit und Authentizität
1.7 Neue Gewohnheiten bahnen
1.8 Puls-Check für Führungskräfte
1.9 Auf den Punkt gebracht
2 Stufe 2: Loslassen und Gelassenheit
2.1 Pausen einlegen
2.2 Was ist wirklich essenziell?
2.3 Abstandsfähigkeit und Weite
2.4 Business-Fasten®
2.5 Neuordnung – mental und digital gut aufgeräumt
2.6 All You Need is Less – Selbstfürsorge vom Feinsten
2.6.1 Sechs Ballast-Sandsäcke
2.6.2 Ballast 1: Selbstanpeitschen und übertriebenes Pflichtgefühl
2.6.3 Ballast 2: Zeitdruck
2.6.4 Ballast 3: Perfektionismus
2.6.5 Ballast 4: Sich mit anderen Vergleichen
2.6.6 Ballast 5: Wettbewerbsdenken
2.6.7 Ballast 6: Grenzüberschreitung
2.7 Umgang mit Widerständen und Widersprüchen
2.8 Ach so! – Bewertung und Beurteilung verändern
2.9 Puls-Check für Führungskräfte
2.10 Auf den Punkt gebracht
3 Stufe 3: Emotionale Sicherheit und Verständnis schaffen
3.1 Polyvagaltheorie im Business sinnvoll nutzen
3.2 Unsicherheit – Verunsicherung – Versicherung – Sicherheit
3.3 Angst in Handlungsenergie verwandeln
3.3.1 Übung „Teamaufstellung“
3.3.2 FEAR – false evidence appearing real
3.3.3 Produktive Angst nutzen
3.4 Atmen – Vitalkapazität erhöhen
3.4.1 Atmung und Stress
3.4.2 Stimme, Stimmung und Gestimmtheit
3.5 Embodiment – Kopf, Herz und Hand gemeinsam nutzen
3.5.1 Körper als Spiegelbild der Persönlichkeit
3.5.2 Aufrichtung schafft neue Ausrichtung
3.5.3 Psychosomatische Marker sind wichtige Indikatoren
3.6 Selbstwert aufmotzen
3.6.1 Selbstwert durch Selbstempathie
3.6.2 Wertschätzung schafft Wertschöpfung
3.6.3 Reflexion schafft Orientierung
3.6.4 Die Wa(h)re „Produktivität der Mitarbeitenden“
3.6.5 Führung erfordert Fingerspitzengefühl
3.7 Vom freien Fall in den Flug kommen
3.8 Komfortzone erweitern
3.9 Puls-Check für Führungskräfte
3.10 Auf den Punkt gebracht
4 Stufe 4: Re-balancieren und Selbstregulation aktivieren
4.1 Keine Sorge – Selbstfürsorge
4.1.1 Entspannung als Voraussetzung für bessere Leistung
4.1.2 Entspannungsverfahren und Meditation
4.1.2.1 Focusing
4.1.2.2 Meditation
4.1.2.3 Autogenes Training
4.1.2.4 Tai-Chi, Qigong, Yoga, Eutonie, Feldenkrais
4.2 Rekreation und Balance
4.3 Tief eingestimmt anstatt abgestumpft
4.4 Midlife-Power statt Midlife-Crisis
4.5 Toxische Beziehungen und einengende Bedingungen
4.6 Puls-Check für Führungskräfte
4.7 Auf den Punkt gebracht
5 Stufe 5: Energiemanagement und Recovery
5.1 Kraftzellen stärken
5.2 Energiemanagement und Ressourcen
5.3 Resilienz und Selbstwirksamkeit
5.3.1 Aspekte der Resilienz
5.3.2 So kommen Sie in die Kraft – Ressourcen stärken
5.4 Schlafen Sie gut
5.5 Life-Booster durch gute Ernährung
5.6 Rhythmus und Frequenz verändern
5.7 Puls-Check für Führungskräfte
5.8 Auf den Punkt gebracht
6 Stufe 6: Create momentum – Bewegung, Bewegtheit und Beweglichkeit
6.1 In Bewegung kommen
6.2 Bewegung und Agilität im Business
6.3 Embodiment im Business leben
6.4 Wie beweglich ist das Team? Erlebnis schafft Ergebnis
6.4.1 Bewegtheit fördern
6.4.2 In Bewegung kommen: Übungen
6.4.3 Kickboxen am Fallbeispiel Tina Bremer
6.4.3.1 Fokus
6.4.3.2 Beweglichkeit
6.4.3.3 Koordination
6.4.3.4 Kraft
6.4.3.5 Ausdauer
6.4.3.6 Schnelligkeit
6.4.3.7 Regeneration
6.4.3.8 Der richtige Zeitpunkt
6.5 Corporate Activity beginnt mit bewegter Sprache
6.6 Aufbruch ins Unbekannte
6.7 Puls-Check für Führungskräfte
6.8 Auf den Punkt gebracht
7 Stufe 7: Empowerment und Inspiration
7.1 Eigen-Fair-Antwortung übertragen
7.2 Proaktiv statt reaktiv
7.3 Fokus auf Deep Work – loslegen statt aufschieben
7.4 Inspirierendes Empowerment im Onlinemodus: Kommunikation
7.5 Vertrauen – Umschalten von Compliance auf Engagement
7.6 Einflussfähigkeit erweitern und Mindset verändern
7.7 Vertrauenswürdigkeit als Empowerment-Faktor
7.8 Verbindlichkeit herstellen und Impact generieren
7.9 Puls-Check für Führungskräfte
7.10 Auf den Punkt gebracht
8 Stufe 8: Mit Resonanz zur echten Beziehungsfähigkeit
8.1 Kohärenzgefühl stärken
8.2 Mindset-Change – der Klimawandel beginnt im Kopf
8.3 Zwischentöne spürbar machen
8.4 Echte Beziehung statt Besprechung
8.5 Rhythmus und Resonanz im Team
8.5.1 Herzlichkeit im Unternehmen
8.5.2 Wie Kommunikation gelingt
8.5.3 Gelebte Kommunikation – Sinfonie statt „die erste Geige spielen“
8.6 Die helle Seite der Macht – Klarheit durch Feedback
8.6.1 Feedback an Vorgesetzte
8.6.2 Vermeidung von Stress in Meetings
8.6.3 Umgang mit Einwänden während Meetings
8.6.4 Umgang mit Blockaden und Widerstand im Meeting
8.7 Berührt geführt – Empowerment durch Begegnung
8.8 Konflikte und Beziehungsheilkunde
8.8.1 Empathie ermöglicht Resonanz
8.8.2 Autoaggression und Autoimmunreaktionen
8.8.3 Wenn Teams außer Kontrolle geraten
8.9 Kokreative Entwicklungsräume
8.10 „Wir gewinnt“ – Voraussetzungen für Balanced Leadership
8.11 Beyond efficiency – schwingen auf der nächsthöheren Ebene
8.12 Puls-Check für Führungskräfte
8.13 Auf den Punkt gebracht
Ausblick
Über die Autoren
Literatur
Weiterführende Literatur
Sachwortverzeichnis
„Gute Führung sorgt dafür, die Menschen zu hören. Hinhören im beruflichen Kontext ist dabei kein Teil der lästigen Pflichten, sondern ein Teil des Fundaments auf dem ein gut funktionierendes Unternehmen gebaut ist. Das Wahrnehmen der anderen Menschen respektiert diese nicht nur. Es gibt mir auch immer etwas zurück und lässt im Sinne der Resonanz Neues in mir entstehen. So beginnen kreative Prozesse.
In der Psychotherapie erfahren wir häufig, dass Menschen eigentlich genau wissen, was sie brauchen und was sie ändern müssen, um dies zu erreichen. Oft gelingt aber die Umsetzung nicht oder sie wird als etwas Unmögliches angesehen. Im Umfeld der Arbeitswelt ist es nicht anders. Ich bin überzeugt, dass das vorliegende Buch erfolgreich Wege aufzeigt, bereits vorhandenes Wissen zu guter Führung zu aktivieren und anzuwenden. Das Besondere an den vorgeschlagenen Techniken besteht aber in der Leichtigkeit, die immer wieder die Grundlage aller Interventionen darstellt. So wird verändertes Erleben und Handeln mit wenig Aufwand in den Alltag integriert.“
Dr. med. Stefan Scholand, Facharzt für Psychiatrie/Psychotherapie
Chefarzt der Clemens-August-Klinik Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und psychosomatische Medizin Neuenkirchen-Vörden
„Neuland zu betreten bedeutet das Verlassen von eingefahrenen Wegen und Alltagsroutinen und ein Sicheinlassen auf das Neue. Statt an Altem festzuhalten und besorgt die Kontrolle zu verschärfen, geht es Jörg Peter Schröder und Natalia Blank um Loslassen, Gelassenheit, Zuversicht, Mut, Kreativität und Neugier. Ressourcenorientiertes Leadership und Selbstreflexion sind Schlüsselfaktoren für Führungskräfte, um mit klarer Orientierung einen neuen Team-Spirit zu ermöglichen. Das Buch setzt nicht maßnahmenorientiert im Außen an, sondern stellt den Menschen und dessen Beziehungen in den Mittelpunkt. Echt empfehlenswert!“
Gert Müller, Managing Partner, Chairman of the Group Executive Management Board, Gemü, Criesbach
„Gesellschaftliche Veränderungen erfordern auch neue Führungsansätze: Ansätze, die Mitarbeiter dabei unterstützen, über sich selbst hinauszuwachsen und ihr volles Potenzial zu erkennen und zu entfalten. Ein solch achtsamer Umgang bietet wichtigen Raum für die leisen, aber essenziellen Zwischentöne der Kommunikation. Wie sich diese Philosophie mit klugem Projekt- und Prozessmanagement verbinden lässt, zeigt dieses Buch auf bemerkenswerte Weise. Für uns ist es ein neues Standardwerk mit wertvollen Impulsen für eine richtungweisende Unternehmenskultur, in der sich jeder wohlfühlt und zur persönlichen Bestleistung beflügelt wird.“
Jutta Weber, Vorstand bos.ten AG, Regensburg
|12|„Die innere Haltung ist die Voraussetzung für eine starke Führung und Kommunikation. Nur wer eine gute Verbundenheit zu sich selbst hat, kann eine gute Verbindung zu anderen entwickeln. Das 8-Schritt-Verfahren des Empowerment-Ansatzes vermittelt in einer menschlichen und berührenden Sprache nachhaltiges und spürbares Stressmanagement. Für eine echte und sinnstiftende Verbundenheit – zu sich selbst und anderen. Großartig!“
Julia Steiner, Geschäftsführung, Evers GmbH, Oberhausen
„Vor lauter Effizienz und Online-Meetings geht häufig die Verbundenheit in Teams verloren. Das Buch ist eine Einladung zum Hinhören und eröffnet eine neue Perspektive zu beziehungsorientiertem Empowerment. Es geht nicht um Rezepte, sondern um die Stärkung der inneren Dialogfähigkeit. Jörg Peter Schröder und Natalia Blank berühren und begleiten Führungskräfte auf einer wichtigen Reise – zu sich selbst. Führung beginnt mit Selbstreflexion und Mitgefühl. Der Puls-Check für Führungskräfte stellt dazu die richtigen Fragen.
Das authentische und empathische Vorgehensmodell hat uns im Führungsteam geholfen, Klarheit zu bekommen, den Teamspirit zu verbessern und durch echte Resonanzerfahrung eine neue Art der Verbundenheit zu entwickeln. Damit dies funktioniert, bedarf es einer Leichtigkeit und einer stets optimistischen positiven Life-Balance. Das Buch macht Mut, dass Führung leicht gehen darf: Einfach mal machen – könnte ja klappen!“
Jens Rempp, Country Manager & Brand Manager OMEGA
The Swatch Group (Deutschland) GmbH, Eschborn
„Jörg Schröder und Natalia Blank betonen als erfahrene Business-Coaches und als Experten des Kampfsportes die Wichtigkeit von Respekt und Achtsamkeit. Gemeint ist damit der Respekt vor dem Partner im Business und dem Gegner im Kampf im Dojo (Trainingshalle). Neben der Disziplin und der Konsequenz sind dies wichtige Elemente, die letztlich unser tägliches Denken und Tun bestimmen. Diejenigen, die diese Elemente bereits leben, kennen und schätzen die dadurch resultierende Energie. Genau diese Form der Energie, die vor allem durch Respekt entsteht, macht eine gute Führungskraft aus. Das eigene Team wird durch gegenseitigen Respekt gestärkt, wodurch Wertschätzung hervorgeht. Zwischen Führung und Team ergibt sich eine Synergie und genau hier ist der allumfängliche Qualitätsunterschied zu erkennen. Dieses Werk wird die interessierten Leser mit Sicherheit bereichern.“
Fiore Tartaglia, 7. Dan Shotokan-Karate, Inhaber Spectra-Verlag, Göppingen-Ursenwang
„Jörg Schröder und Natalia Blank stellen die menschliche Seite des Business in den Vordergrund. Sie beginnen mit der inneren Haltung, den Ressourcen und der Reflexion von Persönlichkeit und dem eigenen Handeln. Durch Empathie, echte Beziehungsfähigkeit und Eigenverantwortung entstehen dann Möglichkeiten für eine neue Bewegung und echte Verbundenheit. Die Anleitungen zur Selbstreflexion und Rückbezüge zu Embodiment und Mindfullness sind konkret und praktisch formuliert. Dieses Buch sollte von Führungskräften nicht nur gelesen, sondern spürbar gelebt und erfahren werden. Aus meiner Sicht auch ein effektiver positiver „Hebel“ (wenn die Haltung stimmt!) zur Senkung der Fehlzeiten in den Unternehmen bzw. zur Förderung von echter Anwesenheit!“
Dr. Anne Katrin Matyssek, Diplom-Psychologin und approbierte Psychotherapeutin do care!, Köln
|13|„Die Bedeutung authentischer, empathischer und sinnstiftender Führung kann heute niemand mehr in Frage stellen. Umso wichtiger sind daher richtungsweisende Ratgeber wie Dr. Jörg-Peter Schröder und Natalia Blank, die mit Ihrem neuen Buch aufzeigen, wie vor allem in der Corona-Krise entstandenes Phlegma sowie fehlende Zukunftsorientierung bei Mitarbeitenden durchbrochen werden können. Nicht entweder pauschalierte Regelungen oder differenziertes, individuelles Hinschauen sind der Schlüssel zum Erfolg, sondern die bewusste Kombination beider Perspektiven bietet die ideale Grundlage zu Teamspirit und persönlichem Empowerment.“
Thomas Wagner, Stellvertretender Betriebsratsvorsitzender der Adolf Würth GmbH & Co. KG (AWKG), Künzelsau
„Endlich ein ganz anderer Zugang zum so wichtigen Thema Leadership! Wichtige Aspekte der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit, aber auch des Teams wie Selbstreflexion, Selbstempathie, Vertrauen und das Verstehen von Selbstorganisation auf allen Ebenen werden didaktisch wertvoll nahegebracht. Den Autoren gelingt es glänzend darzustellen, wie Motivation und Begeisterung in einem Team wachsen kann und ganz andere Ansätze hierfür von Bedeutung sind als technische Analysen und intellektuelles Verstehen.“
Prof. Dr. med. Christian Willy, Klinischer Direktor Unfallchirurgie, Orthopädie und septisch rekonstruktive Chirurgie
Bundeswehrkrankenhaus Berlin
„Energie, Widerstandsfähigkeit und Zuversicht sind notwendige Faktoren, um Teams erfolgreiches Wirken zu ermöglichen. Darüber hinaus sind Spaß und Begeisterung wesentlich für die Gesundheit jeder und jedes Einzelnen. In diesem Buch finden sich die Zutaten, um all das zu erreichen. Tipps und Anleitung auf verständliche Art und Weise.“
Markus Gürne, Journalist, Frankfurt
„Dieses ganzheitlich praxisnahe Buch überzeugt durch eine multiperspektivische Sichtweise. Es schafft die Verbindung von Wissenschaft und Menschlichkeit zu einer sinnstiftenden Begeisterungskultur. Man erkennt sofort, dass die Autoren in der Praxis erprobte Vorgehensweisen vorstellen, welche auf tiefer Einsicht in zwischenmenschliche Interaktion basieren. Das Vermitteln von psychologischer Sicherheit und das Schaffen von Verständnis unter Einbezug des Embodiments aktiviert die Selbstregulation und stärkt den Teamspirit. Ganz klar eine Empfehlung für alle Führungskräfte, durch Resonanz zu echter Beziehungsfähigkeit zu gelangen.“
Andreas Busch, BEO Nestlé HealthScience Switzerland, Vevey
„This profound and powerful business-book is opening up new perspectives of leadership. The remarkable 8-step-program challenges conventional thinking, introduces new ideas, and gives leaders tools to foster positive change. Resonance will transform the relationship in teams and helps to empower sustainable growth.“
Dr. Matthias Pfannkuche, Vice President
EMD Serono, Rockland, United States of America
|14|„In der zahlenlastigen Welt wird ein hohes Augenmerk auf Analysen und Prozesse gelegt. Begeisterung braucht jedoch mehr. Das 8-Schritt-Verfahren des Empowerment-Ansatzes stärkt Führungskräfte durch Reflexion, vermittelt sinnhafte Elemente zu besserem Teamspirit und ermöglicht durch Resonanz neue Möglichkeitsräume im Sinne eines organischen Wachstums. Ein Muss für alle Führungskräfte, die nicht nur Zahlen und Bilanzen sehen, sondern den Mehrwert der Menschen erkennen. Echte Menschlichkeit und die Beziehungen zwischen den Handelnden bewirken den Mehrwert.“
Dr. Peter Katko, licencié en droit, CIPP/E | Rechtsanwalt l Partner | Global Digital Law Leader Ernst & Young Law GmbH Rechtsanwaltsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft München
„Es gibt keine sinnvolle Führung ohne Autoregulation. Als Menschen und speziell in den disponierten Führungsrollen gehen wir täglich vielfach in Resonanz mit unseren Mitmenschen und mit Systemen. Diese Resonanz ist ein Mitschwingen unserer Emotionen, unserer verkörperten Erfahrungen. Führungskräfte ohne selbstregulativen Zugang zu ihren Emotionen, ohne Mitgefühl für ihre eigene Geschichte und ohne eine freundschaftliche Beziehung zu sich selbst werden genau das auch nicht nach außen tragen können. Der Kern von Empowerment der Mitarbeiter und Teamkollegen entsteht aber genauso: Durch ein empathisches Einschwingen, durch ein Stärken des Gegenübers, durch ein Loslassen entsteht ein zuvor ungeahnter Möglichkeitsraum. Genau diese Aspekte werden durch die Autoren in ihrer Arbeit gelebt und in diesem Buch praktisch vermittelt und mit verblüffender Leichtigkeit im 8-Stufen-Programm konkret in die Anwendung gebracht.“
Dr. med. Christoph Mauer, Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Notarzt,
Privatpraxis für ärztliche Hypnose, Plön
„In diesen Zeiten ist gesunde und resiliente Führung der Schlüssel, um Herausforderungen zu begegnen – und vor allem: mit ihnen zu wachsen. FACE the Challenge ist die Methode von Klitschko Ventures und das Buch verbindet unseren Ansatz mit dem elementaren Habit von Empowerment als Führungshaltung“.
Meike Pukropski, Lead Education, KLITSCHKO Ventures GmbH – Hamburg
„In ihrem Buch stellen die Autoren stets die Menschen in den Mittelpunkt – egal, ob es darum geht, die agile Kompetenz im Team auszubauen oder im gemeinsamen Dialog und täglichen Handeln die Unternehmenskultur zu stärken. Auf die innere Haltung kommt es an. Das Vorgehensmodell entfaltet Impact und eröffnet neue Wachstumspotenziale. Wertvoll ist das Buch auch durch den Beitrag zum kulturellen Wandel sowie durch die Gestaltung von innerer Führung im Kontext komplexer Veränderungsprojekte.“
Klaus Eberhardt, Gründer und Geschäftsführer, Iteratec, München
„Agilität beginnt mit dem Mind-Set der Führungskräfte. In einer ambidexen und unsicheren Welt brauchen wir Zuversicht und Mut, um mit Begeisterung und Inspiration die Innovationfähigkeit und Kreativität unserer Mitarbeitenden zu entwickeln. Das Buch ist eine Einladung, wie der Mehrwert der Menschen im Business im Sinne eines organischen Wachstums anstrengungsfrei und gelassen gefördert werden kann. Das 8-Schritt-Verfahren des Empowerment-Ansatzes beginnt bei der inneren Haltung und entfaltet durch die Art der Beziehungen der Menschen miteinander eine neue sinnstiftende Verbundenheit.“
Jörg Staff, CHRO of the Year 2021
Vorstand People & Business Services Atruvia AG
In den letzten 20 Jahren haben wir viele Topführungskräfte kennengelernt, die ihren Job gut erfüllt haben. Doch sie waren erschöpft, kraftlos und leer – ihre Leichtigkeit war futsch.
Wie steht es um Ihre Führungskraft, Ihre Energie und Ihre Leistungsfähigkeit im Führungsalltag? Wie anstrengend oder leicht empfinden Sie Ihren Business-Alltag? Wie schnell erholen Sie sich von Stress, Anspannung und Belastungen? Und wie geht es für Sie weiter? Denken Sie, dass Sie als Führungskraft in Zukunft genau so weitermachen können und wollen wie bisher? Wie wäre es, wenn es anders gehen könnte? Wie wäre es, mit mehr Energie, Leichtigkeit und Gelassenheit sich selbst und andere zu führen? Wir möchten Sie einladen, auszuprobieren, was Sie in Zukunft ganz und anders machen könnten, um mit Gelassenheit, Klarheit und voller Energie stark in Führung zu gehen.
Vorsicht – Sie verlassen eingetretene Pfade. Das Weiterlesen erfolgt auf eigene Leichtigkeit. Das Lesen dieses Buches stimuliert Ihre Persönlichkeitsentwicklung, aktiviert Selbstheilungskräfte, steigert Energie und fördert Ihre Führungskraft.
Fragen Sie keinen Arzt oder Apotheker, denn nur Sie kennen die Antwort auf gestellte Fragen. Als erwünschte Nebenwirkungen dieses Empowerment-Programms kann es zu beschwingter Lebensfrische, Gelassenheit, kreativen Gedankensprüngen, mehr Power und authentischer Weiterentwicklung kommen.
Kommen Sie in Bewegung und auf ein höheres Niveau von Energie, Kraft und Leistungsfähigkeit.
Hinweise
Die Namen der Personen in den Fallbeispielen sind verändert. Eine Übereinstimmung mit lebenden Personen wäre rein zufällig.
Für eine gendergerechte Schreibung und eine bessere Lesbarkeit verwenden wir in diesem Buch die männliche und weibliche Form in zufälliger Reihenfolge – alle anderen Menschen sind stets mitgemeint.
Alle Kapitel dieses Buches sind miteinander verwoben und lassen sich sowohl in horizontaler, vertikaler als auch diagonaler Richtung ab-, mit-, vor-, quer- und durchlesen. Die Möglichkeit eines Seiteneinstiegs oder eines lockeren Seitensprungs sind durchaus beabsichtigt. Schnellleser dürfen gern Kapitel überspringen. Andere verweilen vielleicht bei einem Wort oder einer Metapher.
Ein wichtiges Stilmittel dieses Buches ist Redundanz. Das Wiederholen bestimmter Aspekte aus einer anderen Perspektive in einem anderen Kontext unterstützt die Umsetzung in eine konkrete Handlung und erhöht die Wirksamkeit der Umsetzung.
Das vorliegende Buch ist sehr sorgfältig recherchiert und erarbeitet worden. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder die Autoren noch der Hogrefe Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gemachten praktischen Hinweisen oder Übungen resultieren, eine Haftung übernehmen.
Kooperation, Innovation und Motivation im Team gelingen am besten in einem weiten Umfeld von Gelassenheit. Wenn der Chef gelassen ist, können auch die Mitarbeitenden stressfrei arbeiten. Soweit die Theorie. Doch die Praxis in den Unternehmen sieht häufig ganz anders aus: Viele Führungskräfte erleben Stress, spüren die eigene Dauermüdigkeit und Erschöpfung.
Das Zuviel an operativer Hektik, die Einengung in das Korsett von Anweisungen und Vorschriften sowie das hohe Pensum an zu erledigender Arbeit wiegen schwer. Vielen Führungskräften fehlt die Kraft. Das Resultat: Psychische Erkrankungen und Angststörungen sind drastisch gestiegen. Grund genug, sich mit Empowerment zu beschäftigen.
Im Außen ändern sich die Rahmenbedingungen: Alte Business-Modelle werden infrage gestellt, Prozesse sollen digitalisiert und verändert werden. Das Neue ist noch nicht erreicht, und dennoch soll das Alte fehlerfrei funktionieren. Dieses Spannungsfeld erzeugt Unsicherheit, Stress und Angst bei den Mitarbeitenden. Statt noch schneller in kürzerer Zeit mehr zu erledigen, dürfen Führungskräfte innehalten, um das wirklich Wesentliche in der Arbeit erkennen zu können.
Es gibt eine große Lücke zwischen dem, was die Wissenschaft weiß, und dem, wie das Business immer noch funktioniert. Unter Empowerment verstehen wir all die Strategien und Maßnahmen, die die Autonomie, Selbstbestimmung und Selbstwirksamkeit im Leben von Menschen oder Gemeinschaften erhöhen und es ihnen ermöglichen, ihre Interessen zu vertreten.
Mit diesem Buch möchten wir Licht in das Dunkel bringen und dazu beitragen, dass Führungskräfte mit authentischer Gelassenheit und Leichtigkeit die eigene Leistungsfähigkeit und die von Teams und Unternehmen stärken können, um Empowerment zu gestalten. Aufbauend auf den Erfahrungen auf Basis des Prinzips von Gesunder Führung (Schröder, 2013) möchten wir Führungskräften die komplexen Zusammenhänge anschaulich und multiperspektivisch darstellen, um bessere Leistungsfähigkeit zu ermöglichen.
Der Inhalt dieses Buches fördert und stärkt eine gelassene innere Dialogfähigkeit bei Führungskräften. Unsere Intention ist es, jenseits von erzwungener Positivität und Daueroptimismus an Ressourcen anzudocken und so eine neue innere Haltung zu entwickeln, die dazu beiträgt, im Team eine stressfreie und gesunde Arbeitskultur zu gestalten. Gelassenheit und Entschleunigung helfen, stresserzeugende Verhaltensweisen zu verlassen und Teams kokreativ und beziehungsorientiert zu führen.
Mitarbeitende leisten häufig nicht das, was sie leisten könnten, weil sie durch starre Strukturen und fehlender Einflussfähigkeit eingeengt und frustriert werden. Immer noch betrachten Unternehmen Menschen als Kostenfaktoren, die eine Funktion zu erfüllen haben. Das fängt an mit Worten wie Personalbeschaffung, Stellenbeschreibung und Organigramm und hört nicht auf mit engmaschigem Controlling und permanentem Monitoring.
Damit liegt der Fokus auf harten Fakten wie Wissen, Können und Erfahrung sowie einem ausgeklügelten Monitoring- und Kontrollsys|18|tem. Die menschliche Seite wird jedoch nicht ausreichend genutzt. In Meetings werden Tagesordnungspunkte abgehakt, aber es gibt kaum Möglichkeit für eine echte Begegnung und einen kokreativen Austausch. Die Folge: Die Kommunikation verstummt. Dabei sind die Beziehungsfähigkeit und Verbundenheit im Team maßgebliche Stellhebel für Führungserfolg und Produktivität.
Die Corona-Pandemie zwingt Unternehmen, Teams und Individuen in eine echte Transformation, denn die Wucht des Wandels ist enorm. Die alten Dimensionen von effizienzgetriggerten Standards und Zeitknappheit funktionieren nicht mehr. Es handelt sich nicht um einen kleinen Change-Prozess, sondern um neue Formen von Arbeit und der Gestaltung von Bedingungen, wie Führung sinnhaft, wirkungsvoll und stimmig gelingt. Höchste Zeit, umzudenken und sich Gedanken zu machen, wie die menschliche Seite im Business-Alltag effektiver und sinnstiftender genutzt werden kann. Mit der inneren Haltung der Führungskräfte fängt es an.
Die Frage ist nicht, was Führungskräfte machen müssen, um erfolgreich zu führen, sondern wie Führungskräfte in Zukunft sein müssen, um die Kreativität und Verbundenheit in Teams heben zu können. Die Krise gibt uns die Gelegenheit, aktiv zu entscheiden, ob wir so weitermachen wie bisher oder ob wir durch eine andere Haltung und einen anderen Führungsstil neue Formen lebendiger Produktivität etablieren. Dazu bedarf es eines Umdenkens im Führungsstil, der die innere Haltung der Führungskräfte in den Fokus stellt. Es geht eben nicht nur um eine Entschleunigung, um Stress zu vermeiden, sondern um ein grundlegend anderes Verständnis für sich selbst und die Art des Miteinanders.
Ein anderer wichtiger Aspekt ist das persönliche Energiemanagement von Führungskräften. Ohne Kraft keine Führungskraft. Als Menschen brauchen wir einen dynamischen Lebensrhythmus zwischen Anspannung und Entspannung. Dieser ist die Voraussetzung für einen besseren Umgang mit Stress und hohen Belastungen. Wir möchten Impulse für Entspannung, Loslassen und Bewegung geben, um diesen Recovery-Rhythmus lebendig zu machen.
Energie ist ebenfalls wichtig im Team. In einer energetisierten Beziehungskultur gelingt es, stressfreier zu führen. Neue Denkmuster, neue Rituale und Gewohnheiten können helfen, eine gesündere Arbeitsatmosphäre und ein Umfeld zu schaffen, in dem Mitarbeitende Teil der Lösung sind und nicht Teil des Problems. Führungskräfte müssen Modalitäten ermöglichen, die gezielt Stress abbauen, um die physiologische Grundlage für Kreativität, Innovation und eine beziehungsorientierte Zusammenarbeit zu schaffen.
Dieses Buch zeigt konkrete Wege auf, wie Führungskräfte durch Reflexion ihrer eigenen Haltung eine stressfreie und sinnstiftende Kultur der Begeisterung gestalten können. Es richtet sich an Führungskräfte im Business. Durch Fallbeispiele, konkrete Hinweise und Vorstellung von Tools erfahren Sie, dass Empowerment die Voraussetzung für Kreativität und Erfolg in Teams sind.
Dieses Buch basiert auf dem systemischen, ressourcenorientierten und gleichsam entwicklungsfördernden Mindset (innere Haltung) von Führungskräften. Ist die innere Haltung von Führungskräften von Gelassenheit geprägt, kann das eigene Handeln und die Zusammenarbeit in Teams verbessert werden. In einer gelassenen Haltung eines jeden Mitarbeitenden liegt der Unterschied: nicht gegen etwas zu kämpfen, sondern sich für eine sinnvolle Arbeit und ein gesundes Miteinander im Team einzusetzen. Führungsaufgabe ist es, einen echten Teamspirit möglich zu machen.
Dazu braucht es einen Reset im Sinne eines Neuanfangs im Kopf. „Reset“ ist die Entscheidung, an- und innezuhalten, Dinge ganz anders zu beleuchten und einen Neubeginn zu starten. Damit fangen wir direkt an. Jetzt.
Dem Reset folgt ein 8-Stufen-Plan zur Entwicklung von mehr Power für Sie als Führungskraft. Dieser Führungsansatz ermöglicht es, eine Teamkultur zu schaffen, die kooperativ ist |19|und Diversität und Heterogenität nutzt. Schritt für Schritt kommen Sie auf ein neues Niveau.
Dies ist kein wissenschaftliches Lehrbuch in substantivierter Sprache mit Fußnoten und zig Quellenverweisen auf Studien und internationalen Publikationen. Wer sich für das wissenschaftliche Fundament und für das empirische Vorgehen unseres Handelns näher interessiert, der findet im Literaturverzeichnis hervorragende Quellen zum Vertiefen. Um nur einige zu nennen, möchten wir auf die Arbeiten Aaron Antonovsky (1979) zur Salutogenese und Gesundheitsprävention, Hartmut Rosa (2016) zu Resonanz, Storch, Cantieni, Hüther & Tschacher (2017) zum Embodiment, Stephen Porges (2001, 2003) zur Polyvagaltheorie, Peter Levine (1998, 2005) zur Traumatherapie (1998) sowie Martin Seligman (2005, 2012) zu Happyness und Wellbeing verweisen.
Wir möchten Ihnen aus unserer langjährigen Erfahrung aus der Praxis im Business Impulse geben und Ideen vermitteln, wie ein neues Team erfolgreich geführt werden kann. Eine neue Kultur lässt sich nicht stringent planen oder minutiös vorgeben – sie kann sich nur entwickeln. Dieses Führungsprogramm ist eine Einladung zu einer gelingenden Neuentwicklung, die eine kraftvolle Bewegung nach vorn auslöst. Die positive Haltung dahinter ist ansteckend – genau wie Corona! Nur, dass sie gesund erhält und stark macht, statt krank zu machen.
Wir wünschen Ihnen dabei viel Freude.
Dr. Jörg-Peter Schröder und Natalia Blank
Rheinhessen, Oktober 2022
„Das gute Gelingen ist zwar nichts Kleines, fängt aber mit Kleinigkeiten an.“
Sokrates (griechischer Philosoph, um 470–399 v. Chr.)
Heute ist der erste Tag im Neuland Ihrer Möglichkeiten, sich selbst ganz und anders zu führen. Die Entscheidung für einen Neuanfang geht ganz leicht, wenn wir uns auf uns selbst einlassen. Und mit uns selbst und den Dingen im Außen experimentell umgehen.
Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zur Bewusstseinsforschung machen Mut, dass wir uns frei machen können von biografischen Zwängen und gesellschaftlichen Konditionierungen. Wir können uns wandeln und verändern, wann immer wir dies wollen. Die Kapitel dieses Buches sollen Impulse für die persönliche Metamorphose geben. Sie dürfen einfach Neues ausprobieren und sich dabei selbst ganz und anders erfahren.
Dazu dürfen Sie Ihre Uhr auf Neuzeit einstellen und sich selbst auf Neustart programmieren. Da es zum Glück keine Neuformatierung unseres „Gehirnlaufwerks“ durch einen Befehl „delete *.* “ gibt und auch keinen Knopf mit der Aufschrift „Zurück auf Werkseinstellung“, können Sie Ihr Verhalten und Ihre Einstellung nur in kleinen Schritten anders lenken. Genau das werden wir gemeinsam machen.
Wir drücken die Stopptaste für den rastlosen Geist und ermöglichen sowohl einen Blick auf das große Ganze als auch eine Innenschau.
Selbstentwicklung ist kein Kippschalter oder ein linearer Prozess. Vielmehr verläuft diese Reifung in Stufen, in denen Führungskräfte ihren eigenen Potenzialraum erweitern können. Dieses Führungskräfte-Programm vermittelt Ihnen in 8 Stufen, wie Führung im Alltag so gestaltet werden kann, dass sie Spaß macht und stressfrei Mehrwert erzeugt. Dabei sollen Sie in eine neue Balance kommen dürfen, weshalb wir unseren Empowerment-Ansatz „Leadership in Balance“ (Schröder, 2013) nennen.
Mitarbeitende erfahren durch Sie als Führungskraft, wie das, was dem Einzelnen schwerfällt, gemeinsam mit Leichtigkeit gelingt. In einem Rahmen von Weite, Empathie und menschlicher Zugewandtheit können Führungskräfte ihre Mitarbeitenden empowern. Die französische Redewendung „Avec plaisir“ – also „mit Vergnügen“ – bringt es prima auf den Punkt.
Das Verstehen der Istsituation bedeutet nicht nur, die Stressfaktoren zu analysieren, sondern auch die Gefühle und Bedürfnisse aller Beteiligten zu betrachten. Es geht darum, die Antennen für Befindlichkeiten auszufahren und zu schärfen. Bei sich selbst – und für die Mitarbeitenden im Team.
Empowerment nach dem Prinzip von „Leadership in Balance“ bedeutet authentische und sinnstiftende Einflussnahme auf Mitarbeitende, um gemeinsame Werte und Mehrwert entstehen zu lassen. Empowerment ist eine Ermächtigung, sich selbst und andere in die Kraft und Wirkmächtigkeit zu führen.
|22|Sie entspricht einem dynamischen Prozess wechselseitiger Beeinflussung, der durch Lernprozesse auf den Ebenen der Mitarbeitenden (Zellebene), der Teams (interzellulär) und der Organisation (transzellulär) einer steten Veränderung unterliegt. Bestmögliche Effekte von Führung werden möglich, wenn das Verhalten der Mitarbeitenden und die Verhältnisse des Unternehmens interdependent berücksichtigt werden. Das bedeutet, mit weitem Blick auf die Mikrostrukturen im Inneren sowie auf die Verzahnung der Ebenen der Mitarbeitenden (Zellen), der Teams, Abteilungen (Gewebe) und dem Unternehmen (Organismus) im Äußeren zu schauen.
Dabei befinden sich Führungskräfte in einem Spannungsfeld von Individuation, unternehmerischen Rahmenbedingungen und gesellschaftlichem Konsens. Aus dem Wechselspiel der Ebenen und einer synergetischen Balance aus harten Fakten und weichen Faktoren ergibt sich eine gesunde und sinnhafte Schaffenskraft für das Unternehmen. Die wechselseitigen Interaktionen von Individuum, Team und dem Unternehmen gilt es, systemisch zu betrachten, um Führung ganzheitlich auszurichten. Wirksam wird dieses 8-wöchige Empowerment-Programm für Führungskräfte auf drei Ebenen:
Individuum: Auf der Ebene der Zelle wird das Individuum als Mikrowelt, den Menschen, die Führungskraft (intrazelluläre Ebene/Ich-Welt) betrachtet. Wie können Sie als Mensch persönlich wachsen, sich selbst empowern und schnell von Stressphasen und Belastungen erholen? Auf der individuellen Ebene geht es um Sie als Mensch und Persona. Es geht um Ihr Selbst, Ihre Präsenz, Energie und Balance. Dazu ist es wichtig, dass Sie authentisch im Hier und Jetzt agieren und achtsam und liebevoll mit sich selbst umgehen. Wir werden daran arbeiten, wie es gelingt, die eigene Resilienz zu stärken, sich auf das Wesentliche zu fokussieren und Ihre Emotionen ressourcenorientiert und gut balanciert zu steuern. Leistungsbereitschaft setzt Sinnhaftigkeit und innere Stimmigkeit voraus. Der immer häufiger gehörte Begriff „Purpose“ beinhaltet dieses: Es bedeutet Sinn und Zweck eines Unternehmens; der Anspruch von Purpose ist, dass das, was das Unternehmen tut, der Gesellschaft zugutekommen soll. Wir werden reflektieren, was Sie als Führungskraft antreibt, was Energie vermittelt und Sie zu Höchstleistungen beflügelt. Letztlich ist dieser individuelle Part eine Einladung zu einer Entdeckungsreise zu sich selbst. Selbstentwicklung wird möglich, wenn wir mit größerem Abstand und mehr Gelassenheit auf die Dinge schauen und unser Verhalten uns selbst gegenüber und gegenüber der Umwelt verändern.
Team: Auf der Ebene des Gewebes/Organs betrachten wir die Führung eines Teams, einer Abteilung, eines Bereichs in einer Organisation oder einem Unternehmen. Diese Ebene stellt die Beziehungsebene zwischen den Zellen dar (interzelluläre Ebene/Du-Welt). Inhalte sind die sozialen Komponenten und die Interaktion zwischen den Mitarbeitenden. Das heißt wir fragen, wie Sie als Führungskraft andere inspirieren und empowern können, damit sich die Art und Weise des Miteinanders im Team verändert.
Auf dieser Teamebene geht es um Ihre Performance in der Führung eines oder mehrerer Teams. Klare Ziele helfen, sich selbst und das Team zu motivieren und zu inspirieren. Klarheit ist wichtig, um Lösungen für komplexe Probleme und richtige Entscheidungen zu finden. Durch guten Teamspirit wird eine neue Bewegung erzeugt.
Dieser Empowerment-Ansatz ermöglicht einen beziehungsorientierten und menschenzugewandten Führungsstil. Empathie, Wertschätzung, Vertrauen und Übertragung von Verantwortung sind relevante Aspekte, um die Zusammenarbeit und die Beziehungsebene auf ein höheres Niveau zu führen (vertiefend dazu Blank, 2011). Mitarbeitende sind in der eigenen Kraft, wenn sie sich einbringen dürfen und von der Führungskraft gesehen fühlen. Eine sinnstiftende Verbundenheit mit kokreativer Kraft gelingt nur in Gelassenheit und in guter Bezie|23|hung miteinander. Der Erfolg dieses Führungsstils erzeugt Begeisterung im Team und ermöglicht Höchstleistungen. Daher kommt der resonanten Kommunikation als Führungsinstrument eine besondere Bedeutung zu, d. h. der Kommunikation, bei der die Zwischentöne des Gesprochenen, das, was man nonverbal aussendet, sind genauso wichtig wie der Inhalt des Gesagten. Das setzt voraus, dass Sie auch kritische Punkte ehrlich und konstruktiv ansprechen und kontinuierlich Feedback geben.
Unternehmen: Die Ebene des Organismus beinhaltet Ihre Einflussfähigkeit als Führungskraft in der Gesamtorganisation, im Unternehmen mit dessen Auswirkungen auf die Makrowelt der Gesellschaft und der Welt, in der wir leben und die wir mitgestalten (transzelluläre Ebene/Wir-Welt). Gemeint ist die innerhalb bestimmter Leitplanken praktizierte Beteiligung und Einbindung der Mitarbeitenden, um die übertragenen Aufgaben maximal eigenständig und eigenverantwortlich bewältigen zu können.
Als Führungskraft sind Sie Botschafter eines Kulturveränderungsprojekts in Ihrem Unternehmen. Auf der Unternehmensebene fragen wir danach, wie Sie Ihre Gestaltungsfähigkeit als Influencer nutzen, um die Unternehmenskultur proaktiv zu beeinflussen und so die Gesamtorganisation zu empowern. Dazu braucht es Inspiration und die Vermittlung einer zukunftsgestaltenden Perspektive durch das Setzen von Leitplanken des Handelns in der Gesamtorganisation. Führen durch Vorbild ist dabei essenziell. Mitarbeitende spüren schnell, ob es sich um Lippenbekenntnisse oder echtes Handeln aus Überzeugung und Herzblut handelt.
Die Ebenen von Empowerment sind in Abbildung 0-1 dargestellt.
Abbildung 0-1: Ebenen von Empowerment
Zusammenfassen möchten wir dies so:
Grow as a person
Inspire as a leader
Act as an influencer
Empowerment stellt sich ein, wenn es mehrschichtig, ganzheitlich und interprofessionell entwickelt und gelebt wird. Wertschätzung und |24|Vertrauen bilden strategische Einflussgrößen für den Erfolg von Teams in Unternehmen. Interprofessionelle Team-Workshops ermöglichen es, neue, gemeinsam erarbeitete Ziele dynamisch und eigenverantwortlich zu erreichen.
Gemeinsam werden wir in aller Gelassenheit die Risiken und Nebenwirkung von schlechter Führung und ungesunder Arbeitskultur hinterfragen. Gelassenheit heißt dabei nicht, unproduktiv zu sein. Vielmehr ist sie eine Frage der inneren Haltung.
Wenn wir von innerer Haltung (Mindset) sprechen, meinen wir damit eine Einstellung oder Denkweise, die aus dem Zusammenwirken von Körper, Geist und Seele entsteht. Wir reduzieren uns nicht auf unseren Verstand.
Und wenn wir von Teamspirit sprechen, meinen wir mehr als Wellbeing, Lust und gute Laune. Spirit beinhaltet auch eine höhere Ebene des Bewusst-Seins. Doch dazu später mehr.
Was es braucht, sind Gelassenheit, Mut, Klugheit, Klarheit und das Zutrauen, Dinge zu hinterfragen, und das Vertrauen, dass es gelingen wird, wenn wir es anders machen. Angestrengt zu arbeiten, kennen und können die meisten Führungskräfte. Doch das spielerische und leichte Arbeiten meist nicht. Das heißt konkret, dass wir uns auf etwas Neues einlassen, ohne die Absicht, es zu kontrollieren. Ergebnisoffen dürfen Sie sich für neue Möglichkeits(t)räume öffnen.
Als Führungskraft gelassen und stark in Führung zu gehen, ist ein Prozess. Für Ihre Selbstreflexion ist es sinnvoll, wenn Sie Ihre Gedanken und Gefühle zu allem, was Ihnen einfällt, aufschreiben, ebenso Ihre Erfolge, sodass Sie den roten Faden Ihrer ganz persönlichen Erfolgsstory entdecken können. Das macht Spaß, motiviert und ermöglicht gelebtes Self-Empowerment.
Mit dem Schreiben können Sie sich besser erspüren, besser verstehen und neu entdecken. Das Schreiben manifestiert die Veränderung Ihrer persönlichen Reise zu sich selbst. Diese Form der Selbsterkundung begleitet Sie zum Mittelpunkt Ihres Seins – zu Ihrem Selbst und zu Ihrer Kernkompetenz. Und wenn Sie über längere Zeit schreiben, können Sie auch Veränderungen bei sich feststellen. So wird das Schreiben zu einem guten Veränderungs- und Weiterentwicklungsindikator.
Kaufen Sie sich ein schönes Notizbuch, und schreiben Sie jeden Tag hinein, was Ihnen in den Sinn kommt. Natürlich können Sie dafür auch Ihr Notebook nutzen, wenn Ihnen das Schreiben mit der Hand nicht zusagt. Notieren Sie Ihre Gedanken, Ihre Gefühle, Ihre Bedürfnisse. Von der Stimmungsfrequenz sollte es eher ein liebevolles Jubel- als ein sorgenvolles Jammerbuch werden. Fokussieren Sie sich auf das Positive.
Achten Sie auf jeden kleinen Veränderungsschritt, den Sie täglich machen, um sich selbst besser wahrzunehmen und für sich selbst ein Freund oder eine Freundin zu sein. Reflektieren Sie, was Sie selbst dazu geleistet haben. Achten Sie aber auch auf das, was Ihnen in den Schoß fällt, auf die Dinge, für die Sie nichts geleistet haben. Jeder Eintrag ist ein Beitrag zu Selbstreflexion und ein Schritt auf dem Weg aus der erlernten Hilflosigkeit. Seligman spricht von den „Three Good Things“. In dem Modell geht es um Glücksgefühle und Wellbeing: Jeden Abend werden drei Dinge, die am Tag glücklich gemacht wurden, reflektiert und aufgeschrieben. Wichtig ist in diesem Übungsverfahren, dass die eigene Rolle und der Grund, warum man sich so gefühlt hat, reflektiert werden (Seligman & Csikszentmihalyi, 2000; Seligmann, 2005; Seligman, Steen, Park & Peterson, 2005).
Das Schreiben ist auch eine Eingangstür zu den Tiefen des Selbst. Die einen nennen es „Morgenseiten schreiben“, die anderen „Tagebuch führen“, wir nutzen den Begriff „Journaling“.
Im Gegensatz zu einem chronologisch gegliederten Tagebuch, in dem Einträge von Ereignissen notiert werden, ist das Journaling |25|eine Form der absichtslosen Selbstbeobachtung und Selbstbegleitung. Sie können mit sich selbst in einen aktiven Dialog treten, indem Sie Ihrer inneren Stimme Gehör verleihen und das, was Sie wahrgenommen haben über die Leichtigkeit des Seins oder den Frust mit dem Leben, aufschreiben. Sie laden sich liebevoll ein, mit sich selbst ins Gespräch zu kommen. Hören Sie zu und hören Sie hin, was Ihnen wichtig ist.
Das Journaling ermöglicht eine lebendige Erfahrung im Jetzt. Gehen Sie in Verbindung mit sich selbst. Durch diese Form der Selbstbegegnung erschaffen Sie Räume, in denen sich das Leben durch neue Betrachtungswinkel verändern kann. Dabei dürfen Sie Ihren Kopf, Ihr Herz und Ihr Bauchgefühl zu Wort kommen lassen.
Beim Schreiben geht es weniger um stilistisch oder grammatikalisch korrekte Sätze, sondern um die Wiedergabe dessen, was in Ihnen spontan an Antworten einfällt, wenn Sie sich mit Ihrem ganz persönlichen Erfolgreichsein beschäftigen. Zücken Sie Ihr Empowerment-Notizbuch und nehmen Sie sich täglich einfach ein paar Minuten Zeit – nur für sich allein. Überlegen Sie, welche Tageszeit dafür sinnvoll ist. Es ist hilfreich, wenn Sie sich selbst jeweils morgens und abends Zeit schenken, um zu schreiben. Ein paar Minuten, das kann jeder Mensch in sich selbst investieren.
Nutzen Sie das Schreiben als einen Prozess kreativer Inspiration auf dem Weg zum anstrengungsfreien Erfolg. Das Journaling ist ein Puzzlestein dazu, das Potenzial unserer innewohnenden Weisheit wiederzuentdecken und zu entfalten. Wie tief Sie in Ihrer Selbsterkundung gehen, dürfen Sie selbst entscheiden.
Aller Anfang ist leicht. Wer nichts ändert, ändert nichts. Also dürfen Sie anfangen, es ganz und anders zu machen. Der Erfolg des Empowerments beginnt mit Selbsterkenntnis, empathischer Zugewandtheit und Selbstwirksamkeit. Machen Sie sich auf den Weg einer Selbsterkundung. Sie müssen nur den ersten Schritt dazu machen. Kommen Sie in Bewegung. Tun Sie es. Fangen Sie an. Und zwar ganz einfach und ganz leicht.
Seien Sie präsent.
Seien Sie echt.
Seien Sie Sie selbst.
„Was im Kochbuch steht, ist das eine,
was im Topf passiert, ist etwas ganz anderes.“
Jörg-Peter Schröder
In diesem Buch stellen wir Ihnen unser Empowerment-Programm vor, mit dem Führungskräfte leistungsfähig, gesund, energetisiert und gelassen in Führung gehen können; es fokussiert die Aspekte Reflexion, Energie, Eigenverantwortung und Resonanz. Das Programm besteht aus 8 Stufen, die keinen vertikalen Aufstieg beinhalten, sondern vielmehr als Ebenen der Entwicklung anzusehen sind.
Die Stufen der persönlichen Entwicklung einer Führungskraft möchten wir anhand folgender Fragen multiperspektivisch beleuchten:
Wohin geht für Sie die Reise?
Auf welcher Stufe der persönlichen Entwicklung bewegen Sie sich gerade?
Wie schauen Sie als Führungskraft auf die Dinge und wie bewerten und beurteilen Sie sie?
Was sehen Sie als Führungskraft und gibt es möglicherweise blinde Flecken?
Welche Hinderungsgründe und Widerstände tauchen auf, die Ihrer Entwicklung im Weg stehen?
Was braucht es, um so zu werden, dass Sie frei aufspielen können und gesund wachsen können?
Dieses achtsamkeitsbasierte Lead-and-Grow-Programm haben wir seit vielen Jahren im Rahmen einer Facilitator-Ausbildung konzipiert, die die Stärken und blinden Flecken von Führungskräften ermittelt und analysiert.
In den letzten 25 Jahren, in denen wir Führungskräfte begleitet haben, ist uns deutlich geworden, dass gut gemeinte Vorschläge, Handlungsvorgaben und Anweisungen eben nicht so einfach umgesetzt werden, sondern dazu führen, dass die Führungskräfte blockieren, Widerstand aufbauen oder, wie es ein Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens ausdrückte: „bockig“ werden. Warum? Weil man ihnen haargenaue und enge Vorgaben gemacht hat, anstatt sie einfach machen zu lassen. Ein Commitment für ein Projekt lässt sich nicht anordnen – es setzt Engagement der Mitarbeitenden voraus. Ein echtes Sich-Einbezogenfühlen erzeugt Empowerment und Leistungsbereitschaft.
Unser 8-Phasen-Empowerment-Programm ist keine Bedienungsanleitung für Führungskräfte, es gibt keine Rezepte oder Anweisungen, vielmehr vermittelt es Impulse und Reflexionen für Ihr eigenes, Ihr ganz persönliches Führungsdrehbuch. Dieses Drehbuch ist als eine Art Leitfaden und als eine Einladung zur Selbsterkundung gedacht. Wir wollen nicht über Führung reden, sondern eine tiefergehende Erkundung Ihrer Selbstführung auf unterschiedlichen Ebenen ermöglichen.
Sie sind der Regisseur Ihres eigenen Lebensplans. Sie dürfen Ihr Leben in Eigenverantwortung gestalten, um stark in Führung zu gehen. Wichtig ist es dabei, immer wieder das große Ganze in den Blick zu nehmen, statt nur auf Details zu schauen. Mit diesem integrativen Modell von Empowerment stellen wir Ihnen pra|28|xistaugliche Methoden und Übungen vor, die auf wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Medizin, Physiologie, Immunologie, Neurophysiologie, Biologie, Psychologie, Hypnotherapie und Resilienzforschung basieren.
Integrativ heißt für uns, dass wir einerseits harte Fakten zu den Themen Stress, Sicherheit und Gelassenheit erläutern, andererseits Softskills vermitteln, wie z. B. Wahrnehmungen, Einstellungen, Werte, Motive, Emotionen, Bedürfnisse, soziale Fähigkeiten, emotionale Intelligenz, innere Antreiber und Glaubensmuster.
Wie bei einem Boxen-Stopp erhalten Sie im jeweiligen Kapitel Unterstützung, Ihr persönliches Dynamikum aufzubauen, um mit neuer Führungs-Kraft und Vitalität ganz gelassen und entspannt durchzustarten. Am Ende eines Kapitels machen wir einen kleinen Puls-Check: Mit Fragen zur Selbstreflexion können Sie sich das Gelesene noch einmal vergegenwärtigen.
In diesem Buch möchten wir Ihnen das Fundament unseres Wirkens und die Essenz unserer Erfahrung vermitteln. Diese maßgeschneiderte Leadership-Strategie hat in vielen Unternehmen Veränderungen bewirkt. Unternehmensentwicklung setzt persönliche Selbstentwicklung der Führungskräfte voraus. Dieses Empowerment-Programm macht Spaß, bringt Führungskräfte wieder in die Kraft und steckt an. Genau wie Lachen, Gähnen oder auch Jammern.
Wenn Sie sich auf das Experiment einlassen, könnten Sie mit nur 8 Stufen zum Führungserfolg gelangen. Nutzen Sie die Impulse, die Ihnen den Führungsalltag erleichtern, Energiesysteme boostern und eine gesunde Lebens- und Selbstführung ermöglichen.
R U ready?
Los gehts. Machen wir uns auf den Weg!
„Wir sehen entweder den Schmutz auf der Fensterscheibe, oder die Dinge, die jenseits der Fensterscheibe liegen, niemals jedoch die Fensterscheibe selbst.“
Simone Weil (Philosophin, 1909–1943)
Auf der ersten Stufe des 8-Stufen-Programms schauen wir mit wachem, freiem Kopf und weitem Herz auf das, was jetzt gerade ist.
Los gehts! Wer nicht vom Weg abkommt, bleibt auf der Strecke. Doch was bedeutet dieser Satz konkret? Viele Führungskräfte haben unendlich viele Projekte, zu viele Meetings und überhaupt keine Zeit. Sie sind so busy, hoch agil, totally committed, nach außen stets supergut drauf und immer im Stand-by-Modus für jeden erreichbar. Trotz vieler Meetings und echter Anstrengung haben sie nach einem langen Arbeitstag das Gefühl, sie kommen zu nichts. Vor lauter Funktionieren und Abhaken von Punkten auf der täglichen To-do-Liste bleiben sie selbst auf der Strecke. Mit Auswirkungen auf die eigene Kraft und die Leistungsfähigkeit im Job. Endstation Depression.
Grund genug für eine Veränderung. Eine Veränderung beginnt mit dem ersten Schritt, der Reflexion. Selbstreflexion ist die Voraussetzung für Gesundheit, Führungskraft, Klarheit und einen gesunden Teamspirit. Wir starten damit heute an diesem ersten Tag. Dabei dürfen Sie sich Zeit und Raum nehmen. Das bedeutet tatsächlich, den Druck und die Geschwindigkeit herauszunehmen. Schnell und unter Druck zu arbeiten, können die meisten Führungskräfte. Doch beschwingt und in Gelassenheit neue Möglichkeitsräume zu nutzen, können die wenigsten.
Nehmen Sie sich in aller Ruhe eine Tasse Tee, Kaffee oder ein Glas Wasser. Nach einem tiefen Atemzug beginnen wir.
Ganz entspannt und operativ entschleunigt halten wir also an und inne. Was ist jetzt? Es geht um Orientierung, Klarheit und um eine persönliche Positionsbestimmung. Ein Team-Time-out-Ritual ermöglicht ein Innehalten. Dieses dient der Orientierung und schafft Klarheit und Fokus. Eine solche kurze Auszeit ermöglicht Selbstreflexion und ein Andocken an Ihre persönlichen Ressourcen.
Aus der Medizin können wir dazu einiges lernen: Die WHO hat weltweit verbindliche Regeln und Checklisten aufgestellt, wie Risiken bei Operationen vermieden werden können. OP-Teams führen vor einem Eingriff ein solches Team-Time-out-Ritual durch. Der „Springer“ liest die wichtigsten Gefahren der nun folgenden Operation vor. Dann sammeln sich die operierenden Ärztinnen in Stille, bevor der Operateur mit dem Skalpell den ersten Schnitt am Patienten ausführt.
Time-out-Rituale in Form einer Kurzbesinnung sind sinnvoll, um einen Zugang zu den unbewussten Aspekten und zu den inneren Ressourcen zu ermöglichen. Wenn wir mit unserer inneren Quelle in Berührung sind, eine gute Anbindung an unsere eigenen Kräfte haben und in unserer eigenen Mitte sind, dann können wir |30|Spitzenleistung erbringen. Wenn wir von uns abgespalten sind, werden wir nicht bei unserer inneren Quelle sein können. Eine Meditation im Sinne eines Time-out-Rituals kann sehr bereichernd sein und unsere Effektivität steigern.
Um Besprechungen effektiv und professionell durchführen zu können, nutzen wir in Organisationen diese Time-out-Regelvor Beginn des Meetings. Das funktioniert online genauso gut wie im Präsenzformat.
Übung „Time-out: an- und innehalten“
Vor Beginn des Meetings kommen Sie als Team zusammen und halten gemeinsam kurz an- und inne. Wenn Sie wollen, können Sie das stehend in einem Kreis tun oder im Sitzen an ihrem jeweiligen Sitzplatz vor der Besprechung. Vielleicht schließen Sie die Augen, lassen die Arme ganz entspannt hängen und stellen sich vor, wie es wäre, wenn diese Besprechung erfolgreich verliefe. Stellen Sie sich weiter vor, wie es sich anfühlen würde, wenn Sie einen wirklichen Beitrag in der folgenden Besprechung leisten würden. Jenseits einer spirituellen Dimension geht es vor allem um Achtsamkeit, darum, die momentane Grundstimmung zu spüren und die eigene Präsenz in Stille wahrzunehmen.
Präsenz ermöglicht Wachheit und Klarheit, um als Führungskraft handlungsfähig zu sein. Das Time-out-Ritual ermöglicht ein innerliches Erwachen, um die innere Haltung, um Verhaltensweisen und Gewohnheiten zu reflektieren. Je klarer, wacher und präsenter Teams sind, desto erfolgreicher sind sie.
Etliche Organisationen – angefangen von kleinen Unternehmen bis zur Staatskanzlei eines Bundeslandes – haben angefangen, Meditationsgruppen einzuführen oder gar einen Andachtsraum einzurichten. Mitarbeitende treffen sich einmal oder mehrfach in der Woche, um gemeinsam zu meditieren, Stille zu erfahren oder zu beten.
Worauf bei der Time-out-Regel geachtet werden sollte:
Was ist jetzt gerade?
Bin ich wach und ganz präsent?
Was fühle und spüre ich genau jetzt?
Was ist meine Rolle, Kompetenz und Verantwortung in dieser Besprechung?
Haben wir eine klare Agenda für diese Besprechung?
Welches wäre für mich in diesem Meeting ein optimales Ergebnis?
Haben wir ein gemeinsames Verständnis und eine gemeinsame Ausrichtung?
Sind wir miteinander gut im Kontakt?
Was muss sich jetzt sofort ändern, damit wir erfolgreich sind?
Was wird in einem Jahr durch dieses Meeting anders sein?
Welchen Beitrag bin ich bereit zu leisten, damit dies gelingt?
Früher erfuhren wir bei Führungsworkshops in Unternehmen noch Bedenken, ob sich die Investition in Stille und Besinnung lohnt. Mittlerweile ist die Bereitschaft für Meditationen, geführte Fantasiereisen und Trance-Induktionen sogar in der toughen männerdominierten Businesswelt sehr hoch. Die konsequente Anwendung dieser Rituale bringt spürbare Erfolge, eine bessere gemeinsame Ausrichtung und das Gefühl, gemeinsam an einem Strang zu ziehen.
Führungskräfte sollen Orientierung geben und Klarheit vermitteln. Das funktioniert jedoch nur, wenn sie selbst klar sind und eine Orientierung für sich selbst gefunden haben. Selbstreflexion ist einer der wichtigsten Schlüsselfaktoren erfolgreicher Führung.
In einer Untersuchung (Lincke et al., 2013) wurden die arbeitsplatzbedingten psychosozialen Belastungen von Lehrkräften in Baden-Württemberg mit dem „COPSOQ-Lehrkräfte“ |31|(Copenhagen Psychosocial Questionnaire, verfügbar unter https://www.copsoq.de/) gemessen; das ist ein von der unabhängigen Freiburger Forschungsstelle für Arbeits- und Sozialmedizin (FFAS) weiterentwickelter und geprüfter Fragebogen. Er enthält einen allgemeinen Teil für alle Berufe und einen spezifischen Teil für Lehrkräfte. Den Kern bildet das arbeitswissenschaftliche Modell einer Ursache-Wirkungs-Beziehung zwischen der Arbeitssituation (Belastungen) und dem Zustand des arbeitenden Menschen (Belastungsfolgen bzw. Beanspruchungen). Die wichtigsten Parameter für höhere Arbeitszufriedenheit in Organisationen sind danach in dieser Reihenfolge
hohe Führungsqualität,
hohe Bedeutung der Arbeit,
zu geringe oder fehlende Work-Life-Integration,
hohes Gemeinschaftsgefühl,
niedrige Lärm- und Stimmbelastung.
Der wichtigste Anknüpfungspunkt für eine Verbesserung der Arbeitszufriedenheit ist aus unserer Sicht die Steigerung der Führungsqualität. Gängige Autoren, wie Goleman, Boyatzis und MeKee (2002), Nerdinger, Blickle und Schaper (2014) und Bass und Riggio (2006) untermauern diese Auffassung. Die innere Haltung (Mindset) der Führungskräfte in der Kombination von Eigenverantwortung und Selbstreflexion sind Schlüsselfaktoren für erfolgreiche Veränderungsprozesse.
In vielen unserer Coachings und Teamworkshops berichteten Führungskräfte, dass sie kaum Zeit für strategische Überlegungen und wirklich wichtige Gespräche hätten. Außerdem fiele es ihnen schwer, in den Besprechungen wirklich präsent zu sein und empathisch zuzuhören. Grund genug, die Reflexion zu schärfen.
Bitte beantworten Sie dazu einige Impulsfragen:
Präsent zu sein, heißt für mich: …
Reflektieren hat für meinen Führungserfolg folgenden Stellenwert: …
Mich selbst zu reflektieren und eigene Bedürfnisse wahrzunehmen, heißt für mich: …
Was glaube ich, was meine Kernfunktion als Führungskraft ist? …
Was glaube ich, was wirklich eine Wirkung erzielt? …
Aufmerksames Zuhören gelingt mir am besten, wenn: …
Fallbeispiel Jens Petersen
Seit circa einem Jahr kämpfte Jens Petersen gegen das erstaunliche Gewicht seiner Schwermütigkeit an. Sein Büro, das bis ganz oben voll war mit den Sedimenten seiner letzten 20 Schaffensjahre, wurde jetzt plötzlich nur noch von dieser dunklen Schwere durchzogen, die ihn so lähmte. Irgendwie kam es Jens Petersen so vor, als habe er sich die Seele verrenkt, und zwar gewaltig. Eine diffuse Antriebs- und Lustlosigkeit hatte dem 51-jährigen Bauingenieur eines großen Bauunternehmens in Frankfurt den Stecker aus der Lebensbatterie gezogen. Eine fürchterliche Starre, die unüberwindlich schien. Ihm kam es so vor, als fiele er in ein tiefes Loch – ein unendlicher Abgrund tat sich auf. Im Wust der Dringlichkeiten des ganz normalen Alltagswahnsinns war ihm der Blick für das Wesentliche verloren gegangen. Schlimmer noch, er hatte das Gefühl, sich selbst verloren zu haben. Dabei wurde er immer starrer und eingeengter. Seine Beweglichkeit war futsch. Eine Neuorientierung stand an, doch festgefahren in der Struktur war keine Orientierung möglich.
Erst durch die gezielte Unterstützung im Coaching kam wieder Licht in das Dunkel. Jetzt konnte er sich und die Dinge neu und anders sortieren. Schritt für Schritt kam er in Bewegung und wieder bei sich selbst an.
Selbstreflexion ist mehr als das Verstehen, wie Glaubenssätze, innere Antreiber, kulturelle Prägungen usw. zusammenhängen. Es ist eine Innenschau, die den Kontakt zum Selbst ermöglicht. Im Coaching bin ich vielen Füh|32|rungskräften begegnet, die persönlich in eine Erschöpfungsdepression gerutscht sind, weil sie zwar im Außen gut funktioniert haben, dabei jedoch ihr Selbst verloren haben.
Der erste Schritt, um aus der Tretmühle herauszukommen, ist, das Hier und Jetzt zu akzeptieren. Wenn wir nicht alles im Außen ändern oder anders haben wollen, sondern einfach das akzeptieren, was gerade ist, nimmt es die Anstrengung aus der Situation heraus. Und zwar direkt. Das heißt konkret, sich selbst zu versprechen: Heute werde ich das Leben, die Welt, die Gesellschaft, die Firma, für die ich arbeite, die Situationen und die Menschen genauso akzeptieren, wie sie sind.
Zwei Zeiten können wir in unserem Leben nicht beeinflussen: das Gestern und das Morgen. Diese Zen-Weisheit macht uns deutlich, dass wir nur und genau in diesem Augenblick etwas ändern können. Die wirkliche Wirklichkeit ist immer genau jetzt. Wenn wir in Gedanken noch in der Vergangenheit oder bereits in der Zukunft sind, sind wir nicht mehr in der Präsenz. Nur im Hier und Jetzt sind Veränderungen möglich.
Wenn Sie sich im Business über einen Mitarbeitenden ärgern oder frustriert sind, dürfen Sie akzeptieren, dass Sie verärgert oder frustriert sind. Im nächsten Schritt können Sie sich bewusst machen, dass Sie nicht auf diese Person oder auf die Situation reagieren, sondern auf Ihre eigenen Gefühle hinsichtlich dieses Mitarbeitenden oder des jeweiligen Ereignisses. Es sind Ihre persönlichen Gefühle. Und für diese können Sie niemand anders zur Verantwortung ziehen. Wenn Sie dies erkannt haben, dürfen Sie die Verantwortung dafür übernehmen, was Sie gerade fühlen, spüren und empfinden.
Mit einem kleinen Frequenzwechsel® ändern wir die Ärgerenergie in Handlungsenergie: Die Wirklichkeit ist eine Sache der Interpretation, Bewertung und Beurteilung einer Situation. Alle Probleme enthalten ein Samenkorn von Lösungsansätzen. Die Betrachtungsweise, dass im Problem bereits der Lösungsansatz liegt, macht aus jeder ärgerlichen Situation eine Gelegenheit, etwas Neues zu gestalten. Hinter jeder noch so schwierigen Aufgabe steht eine verborgene Bedeutung – wir müssen sie nur erkennen.
Diese Reflexion, die Akzeptanz der Situation und die Übernahme der Verantwortung für die eigenen Gefühle sind Schlüsselfaktoren persönlicher Entwicklung. Führungskräfte dürfen ihre Wahrnehmung schärfen, wie sie die Dinge sehen. Wenn wir die Dinge nicht mehr beurteilen und anders bewerten, können Erwartungen nicht mehr enttäuscht werden. Weder die der anderen noch die der eigenen.
Orientierung ist eine wichtige Führungsaufgabe. Die Corona-Pandemie hat nicht nur Geschäftsprozesse verändert, sondern auch Verhaltensmuster in neue Bahnen gelenkt. Ein Bereichsleiter sprach im Coaching über einen Gruppenleiter: „Der ist vom Weg abgekommen und ist irgendwo falsch abgebogen.“ Eine spannende Aussage. Und Sie? Auf welchem Weg befinden Sie sich gerade? Was ist Ihr innerer Kompass? Wonach richten Sie Ihr Handeln aus?
Entspricht die Landkarte noch der neuen Lebenswirklichkeit? Wo sind Sie vom Weg abgekommen? Welche neuen Wege sind möglich? Welche Veränderungen stehen an? Bitte beantworten Sie dazu folgende Fragen:
Haben Ihre Glaubens- und Verhaltensmuster aus der alten Welt noch eine Gültigkeit für die Neuzeit?
Lassen sich Ihre antrainierten Verhaltensmuster noch 1:1 auf die Neuzeit übertragen?
Was wollen Sie in Zukunft verändern?
Was ließe sich ganz einfach weglassen?
Wo ist die Grenze Ihrer Einflussfähigkeit?
Dass Sie die Grenze Ihrer Einflussfähigkeit erkennen und anerkennen, ist wichtig. Eine sehr engagierte Personalchefin eines Verlages drückte es im Coaching so aus: „Ich habe mei|33|ne Grenze erkannt und habe alle Unterlagen zu innovativen Projekten, die ich in den letzten Jahren angeregt oder unterstützt habe und die in den Mühlen der trägen Bürokratie ins Leere gelaufen sind und die voraussichtlich auch weiter ausgesessen und sabotiert werden, einfach in den Müll geworfen. Das war sehr schmerzhaft – hat aber für mich eine Neuorientierung ermöglicht. Jetzt konzentriere ich mich nur noch auf ein wichtiges Thema: die Reflexion des Mindsets von Führungskräften im Unternehmen. Das hat den größten Impact auf die Veränderung der Unternehmenskultur.“ Die Akzeptanz der Situation hat ihr geholfen, nicht mehr angestrengt gegen die Rahmenbedingungen zu kämpfen und sich neu zu fokussieren.
Die Fähigkeit zum inneren Dialog durch Selbstreflexion zu stärken, ist für Führungskräfte ein wichtiger Führungsfaktor. Dazu bedarf es, sich selbst zu kennen und zu verstehen. Folgende Fragen können hilfreich sein, sich selbst einzuschätzen:
Wer bin ich?
Was macht mich aus?
Wie ticke ich?
Wie ticken die anderen?
Eine Führungskraft drückte sich so aus: „Ich behandle jeden gern ungleich.“ Weil Typen unterschiedlich ticken, macht es Sinn, genau hinzuschauen und zu differenzieren. So wie sich Menschen in ihrer Persönlichkeit unterscheiden, unterschieden sich auch ihre Lebensmuster.
Die möchten wir beispielhaft an einer Depression verdeutlichen: Eine depressive Verstimmung kann sich unterschiedlich äußern.
Variante 1: Eine Führungskraft stellt fest, dass das angestrengte Strampeln im eigenen Hamsterrad keine Erfüllung bringt. Jetzt fühlt er sich leer und erachtet die Situation als sinnlos. Hier geht es um Sinnhaftigkeit.
Variante 2: Eine andere Führungskraft fühlt sich im Korsett der Führungsanweisungen und Monitoring-Auflagen kontrolliert, gehemmt, ohnmächtig und der Situation trotz Prokura hilflos ausgeliefert. Der Fokus liegt auf der Einengung der Handlungsfreiheit.
Variante 3: Eine dritte Führungskraft, die bisher als Hans Dampf in allen Gassen unterwegs gewesen ist, erlebt eine Erschöpfungsdepression, weil sie sich zwar um alles, jedoch nicht mehr um sich selbst gekümmert hat. Hier liegt das Augenmerk auf fehlender Selbstempathie und Selbstfürsorge.
Diese drei Persönlichkeiten erleben eine Depression. Der Weg daraus ist jedoch völlig unterschiedlich, da sich die Ursachen, soziokulturellen Kontexte und die persönlichen Wertesysteme unterscheiden. Daher darf die Depression bei allen drei Führungskräften nicht mit der gleichen Methode behandelt werden, sondern es muss genau hingeschaut werden, welche Bedürfnisse und Befürchtungen bei jedem Einzelnen vorhanden sind. Das ist keine Therapie, sondern ein präventiver Ansatz.
Schauen wir also genauer hin.
Die Motivation eines :Menschen verändert sich über die Zeit. Auch in den Unternehmen. Im alten Motivationsmodell herrschte der Glaube, dass Motivation über monetäre Anreize und Sanktionen funktioniert. Als Resultat entstand jedoch meist nur angestrengte Mittelmäßigkeit. Seit einigen Jahren haben Unternehmen begonnen, das Motivationssystem in der Organisation mit transformationaler Führung auf eine neue Ebene zu heben. Transformationale Führung bedeutet, so zu führen, dass die Werte und Einstellungen der Mitarbeitenden in Richtung übergeordneter Ziele transformiert werden. Ihnen wird also Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit vermittelt, und es wird ihnen ermöglicht, einen |34|Beitrag zu etwas Höherem zu leisten. Damit steigt ihre intrinsische Leistungsbereitschaft.
Das Verstehen von Sachzusammenhängen löst noch keine Handlungsbereitschaft aus. Erst das Andocken an persönliche Werte ermöglicht intrinsische Motivation. Eine wichtige Aufgabe für Führungskräfte ist es, den Sinn unseres Tuns zu vermitteln. Es ist sinnvoller, die Haltung „Was bringt’s mir?“ zu vermitteln als die Haltung „Wie kann ich helfen?“.
Die Sinnfrage betrifft auch die Führungskraft selbst: Bei jedem runden Geburtstag stellt sich vielen Führungskräften in der Lebensmitte im Rückblick auf das vergangene Jahrzehnt die Frage nach der Sinnhaftigkeit des eigenen Handelns und wie mit dem Rest des Lebens umgegangen werden soll. Besonders bei den „Boomern“, also der Generation der Jahrgänge 1955 bis 1969, erleben wir häufig ein echtes Bedürfnis nach einem tieferen Sinn des Seins.
Die einen gehen dazu in ein Kloster, die anderen pilgern auf dem Jakobsweg. Seminare zu den Themen „Follow your bliss“, „Finde Deinen Weg“, „Purpose“, „Sei Du selbst“, „Upgrade yourself“ usw. greifen dieses Thema auf.
Purpose bedeutet Berufung. Steve Jobs hat es so ausgedrückt: „I f you are working on something exciting that you really care about, you don’t have to be pushed. The vision pulls you.“ Mit diesem Mindset lassen sich Mitarbeitende begeistern. Der Psychologe Mihaly Csikszentmihalyi hat es so ausgedrückt: „Purpose aktiviert die volle Lebensenergie.“ (Csikszentmihalyi, 2012). Studien haben gezeigt, dass Reichtum allein nicht ausreicht, um die volle Lebensenergie für eine Sache zu aktivieren. Eine Kompensation für eine geleistete Arbeit in Form von Geld ist wichtig, jedoch offenbar nicht hinreichend für die Motivation. Das sehen wir darin, dass sich immer mehr Menschen ehrenamtlich engagieren. Ein Hauptabteilungsleiter eines großen Unternehmens sagte im Coaching, dass er nebenberuflich unentgeltlich in einem Hospiz arbeite, in dem er viel mehr erhalte als das Geld in seinem Job.
Beim Purpose gibt es das „inner calling“, also der innere Ruf, der einen in eine Richtung zieht. Vergegenwärtigen Sie sich Ihr persönliches Wertesystem. Welche Werte sind Ihnen wirklich wichtig? Welcher Wert hat für Sie den höchsten Wert? Für den einen ist die Gesundheit der höchste Wert. Für den anderen ist es die persönliche Freiheit. Jemand anderes entscheidet sich vielleicht für Sicherheit. So wie Menschen typologisch unterschiedlich ticken, so variieren auch ihre persönlichen Werte und die Ausrichtungen des Wertesystems.
Fakt ist: In vielen Organisationen wird häufig lediglich auf der Maßnahmenebene gearbeitet: Was wollen wir machen, was müssen wir ändern? Es werden Ziele erarbeitet und vereinbart, wer was bis wann machen soll. Dabei wird zu wenig auf das Wie – also die Art und Weise der Umsetzung – geachtet. Der wichtigste Punkt für intrinsische Motivation ist jedoch die Frage nach dem Wozu (siehe Abb. 1-1).
Abbildung 1-1: Ebenen der Motivation von Mitarbeitenden. Die wichtigste Frage für Handlungsmotivation ist die nach dem Wozu, dem Sinn des Tuns.
Das Wozu dockt immer an unseren Purpose an. Wenn die Sinnhaftigkeit einer Handlung geklärt ist, geschehen das Wie und das Was ganz |35|leicht. Handlungsbereitschaft entsteht von innen heraus, ganz ohne Anstrengung und ohne Druck von außen. Hilfreich ist die Klärung folgender Fragen:
Was sind meine wirklichen Potenziale, meine Talente und Qualitäten?
Was treibt mich an?
Was erscheint mir wirklich sinnvoll?
Was ist für mich wertvoll?
Was ist für mich wertevoll?
Welche Werte sind für mich handlungsrelevant?
Wozu mache ich das überhaupt?
Wie kann ich meine Talente und Potenziale verwirklichen?
Was geht leicht?
Wo möchte ich mich engagieren?
Nicht wogegen kämpfe ich, sondern wofür bin ich bereit zu kämpfen?
Zu der Frage, wozu ich bereit bin zu kämpfen, hier eine Übung:
Übung „Mache ich mit?“
Bitte stellen Sie sich folgende Frage, wenn Sie morgens auf der Bettkante sitzen, bevor Sie aufstehen: Mache ich heute noch mal mit …
in diesem Leben?
in dieser Partnerschaft?
in dieser Familie?
in dieser Organisation?
in dieser Gesellschaft?
in diesem Land?
Falls Ja, haben Sie für sich eine Entscheidung für den heutigen Tag getroffen, akzeptieren die Umstände und können Ihre Energie dafür einsetzen.
Falls Nein, haben Sie ebenfalls eine Entscheidung getroffen. Sie akzeptieren die Umstände nicht und werden Ihre Energie nicht dafür einsetzen. Jetzt dürfen Sie sich Gedanken über Alternativen und deren Konsequenzen machen.
Viele Führungskräfte spüren,